Fr 1.I.37. Erst ½ 11 auf. Ohne Frühstück. Mit Herta überlegt: Wochenbett besser in Bonn Frauenklinik, Ende Juli. Stiller Tag. Warm. Kurz Büro und Buch geholt. Mittags daheim. Nachmittags Waldemar und Herta nach Godesberg zu Breuer und Tante Julchen. War nicht aus. Nachmittags mit Helene und Zamp auf meinem Zimmer, meist geschlafen. Abends alle schön friedlich zusammen. Ich lese jetzt auch Anzengruber.
Sa 2. Arbeitsfeiertag! Nicht so lang geschlafen. Brief an Resi Mayr. Frühstück. Schrank aufgeräumt. Brief an Schrey, Frankfurt, Katalog eingeg. Auf Büro 1 ¼ Stunde feste gearbeitet. Gebucht ect. Mittags kurz geruht. Eugen und Waldemar fahren nach Tisch nach Oberkassel zum Pistolenschießen. Wir zu 4 um 3 bis Oberkassel, nach Römlinghoven, Bretzens schon dort. Gemütlicher Kaffee. Gut unterhalten. Um ½ 6 kamen die Pistolenschützen. Kaffee, Butterbrot. Zu Fuß nach Oberkassel. Dann mal Morse gehört wegen Spanische Dampfer Beschlagnahme. Matt. 11 zu Bett. Schöner Tag.

So 3.I.37. Warm, feuchtwarme erschlaffende Luft. Nicht so spät auf. An Handzeichnungen endlich mal wieder angefangen. Auf dem Amt vor Tisch etwas gearbeitet. Lese jetzt mit Genuß Anzengruber Kalendergeschichten. Mittags alle zusammen. Danach geruht. Nach Kaffee mit Helene und Zamp nach Endenich spaziert. Danach fröhlich zusammen unten Flasche Sekt getrunken. Flasche Bonnaris darauf. Vorgelesen. Karte an Sonnenburg. Eugen Hausschlüssel vergessen, schlief auf der Couch.
Mo 4. Heller Himmel, lauwarme Luft. 2 x spazieren gegangen. Mittags nur kurz geruht. Büro gearbeitet, morgens und nachmittags. Abends um 6 kam Frau Gerhartz. Ca 25 Mille Schulden an die Geschwister des Mannes. Traurig. Abends nochmal alle sechs zu Abendbrot und nachher in Salon zusammen. 10 zu Bett. Beyers fahren morgen.
Di 5. Um 710 auf. Vorher mit Zamp zum Büro. Friseur dort. Dann Bachstraße. Brachen alle auf, auch Maria, die nach Hause fuhr. Zur Bahn begleitet. Fuhren E und kam in II Kl. von Köln. Bis Braunschweig, dort übernachten. Im Büro gearbeitet. Dto nachmittags. Zu Hause umgezogen, kleiner Anzug, in Kammermusik: Erdmann aus Berlin 3 Klavierstücke. Ganz erschlagen. Zur Krone, dorthin kamen erst spät Marianne und Eugen, die im Theater: Im Elend von d’Albert gewesen. Erst spät zu Bett.
Mi 6. Feiertag, Drei Könige. Dunkel, regnerisch. Vor Tisch 1 Stunde im Büro gearbeitet. Um 2 ¾ Leute aus D...dorf, die bestellt waren, absolviert. Nach 4 kam Frau Wessel zum Tee. Schüttete ihr Herz aus. Vera soll geschieden werden. Mülheim II. Mülheim I: Willy Klagebrief 4 Seiten mit Blei: Heinz Ruppel, Paula Nervenzusammenbruch ect. Mit Helene um 8 Uhr auf Verabredung in Krone. Dort Bretzens. Marianne kam mit Storp dorthin aus Kino. Um 10 Uhr heim. Morgens bestrahlt, abends leichte Stiche in Schläfen.
Do 7. Etwas unruhig und lang geschlafen. Heftiger Regen nachts. Morgens, mittags und abends kleiner Spaziergang, trotz feuchter Luft. Zwischendurch viel Regen. Morgens Büro zu tun. Nachmittags etwas ruhiger. Unterlagen Einkommensteuer bearbeitet. Helene hatte Kopfweh. Meine Stiche in den Schläfen lassen nach. Unnatürlich weiches Wetter. Nachts heftiger Regen. Abends kam Meller zum Anprobieren.
Fr 8. Morgens und nachmittags fleißig im Büro gearbeitet. Allerlei Zuspruch. Abends mit Helene ausgerückt in Kino, Metropol den famosen im „kreisenden Licht“ St. Lorenz Nürnberg und Wind gesehen von Dr. Carl Lau..., Kunsthistoriker. Ganz neu und sehr schön. Herrliche Aufnahmen im Wind bei drehendem Sonnenlicht. Mit Marianne erst ½ 9 gegessen. Radio gehört.
Sa 9. Winterlich, etwas Frost und Rauhreif. Früh auf. Büro, Friseur, zu tun. Amt zu tun. Gegen 1 heim. Sonne, Wind. Nach Tisch mit Helene, Marianne und Eugen mit Motorboot über den Rhein, zu Café Pott, viele Leute dort. Die Jungen mit Bahn, Helene und ich mit Zamp über Beuel zu Fuß zurück. Glas Bier im Höttchen. Spät Abendbrot. Kopf gewaschen. Gegen 12 zu Bett. Helene kam später und ich schlief nicht gut ein. Zamp mit Gretchen gebadet. Schlief oben.

So 10.I.37. -3°C. Endlich etwas Winter. Helle Sonne. Luftschutzübung auf anderer Bahnseite. Einl... „Josef Rech“ abgegeben. Mit Helene vor Tisch zur Eröffnung der Ausstellung chines. moderne Malerei (Sammlung Dr. Trautmann) im Obernier Museum. Viel Menschen dort. Sehr nett sprach Dr. Speiser, den ich leider nicht erwischen konnte. Eintopf von Marianne vorzüglich. Nachmittags daheim. Abends vor Tisch 1 Stunde spazieren. Erst spät zu Bett.
Mo 11. Brief von W.C. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Marianne noch nicht wieder von Köln. Kaufte ihr erst Monatskarte.
Di 12. Hell und sonnig. Morgens im Büro, beigearbeitet. Zu tun. Helene und Marianne waren in Chines. Ausstellung, ich konnte nicht, da diesmal bis 1 ¼ zu tun. Bonner Berg – Koch. Nachmittags geruht. ½ 3 in Museum. Ausstellung näher besehen. Manches Gute dabei. ½ 7 heim. Mit Helene Abendbrot, dann ins Theater: Johann Strauß, Nacht in Venedig, mit viel Ballett. Erst ½ 12 zu Bett. Morgens Rücksprache mit Amtmann Heinen, DBK. Herta bleibt drin.
Gut und lang geschlafen. Erst 8 ¼ auf.
Mi 13. Marianne um 8 Uhr nach Köln. Trüb, nachmittags etwas Regen. Büro, nachmittags erst spät. Las mit Ergriffenheit Anzengrubers Dorfroman „Schandfleck“. Nicht spazieren. Jonen hat beide Kinder heftig erkrankt liegen. Angenehme Karte von Sbg (Sonnenburg).
Do 14. Lange fest geschlafen. 9 Uhr Büro. Regen. Hiobspost: Marg. C. schreibt: Walter Sa/So nachts Schlaganfall, links gelähmt. Krankenhaus, bei Bewußtsein, kann reden. Hoffentlich. Fuhr wieder nach Hause, und was nun?
Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Steuerakten von Köln anscheinend nach Bonn zurück, ohne Mitteilung, vorab offiziell nur Finanzkasse. Kein Strafantrag?
Meine Akten gesichtet und geordnet. Morgen Versteigerung in Alfter.
Fr 15. Sportanzug, Bayernschuhe. Helene Strümpfe. Büro morgens gearbeitet, allerhand Kleinigkeiten. Nach Tisch um 2 ¼ mit  Jonen nach Alfter. Erst Fritz Mühlens in der Knipsgasse (jetzt Horst Wesselstraße!!!), dann zu Kahlscheuer, gerammelt voll, da Regenwetter. Versteigerung Sistig. Anstrengend, aber lohnend. 57 Mille. Sistig brachte uns mit Wagen heim. Marianne nachmittags bei Wera zu Wessels, Helene bei Tante Julchen gewesen. Ich sehr müde. 10 ¼ zu Bett.
Sa 16. Früh auf. Um 8 ½ Büro. Friseur. Sonne nachmittags. Nach Tisch kurz geruht. Mit Helene und Zamp in der Elektrischen zur Gronau, am Rhein zu Mundorf, Kaffee. Um ½ 6 kamen Marianne und Eugen, die im Kino gewesen. Mit Tram heim. Abends z. T. lustigen Abend gehört. Frau Margret C. sandte schönes Flegelphoto mit Kerze(?).

So 17.I.37. Helle Sonne, morgens spät auf. An Haustür gebastelt. Kam Löllgen und machte fertig, auch daß Wasserhähne im Badezimmer nicht mehr tropfen. Mittags letztes Hackerbräu, das wieder feste schäumt. 50 Flaschen seit Weihnachten. War gut. Nachmittags kurz geruht. Mit Zamp allein nach Endenich. L... und Frau Müller dort gesprochen. Abends Kaffee zusammen. Eugen war auf dem Sportplatz, Helene und Marianne im Kino. Brief von Margret C.
Mo 18. Morgens und nachmittags im Büro. Lästige Kälte, eisiger Wind um den Gefrierpunkt herum. Morgens Weber Alfter, vorher beigebucht. Mittags etwas geruht. Nicht herausgegangen wegen des Windes. Abends bei Tisch beim Büchsenöffnen am rechten Daumen geschnitten. Pflaster drauf. Eugen kam nochmals abends, war mittags auf Polizei gewesen, die ganzen Tag nach ihm gesucht: Militärsache aus Münster, eilige Ansage, deren Antwort morgen bereits der Kurier mitnehmen soll.
Di 19. Früh auf. Friseur. Gearbeitet. Dunkel, Regen, naß. Mittags geschlafen. Erst um 4 zum Büro. Jonen ging um ½ 6 zum Bruder. Abends mit Helene Theater: Wilde, der ideale Gatte. Gut und flott gespielt. In der Pause: Vesper mit Bier. Ilse Forstmann war nachmittags hier und ging abends mit uns heim Theaterstraße.
Mi 20. Gut und lang geschlafen. Erst um 8 ¾ aufgestanden. Morgens und nachmittags im Büro. Mäßig zu tun. Akten gemustert. Storp ließ sich von Berenskötter Zahnstück aus Kiefer meißeln. Mittags und abends machte Marianne ihm flüssiges Essen. Abends ging er schon wieder zum Repetitor. Mit Zamp spazieren. Alle Welt ist müde vom warmen Wetter.
Do 21. Trüb, windig, abscheuliches Wetter. Nachmittags kam Onkel Gottfried von Heimerzheim, sah besser aus. Wir stellten H Stein letzte Frist. Morgens und nachmittags im Büro. Mit Zamp spazieren. Mittags Eugen zu Tisch, aß schon wieder gut. Hat die gestrige Operation anscheinend gut überstanden. Marianne sorgt gut für ihn. Büro weiter aufgeräumt. Rechnungen. Mittags bei Josef; besprechen Besuch bei Bardenheuer, der Angebot auf sein Haus von RA Leyendecker bekommen hat. Kam zu mir. Ich will konkurrieren.
Fr 22. Büro mehr zu tun. Morgens und nachmittags dort. Katholische Kirchensteuer Nachveranlagung. G... 2,5. Vertrtg aus ausgelost... RAnl gemacht. Regen. Nachmittags geschlafen. Um ½ 4 zum Büro. V. Kempin dort, wollte 1500 haben, ich bot 1200. Gran hat 4 Morgen Ia Spargelland für 10 Mille angeboten. Jetzt heißt es sich nicht ... ...
Abends Vortrag C... Ross, enttäuscht. Art W...vortrag über Bolschewismus.
Sa 23. Früh auf. Friseur. Gemächlich gearbeitet bis ½ 1. Nach Tisch geruht. Dann von 3 bis ½ 5 mit Helene spazieren. Heidehof Tasse Kaffee. Dann Zamp heim. In UT Kino, viel gelacht Ia Bayern ect. (Jan Feldmann nachher auch) ...; um 8 Uhr heim. Marianne als Göttin maskiert, Storp weiß-rot. Abendbrot. Diese fuhren 9 nach Köln auf Kostümfest der Kunstschule.

So 24.I.37. Hell, sonnig. ½ 8 kam Marianne von Köln, ging zu Bett. Bestrahlt. Gegen 10 mit Helene Frühstück. Kalt, Sonne, Wind. Vor Tisch mit Helene zur Post, brachten Brief an B... Frau Wwe Gentrup, der gestern plötzlich am Schlage gestorben. Brief an G... Kabinett Dresden und Kupferstich-Kabinett Berlin wegen Blätter Kügelgen. Nachmittags mit Helene nach Honnef, ab Rhöndorf gegen heftigen Wind zu Fuß. Kaffee bei Bretz. Gut unterhalten. Ihn zu Amann mitgebracht.
Mo 25. Glatteis. Häßliches Wetter. Eisiger Wind. 3 x Devisen je 350 für Italien beantragt für März. Behrendt Ehebüchlein. 2 Gespräche im Büro mit Josef: Keramag will Hermanns und Bardenheuer Häuser kaufen. Morgen Jonen Versteigerung Nachlaß Grosse. Abend Dr. Kutter zum Essen. Mappe Eisenmann besichtigt. War ganz h... Noch Kopfsausen, Nachwirkung von Kopfgrippe. Helene zum Luftschutz. Nachher Damenklatsch hier.
Di 26. Bretz 67 Jahre alt. Jonen ganzen Tag weg auf Versteigerung Nachlaß Grosse. Erste Karte Bleistift von W.C., sitzt im Sessel. Mäßig auf dem Amt zu tun. Geh. Rat Bardenheuer ließ durch Mädchen sagen, Leyendecker habe 60 geboten. Besprechung Josef, zu viel. Helene dto. Um ½ 1 zu ihm. Hatte ihn über Wertzuwachssteuer und Vollmacht... anscheinend zu täuschen gesucht. Stadt dahinter? Abends Frl Reuff aufgesucht, will noch nicht verkaufen. Depesche von Eisenmann. Mittags sofort Zeichnungen bis auf 4 zurückgesandt. Helene abends in Luftschutz. Marianne im Theater. Ich habe mir den Kopf gewaschen. Sondags in Oberstdorf, ihm Karte geschrieben.
Mi 27. Dunkel, 0°C. Helene mit Marianne nach Köln, mittags bei Tante Maria gegessen und sehr liebreich empfangen. Morgens und nachmittags Büro. Abends mit Jonen bei Bardenheuer, dessen Coblenzer Sohn (Augenarzt) auch dort war. Verhandlung. Hatten festgestellt, daß bei 60 M. Kaufpreis ca 15 Mille Wertzuwachsteuer entstehen also . . . Um 7 ½ zur Lese. Erst Notarversammlung auf höhere Anordnung. Roemer, Rauschen, B..., Mentrop, Sieburg, Molitor, R..., Mühlbach, Ruland. 10 ½ heim. Jetzt stets der letzte Mittwoch.
Do 28. -4°C Frost. Kalter Wind. 8 ¼ zu Kathol. Steuer... Lehnen nicht getroffen. Auf dem Amt zu tun. Verhandlung Leyendecker wegen Bardenheuer Haus, will keine Wertzuwachsst. übernehmen, die ihm jetzt ganz klar. (ca 15 ...). Um 12 ½ dem alten Geheimrat berichtet. Jetzt abwarten. – Mittags kurz geruht. Um 3 Uhr zu Lehnen auf Verabr. Sehr liebenswürdig und freundlich. Stundung ohne zu ... ... ..., ... Summe nachgeben. Eventuell nochmal dem Ausschuß vorstellig werden. Gentrup (ordentlich erlöst vom Alten) im Büro, spät. Abends um ½ 7 Bier holen lassen. Gut geschlafen.
Fr 29. Schöner. Frost. Mit Zamp nach Endenich marschiert. Er hatte Freude. Auf dem Amt gearbeitet. Mittags nach Tisch Gentrup. Ermüdende Fragerei. Mittags geschlafen. Dunkel. Unlustig. Erst mit Helene Kaffee getrunken. Erst um 5 Uhr zum Büro. Zu tun. Abends bis 7 Uhr noch allein dort gewirtschaftet. Nicht aus. Frostklar. ½ l dunkles Bier. Gut geschlafen, nachts wach: ...
Sa 30. Kalt, bischen Schnee, Glatteis. um 8 Uhr zum Büro. Friseur. Stramm gearbeitet. Kasse stimmte. Bücher aufgeräumt. Zimmer werden immer voller und beengter. Brief von Bruhns, kann uns bis 28.3. gebrauchen. Brief Vetter, kann vertreten; jetzt noch Devisen! Eugen zu Tisch. Von 1 ¼ bis 3 ¼ Rede des Führers, gut! Nach Kaffee (Marianne zu Bretz, Ruth Geburtstag) mit Helene in Modernes Theater, Film Valentin. Abends Punsch und Bier. Gut geschlafen. Schöne Feier zum Tag der nationalen Erhebung. 4 Jahre ein Traum!

So 31.I.37. Schon vor Frühstück geräumt, geordnet. Brief an Waldemar. Gearbeitet, noch vor Frühstück. Um 10 Uhr mit Helene, um 11 ½ mit Zamp zum Büro. Gearbeitet, gestern nicht ganz fertig geworden. Nach Tisch um ½ 3 mit Helene und Zamp nach Oberkassel, Rhein entlang, milde Sonne, nach Oberdollendorf. Bichenhof (Biesenhof?), angenehmer Kaffee. Zurück. Trafen um 6 daheim die Kinder, die aus dem Kino kamen. Gemütlich abends. Flasche Apfelsekt.

Mo 1.II.37. Morgens zeitig zum Büro. Feste gearbeitet. Dto nachmittags. StAbgabe fertig bekommen. Jonen Salär ausgezahlt. 300,- (LV.) Allerlei zu tun. An Vetter wegen Vertretung geschrieben. Kirchensteuer Rückstand I. Rate 200 gezahlt usw. Mittags müde. Fest geschlafen. Erst gegen 4Uhr zum Büro. Feste gearbeitet bis abends. Hoffe morgen an Steuer zu kommen.
Di 2. Früh auf. Friseur. Im Büro wenig an Steuer arbeiten können, stets Abhaltung. Feste gearbeitet bis 12 ½. Frl. Engel mit Fieber zu Bett. – Nachmittags früh zum Amt. Buch (Brief?)... ... ... Abends 6 ¼ heim. Mit Helene Theater: Hamlet, den Tolmann gut spielte. Bis nach 11 Uhr. Heiß und müde. Leidlich gut geschlafen. Husten mit ekligen Schmerzen in der Luftröhre.
Mi 3. Früh auf. Im Büro jetzt wenig zu tun. Frl. Engel noch krank. Aufgeräumt. Steuersache P.R. fertig. M.R. begonnen. Bonngasse in Ordnung gebracht. Endlich mal etwas weitergekommen. Husten mit quälenden Brustschmerzen, abends nach Tisch Wickel 2 Stunden. Sehr müde danach, konnte anfangs nicht einschlafen. Flasche Guakaliv Hustenmittel lt Storp gekauft.
Do 4. Gut geschlafen, morgens frisch. Früh auf. Mit Marianne nach Köln. (Weiberfastnacht.) Mit Marianne um 8 Uhr im Schnellzug nach Köln. Reichte ihr Ubierring Mappe heraus. Hängebrücke in Stadt. Spk. besorgt. Dann zu Fuß Machabäerstraße zu W.C. Nochmal Frühstück. Zusammen nach Deutz, Rhein Museum, sehr schön. Herrliche Naturstimmung, milchig hell, Stadt im „Silberglanz“. Um ½ 2 bei Meyer am Dom gut zu Mittag gegessen. Wieder Machabäerstraße. Geruht, dann Tasse Kaffee. In die Stadt. Alle in froher Erwartung des Beginns der Weiberfastnacht. In der Altstadt viele Menschen. Um 5 ¾ heim. 1 Stunde im Büro. Frl. Engel zurück. Lange Besprechung mit Gentrup jr.
Fr 5. Zeitig auf. Früh ins Büro. Entsetzlich faul. Allerhand getan, aber nicht an Steuersache angefangen. Mittags geruht. Nachmittags um ½ 5 nach Lengsdorf im Auto mit Jonen. Versteigerung Erben Küppers. Erst schleppend, nachher flotter. Um 9 ¼ zu Fuß heim. 17 - 18 Mille versteigert. Weicher Regen, fast wie Maistimmung. Morgens rief Meyer, Städtische Sparkasse, an, kann die Sorten erst dann besorgen, wenn ich Devisen genehmigt bekommen habe.
Sa 6. Zeitig auf. Friseur. Im Büro gearbeitet. Aufgeräumt ect. Beigebucht. Um ½ 12 zu BBV. Westerwaldbr. Kleine Aa aufgeregt. Alle werden nett, so auch Weshofen. Beurkundung ect. flott. Um ½ 1 heim. Traf Eugen mit Sammelbüchse. Amt. Geheftet, gestempelt ect. Um ½ 2 heim. Nach Tisch geruht. Nach Kaffee zu 4 in die Kammerspiele Kino. Amerikan. Wir leben unter Bl..., sehr komisch und gut. Danach zu 4 ins Höttchen, Abendbrot. Abiturienten feierten dort. Um 10 Uhr heim.

So 7.2.37. Morgens Büro. Zeitig auf. 2 Stunden Steuererklärung fertig. Bedeutend mehr als 35. Nach Tisch geruht. Mit Eugen gemütliches Mittagbrot (Hasenbraten) und Kaffee. Erst um 8 ¾ Abendbrot: Beefsteak. Dann in strömendem Regen um ½ 10 zur Lese mit Holstege im kleinen Wagen. Gerammelt voll. In der Lese oben viel Betrieb. Flasche Kupferberg. Helene starker Stockschnupfen. Kopfweh. Schade. Nettes Gewühl. Wir darin. Später unten Bier und Wurst. Dann ab 1 Uhr im Spielzimmer Rotwein mit Schnittchen. Auto nicht zu erreichen. Aber dann um ½ 3 zu Fuß heim. Sehr unruhig geschlafen. Morgens frisch.
Mo 8. +6°C, Regen. Alles sproßt. Rosenmontag! Von 10 bis ½ 11 im Büro zusammen gearbeitet. Mittagbrot. Dann um 1 Uhr zum Büro. Zug, den starker Regen gedehnt hatte, kam erst gegen 2. Jonen mit Töchterchen da. 2 Flaschen Wein und Gebäck, das namentlich Zamp interessierte. Zug lang, aber dünn und dürftig. Etwas unterhalten. Dann durch Stadt, Café Frings (Wüllenweber mit Frau dort). Metropol: Lumpazi Vagabundus. Guter Film. Um ½ 8 müde heim. Gemütlich daheim. Nach Abendbrot 1 l Kronenbräu getrunken. Um ½ 10 zu Bett. Gut geschlafen.
Di 9. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro, Friseur. Viele Leute morgens da. Zwischendurch mal in die Stadt. Buchhandlung Röhrscheidt. Kaufte mir Ponten, Rethel aus Sammlung Klassiker und 2 Bände Rheinisches Brauchtum. Um 12 Büro geschlossen. Nach Tisch geschlafen. Trüb. Marianne und Storp aus in Café. Abends Abendbrot mit Hasenpfeffer. Helene etwas böse. Schließlich doch alle zur Lese als Bauern, Holstege als Hessen verkleidet und mitgenommen. Lese beschränkt. Ganz nett. Um 2 ½ heim (auch sie) und um 3 ins Bett.
Mi 10. Aschermittwoch. Morgens frisch. Um 9 ¼ Frühstück. Aufgeräumt ect. Morgens und nachmittags im Büro zu tun. Morgens Fritz Niers, Alfter. Versteigerung schon anberaumt. Nach Tisch geruht. Um ½ 4 Tasse Kaffee, dann zum Büro. Abends geschmökert. Von Deutsch V. f. Kunstgesch. ganzes Paket Bücher bekommen. Um 10 zu Bett. Müde.
Do 11. Morgens zeitig auf. Um 9 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet. Nachmittags geradezu Aufstand im Büro, bis ½ 7 stramm durch. Gentrup’s morgens und nachmittags Einigung über Einkommen zustande gekommen. Abends müde. Verhandlung Esser, Rech Wolfsburg und Leyendecker. Versteigerung 24.2. Abends Marianne in Übung. Ist ganz davon benommen, daß sie, da Herta März nicht kommt, mit uns nach Rom soll. Prof. Schwarz Bostenitsch zu Samstag mittag eingeladen.
Fr 12. Zeitig auf. Jonen morgens daheim. Wenig Betrieb. Allerhand geschrieben, auch Brief an Heinz Reitmeister wegen PR Steuer, deretwegen Finanzamt Bonn anfragte. Um 12 ¼ heim. Heißes Bad genommen. Geruht. Mittags „Kräuter-Fisch“. Abends mit Helene allein. Marianne in rhythmische Übungen.
Sa 13. Zeitig auf. Friseur. Allerlei getan. Letzte Ringsdorff. AK Schein vernichtet. Packen mit. Beigebucht usw. Um 12 ½ heim. Rauh. Gregor Schwartz Bostenitsch kam nicht, mittags und nachmittags nicht. Erst abends Eilkarte. Unser Brief hatte ihn erst morgens erreicht. Er konnte auch so nicht. Fährt morgen früh nach Hannover. Nach Tisch mit Helene aus. Glas Bier. Karte an Prof. G. Schwartz-Bostenitsch.

So 14.II.37. Beim Aufstehen steif und lahm im Kreuz, dann besser. Morgens verschiedene Karten geschrieben, aufgeräumt ect vor dem Frühstück. Mit Helene gefrühstückt. Dann in der Sonne mit Zamp spazieren. Im Büro gearbeitet. Daheim Brief von Helene 2 ½ Nachforderung evangelische Kirchensteuer, geben schon von selbst Stundung. Boskamp und Frau machten Besuch. Nach Tisch geruht. Dann Kaffee. Um 4 ¼ zum BBV: Vorführung gymnastischer Übungen, Marianne dabei. Abends mit Holms zu Glas Bier. Bei der Heimkunft verletzte sich Helene den Nagel am rechten Mittelfinger. Abends still und traurig. Gut geschlafen.
Mo 15. Kreuz etwas weniger, aber immer noch steif. Amt, mäßig zu tun. Jude Marx kam natürlich nicht, aber später und ohne Unterlagen. Muß man also drauf ankommen lassen. Nachmittags Büro überfüllt. 4 Kaufverträge usw. Anstrengend. Lehmann vom Verband der katholischen Kirchengemeinden rief an, morgen abend sei Ausschußsitzung. Ich rief Pastor Stein an und verabredete mit ihm um 3 Uhr morgen Besprechung. Abends müde heim. Helene war mit Damen in Vilich-Mülldorf bei v. Claer gewesen.
Di 16. Früh auf. Friseur. Im Büro gearbeitet. Mal raus zwischendurch. Allerhand zu tun. Mein R Not. Ordnung erschienen, keine Pension, lebenslänglich, ... Vertreter. – Nach 3 Uhr zu Pfarrer Stein, St. Marien. Sehr zuvorkommend, will 1/3 Streichung befürworten. Abends im schwarzen Anzug mit Helene in Kammerspiele, nur Gesang. In Krone 1 Bier. An der Bahn nehmen sie seit Fastnacht die Kranaufbauten weg. Jetzt der letzte.
Mi 17. Düster, Schnee. Morgens um 8 Uhr auf. Eisig kalter Wind. Letzter Holzkran am Bahnübergang heute fort. Med. Rt. Basten war nicht da, als ich mit Marianne um 10 ½ dort hin ging. Rief mittags an, war schwierig, wünschte Unterlagen von Gerhartz, bestellte uns morgen mittag. Nachmittags geruht. Hatte mit Devisenstelle Köln telefoniert, will auf Attest Beschl. befürworten. Wieder 1 Tag verloren. Cleff hatte morgens angerufen. Genaue Auskunft abends. Bretz und Ruth, die in Köln gewesen, um 8 Uhr zu uns. Hammelkeule mit großem Appetit verzehrt.
Do 18. Trüber Tag. Morgens Amt. Um 10 Uhr nach Beuel, Krankenpapier geholt. Mit Frau Prof. Gerhartz durchgesehen. Scheint Stelle in Dresden nicht annehmen zu wollen. Um 12 ½ mit Marianne zu Stadtarzt Dr. Basler, dauerte lange, Unterschriften. Stellte aus, 9 M, ich sandte ab. Nachmittags um 3 Uhr mit Auto nach Muffendorf. Dann Büro zu tun. Kölner hier mit Tante Julchen auf Kaffeeklatsch. Helene gab’s deutlich an Tante Maria. Ich mit Storp spazieren am Rhein. Abendbrot mit chilen. Rotwein auf der Lese.
Fr. 19. Lange und nicht ganz fest geschlafen. 2 Zeichnungen Meyer, übrige zurück. Mäßig zu tun. Stempelmarken selbst geholt. Weicher Regen, Nacht und Tag. Nachmittags umgezogen. Um 326 mit Jonen nach Waldorf. Lastauto Üllekoven, vergebens, hatte schon selbst Testament richtig gemacht. Zurück mit Wagen bis Bornheim, von dort mit Zug. Kurz ins Büro. Von Devisenstelle Köln nichts gekommen. Helene mittags auf Evgl. Kirchenamt verhandelt mit Tegtmeyer. Regen.
Sa 20. Kalt, Wind, Regen. Zeitig auf. Um 8 ½ Friseur. Feste gearbeitet. Leni Br. rief an. Eidesst. Vers. f. Z. davon ab. Zu tun. Nachmittags geruht. Helene und Marianne zum Einkaufen nach Köln. Kaffee erst spät. Um 534 Kino. Dann um 8 Uhr zur Lese. Feldmann, mit dem verabredet, abgeholt. Um 8 ½ Abendbrot. F. hatte schon. Wein. Gut unterhalten. Elmar holte ihn um 10 Uhr ab, gingen aber erst nach 11 Uhr. Gemütlich beisammen. 1 Kiste aus Sammlung gezeigt. Romant. Zeichnungen. Z. hat sich morgen nachmittag angesagt.

So 21.II.37. Steuererklärung vom Büro mitgenommen. Fertig gestellt. Erst spät auf. +1°C. Heldentrauertag. Eugen mit neuer blauer Mütze und blauem Anzug muß mit marschieren. Steuererklärung fertig gestellt. Büro. Helene und Marianne holten mich ab. Schneeflocken. Elektrische Gronau, alles flutete heim, wir zum Sportplatz. Schneefl. Kam eben, als Rede Bloemberg sehr klar durch Fernsprecher kam. Dort geblieben, bis Parademarsch endet. Omnibus zurück. Storp und wir zusammen um 2 Uhr Mittagbrot. Um 4 ½ kam Zschirnt. Ihm gewünschte Erklärung mit. Kaffee mit ihm und Helene. War von Lenzerheide gekommen, fährt diese Nacht zurück. Gen.St. lehnt Strafantrag gegen ihn ab. 11 zu Bett.
Mo 22. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Bequem. Den ganzen Tag ununterbrochen Regen und Schlackerschnee. Zamp wollte nicht mit ausgehen und lief um. 3 Pässe zur Städt. Sparkasse. Sollen 30 M Schweizer Franken besorgen. Mittags zu lange geruht. Heinz Flasche Bols Apricot und Trockenfrüchte zur Genesung geschickt. Brief an Vater Beyer, Dienstjubiläum. Abends Radio auf grund einer Radiozeitung. 11 zu Bett. 2 - 4 wach gelegen. Rhein 1 m gestiegen. Hochwassergefahr!
Di 23 Etwas dunkel. Regen, Rhein steigt. Morgens zeitig zum Büro. Friseur. Vorher Messer zu Rohmüller gebracht zum Schleifen. Nachmittags mit Jonen nach Alfter, Versteigerung Niess, gute Preise.
Mi 24. Matthias. Um 6 ½ Lese, Notare. Morgens nicht so früh auf. Hell und trocken. Im Sportanzug zum Büro. Mäßig zu tun. Kath. Kirchensteuer läßt 4 - 500 M nach. Gebe vorab keine Antwort. Um 926 mit Jonen und Leyendecker, Zamp mit, nach Waldorf-Hemmerich. Versteigerung schleppend. Erlös ungenügend. Kein Zuschlag. Um 7 ¾ zurück. Abends Geburtstag mit Storp ... gefeiert. Um ½ 11 zu Bett. Gut geschlafen.
Do 25. Schneetreiben. Mit Zamp zur Maxstraße, Rasiermesser geholt. Frl. Engel krank. Auch gestern nachmittag schon. Mit Jonen gearbeitet. Nachmittags Urkunden. Abends gebadet. Marianne mit Eugen ins Konzert. Wüstes Wetter. Um ½ 11 zu Bett. Konnte nachts nicht schlafen. Von 2 bis 3 auf und gelesen. Etwas Blut geräuspert. Dann endlich geschlafen.
Fr 26. Morgens kaum wach. 2 bevorzugte Reiseschecks heute bekommen und bezahlt. Reise geliefert. 52 Schwfr. bekommen. Morgens und nachmittags feste im Büro gearbeitet. Packen vorbereitet. 40 M Ahnengroschen an Waldemar. Karte ... Bruhns. Nachts unruhig. Einmal auf und etwas gelesen. Auch etwas blutigen Auswurf herausgeräuspert.
Sa 27. Schöner heller Tag ohne Regen. Zeitig auf. Friseur. Mit Zamp in die Stadt. Messerschärfer für Bruhns. Reisebüro noch nicht fertig. Frl. Engel holte die Karten. Gearbeitet. Mit allem fertig, kam Schunk und hält uns kurz auf. Mit Helene und Marianne heim. Nachmittags nicht aus, geruht. Draußen Wind. Gepackt, las Schäfers Stauffer Roman. Abends gemütlich mit Storp zusammen. Müdigkeit und schlaffe Beine weg. Morgens noch weniger frisch. Alles geordnet. 10 ¼ zu Bett. Flasche Linktusan. Karte von Cohen.

Rom- und Sienafahrt
So 28.II.37. Reisetag. Schöner Tag. Zeitig auf. Eugen zum Frühstück da. Zamp gefaßt. Mit Gretchen zur Bahn. 3 Koffer holte ein Mann. Im D-Zug um 946 gut gesessen. Zoll, Pässe, Devisen alles glatt, aber in Basel keine Lire zu bekommen. Langer Aufenthalt in Basel. Im Schnellzug nach Luzern. Müde. Um ½ 9 dort. Hotel Zentral. Alles beschneit, gestern noch Frühling. Auf der Fahrt war von Freiburg ab die Landschaft ganz beschneit. Angenehme Fahrt allein mit altem Engländer. 6 Gepäckstücke in Luzern. Diese zur Gepäckaufbewahrung gegeben. Noch etliche mit ins Hotel.

Mo 1.III.37. Luzern. Diese Nacht noch beschneit. Angenehmes Frühstück. 8 Mark am Bahnhof gewechselt. Schlechter Kurs. Um 818 Treno rapido nach Mailand. Unterwegs vor Göschenen umquartiert in durchgehenden Wagen nach Rom. Großartiger Neuschnee. Angenehme Fahrt mit einem Schweizer aus Muggen und einem japanischen Kaufmann, der uns bunte japanische Karten schenkte. Am Gotthard großartige Landschaft in Neuschnee mit Sonne. Im Tessin blendender Neuschnee. Nach Chiasso bis Mailand Collazione. Mittagessen im Speisewagen. 16 Lire zusammen mit dem Schweizer Herrn. In Mailand mußten wir leider den Wagen doch wieder wechseln wegen Achsenbruchs. Endlose Fahrt durch die sonnenbeschienene Poebene. Von 1350 bis 2245, Ankunft in Rom bei Dunkelheit. Reise gut überstanden. Bruhns holte uns ab. Fuhren mit Auto nach Hertziana. Noch zusammen gesessen. Erstes Glas Wein in Rom. Unterwegs nur Wasser. Hatten starken Durst. Gut geschlafen.
Di 2.3. Blendende Sonne. Um 8 Uhr auf. Herrliche Aussicht aus Bruhns’ Zimmer. Nebenan Kunstl. Haus. Dachgarten. Nach dem Frühstück mit Helene, Marianne und Frau Bruhns (Hund Bibbi mit) auf Piccio, dann zur Porta del Popolo, heim über Scala Spagna. Zum Mittagessen die Töchter Gerda und Heidi begrüßt. Geruht. Um 4 Uhr Kaffee mit Frau Bruhns. Zur Garage. Von der Garage gefahren. Zur Porta Maggiore, Bäckerdenkmal, dann St. Croce in Gerusalemme, nichts, durch Lorbeerallee nach San Giovanni in Laterano, auch den Kreuzgang besichtigt. Abends heim. Artischoken. Angenehm unterhalten. Gut geschlafen.
Mi 3.3. Immer noch kleines Stippchen im Frühauswurf. Trüb, rauher Wind. Mit Helene und Marianne los durch die Stadt zum Tiber. Borgo (im Abbruch), Petersplatz, Peterskirche. Im Ristorante Romana am Rusti . . .platz gut zu Mittag gegessen. Ausgeruht. Engelsburg zu 5 Lire, ziemlich allein drin. Alles durchgelaufen. Herrliche Aussicht. Durch die Stadt in ein Café. Regen begann. Später in starkem Regen einiges eingekauft. Mandarinen, Käse, Tomaten, Trevi. Im Regen heim. Umgezogen und ausgeruht. Abendbrot gemütlich zusammen.
Do 4.3. Strahlende Sonne. Nach dem Frühstück zu 3 im Autobus NB (Nomentana - Borgo) zum Vatikan. 5 Lire Eintritt. Schöne Sonne im Garten. Pinakothek, Skulpturen, Sistina, Stanzen. Lange (4 km) ermüdende Gänge. Herrlicher Blick in die Gärten und auf St. Peter. Porto Romano in Cucina Romana, famoses kleines Mittagbrot. Zur Stadt zurück. Bummel, allerhand angesehen. Piazza Navona mit Santa Agnese und Brunnen. Anima ect. Dann zum Pantheon. Dort Kaffee Nero an der Piazza Rotonda. Mit Droschke über Villa Medici heim. Viele Eindrücke. Decke der Sistina das Beste. Abends Abendbrot mit Bruhns, der noch in einen Vortrag ging.
Fr 5.3. Bedeckt, regnerisch, doch ohne Regen. Ruhetag. Daheim geblieben. Ich vormittags kurz raus, Karten gekauft. Bei Bruhns gegessen, geruht. Nachmittags dann zu 3 die Via Sistina entlang bis Maria Maggiore, dort rechts zu San Pietro in Vincoli, Moses und Nikolaus Cusanus, zum Coliseo. Foro. Dunkel. Mit Taxe zurück. Abends bei Bruhns Gräfin Mandelsloh zu Besuch. Und es wurde Falerner getrunken.
Sa 6.3. Schöner Tag. Zeitig auf. Mit Bruhns unterhalten. Um ½ 10 mit Tasso metro nach S. Maria del Vittoria, am Mosesbrunnen. S. Theresa von Bernini, und dann zum  Thermenmuseum. Erst falsch gelaufen. Herrliche Antiken, vor allem griechische Originale, auch Bronzen. Großartiger Kreuzgang. Dazu schöne Sonne, kalte Füße. Ristorante Canepa. Gut. Zu 30 Lire Mittagbrot. Dann Marsch zur Porta Pia, Solaria und Piciana. Kleine Latteria Kaffee. Gegen 4 h heim, sehr müde. Bruhns gingen zum Thee. Später zurück, fuhren uns mit Auto auf den Monte Mario. Herrliche Aussicht auf Stadt und Umgebung in der Dämmerung. Abends Prof. von Wartburg, Leipzig, zu Tisch. Viel Besuch, sizilianischer Wein.

So 7.3.37. Schöner Tag. Zeitig auf. Mit 2 Autos los: nach Süden über Via Appia, Albano, Arriccia, Genzano, Velletri, links ab nach dem Gebirge zu. Gotischer Dom der früheren Zisterzienser-Abtei Fossa Nuova. Besichtigt, herrlich, edel. Durch Littoria am Papstgraben entlang bis nachher rechts ab zum Monte Circeo. San Felice. Die Küste entlang nach Terracina. Dort am Meere in einem Ristorante Mittagbrot: Fischsuppe, Capelli & Pollo. Über Genzano zurück. Dort Kaffee. Abends ziemlich erschlagen. Früh zu Bett. Gesicht gebeizt von kräftiger Luft. Genau 100 km bis Terracina. Etliche Skizzen. In Terracina die ersten Orangenwäldchen. Halber Weg Neapel.
Mo 8.3. Bruhns gab uns Karte und so konnten wir mit anderen im Vatican die Kapelle San Paolo besichtigen mit den beiden Spätwerken von Michelangelo: Bekehrung Pauli und Kreuzigung Petri. Die sind derzeit gut wiederhergestellt. Prof. Bauch aus Freiburg, der in der Hertziana (bei Hoppenstedt) wohnt, war mit dort und konnte uns an Hand von genauen Aufnahmen eingehend den Werdegang der Restauration erklären. Verschiedene Studenten waren mit. Wir sahen bei dieser Gelegenheit die Sala Ducale und plumpe Barockdekoration über einer Verbindungstür. Fürchterlich. Alles eingehend in Ruhe besehen. Nochmal die Sistina angesehen, bei künstlicher Beleuchtung diesmal. Alles war viel besser zu sehen. Auch farbig sah man besser. Die erzählenden Wandbilder der Florentiner haben wir uns mit Genuß angesehen. Dann über die Tiberinsel zur Stadt. Mittagbrot. Zu spät zur Ara Coeli (Bruhns war mit seinem Vortrag dort schon fertig). Sehr müde. Café Capitol und Gang über Forum. Mit Omnibus heim, sehr müde. Gebadet. Bruhns abends mit Frau zum deutschen Botschafter von Hassel zum Abendessen.
Di 9.3. Morgens Kapitol, Museum besichtigt. 12 Uhr Ara coeli geschlossen. Nach dem Essen Gesú, war ebenfalls geschlossen. Gute Kneipe dort in der Nähe. Mittagbrot. Vor Regen mit Kutsche eben heimgekommen. Abends vor dem Essen mit Kindern Bruhns ins Kino. Dort war es so heiß und qualmig, daß ich sofort ausriß.
Mi 10.3. Morgens mit dem Auto zu Gesú. Besichtigt. Regenguß. Dann über Ara Coeli, Forum nach Palatin. Dort spazieren gegangen. Marianne und Helene waren für 1 ½ Stunden abhanden gekommen. Endlich wiedergefunden, mit Vetturino nach Trastevere (zur Farnesina). Aus einer „musikalischen“ Kneipe, an der uns der Kutscher absetzte, sofort wieder heraus. In einer bescheidenen Trattoria hinter dem „Ministerium des Vaticans“ (Neubau) gut gegessen. Dann zur  Villa Farnese hinaus. Die Fresken von Raffael, Sodoma, Perussi u. a. in Ruhe mit Genuß besehen. Z. T. von bequemen Ledersophas aus. In die Stadt zurück. Café. Leider zu Fuß heim, dadurch stark ermüdet. Umgezogen, schwarzen Anzug an. Abends Prof. Bauch, Ordinarius für Kunstgeschichte in Freiburg i. Br. zu Tisch. Unterhaltung bis 11 ½ Uhr. Bruhns war am Tage mit Binding im Wagen ins Gebirge gewesen.
Do 11.3. Nach dem Frühstück mit Helene und Marianne über Pincio zur Villa Borghese. Erst davor in den herrlichen Gartenanlagen gesessen. Dann die Gallerie besehen. Herrlich: Tizian, Correggio. Marianne sehr ermüdet. Mittags  nach Hause. Tochter Gerda 19 Jahre alt. Geburtstag gefeiert. Gutes Mittagessen. Ein Frl. von Hassel, die Tochter des Botschafters, zu Besuch. Danach geruht. Kaffee zusammen. Später noch einmal zu 3 spazieren bis Sa Maria Maggiore. Zum Abendessen zu 7 zu Alfredo, der in guter Form war. Chianti rosso, fettucini ganz vorzüglich, und filetti di tacchino con piselli (Puterfilet mit jungen Erbsen), köstlich! Mit Alfredo, der persönlich anrichtete, lustig unterhalten. 10 Uhr im Bett, müde, mehr als satt.
Fr 12.3. Trotz bedecktem Himmel gegen 10 Uhr zu 3 mit Autobus zur Callisto Katakombe. Dort eingehende und sehr lehrreiche Besichtigung mit gutem Führer, an der außer uns nur 2 Schwaben teilnahmen. Nach Beendigung der Besichtigung regnete es feste und wir blieben noch längere Zeit in einer Gärtnerbude, wo wir uns mit einem jungen Burschen gut unterhielten. Schließlich durch den Regen auf die Via Appia zum Ristorante Katakombe di San Callisto. Dort ein angenehmes Mittagbrot, leider nicht auf der offenen Veranda. Tranken zur Stärkung 1 Liter Vino nero. Dann bis Belvedere und dort herum spazieren gegangen. Pfirsiche blühten noch. Etwas gezeichnet. Kam sogar etwas Sonne. Dann mit Autobus zurück und mit der Elektrischen zu S. Maria Maggiore. Schokolade in gutem Café dort. Mit Bus heim. Zum Photographen und zum Reisebüro MER wegen Osterreise überlegt. Heim. Gewitter mit Hagel. Abends nach Tisch zu Vortrag von Dr. Degenhardt (Assistent in der Hertziana) im unteren Saale der Hertziana. Über Stefano und Pisanello (Handzeichnungen in Lichtbildern gezeigt). Sehr müde. Gut geschlafen.
Sa 13.3. Helle Sonne. Frau Bruhns brachte uns mit dem Auto nach Ostia Scavi. Dort mit italienischem Führer, der gut sprach, eingehende Besichtigung bei Sonne und herrlicher Seeluft bei fast wolkenlosem Himmel. Auch die neuesten Ausgrabungen: Kuppelbau. Um 1 Uhr zurück, stiegen an der Pta Paolo aus und gingen trotz Warnung von Frau Bruhns in dortiger Gegend in eine Kneipe, wo wir herzlich schlecht aßen (zum ersten Mal). Mit Droschke zu den Caracalla-Thermen. Geschlossen. Gingen ein wenig spazieren und fuhren dann mit CP (Autobus) in die Stadt heim. In Birreria Albrecht ein wenig mundendes Bier getrunken. Die Damen gingen noch zum Fotografen, ich heim und legte mich etwas zu Bett. (Morgens auf dem Weg nach Ostia besahen wir uns noch unterwegs die neuerbaute fünfschiffige Wallfahrtskirche Sao Paolo fuori le mure. Kalte Pracht!)

So 14.3.37. Früh auf. Mit Autobus sehr schön um 10 ½ nach Tivoli. Dort durch das Städtchen, meist verfolgt von einer Droschke, die wir nicht haben wollten. Zur Villa d’Este. Herrlich. Große Wasseranlagen, die vollgefüllt alle lustig sprangen, auch riesige Wassermassen sprudelten. Allerlei Wasserkünste. Verschiedene Zeichnungen. Dann Regen, Regen, Regen. An einem kleinen Platze in einer kleinen Trattoria trefflichen Rotwein, 1 l, Fettucine, Käse, Früchte, alles zusammen Lire 10,20! Durch das Städtchen zum Wartesaal, kam gerade ein Auto. Im Regen nach Rom zurück. Bei Bruhns noch Kaffee; gemütlich zusammen. Abreise besprochen.
Mo 15.3. Schönes Wetter. Morgens zwei Postkarten mit Rückantwort nach Siena und Orvieto geschrieben. Frau Bruhns fuhr uns bei Sonne nach Frascati. Dort aufgestiegen zum Garten der Villa Falconiere. Unten im Ort gut zu Mittag gegessen. Dieses zahlt ich + 100 Lire für Benzin. Um ½ 3 heim. Zusammen um 3 Uhr noch nach Maria sopra Minerva. Dort hielt Bruhns noch den letzten seiner Wintervorträge mit Führung. Interessant. Zu Fuß nach Haus. Abends daheim.
Di 16.3. Schöne Sonne. Nach Frühstück mit Bruhns heraus. Caracalla-Thermen. Die Sonne schien, gezeichnet. Regenschauer, wieder Sonne. S Stefano rotonda. Celimontana, herrlicher Park, prachtvolle Sicht. Zum Kolosseum. In einer Trattoria dort gut zu Mittag gegessen. Esquilin, Volkspark, Menschen. Domus aurea Neronis besehen. Grandiose Gewölbe, für mich fast der überzeugenste Beweis großer römischer Baugesinnung. Gänge, Gewölbe. Räume, auch ein Zentralraum mit offenem Kuppelgewölbe ect. Großer Eindruck. Café bei Sa. Maria Maggiore brachte die nötige Erholung. Mit Elektrischer heim. Ich zu Maler Fohn, Österreicher, sah dort eine prachtvolle ganz große, sehr ausgeführte frühe Zeichnung von J. Anton Koch (Hylas und die Nymphen). Bruhns war abends auf ein Essen aus. Wir nach dem Abendbrot in Weinkneipe „Frascati“ Spumante getrunken. Nachher einen Kaffee im Café Greco (nicht erfreulich dort).
Mi 17.3. Windig, grau, weiche Luft. Nach dem Frühstück (trafen Maler Fohn auf der Piazza Spagna) zur Porta del Popolo. Unterwegs eine kleine Gemme gekauft. Kurz zu Fuß hinaus, dann mit der Elektrischen zur Villa di Papa Giulio mit etruskischem Museum. Schöne und interessante Sachen dort, vor allem großer Apoll und Tondinge (Tongrab). Mittagbrot in kleinem Delikatessengeschäft in der via Flaminia. Leider vergessen, in die Villa Medici zu gehen. In der Stadt Kaffee in einer Bar und früh heim. Müde, geruht. Abendbrot mit Bruhns. Zeitig um 10 Uhr zu Bett.
Für unseren Osteraufenthalt entschieden wir uns für Siena und schrieben an die Pensione Sta. Caterina, via della Sapintia, daß wir am 23. dorthin kämen.
Do 18.3. Morgens bei Sonne im Palazzo Venezia. Führung. Schöne Sachen. Vorher mit Marianne und Helene in der Bank, den Rest auf die Kreditbriefe geholt. Mittags das zweite Mal in dem Ristorante Sora . . . in der Nähe von Gesú, gut. Nachmittags mit Wagen heim. Von 2 ½ bis 4 bei Degenhardt und Frau. Tasse Kaffee. Degenhardt hatte sehr eingehende Studien über italienische Handzeichnungen gemacht. Bis 1450. Schwül, abends müde. Abendbrot sehr karg: Artischocken und Käse. Danach im dunklen Anzug in Bruhns Auto zum Vortrag von Leo im Gebäude der Rumänischen Kunstschule. „Erste deutsche Kirchen in der Karolingerzeit.“ Anstrengend. Alle so müde, daß wir auf die Theeeinladung verzichteten und heimmarschierten, durch valle Papa Pio über via Nomentana. Unterwegs den Heißhunger in Bar mit Orangen und Gebäck gestillt.
Fr 19.3. Josefstag. Marianne nach Frühstück vergeblich zum Friseur, wo sie Ohrringe hatte liegen lassen. Dann mit Leo Bruhns im Auto zur Villa Massimo. Herrlich gelegen. Maler Teuber führte uns in Abwesenheit des Direktors. Bildhauer Fiedler, Krieger und Schober, Maler Schneider aus Aachen. Gute Arbeiten und fleißig. Leistungen machten guten Eindruck. Zurück zum Quirinal. Bruhns heim, wir in Ristorante Romeo, mit Krebsen trefflich zu Mittag gegessen. Im Café am Palazzo Veneto in der Sonne draußen gesessen. Auf dem Forum Konzert im Konstantinsbogen. Im Forum sahen wir abends hinter dem Titusbogen eine Prozession von Vermummten in Sackleinenkutten. ein rohes Holzkreuz wurde vorangetragen. Wir schlossen uns an und so ging es ins Kolosseum, das bei einbrechender Dunkelheit erreicht wurde. Dort fielen alle auf die Kniee, wozu seltsam kontrastierte, daß allerseits fleißig photographiert und von einem der Vermummten um milde Spenden gebettelt wurde. Alles voller Menschen. Abends besonderes Essen bei Bruhns, zu dem ein nach Berlin versetzter Botschaftssekretär Graf Hohenthal mit seiner Frau eingeladen waren, einfache und nette Leute.
Sa 20.3. Vor dem Frühstück zur MER die Fahrkaten holen. Nach dem Frühstück mit Bruhns und seiner Frau allein mit dem Wagen zu San Giovanni & Paolo, darunter ein altrömisches Haus. Dann via Appia und links ab zur Grotte der Egeria (nach etwas Fußmarsch durch die frühlingsmäßige Campagna). An der Via Latina die Tomba dei Valerii und die Tomba dei Pancratii mit Genuß besehen mit entzückenden ganz frischen Stuckgewölben. Dann die Ruinen einer altchristlichen Basilika mit freigelegtem Grundriß und mit karolingischen Resten, einsam und schön gelegen. Halbwegs Frascati in einer Osteria einfach und gut zu Mittag gegessen, mit gutem Wein. Müde heim, etwas geschlafen. Helene und Marianne unterdessen mit Töchtern Bruhns in der Stadt. Nach Tisch mit 2 Autos zu 7 auf unsere Einladung in die Große Oper. „Il flauto magico“, tolle Aufführung, aber vorzüglich gesungen. Loge. Mir fast beängstigend in dem ungeheuren Raum. Nach Schluß ging ich mit Freund Bruhns zu Fuß heim und wir tranken unterwegs eine Flasche helles Bier in einer Bar. Ich meinte, es hätte mir selten besser geschmeckt als damals nach der großen Hitze im Theater. Um 12 ½ zurück, gut geschlafen.

So 21.3.37. Palmsonntag. Mit Helene, Marianne und Frau Bruhns in St. Peter. Hochamt hinter dem Hochaltar. Kaufte Oel und Palmzweige und ließ sie in der Sakristei segnen. Fuhren mit dem Aufzug aufs Dach. Lachende Sonne. Wind, herrliche Aussicht. Schwarz von Menschen vor und in der Kirche. Mit Auto heim. Mittagessen bei Bruhns. Nicht geruht, da um ¼ 3 Hoppenstedt, Prof. Gmelin (Romanist in Freiburg), Hempel, Kunsthistoriker in Dresden zum Kaffee da waren. Nachher mit Bruhns, Helene und Marianne im Auto nach San Sabina, herunter, Aventin, San Giovanni in Comedin und Umgebung. Trastevere mit Auto, Gianicolo. Die großartigen Wasserbrunnen. Tempietto Bramante. Treppe herunter. In Kneipe bei Maria in Trastevere bei anbrechender Dunkelheit sehr lustig bei Wein, Brot und Käse. Müde und lustig heim.
Mo 22.3. Morgens Regen, abgekühlt. Bischen Sonne. Ich zum Friseur, Haare schneiden und Kopfwaschen. 1 Pfd. Wurst, Schwarzbrot, Orangen. Nach Frühstück mit Helene und Marianne über Pincio auf Piazza del Popolo. Lederrahmen für Bruhns gekauft. Zigarrenledertasche für Eugen. Ristorante Ranieri gut zu Mittag gegessen. Dann in Café Egidi am Tritonenbrunnen, ganz vortrefflich. Eiskaffee und Schokolade. Abendbrot bei Bruhns. Reis und Erbsen. Unterhaltung, Glas Wein. Zu Bett. – Helene hatte in großer Hitze (immer noch überheizt dort) gepackt. –––
Di 23.3. Früh Um ½ 7 auf. 7 Uhr fertig gepackt. Frühstück. Um ½ 8 Abfahrt mit Taxe, ohne Bruhns zur Bahn. Vorher zum Abschied an Heidi 50, an Portier 30, an jedes Mädchen 100 Lire. Bequem über Chiusi, dann von dort mit Triebwagen durch blühende Landschaft nach Siena. Dort mit Auto zur Pensione Sta. Catarina in Via della Sapientia. Gäste dort fast nur Deutsche (es war gerade ein Massentransport angekommen).
Um 1 Uhr noch gutes Mittagessen, geschlafen, ausgepackt. Herrlich die Aussicht aus dem Zimmer auf den Dom. Hell, Wind und Wolken. Wäsche zusammengestellt und abgegeben. Italienisches Nationalfest. Abends Fackellichter am Rathaus usw., Konzert. Im Café angenehm Schokolade. Gutes einfaches Abendessen mit 3 Gängen. Nach Tisch etwas spazieren gegangen. Leichter Regen, nachts stark. Heizung nicht an (außerdem Kamine im Zimmer. Treffliche und sehr lange Betten).
Mi 24.3. Siena. Morgens frisch (a la Oberbayern). Windig, kalt. Kein Tropfen Regen. Morgens und nachmittags durch die Stadt gebummelt. Essen in der Pension gut. Mit Herrn am Nebentisch angefreundet (Prof. Blaschke aus Hamburg). War in Chikago, Japan, China. Gut als Dolmetscher. Straßen und Plätze machen einen eigenartigen, strengen Endruck. Sehr altertümlich, fast noch wie 1450. Etwas auch außerhalb bei Tufi (?) und Fonte Branda. Großartig im Dom, um Dom! Abends flüchtig in San Domenico.
Do 25.3. Gut geschlafen, strahlende Sonne. Fortgesetztes Glockenläuten. Morgens vor die Stadt, Zitadelle Sta. Barbara. Herrliche Sicht. Bei Tisch mit Fr. Blaschke gemeinsame Fahrt mit Mietauto nach San Geminiano verabredet. 75 Lire. Helene durch stramme Fahrt etwas übel dort. Mit ihr erst etwas vor dem Stadttor gesessen, dann zum Platz (Pza Cisterma) Thee, der half. Blaschke mit Marianne Aufnahmen gemacht. Dann alle zusammen durch das Städtchen und drumherum gebummelt. 6 Uhr mit dem Wagen durch wundervolle Abendlandschaft heim. Angeregt bei Tisch unterhalten. Blaschke hat auch Bruhns mal kennen gelernt. (In San Giminiano sahen wir auch schwarz vermummte Pestbrüder und in Fleischerläden mit Goldflitter verzierte Rinderköpfe und Fleischstücke.)
Fr 26.3. Carfreitag. Lachende Sonne, kühl, keine Wolke am Himmel. Frühstück spät im Gärtchen. Zum Baptisterium. Herrliches Taufbecken mit Bronzen von Donatello u. a. Kapelle war offen, da ein auf dem Boden liegendes Kreuz geküßt wurde. Wir besahen uns alles mit Ruhe und Genuß. Am Dom: Umzug mit Bischof. Draußen auf der Südseite gesessen. Mittags köstlichen Fisch. Nachmittags geschlafen. Erst um 4 ¼ los. Kaffee in Bar. Dann zur Stadt hinaus, aus Porta Oliva, an der Stadtmauer entlang. Blühende Bäume. Etwas dünner Regen, sonst bedeckt. Bart schneiden lassen. Brief an Herta.
Sa 27.3. Morgens bedeckt. Etwas windig. Mit Prof. Blaschke im Garten, gegenseitige Photoaufnahmen. Dann zusammen zum Fort Sta Barbara gegangen. Verabschiedet. Er fuhr 12 Uhr nach Florenz. Nach Tisch geruht. Nachmittags bei Sonne, ich am Tor hinaus, durch Landschaft und bei San Marco wieder hinein. Helene und Marianne im Café. Orangen, Feigen, Nüsse, Radieschen eingekauft, ebenso Makrönchen. In der Pension einen besseren Tisch bekommen. Abends gemütlich zusammen. Ich müde um 10 Uhr zu Bett.

So 28.3.37. Ostersonntag in Siena. Bedeckt. Schwarz angezogen. Spät gefrühstückt. Im Palazzo publico. Freier Eintritt. Nicht viele Leute dort. Herrliche Wandbilder besehen. Zum Schluß des Gottesdienstes im Dom. Draußen am Dom in der Sonne gesessen. Viel Volk. Reingegangen. Violett gekleideter Erzpriester zog in Prozession mit Handring, den die Menge küßte. Gutes und langes Mittagessen. Geruht. Vor Tisch am Campo Glas Wermut getrunken. Nachmittags gegen 4 Uhr (Marianne war nicht wach zu kriegen) in ein kleines Café. Dann durch die Stadt geschlendert. Nachts Regen.
Mo 29.3. Morgens Wolken, ohne Regen, feucht. Herrliche Wolken. Schöner Osterspaziergang: Porta Camollia heraus, auf Anhöhe, Villa mit Aussicht aus dem Garten. Ins Tal, auf alte Eisenbahn. Zur Stadt zurück. Gutes Mittagbrot. Kaum zu Hause, fester Regen, Wolken tief. Geruht. Um 4 Uhr, trotz ein wenig Regen zu Café Greco, gut. Bummel. Ich kaufte eine Flasche Wermut bianco zu 5,50 (0,77). Helene und Marianne trafen Walter Forstmann, mit ihm zu Clem ins Hotel Continental. Sechs-Mann-Reisegesellschaft in 15 Tagen durch Italien jagen! Scheußlich! Saßen kurz zusammen. Er hatte Hans besucht, für den Aussicht auf Besserung besteht. Karte an Tante Julchen zusammen geschrieben. Morgen müssen sie um 5 Uhr aufstehen! Nach Orvieto. Gut, daß wir es anders machen. Abends unter uns gemütlich zusammen.
Di 30.3. Morgens Helene zum Friseur gebracht. Mit Marianne wärenddessen in Geschäften nach Angaben der Pension. Gute Stickereien gefunden und gekauft, auch einiges Schmiedeeisernes. Nachher Helene abgeholt. Nach Tisch geruht. Dann um ½ 3 zum Dom. Bei trefflicher Beleuchtung die Libreria Piccolomini genossen. Überraschend der einheitliche Raumeindruck. Wandbilder, Bücher, Handschriften . . . Allerlei Karten gekauft. Abends nach Tisch nochmals aus. Geheimnisvolle, mondscheinartige Dombeleuchtung. Ganz fantastisch in den hohen Gewölben des Duomo nuovo. Rechnung mit Lire 483,70 bezahlt, mit Wäsche, Wein usw. macht 3,70 per Tag und Kopf. Bleiben vielleicht noch eine Woche hier.
Mi 31.3. Bei schönem Wetter vormittags im Dommuseum. Duccio ect. Herrliche Aussicht von der Giebelmauer des „neuen Domes“. Prachtvolle reiche Landschaft. Klare durchsichtige Luft. Am Dom in der Sonne gesessen. Schauspiel: Ankommende Reisegesellschaften. Markttag. Auf dem Campo Kleinigkeiten gekauft, wobei Helene scharf handelte und mit strammer Gestikulation gehörig abhandelte. Nach Tisch geruht. Um 3 Uhr zur Osservanza (zur Pta Oliva hinaus), Pensione Scacciapensiere. Zur Stärkung Apfelsinen und Anisbrot am Grabenrand verzehrt. Rückweg, bei Vermeidung der Eisenbahn geriet in die Weinberge und es mußte geklettert werden. Abends sehr müde. Nach Tisch noch mit Damen unterhalten. (Eine ältere deutsche Dame schon den ganzen Winter dort, die Universität hatte allerlei Anregungen geboten.)

Do 1.4.37. Ruhetag in Siena. Den ganzen Morgen im Garten in der Sonne gesessen. Helene malte Aquarell. Marianne stickte. Nachmittags geruht. Dann in die Stadt und einiges eingekauft. Café. Abends nach Tisch gemütlich beieinander gesessen mit alter Italienierin und zwei deutschen Damen. Bei Anbruch der Dunkelheit hatten wir ein Begräbnis auf der Banchi di sopra gesehen, bei dem der Bannerträger der „Contrada d’Oca“ in vollem Kostüm mit Flagge mitmarschierte. (Unsere Pension gehört zur Contrada der Dracone.)
Fr 2.4. Strahlende Sonne, gegen Mittag Wolken. Ließen uns zu Mittag Lunch mitgeben: Kalbskoteletten, Eier, Käsebrote, Orangen. Mit Wandertasche und Skizzenbuch an Fonte Branda hinaus über Torrente Sorra auf Castel Belcaro zu. Angenehmer Marsch. Gegen 12 Uhr schön am Wegrand oberhalb eines Weinberges gelagert, gezeichnet, gegessen, geruht. Später nochmal dicht an das Castel heran. Um 2 ¼ dort hinein. Rundgang auf der Mauer in blendendem Licht mit wunderbarer Aussicht. Kapelle, Gartenhalle und Vestibül besehen. Glas Wasser, Trinkgeld. Rückmarsch in Nachmittagssonne beschwerlich. Durstig kehrten wir in eine kleine Weinkneipe vor der Stadt ein, wo es guten Rotwein und überraschend gute Bisquits gab. Marianne trank den Wein ungemischt etwas hastig und bummelte in kleinen Kurven heim, hatte abends Sonnenbrand. „Idiotoca“. Früh zu Bett.
Sa 3.4. Morgens spät auf. In Geschäft, Schuhe, Gummipelerine zum Flicken. Darüber zu spät zu Maria dei servi. Nach Mittag geruht. Trotz Regen in die Stadt, Hemd seta pura gekauft. Café. Danach etwas verlaufen und nicht zu San Francese gekommen. Im Kino „Questi ragazzi“ gesehen, sehr lustig. Abends mit nettem Schweizer Ehepaar am Nachbartisch unterhalten (aus Zürich). Auf Zimmer mit Marianne sehr gelacht über „Markante Muster“(?), etwas Halsbeschwerden, Zitrone. Nachts schlecht geschlafen, zuviel Kaffee getrunken? Nachts fester Regen.

So 4.4.37. Regen, Regen in Siena! Nach Frühstück durch Regen zur Pinakothek. Gemäldegalerie besichtigt. Einzigartiger Eindruck. Müssen schon früh im 18. Jahrhundert gesammelt haben! Zum Dom. Dort viel Betrieb. Im Regen heim, nach Tisch geruht. Regen. Später zum Dom, hörte auf zu regnen. Aber die Prozession war leider auf nächsten Sonntag verschoben. Alle 17 Contrade Fahnen hingen im Dom. Café Greco. Nach Abendessen früh zu Bett. Helenens Halsbeschwerden hatten sich in einen Schnupfen gelöst. Gut geschlafen.
Mo 5.4. Leuchtender Tag mit lachender Sonne. Nach dem Frühstück im Garten gesessen. Rechnung bezahlt. In die Stadt, Kleinigkeiten gekauft. San Domenico, Santa Catarina. Mit Wagen nach San Francesco gefahren. Kapelle San Bernardino mit Fresken besichtigt. Durch die Stadt heim. Geruht. Nachmittags in die Bibliotheca Communale in unserer Straße. Herrliche Handschriften mit entzückenden Zeichnungen bewundert. Griechischer Codex aus Konstantinopel (10. Jahrhundert) mit kostbarem Einband, genau besehen. Alles wurde zuvorkommend gezeigt. Höflich bedankt. Café draußen. Proviant zur Reise eingekauft. Nach dem Abendessen gepackt. Harte Nuß!
Di 6.4.37. Antritt der Heimreise. Um 750 Uhr ab Siena, alles glatt und sehr bequem bis Florenz in Abteil allein. Dort am schönen Bahnhof noch etwas verzehrt. Dann großer Ansturm auf den Rapido. Der Schweizer Wagen zunächst überfüllt. Doch mit Gewalt hinein und mit allen 8 Gepäckstücken, das letzte wurde noch im Fahren hereingereicht und so auch der Facchino entlohnt. Hinter Mailand wurde es bequemer, schließlich mit einem Baseler ganz allein im Abteil. Fahrt durch die Poebene sonnig. Abends im Tessin, rasend und schaukelnd durch den Gotthard. Die Schweizer tun sich etwas zu gut auf diesen schnellen Zug, ohne zu bedenken, daß die rasende Fahrt für manch einen eine Qual bedeutet. („C’est toujour la Suisse, qui me fait mal“, hatte eine Dame auf der Hinfahrt gesagt.) Der mitfahrende Basler, dem es hinter der Zollabfertigung augenscheinlich besser ging, erzählte, seine Frau könne zwar jeden Seegang, aber nicht diesen Gotthard-Zug vertragen. Von Chiasso bis Arth Goldau wurde überhaupt nicht gehalten. Helene und Marianne wurde es ordentlich übel. Sie kamen ganz erschöpft in Luzern an und Helene war noch nie so schnell zu Bett wie den Abend in Luzern. Mir hatte es ganz gut gegangen, nachdem ich mir eine halbe Flasche Rotwein einverleibt hatte. Wir übernächtigten wieder im Hotel Zentral. Abends trank ich noch eine Flasche Bier in Mariannes Zimmer, die mir herrlich schmeckte. Um 1005 Uhr waren wir angekommen.
Mi 7.4. Luzern - Bonn. Nachts schlecht geschlafen. Um 6 ¼ auf. Mit Hotel zufrieden. Zeitig am Bahnhof. Um 722 nach Basel. Dort 1 ½ Stunde Aufenthalt. Hatte in Luzern gut zurück gewechselt. In Basel auf dem S.B.B.-Bahnhof schon im Zug. Zoll glatt. Schöne Sonne am Oberrhein. Abends pünktlich um 704 in Bonn. Eugen und Mädchen mit Zamp holten uns ab. Eugen sehr interessant von Münster erzählt. Erfolgreich. Wird aller Voraussicht nach beim Militär angenommen. Examen dann schnell. „Nur noch eine Art Formsache.“ (?) 10 ¼ müde zu Bett.
Do 8. Nachts zu warm. Leider nicht um 7, sondern erst um ½ 9 auf. Gleich zum Friseur, Haar- und Bartschneiden. Kopfwaschen. Dann erst Frühstück. Helene noch ganz kaputt. Morgen nachmittag kommt Herta. Mit Zamp morgens spazieren. Gegen 12 Uhr Büro. Festgehalten bis 12 ¾. Mittags kurz geruht. Wieder spazieren. Alter Zoll ect. Um ½ 6 mit Zamp in Stiefel. Etwas Leber- und Blutwurst mit Stiefel-Märzen. Eugen zum Abendbrot, danach gemütlich zusammen mit Apricot Bols. Eugen kannte aus drei Wochen Romaufenthalt fast alles.
Fr. 9. Früh auf. Um ½ 7 spazieren. um 8 Uhr ins Büro, Abrede: Beibuchen. Feste bis 10 Uhr gearbeitet. Dann heim, etwas Kopfweh. Um 11 Uhr Frühstück. Von 12 ½ bis 1 ½ feste im Büro gearbeitet. Kreissparkassenkonto beigebucht. Nachmittags geruht. Ruth Bretz kam richtig um ½ 4. Wollte Bild nicht mehr. Besprechung Hypothek auf Ddf. Hans. Marianne mit ihr in Café. Um 5 Uhr mit Helene Herta an der Bahn abgeholt. Prof. Schwartz Bostenowitsch begleitete sie. Zusammen Kaffee. Mit ihm in die Stadt, alter Zoll ect. Dann Abendbrot zusammen mit Storp. Zeigte ihm etliches aus Sammlung. Er ganz entzückt. Fuhr um 845 nach Godesberg. Mit Eugen und Herta noch zusammen. Um 10 ¼ zu Bett. Müde.
Sa 10.4. Früh wach. Etwas Magenbeschwerden. Himmel bedeckt. Alles blüht. Zeitig vor 8 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet. Karte ect. mit Frl. Engel. Umsatzsteuererklärung von Zahlungen PR und MR. Dann begann die Hölle zu sieden. Nach 10 Uhr weg, in der Stadt spazieren. Josef gesprochen. Erklärung an Finanzamt abgegeben. Nach Tisch geruht. Leider Regen. Zu fünf mit Eugen ins Kino, Gangolf: Condottiere. Etwas lang. Abends fröhlich beisammen. 11 zu Bett, gut geschlafen.

So 11.4. 7 Uhr auf. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr zum Büro. 1 Stunde feste gearbeitet. Akten mitgenommen. Frühstück mit Zamp. Helene und Herta spazieren. Dto. nach Tisch. Mit der Elektrischen bis zur Gronau, in der Sonne heim. Marianne mit Eugen aus. Sie ist stark an Schnupfen erkältet. Kaffee und Abendbrot zusammen. Gemütlich beieinander. Abends namentlich Freund Bruhns in Rom scharf durchgenommen. Maiböwlchen. Um 10 ¼ zu Bett.
Mo 12. Leuchtende Sonne. Um 7 Uhr auf. Erst etwas spazieren. Um 8 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet bis 10 Uhr. Allerlei erledigt. Dann Teilungsverhandlung Niess mit viel Geschrei. Gegen 12 Uhr beendet. Telefonischer Anruf OLG Köln, auf morgen 10 Uhr dort verabredet. Um ½ 1 müde heim. Nachmittags geruht. Noch etwas Kaffee getrunken. Erst um 4 Uhr zum Büro. Zu tun. Vetter geschrieben ect. Um 5 Uhr holte Braun Jonen und mich ab, wir fuhren durch leuchtenden und blühenden Frühling nach Ödekoven, Impekoven. V...en mit verschiedenen Urkunden bei gebrechlichen Leuten. Flasche Wein bei Braun. Dann gegen 8 Uhr heim. Peter Jonen in Urlaub. Schneidiger Soldat. Gab ihm 5 M. Zeigte Photos. Abends Mariannes Photos aus Italien besehen.
Di 13. Bewegter Tag. Herrliche Frühlingssonne. Um 8 Uhr zum Büro. Friseur. Um 9 Uhr nach Köln. Um 10 Uhr bei Neuss, OLG , Zimmer 116. Bis 12 ¼ vernommen. Volksverratsbeihülfe! An sich Dezember 36 amnestiert. Ich hatte Aufzeichnungen der Verhandlung mit der Reichsbank mit. Ein Glück. Er war sehr nett und auch befriedigt. Mir kam der Schweiß nachträglich. Um 12 ¾ heim, noch mit zu Tisch. Nachmittags um 2 ¼ zum Büro, gleich den mitgebrachten Text der Erklärungen Jonen in die Maschine diktiert. Sonst zu tun. Um 6 Uhr Schluß. Bez. Revisor für Staatsabgaben kommt morgen wieder. Bretz kam zur Bachstraße, aß Abendbrot mit. Ich ging mit ihm bis 9 Uhr zur Krone. Dann bald zu Bett. Müde. Helene war mit Herta im Theater, Marianne mit Eugen im Konzert.
Mi 14. Um ½ 8 Uhr auf. Im Büro gearbeitet bis 12 ¼. Helene und Herta kamen mich abholen. Freudige Nachricht: Eugen ist zum Fahnenjunker ernannt und als Militärarzt angenommen. Soll sich nach bestandenem Examen in Berlin melden. Vor Tisch frisch gebadet. Nach Tisch zu Bett. Müde. Erst um 4 Uhr zum Büro. Bis 6 Uhr gearbeitet. Abends um 8 Uhr kam Eugen. Gemütliches Abendbrot. Er telefonierte nach Hause mit seiner Mutter, konnte aber fast nichts verstehen. Ein Maiböwlchen, auch mit Rotwein angesetzt, abends getrunken. Um 10 ½ sehr müde zu Bett.
Abends um 6 Uhr mit Zamp aus dem Büro heim, warmer milder Frühlingsregen. Die Tulpenbäume in der Bachstraße blühen in verschwenderischer Fülle.
Do 15. Bedeckt und trüb, ein bischen Regen. Sehr schade jetzt in der Blütezeit. Morgens vor dem Frühstück spazieren. Etwas später zum Büro, feste gearbeitet. Nachmittags noch daheim Kaffee, dann um 4 Uhr zum Büro und ununterbrochen feste Arbeit bis 6 ¼ Uhr. Storp noch zum Abendessen. Herta gab Ahnenpässe zurück. Erst skizziert.
In Genua starb an Herzschlag plötzlich Ew. v. Hennig (Hemig?).
Fr 16. Morgens trüb. Mit Zamp im Regen Morgenspaziergang. Sehr sch... die Obstblüte. Im Büro gearbeitet. Nachmittags kurz geruht. Umgezogen: kleiner Anzug. Dann um ½ 4 zum Büro, einige Sachen. Um 4 ½ mit Jonen zum Königshof. Generalversammlung Bonner Berg. Alles glatt. Kaffee, Wein. Später mit den Herren zum Adler gute Pfeffer... Mit Bergassessor Hassebrinck und F... Schenk aus Ulm gut unterhalten. Brachte diese Cr... auf die Jagd. Da gings los. Gegen 11 heim. Gut geschlafen.
Sa 17. Feucht. Morgens mit Zamp auf einem Umweg zum Büro. Friseur. Zu tun. L... beigearbeitet. Auch Kirchensteuernachzahlung mit für 500 M Abzug erledigt. Mal neugierig. Vor Tisch kam Frau Storp aufs Büro, erste Hypothek 30 Mille g... V... an Gerling geschrieben. Mit ihr zur Bachstraße. Helene und Marianne eben mit Herta aus der Untersuchung in der Frauenklinik zurück, war gut. Frau Storp, die nicht zu Tisch blieb, kam nachmittags zum Kaffee. Nach Tisch geschlafen. Abends zu viert auf einen Spaziergang. Eugen kam zum Abendbrot, seine Mutter reiste um 7 ¼ Uhr ab.

So 18.IV.37. Trüb und regnerisch. Morgens daheim geordnet. Vor Tisch mit Herta ins Provinzial-Museum. Seltsam ermüdet, nach Tisch geruht. Früh Kaffee, dann mit Zamp am Rhein spazieren gegangen. Ohne Kneipe heim. Abends zusammen gesessen.
Mo 19. Regnerisch. Traurig und kühl. Morgens kurz spazieren, dann auf dem Amt gearbeitet. Nachmittags früh wieder hin, um 3 Uhr mit Jonen im Auto F... Niederbachem. Regen. Abends mit Helene und Zamp nach Endenich spaziert. Eugen war traurig, hatte Widerstand bei Pedell! gefunden. Marianne mit Wessels (Vera hat Geburtstag) ins Kino. Mittags und abends war Luka Woelki bei Herta zu Besuch. Um 11 Uhr zu Bett. Sehr gut bis ½ 7 geschlafen.
Di 20. Führers Geburtstag. Etwas heller. Sonne bald weg. Halber Tag gut, nachmittags schlecht. Früh zum Büro. Friseur. Feste gearbeitet. Nachmittags (etwas viel gegessen) geruht. Schnaps, Tasse Tee. Um 4 Uhr zum Büro. Zu tun. Unterführung Bachstraße für Fußgänger offen. Brücke ab. Ilse Forstmann zum Abendbrot. Helene mit Marianne zum Theater. Ich mit Herta am Ahnenpaß geschrieben. Es fehlten noch einige Urkunden. Um 10 ¼ zu Bett.
Mi 21. Um ½ 7 auf. Marianne fährt nach Köln. Helene mit Herta erst um 9 Uhr, da um ½ 9 versäumt. Letztere zu Tante Maria zu Mittag. Im Büro gearbeitet. Nachmittags auch mit L... im Auto nach Godesberg, Unterschrift Ob. ... a. D. Hartmann. Bauernteilung bis 6 ½. Morgens hell, mit Zamp fast 1 Stunde spazieren gegangen. Nachmittags dunkel. Liesel Schneiders war zum Abendbrot bei uns. Eugen kam noch spät.
Do 22. Wieder ein Regentag. Traurig. Mit Zamp morgens länger spazieren. Alter Zoll, dort kam mal die Sonne durch. Im Büro Aufenthalt durch Steuerrevisor Onnebrink, der Lohn- und Bürgersteuer, auch von P.R. revidierte. Alles in Ordnung. 0,54 Nachzahlung! Auch Wareneingangsbuch geprüft. Nachmittags früh zum Amt. Mit Frl. Engel Abschluß der Jahresliste 36 und Übertrag in 37 beendet. Urkunden. Abends gemütlich zusammen, kam Eugen, der daheim durch Ausgehen der Heizung halb erfroren war. Ahnenpaß ergänzt. Soll zum Standesamt.
Fr 23. Trübe, nicht viel Regen. Morgens kurzer Umweg zum Büro. Gearbeitet. Frau Storp kam vor Tisch. Hypothekenablösung scheint sie nicht sonderlich zu berühren. Mit zu Tisch. Eugen erst um ½ 3. Rücksprache mit AGR G... Registersache. Heinz 2 l Apfelsaft und 2 l Wermuth in italienischen Flaschen gekauft. 4,40 + 1,60. Nach Tisch geruht. Anstreicher an Hinterfront fertig. Er und Grußmann holten sich Geld, 115 zusammen. Erst um 4 ¼ auf Büro. Stramm zu tun bis 6 ¼. Abends mit Eugen nach Tisch zu 4 Spaziergang zu Kentner, 6 Bier und 1 Schnittchen. Um 10 zu Bett.
Sa 24. Endlich mal heller. Sportanzug angezogen. Kein Regen, aber auch keine Sonne den ganzen Tag. Im Büro fleißig von 8 bis 12 ¼ gearbeitet. Nachmittags kurz geruht, dann zu 5 los, Helene mit Herta bis Rüngsdorf, wir mit St. Gierberg den Rhein entlang zum Parkhotel. Vor Mehlem war das Rheinufer überschwemmt. Zurück und im Umweg zur Fähre. Sehr schön dort Kaffee getrunken. Großes A... ... ... Karte an Waldemar. Zamp war mit. Abends im Radio Cosi fan tutte aus München Residenztheater gut gehört. Gut geschlafen.

So 25.IV.37. Spät auf. Gründliches Waschen mit Kopf ect. Bibliothek geordnet. W.C. schickte 2 Zeichnungen ..., schrieb ihm Karte. Kühl und bedeckt. Bibliothek geordnet. Von 12 bis 1 mit Zamp im Büro. Nach Tisch geruht. Zum Kaffee und Abendbrot Bretzens hier. Waren wohlauf und sahen gut aus. Hatten Kirchhofbild und Schm... verkauft. 600 für ersteres, bar ausgezahlt. Sehr angeregt unterhalten, mit ihm und Zamp etwas spazieren zu Kentner. Köstliches Bier. Abends Schinken, Spargel, Salat. Um 10 nach Hause. Karte von W.C.
Mo 26. Regen, trostlos. Die sauren Kirschen in Broichs Garten hinter dem Büro blühen blendend. Karte von Bruhns, ihm Brief geschrieben. Im Büro mäßig zu tun. Buche jetzt überzahlte St.Abgaben heraus. Nachmittags geruht. Müde. Im Büro bis 6 Uhr gearbeitet. Marianne hat S... Rücken links. (Pl...?) und ... sehr schlecht, auch Neuralgie. Blieb zu Hause und meist im Bett. Herta wohlauf.
Di 27. Zeitig auf. Vor Friseur noch etwas spazieren. Mäßig zu tun. Gegen 10 Uhr erschien der St.F.Beamte Henseler allein, diesmal freundlich und hatte Auftrag festzustellen, daß ich ab 32 steuerlich in Notariat gewesen. Hatte genaueste Auszüge über mein Konto bei der Städtischen Sparkasse Bonn ab 31 bei sich. Ein Zettel mit einer Gutschrift von 1046 M vom 14.3.35, durch telefonische Rücksprache mit Köln als W.R. (Rotwein(?)) aufgeklärt. Gab An... je 3 - 5 ... Akten vorzulegen. Hatte Aufrechnung O B, die ich in Köln zur Nachnahme gegeben, bei sich. Um 11 Uhr ging er weg, angeblich zum Finanzamt. Nach 3 Uhr nachmittags kam er wieder. Schrieb Notizen, alles in Ordnung. Ich würde keine Strafe bekommen. D. Sie... nicht gut rechnen. Um ½ 7 fast herzlich verabschiedet. Helene ging mit Herta ins Theater. Gut geschlafen. Weißbier.
Mi 28. Abends Lese Notare. Etwas heller und trocken. Endlich, endlich mal ein wenig Sonne. Morgens viele Briefe: Von Blaschke, Willi usw. Mittags guten Appetitt. Geruht. Nachmittags zum Büro. Um 6 zur Lese. Ziemlich viele dort, auch Hammels... (Hummels...?) aus Cuchenheim, Blatzberg und Walbröl, Mühlhaus aus Zülpich ect. Nachher Kegeln zu 8, ich dabei, ohne zukegeln. Amüsant. Um 10 ½ mit Nöller heim. K... h... Vertrag: Erbhof... Recht.
Do 29. Etwas neblig, trocken, sogar Sonne. Endlich mal! Jonen blieb morgens und nachmittags aus, erst gegen Abend berichtet seine Frau: Durchfall! – Mäßig zu tun. Nachmittags Boskamp und Frau in Pf... Gut unterhalten. Mittags geruht. Mich in Kaiserswerth auf morgen abend angesagt. Die Unterführung Meckenheimer Straße wird langsam fertig. Plattenbelag, Handgeländer, Absperrung zwischen Bürgersteig und Fahrdamm usw. Helene mit Marianne bei Dr. Göring. Mandelrest vereitert, abgesaugt. Marianne viel besser.
Fr 30. Morgens zum Amt. Trüb, doch Aussicht auf Aufhellung. Nachmittags nicht viel mehr gearbeitet. Um 5 Uhr heim. Kaffee getrunken. Mit Handzeichenmappe und Ledermappe um 606 Uhr im Eilzug nach Düsseldorf. Dort sofort Linie 11 erwischt und nach Kaiserswerth. Vor dem „Schiffchen“ erwartete mich W.C. schon mit An... Deckers, Köln, Schwager von OLG Reiff (82 alt!). Zusammen zum Zollhaus., angenehmes Abendbrot. Um 9 Uhr C. nach Hause ins Stift gebracht. Deckers fuhr vorher heim. Hatte Bettwärme verordnet und Wollweste nachts an. Schlief gut.

Sa 1.V.37. Kaiserswerth. Früh auf. Im Nebel spazieren nach Wittlaer noch vor dem Frühstück. Fischreiher gesehen. Gut gefrühstückt. Morgens mit W.C. zu Fuß nach Calcum. Schloß und Allee zurück. Wurde ihm etwas viel, geht schleppend am Stock. Mittagbrot gut, 12 Uhr im Zollhaus. Nachher zu W.C., dort geruht ect. Er bekam um 2 ¼ Kaffee. Hat schönes großes Zimmer und treffliches Essen. Pension 5,-. Nachmittags Sonne. Ging zur Fähre, wollte erst mit Ponte über, fuhr nicht. Dort am Haus in der Sonne gesessen und Tee getrunken. Abends ich auf Boot in Schiffchen. W. kam dorthin. Abendschoppen mit 3 Bier. Um 9 Uhr ins Bett. ... Handzeichnungen ... ausgesucht. Kaffee nachmittags bei ihm.

So 2.V.37. Kaiserswerth. Herrlicher Morgen. Um ½ 8 spazieren gegangen. Im Stadtg. Frühstück. 2 Apfelstücke gekauft. 4 Butterbrote mitgenommen. Rechnung bezahlt. 7,70. Gepackt. Auf Pfalz gegangen, spaziert. Um ½ 10 zu W.C., schon sehr geschäftig. Von ½ 3 bis 4 zu Fuß durch Sonne und Wind nach Wittlaer. Dort Kaffee im Freien. Spaziergang zur Kirche, Garten wg. Wohnung Clarenbach. Mit D zurück. Schöne Straßenbahn. Ich holte im Schiffchen Mappe und Mantel. Er blieb am Bahnhof. Abschied. Mit III stehend bis Bahnhof. ... 737 Eilzug nach Bonn, 841 heim. Abendbrot. 10 zu Bett. Erst noch nicht gut eingeschlafen. Auto jetzt Bachstraße.
Mo 3. Warm, Sonne, Wolken. Schöner Tag. Morgens mit Zamp ausgiebig spazieren gegangen. Amt. Arbeit. Lange Verhandlung mit Ellersiek und Frau in Sachen P...haus. 2 x mit Möller telefoniert. Abschluß? – Mittags kurz geruht. Zamp mit Helene und Damen auf Baumblüte. Abends müde. Im Büro gearbeitet. Um 6 Uhr holte Herta mich ab, ging ins Kino. Tochter der Samurai, gut. Abends müde, zeitig zu Bett.
Di 4. Sonne, warm, nachmittags leichtes Gewitter... Mit Zamp früh spazieren. Um 8 Uhr zum Büro, da Friseur. Ziemlich zu tun. Leopold erinnert an Vertragsentwürfe, die ich dann nachmittags fertig bekam und ihm abends hinsandte. Nach Tisch nur kurz geruht. Herta mit Marianne abends im Theater. Ich mit Helene und Zamp vor Endenich spaziert im Halbdunkel. Helene nahm Fichtennadelbad, hatte aber nachts ziemliche Beinschmerzen.
Mi 5. +12°C. Trüb. Mit Zamp etwas spazieren. Zum Büro und gearbeitet. StAbgabe ect. Nachmittags kurz geruht. Helene mit Herta II mal beim Arzt, sehr zufrieden. Um 3 Uhr schon zum Büro. Franz nimmt Urlaub hinter Pfingsten. Frl. Engel und Jonen auch geraten, sich bald zu entschließen. Meyer D...schrift einverstanden. Abends kam Eugen kurz. Flasche Weißwein. Zamp gebadet.
Do 6. Früh auf. Bestrahlt. Um ½ 8 Kaffee. Morgens früh schon. Zeitig auf. 802 mit Zamp mit StB nach Duisdorf. Bedeckt und windig, hin und wieder Sonne. Oedekoven, darüber auf Sportplatz, Wald ect. Um ½ 11 herunter, in Wirtschaft unten Glas Rotwein. 1216 Uhr zurück. Mittags geruht. Auch Zamp recht müde. Nach dem Kaffee mit Herta und Helene noch ein wenig halb auf den Kreuzberg gegangen. Helene hat heftiges Rheuma, nahm abends II. Fichtennadelbad. ... Holstege abends mit zum Essen. Herrliche Kirsch- und Apfelblüte gesehen. Einige Skizzen.
Fr 7. +7°C. Leicht bedeckt. Morgens spazieren gegangen. Um 9 Uhr zum Amt. Gearbeitet. Mittags geruht. Etwas später zum Amt. Feste gearbeitet bis 610 Uhr. Abends Fichtennadelbad vor Tisch. Danach sehr müde. Mittags 5 Handzeichnungen aufgezeichnet. 3 leere Weinkisten an Frau Krings in Bernkastel fertig gemacht. 2 gehören ihr, 1 uns. (wurden Sa, 8.5., abgeholt). Bestellung von 100 Flaschen auf 50 35er berichtigt.
Sa 8. Sonnig, leicht dunstig. Morgens früh auf. Mit Zamp auf kurz zum Büro, noch vor 8 Uhr dort. Natürlich kamen bestellte Leute nicht. Friseur. L. Brief von W.C. Pfarrer Wildhagen in Lessenich angerufen, nachmittags mit Herta im Auto über Duisdorf dorthin. Freundlich empfangen. Taufregister 1740 bis 1806 durchgesehen. Nichts besonderes gefunden. Um 3 Uhr wieder daheim. Kaffee, nachher noch etwas mit Herta spazieren. Helene war mit Marianne, Storp und Zamp auf dem Ennert gewesen. Hörten abends Beethovenfest: Symphoniekonzert von Beethoven, herrlich. Der Toten des Zeppelin wurde gedacht. Ich hatte halbmast geflaggt.

So 9.V.37. Früh auf. Kühl, bedeckt. Bestrahlt (II. Mal 10 Minuten auf jeder Seite). Zum Muttertag Helene Haarhaus Rom geschenkt. 9 Uhr Frühstück. Ich schon 2 Stunden auf und gearbeitet. Bücher geordnet und Handzeichnungen gebucht. Kartothek etc. Eugen kam etwas spät. Im letzten Moment, als die Sonne etwas schien, zur Schifffahrt entschlossen. Helene mit Herta und ich nahmen ein Auto und kamen um 10 Uhr pünktlich zum Schiff. Wir waren zu fünf. Mittagessen ganz vorzüglich. Um 1 Uhr in Neuwied ausgestiegen. Spaziergang Mauer. Um 2 ½ Rückfahrt. Stets bedeckt, kühl. Um 5 Uhr wieder daheim. Es kam Ruth Bretz. Ich war müde, etwas geschlafen. Abends um 9 Uhr zu Bett.
Mo 10. Um 8 ¼ erst auf. Hell, warm und schwül. Mittags Gewitter mit heftigen Regenböen, nachmittags Sonne. Um 9 Uhr zum Büro, 12 ¼ zurück, gearbeitet. W’bg will zahlen, ich nachmittags Aufstellung durch Jonen geschickt. Kostenanfrage an Deutsche Akademie Rom. Abends 9 Uhr noch mal aus. Mit Eugen und Holstege am Höttchen getroffen. Bier getrunken. Um 10 ¼ nach Hause. Morgens war Josef auf dem Büro, Einheitswert Alfter besprochen. Berichtete von Sistig und dessen Disziplinarverfahren ... im Prozeß wegen Bestechung gegen Dritten. Buchbinderei aus Beuel vergeblich ...
Di 11. Früh auf. Mit Zamp noch vor dem Frühstück spazieren. Mit Helene Frühstück, um 8 Uhr zum Büro. Friseur. 2 Sohn Leop., mit ihm um 12 zum Vater, Feststellung, Bonngasse. Nachmittags kurz geruht. Mit Jonen Teilung gearbeitet. Helene und Marianne im Theater. Mit Helene und Zamp abends nach Tisch mit der Elektrischen zur Gronau gefahren, dort herrlicher Abendspaziergang den Rhein entlang. Achter am Rudern. Schleppzüge gingen vor Anker. Karte mit Personalanfrage (?) an Dr. Gericke, Deutsche Akademie Rom. Am Büro kam gegen 6 Erna Gustorff mit Schwester. Buchbinderei holten Buch ab.
Mi 12. Herrlicher blendender Morgen, strahlende Sonne, wolkenloser Himmel. Schöner Tag. Etwas später auf Amt. Bequem gearbeitet. Nachmittags (sehr zeitig Mittagbrot) kurz geruht. Bereits gegen 3 wieder im Amt. Sache Brombach - Schwarz erledigt. Teilung Klees usw. Helene fuhr mit beiden Kindern um 2 Uhr nach Hersel, Marianne schon früher heim, kamen um 7 Uhr zurück. Eugen zum Abendbrot. Marianne hatte ihm Spargel in Essig gemacht. Nach Tisch kam Ilse Forstmann. Ich war müde und ging um 10 ½ zu Bett. Zigarrenkisten gereinigt und geölt. Waldemar kommt diese Nacht von Berlin.
Do 13. Um ½ 7 auf. Mit Herta ab Büro um 858 Waldemar abgeholt mit Zamp. Ich ging mit ihnen heim. Er war ziemlich müde nach der Nachtfahrt im überfüllten Zug und ging zu Bett. Nachmittags auch geschlafen. Abends um 6 Uhr gingen wir alle zusammen an den Rhein, dann in den Königshof, wo wir nett gesessen. Abends kam Eugen, der jetzt den „Pedell Schallenberg“ besiegt und außer Kurs gesetzt hat. Saßen nach Tisch gemütlich beisammen. Seltsame Dinge mit Günther R.? –
Fr 14. Schöner Tag. Früh auf. Vor dem Frühstück mit Zamp nach Endenich spaziert. Um 8 ½ zum Büro, fleißig gearbeitet. Helene war nachmittags mit Herta und Waldemar auf dem Drachenfels, mit Wagen ab Königswinter. Um ½ 6 holte mich Marianne ab zum Kino: Die ganz großen Thorheiten, Wessely ganz vorzüglich. Abends zu Tisch kam Eugen. Nach Tisch Verst. ... Helene, die ganz ü... in Er... – Marianne besorgt und kratzbürstig ... Mein Bier oben getrunken. Um ½ 11 zu Bett.
Sa 15. Gut geschlafen. Bedeckt. Früh auf. Friseur. Frl Engel mit Fieber grippeerkrankt zu Bett. Franz geht bis Anfang Juni in Urlaub. Kann schön werden. Mittags alle 6 zusammen. Nach Tisch Schiffsausflug mit Zamp geplant. Fiel in ein Gewitter, nicht aufs Schiff. Abgewartet, dann zum Königshof, dann ins Kino. Ich mit Zamp heim. Etwas Radio, dann nach Endenich, dort im neuen Sälchen ... Heideweg gutes Bier und Schnittchen. Abends alle gemütlich zusammen.

So 16.5.37. Pfingsten. Fester Regen, den ganzen Morgen und Mittag. Daheim geblieben, zusammen gesessen und uns unterhalten. Bequem Mittagbrot und Kaffee. Erst dann hörte der Regen auf, und wir gingen zu 6 mit Zamp den Rhein entlang zur Gronau, wo gerade das Sportfest zu Ende war. Mit der Elektrischen heim. Zum und nach dem Abendbrot gemütlich zusammen. Ich hatte morgens Maikräuter angesetzt. Bowle. Nachher ein Glas Weißbier.
Mo 17, Pfingstmontag.  Gut geschlafen, Um ½ 8 auf. Um 926 fuhren Herta und Waldemar nach Hause. Fuhren 926 ab. Wir gingen heim, holten Zamp ab, bei Waschküchenluft über Kreuzberg, Ippendorf Wald, über Annaberg nach Catharinenhof. Dort auf der Veranda gut zu Mittag gegessen. Schweinebraten ect. Zamp eifrig mit. Hatte dickes Bäuchlein. Im Regen nach Godesberg. Um 3 Uhr dort im Parkhotel. Kaffee. Im Sitzen geschlafen. Dann mit der Elektrischen heim. Konnte nicht ins Haus in Endenich Heideweg. Bier etc mit Schnittchen. Um ½ 7 heim. Um 8 Uhr etwas Abendbrot. 9 Uhr Musik aus Italien. Um 10 Uhr müde zu Bett. Am Spätnachmittag Sonne. Schöner Tag.
Di 18. Zeitig auf, Friseur. Frl. Engel gottlob wieder da. Bequem gearbeitet. Auch Vertrag Sei.../W... entworfen. Nachmittags erst eine Tasse Kaffee daheim, dann zum Büro. Abends noch Rigel und Peter Lessenich mit Jungen. Dann Abendbrot. Mit Marianne ins Theater. Vetter aus Dingsda, lustige Operette von Künneke, flott gespielt. In der ersten Pause Bier und Schnittchen. Marianne hat gottlob wieder Apetitt. In der zweiten Pause lebhaft unterhalten mit LGP Weber und Frau.
Mi 19. Morgens mit Zamp spazieren. Büro. Mäßig zu tun. Wessel da. Nachmittags um ½ 4 zum Büro.
An W.C. Die Handzeichnung D..., angeblich von Cuvilliés Fr. übernommen und mit 150 bezahlt. 120 per Postscheck, 30 auf Bankhaus C. A. Trinkhaus, Düsseldorf. Karte an ihn. Abends nach Tisch erste linde Sommernacht. Mondschein, mit Helene, Marianne und Zamp spazieren. Erst um 11 Uhr zu Bett. Sbg. (Sonnenburg) 6 - 7 bei uns, fährt morgen heim.
Do 20. Um 7 Uhr auf. Blendende Sonne. Tagsüber heiß, +83°C. Nachmittags der Himmel bedeckt, ohne Regen. Nachmittags kam Bretz ins Büro, holte (hatte?) Z(essin?) D'dorf. Abends ohne Zamp in die Stadt. Bei Esders & Dyckhoff eine Jacke zur Auswahl ausgesucht. Wird morgen geschickt.
Morgens vor dem Büro mit Zamp spazieren bei strahlender Sonne. Abends zur Lese. Kurz allein gesessen, Bölchen, ... kamen um ½ 8 Helene und Marianne, die bei Wessels zum Tee waren. Um ½ 10 heim. Heiße Nacht. Durstig.
Fr 21. Unruhig geschlafen. Bedeutend kühler. Morgens Spaziergang, dann zum Amt, zu tun. Nachmittags dto. Wind. Helene und Marianne fuhren nach Godesberg und besuchten Tante Julie. Gottfried von Heimerzheim war nachmittags hier, abends Storp. Bier. Ich hatte mir zu kleinen Wattepfropfen ins linke Ohr gearbeitet. Storp wollte ihn nicht mit krummer Pinzette herausholen. Um ½ 6 zum Kino: Krach in Kummerau. Ganz lustig. Abends etwas ... ob starker Zigarren. Eugen ebenfalls.
Sa 22. Gut geschlafen. Früh auf. Strahlende Sonne. Langer schöner Spaziergang. Büro, Friseur. Zu tun. Um 10 ¾ zu Wessel, alte Kirdorf sehr frisch und munter, an Als... noch zu tun. Um 12 ¼ heim. Kaum geruht. Nachmittags zu 3 um 3 Uhr nach Honnef zu Bretz zum Kaffee. Frau Pf... und T... W... dort. Dann in den Garten. Herrlich. Kam A... zum Abendbrot mit dem Ehemann. Storp dann auch, sehr fidel bei Bowle. 1108 heim, um 12 totmüde zu Haus.
Bretz noch nie so böse gesehen ob der Nachricht, daß Schnurr versucht hatte, sein Portrait der Stadt Honnef zu verkaufen. Sehr belustigend. Großen Brief von Deutsche Akademie Rom bekommen.

So 23.V.37. Wundervoller Sonntag. Nicht früh auf. Geordnet. Mit Zamp nach Endenich spaziert. Dann zum Büro. Mittags Eugen da, nachmittags um 208 mit Zamp alle nach Hersel. Marianne um 308. Dort war es sehr schön. Wir waren im Garten die ganze Zeit. Kaffee unter der Eiche. Holzstoß gemessen. Mit Weber Besprechung. Zamp ist geschwommen. Abendessen im Freien. Erst um 10 Uhr zur Bahn. Um ½ 11 zu Bett. Herrlich geschlafen. Schöner Tag.
Mo 24. Strahlender Tag. Verschlafen. Erst 7 ¾ auf. Vor dem Büro spazieren mit Zamp. Im Büro ununterbrochen zu tun. Nachmittags dto. Nachmittags mit Lempertz Hanstein telefoniert: Kl...(gleiches Wort wie 26.5.) in nächster Versteigerung. Er sandte ihn abends per Expreß nach hier.
Maria fuhr schon mittags nach Hersel. Helene und Marianne holten mich um 6 Uhr ab. Wir gingen durch den Stadtgarten an den Rhein. Bier. Kühl. Zum BBV. ... Terrasse, Abendessen. Um 10 Uhr heim. Dann erst das Expreßstück am Bahnhof abgeholt. Schwerer grüner Band, viel Dreck. Etwas unruhig geschlafen.
Di 25. Um 6 Uhr auf. Helle Sonne, heißer Tag. Im Büro gearbeitet. Um 12 Uhr kamen 3 Leopold. Nachmittags Testament ect neu entworfen. 7 Exemplare hingeschickt. Helene war mit Marianne abends im Theater. Ich blieb daheim, war müde. Die Hitze greift allmählich an. Briefe. Dank an St. Henry Fritz Lugt, der Katalog Sammlung M... geschickt hatte. W.C. In Briefen von Seehaus gelesen. Abends Löllgen.
Mi 26. Herrliches Wetter. Fest Hitze. Morgens kurz mit Zamp spazieren. Büro. W... vom Finanzamt Köln-Altstadt dort, kam nachsehen: E... P... läuft. Vollstreckung 4 Wochen hinter Zahlung. Zu tun. Nachmittags nach Tisch kam W.C. mit Loevenich Köln, hatten Kl... (gleiches Wort wie 24.5.)  gesehen. Höheres Gebot durch L. L. hatte köstlichen kleinen Flegel, signiert, bei sich. Eichenholz. Kaffee. Um ½ 4 ab. Hitze. Büro. Bauer in Notare-Versammlung. Go... v... Um ½ 10 hungrig heim.
Do 27. Fronleichnam. Schöner Tag, fing mies an: Um ½ 7 auf, bedeckt, kühler Wind. Helene und ich um ½ 8 Uhr zum Schiff. Etwas Fiselregen, der am Schiff stärker wurde. Im Mantel bis hinter Gebirge. Dann langsam Sonne. Auf dem Sonnendeck gesessen. ... „Ostmark“. Briefe an Dr. Gericke, Rom, Dr. Rave, Berlin; Karte an Herta ect. In Boppard abgegeben. Vorzügliches Mittagessen zu 1,64.  Um 252 in Boppard, um 315 rheinab mit Goethe. Ich nahm Eiskaffee mit Milch, Helene Kaffee. Abends Rotwein und Bier mit Schnittchen. Um 7 ¾ in Bonn. Marianne hatte daheim Spargel. Marianne, Eugen und Zamp waren in Honnef gewesen.
Fr 28. Schöner Tag. Morgens und nachmittags im Büro. Mäßig, aber doch zu tun. Mittags fest geschlafen. Erst spät zum Büro. Zu tun. Abends daheim gelesen. Morgen wollen wir Schiffahrt machen. Wir frühstücken und essen jetzt stets auf der Veranda.
Lese: Martina Wied: Rauch über St. Florian, Weinrad Linners, Der doppelte Matthis und seine Töchter.
Sa 29. Früh auf und mit Zamp spazieren. Zum Büro, Friseur. 1 Begl. 9 ¼ heim. Frühstück. 9 ½ Abmarsch zu 4 auf Schiff. Vaterland. Wunderbare Fahrt nach Eltville. Dort abends zu Burg Crass. 2 Zimmer zu 2 Betten. Im Garten. Besetzt. Abendbrot. Herrlich. 2 Flaschen MM. Selig zu Bett.

So 30.V.37. Eltville. Gut geschlafen. Mit Storp früh auf. Kaffee im sonnigen und windgeschützten Garten. Um 10 Uhr mit dem Auto nach Kiedrich. Erst in Gottesdienst ... 1035 mit dem Auto zurück. Gerade noch aufs Schiff: Elberfeld. Unterwegs große Fülle und viel Geschrei. 1150 bis 9 Uhr abends in Bonn. Im unteren Deck bequem gesessen. Viel Leben ... Briefe geschrieben. Panzer Deutschland bombardiert, 20 Tote. Dafür Hafen Almeria beschossen.
Mo 31. Etwas bedeckt. Tüchtig Regen. Vor dem Regen mit Zamp spazieren gegangen. Zum Amt. Dumpf heiß und Regen. Um 12 Uhr mit Marianne bei Schugt Tasche für Mutter gekauft. Löhne. Bleischwer kurz geschlafen. Ganz zerschlagen. Erst um 4 Uhr zum Büro. Feste zu tun. Bretz: Hypothek Lange. Marianne abends mit Forstmann im Theater. Kam müde heim. Abends mit Helene und Zamp spazieren. Dann Monatskarten Rheinuferbahn für mich und Marianne geholt. Bronzestatuette Maillol, stehendes Mädchen, hier. 1 M geboten statt 1,2. Gut geschlafen.

Di 1.VI.37. Herrliche Sonne, nachher trüber, kein Regen. Morgens mit Zamp spazieren. Marianne fuhr um ½ 8 nach Köln. Im Büro morgens und nachmittags gearbeitet. Staatsabgaben schon erledigt. Nachmittags u. a. Frau Oberdörffer da. 500 kg (?) B... bestellt. Ich fuhr 608 nach Hersel mit Abendbrot. Lubisch, der Stellmacher kann Kellertreppe diese Woche nicht machen. Weber gesprochen. Um 8 Uhr mit Marianne zurück. Vömel rief nachmittags telefonisch an. Will nicht unter 1.8.
Mi 2. Helenes Geburtstag. Etwas windig, trocken. Auf dem Amt fleißig gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Gratulation. Pitt Müller hat schöne Gartenlampe geschickt (33). Ledertasche von Schugt und kleines Buch über Smets. Nachmittags Damenkaffee. Erst um 4 ½ zum Büro. Teilung und Testament Wälder. Um 6 Uhr heim. Die Damen noch angetroffen. Zum Abendessen waren Eugen und Ilse Forstmann da. Recht fidel. Wein und Weißbier. Um ½ 11 zu Bett. Gut geschlafen.
Do 3. +5°C. Kühl, Sonne. Büro morgens und nachmittags. Marianne fährt wieder zur Werkschule nach Köln. Erzählte Freundin Jansen seltsame Dinge aus OB’s ...: Jan anscheinend ein Depp. Gottfried Klein gekommen zum Umzug.
Fr 4. Schöner Tag. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Dazwischen gepackt. Tagsüber kühl und windig. Helene Packen sehr zusammengedrängt. Abends wurde es schwülwarm.
Sa 5. Herrliche Sonne. Früh auf. Noch gepackt. Um 8 Uhr zum Büro. Friseur. Nachher gebucht. Kasse stimmte. AGR Kipp rief an, kommt Montag zur Notariats-Prüfung als Beauftragter des LGPr. Mittags Suppe. Das Auto verspätete sich, holte erst eine Kiste am Rhein ab (Traubensaft aus Eltville). Um 2 ½ eingeladen, ¼ mit E... nach Hersel. Ausgepackt. Große Hitze. Abends sehr müde. Nachts Boot mit Anker weg.

So 6.VI.37. Herrliche Sonne. Um 5 Uhr schon die Sonne hoch. Um 7 Uhr auf, mit Zamp an den Rhein, er schwamm. Hühner und Hahn im Uferberg, es ging aber gut. Noch ausgepackt und geordnet ect. Mahlzeiten im Gartenhaus, das abends mit der neuen Laterne herrlich beleuchtet ist. Marianne war mit Storp auf der Insel. Morgens Boot vom Anker weg. Jungens holten es in Uedorf. Man fand einen goldenen Ring drin. Gottfried blieb hier, schlief vor Tisch. Nachmittags den Wein ausgepackt. Erdbeeren: Hümpchen.
Mo 7. +17°C. Um 6 ½ Uhr bedeckt, leichter Regen im Laufe des Morgens. Um 709 nach Bonn, ins Haus, kurze Wichs geholt. Zum Büro, zu tun. AGR Kipp zur Prüfung für LGPr dort. Viele Leute. Um 12 Uhr heim, schwül. Nach Tisch kurz und fest geschlafen. Um ½ 4 mit dem Rad weg. Gewitter, wenig Regen. Kotze in Bonn an. Im Büro bis 6 Uhr, dann heim. Alles wieder klar. Schöner abend. Mit Helene und Zamp spazieren. Zamp freundet sich mit Nachbarhund Doris an.
Di 8. Um 8 ¼ in Bonn, bedeckt. Hatte Kotze mit, die jetzt in Bonn hängt. Mäßig zu tun. Franz R. wieder ganz quick da. Um 12 Uhr heim, um 4 heraus, 6 Uhr heim. Abends mit Helene rheinauf spazieren. Ein Gewitter zog auf, das bis gegen 11 Uhr tobte. Ausgiebiger, höchst erwünschter Regen.
Mi 9. Heißer Tag. Morgens erst kühler Nebel, ging aber bald weg. Strahlende Sonne. Pflanzen Hitzebehinderung. Faßbender kamen Schlauch leihen. Morgens in Bonn ins Haus: Faßhahn und 5 Honiggläser geholt. 10 kg Natriumchlorat als Unkrautvertilger bei Marquart gekauft (6 M). Franz mit Rad geholt. Allerlei Briefe und Entwürfe für Spindler. Abends mit Helene nach Uedorf spaziert. Zamp war morgens und abends geschwommen.
Do 10. 6 Uhr morgens schön. 19°C. Früh auf. Heißer Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Langen telefoniert: Die Kohlen sind da. Ich gab über Stollenwerk die Nachricht nach Hersel weiter und bestellte sie heute auf 4 ½. Um 12 Uhr heim. Nachmittags mit Marianne bei großer Hitze (bis 35°C im Wagen) nach Bonn. Im Haus dort kühl. Mit Storp gesprochen. Fängt jetzt mit medizinischem Staatsexamen an. Leopold war da, soll Samstagnachmittag mit ganzer Familie zu Ende gebracht werden. Um 6 Uhr heim. Hitze, Hitze. Lang und still im Garten gesessen. Nachts zwei größere Windstöße, sonst ganz still. Nur 1 Stunde wach, sonst geschlafen.
Fr 11. Um 6 Uhr schon +22°C. Ein sehr heißer Tag. In Köln bis +31°C. Um 8 Uhr nach Bonn. Mittags dort geblieben: Bachstraße. Am Rheinuferbahnhof gutes Mittagbrot, dann in der Bachstraße geschlafen und gelesen. Es zog ein Gewitter mit viel Donner, fast ohne Regen auf. Um 4 ¼ Uhr zum Büro. Um 6 Uhr heim mit Kotze, aber nicht gebraucht. Schön abgekühlt, abends gebadet. Fichtennadelbad tut gut. Wir hörten auf dem Saal ein Konzert im Radio an. Gegen 11 Uhr zu Bett. Gut geschlafen.
Sa 12. Herrliche Sonne. +17°C. Schön. Zeitig auf. 5 Gläser für Honig zu Antwerpen. Um 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Um 4 Uhr nach Bonn, 5 Uhr zurück. Letzter Akt Leopold mit allen Kindern. Hitze. Sehr schön in Hersel. Eugen war nachmittags mit Marianne auf der Insel. Abends nach Tisch Spaziergang bis vor Widdig. Es war 28° warm.

So 13.6.37. Prachtvoller Tag. Etwas später auf. Um 9 Uhr Frühstück. Dann gespritzt, den Weg, Staub gebunden. Im Garten die Wasserschleuder, gestern von Löllgen in Ordnung gebracht, geht trefflich schnell. Frühstück, Mittagbrot und Abendessen im Gartenhaus. Helene und ich gingen nachmittags mit dem roten Schirm zu Boskamp. Angenehm dort. Kaffee, Glas Wein. Luden sie abends, kamen nach Tisch, Hümpchen. Freundliche Unterhaltung bis 11 Uhr. Noch etwas begleitet. Haben netten Schnauzer „Wuppo“. Schöner Tag.
Mo 14. Stark abgekühlt. Wolkig und Wind. Kein Regen. In der Stadt heiß. Um 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. 4 Uhr herein, 6 Uhr zurück. Gearbeitet. Katholische Kirchensteuer will vorgehen. Die Mahlzeiten in Hersel im Gartenhaus. Mit Kurt B. telefonisch gesprochen. Abends sehr müde: Witterungswechsel? Herta will am 28. kommen. Am 29. habe ich Termin in Köln. Früh zu Bett. Gut geschlafen.
Di 15. Um ½ 7 Uhr auf. Dunkel. +13°C. Wolkig, Wollhose und lange Unterhose angezogen. Tagsüber ausgiebiger Regen. Um 8 Uhr mit Helene in die Stadt. Um 12 Uhr nach Regen heim. Um 4 Uhr in die Stadt, um 6 zurück. Mit dem Rad nach Roisdorf, Unterschrift geholt. Phantastischer Regenhimmel. Auf dem Rückweg fester Regen. Etwas angenäßt nach Hause. Umgezogen. Abends Weißbier, eisgekühlt. Trefflich. Der billige Meyer sandte ein Paket mit Zeichnungen. Ich säte Boretsch. Helene gebadet. Hatte Frl. Bursch abends in Hersel.
Mi 16.6.37. Kühl, Wind. 8 nach Bonn, 12 zurück. 3 nach Bonn, 6 zurück. Mäßig, aber doch zu tun. Abends vor Tisch Fr. Boskamp vergeblich erwartet. Maria Pleinen zurück. Brief an W.C. wegen der Sendung Meyer, diese nochmal gemustert. Mittags um 3 ¼ zur Bachstraße, Studien im Thieme-Becker getrieben. Zimmer gelüftet.
Do 17. Nach Bonn im Regenmantel. Zum Katholischen Steueramt. R... unterwegs, Leh... gesprochen. Etwas zugeknöpft. Gab ihm Stich: Keine Anmeldung des Finanzamtes von Amts wegen, also Nachfr. Sämtliche Mitglieder des Ausschusses aufgeschr. Hat Dienstag Sitzung. Josef angerufen, spricht mit Hemig. Um 12 Uhr heim. 4 Uhr nach Bonn. Zwischendurch im Hause Bachstraße. Korb und Tasche geholt. Wieder Regen, in Hersel sehr stark. Um 6 Uhr heim. Kam trocken heim. Abends auf dem Saal gegessen. Mit Helene, Marianne und Zamp Spaziergang zur Uedorfer Mühle. Großartiger neuer Garten. Abends nach Tisch noch gebadet. . . . Gut geschlafen.
Fr 18. +10°C.!! Regen, Regen! Einige durchdringende Regengüsse, dann mal wieder Sonne. 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Nachmittags um 3 Uhr heraus, mit Wüllenweber besprochen. Marsch Sonntag Kreisparteitag Bonn. Steuersache kannte Leh... genau. Empfahl Lenz. Franz mit Brief hingeschickt. Montag um 8 ½ zu ihm Wohnung Goebenstraße. Um 6 Uhr heim. Zu tun. Abends nach Tisch sprach Frau Boskamp vor. Mann in Leipzig. Wir begleiteten sie gegen 10 Uhr heim.
Sa 19. Sonne, +9°C! Schöner Tag, Nordwind. Bedeckt, mal Sonne, abends hell und wärmer. Um 8 Uhr nach Bonn. Kasse stimmte. Helene kam mich abholen, große Freude 2. Post: Finanzamt Köln-Altstadt teilt mit, das am 7.8.36 gegen Sie eingeleitete Verwaltungsstrafverfahren habe ich eingestellt! Frohes Wochenende. Um 12 ½ mit Helene im kleinen Motorschiff nach Königswinter. Dort bei Bellinghausen gutes und reichliches Mittagbrot. Nachmittags um 3 ¼ nach Niederbreisig und zu Bo... Um 645 ins Kino, sehr hübscher Bayernfilm. Stramm durch die Stadt, um 808 noch den Zug erreicht. Bonn im Fahnenschmuck. Abends Flasche Hei... Monopol. Gut geschlafen. Eugen ist da.

So 20.VI.37. Um 6 Uhr +9°C. Trüb. Nachher Sonne und Wind. Um ½ 3 Regen. Mit Helene um 10 Uhr nach Bonn, zur Mehlem Fabrik, Herseler schon abmarschiert. Im Hofgarten großer Aufmarsch, auch um die Wiese herum angeg... Helene nicht getroffen, aber an der evangelischen Kirche Aufstellung genommen. Lange gestanden. Beine steif. Vorbeimarsch. G... nicht da. Glas Bier und Schinkenbrot am Rheinuferbahnhof. 208 mit Helene nach Hersel. Am Bahnhof Platzregen. Erst gewartet, dann heim durch den Regen. Karte von Bruhns. 4 Uhr Köln, Hotel Excelsior. Um 5 mit Storp zu Rad zu Boskamp, Köln angerufen. 708 zur Bahn. Bruhns kam nicht. Bestellung beim Portier gemacht. Um 7 ½ Gewitter aufgezogen.
Mo 21. Etwas trüb. Einige feste Regenschauer. Um 8 Uhr nach Bonn, zu Le..., sehr freundlich und nett. Eifelverein. Mit der Elektrischen bis Bahnhof. Zum Büro, zu tun. Morgens zu Henry Bruhns, rief von Köln an, zu Mittag nach Hersel, holte ihn 101 am Zug ab. Marianne in Köln bei Lebers. Angenehm bei Tisch: Heidi im Einjährigen durchgefallen. ... im Abitur, das sie wohl machen wird. Beide sollen nach Deutschland, wissen aber noch nicht wohin, da alles fehlgeschlagen. Ich fuhr um 3 Uhr nach Bonn, hatte zu tun. Er mit Helene um 330 zur Bahn, Helene holte Frau Papst ab. Um 6 Uhr müde heim. Marianne kam erst um 10 Uhr heim.
Di 22. +11°C. Schöne Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn, gut gearbeitet. Um 12 heim. Um 3 nach Bonn, um 6 Uhr am Bahnhof gevespert. Helene bestellt, stieg mit Marianne in Hersel ein und wir fuhren nach Köln. Zum Hotel Excelsior, Bruhns nicht dort. Die Damen gingen unten etwas essen. Zu Frh. v. Schröder telefoniert, nochmal in die Stadt, ich trank eine Flasche Bier im Café Reichardt am Dom. Dann Bruhns getroffen. Mit ihm ins Richarz-Wallraf-Museum, bis Abend... Schön neu hergerichtet. Rondel Ausstellung. F... kam nicht. Assessor Graf Moltke führte uns. Gegen 10 Uhr Schluß. Dann zusammen an den Rhein, im Stapelhaus eine Flasche Wein. Um ½ 12 verabschiedet. B. sehr müde. 044 in Hersel.
Mi 21. Lang und fest geschlafen. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Sonne, +14°C. Mäßig zu tun. Vor 12 Uhr mal im Haus, Bücher hingebracht. Versteigerungs-Katalog B. vergeblich gesucht. Nachher Franz nochmal mit 2 Packen Bücher hin, die Gretchen nachmittags nach oben brachte. Um 12 Uhr heim. Erst um 4 Uhr in die Stadt. Gottfried brachte 60 Eier. Ich nahm 2 Butterbrote mit und ging um 6 ¼ zur Lese. 1 Hümpchen. Viele Notare dort. K... berichtete über Neuerungen in der Dienstordnung ect. Angeregte Unterhaltung. Mit Römer heim. 908 nach Hersel. Dort Ilse Forstmann und Eugen Storp (der auch den Katalog nicht hat).
Do 24. Morgens etwas später auf. ...tzig, diesig. +14°C. Erst um 9 nach Bonn. Mäßig zu tun. Um 12 ¼ Uhr Helene abgeholt zum BBV. Dort gut zu Mittag gegessen. Ins Haus Bachstraße. Feste geschlafen bis ½ 4. Ins Büro. Helene machte mit Lisbeth Schneider und Fr.... eine Schifffahrt. Morgens brachte Buch zu Eugen, fand gesuchten Boc... Katalog. Um 6 Uhr heim. Helene kam erst 8 ½. Abends Radio. Um 6 ½ Regen, feste und dicht.
Fr 25. +12°C. Frisch, bedeckt, schön. Nach Bonn, mäßig zu tun. Umsatzsteuer fast fertig ect. Um 12 Uhr heim. Nachmittags Familie Jonen vollzählig in Hersel. Sehr schönes Wetter. Doch erst um 4 Uhr nach Bonn, um 6 Uhr zurück. Noch getroffen. Hatte Sportanzug an. Abends zu Boskamp. Frau hatte Geburtstag, brachte Rosen mit. Kühle Bowle. Um ½ 11 ab. Wolkenwand. Sehr schöner Heimweg.
Sa 26. +9°C. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Um 12 Uhr zurück. Nachmittags holte Gretchen Zeichnungen bei M. v. Morbach ab. Morgens Paket an Franz Meyer Dresden zurück. ½ Dutzend für 3 ... bezahlt. Mäßig zu tun, doch stark beschäftigt. Beigebucht. Jonen ist jetzt eine Woche in Urlaub. Nachmittags mit Eugen angenehm im Garten Kaffee. Später kam Johannes, wurde um ½ 8 von Mandt mit dem Auto abgeholt zu Weekend nach Petersberg. Vor Tisch noch Spaziergang. Morgen sind hier Wett-Kanufahrten. Zelte ect. Wir wollen morgen nach Niederbreisig mit der letzten Schiffskarte baden fahren.

So 27.6.37. +13°C. Herrliche Sonne. Um ½ 7 auf. Getuscht. Spazieren. Schöner Tag. Morgens 1 Stunde mit Zamp spazieren, gelesen, skizziert. Frühstück zu 4. Um 9 Uhr nach Bonn. Ich mit Koffer auf der Elektrischen zum Rhein. Um 10 Uhr aufs Schnellboot, um 12 Uhr in Niederbreisig ins Schwimmbad. Dort auch Erfrischung. Nachmittags um 250 mit Expreß zurück. In Bonn warm. In Hersel Kanuregatta. Viel Volk und Autos ect. Um ½ 10 müde zu Bett.
Mo 28. Herta. Schöner Tag, heiß. 708 nach Bonn ins Büro. Zur Bachstraße. Zeichnungen ausgepackt, eingeordnet, gebucht. Im Büro bis 12 Uhr. Nachmittags um 4 Uhr Herta und Willy abgeholt. Fisch. Beide nachmittags um 5 von Bonn. Telefonanruf Finanzamt Köln, ob ich mich zur Verrechnung in Sachen Z. zur Verfügung halten könne. Ja: Bornheim 305. Um 6 heim. Gemütlich im Gartenhäuschen zu Abend.
Di 29. Lang geschlafen. Morgens schöne Sonne, dann bezogen, rauh windig und Regenschauer. Den ganzen Tag daheim. Mit Will und Herta unterhalten. Ödhose Nabl gelesen. Kein Anruf von Köln. Nach dem Kaffe zwischen 2 Regenschauern mit Willi auf Mondorfer Fähre zu spazieren gegangen. Abends Radio ect. Scheinen mich in Köln zur Dienstsache Zsch. nicht benötigt zu haben.
Mi 30. Früh auf. Trüb. Um 8 nach Bonn mit Willy, der eine Rheinfahrt machte. Friseur, dann schon 2 Finanzprüfer da, die Urkunden-Steuer prüfen, aber keinen Notar geöffnet fanden außer mir. Angenehme Leute. Um 12 Uhr heim. Zu tun. Um 3 Uhr raus. Driburg machte Hausverkauf für Niedersachsenhaus. 15 ½ Mille. Um 6 Uhr heim. Die Finanzleute arbeiteten noch weiter. Storp in Hersel. Hatte F-Station Medizinisches Staatsexamen mit 1 bestanden. Luca Woelki besuchte Herta. Staatsexamen mit gut bestanden. St. Referendarin.

Do 1.7.37. Mit Willy um 709 nach Bonn. Büro Dampfschiffahrt. Köln abgetrennt und eingesandt. 3 % Dividende. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Vorher früh mit Willy in die Stadt. Regnerisch. Mittags müde. Geruht. Erst um 4 ½ nach Bonn. Um 6 Uhr fertig. Die beiden Steuerrevisoren, nette Leute, arbeiten noch. Abends recht müde. Helene klagt sehr über Gliederschmerzen. Nimmt ein Fichtennadelbad.
Fr 2. Um 8 Uhr nach Bonn. Urkundensteuer Prüfer mittags fertig, gottlob. Vorher nett verabschiedet. Will zu Tante Julie nach Godesberg und nach Honnef. Kam abends zurück. Mittags Fisch. Eine Zeitlang drohte ein Gewitter, warm, blieb aber trocken. Um 12 heim, nachmittags 4 Uhr in die Stadt, erst um 7 heim. Zu tun. Jonen hatte 2 kl. Aale hier gelassen, davon Abendessen. Helene starken Durchmarsch, aß Päppchen. Herrlicher Abend. Marianne war nachmittags in der Stadt.
Sa 3. Herrlicher Morgen. Früh auf. Um 8 nach Bonn. Friseur rief ab, ich ging Salat kaufen und zum Friseur. Mäßig zu tun. Kassensturz. Umsatzsteuer, Staatsabgaben. Um 12 heim. Willi war morgens in der Stadt. Nachmittags sehr schön. Eugen kam nach dem Kaffee. Abends nochmal Aal. Wunderbarer Abend. Kleine Bowle.

So 4.VII.37. Um ½ 7 schon 19°C. Herrliche Sonne. Früh auf. Kurze Wichs. Mit dem Rad und Zamp den Rhein entlang bis vor Urfeld. Gezeichnet. Pferde in der Schwemme. Herrlicher Morgen. In Widdig landeinwärts. Feldwege Zeichnung. Gegen 9 Uhr zu Boskamp. 11 Eier gekauft. Zamp wieder sehr knurrig. Hatte SA-Mann von Berlin dort. Zu Abend zu Tisch gebeten. Um 9 ½ wieder daheim. Kaffee. Umgezogen. Bei Frings um 11 Uhr mit Helene Besuch gemacht, der seit 60 Jahren fällig war. Auch bei Dr. Hopstein, zeigte ganzes Haus. Nachmittags fest geruht. Alle Mahlzeiten draußen. Nach Tisch kam Boskamp mit Frau und Sohn. Bowle. Eugen war auch da. Um 11 Uhr zu Bett. Gewitter gehen ohne Regen.
Mo 5. Heiter, bedeckt, 16°C morgens. Willy fährt heim. Helene kam um ½ 12 heim. Ich ging mit ihr zur Medizinischen Klinik, wo sie um 12 ¼ bestellt war und dort gegen 1 Uhr Untersuchung hatte durch Professor Martini. Noch nichts entschieden. Durch die Stadt zum BBV. Um ½ 2 Uhr Mittagbrot. Eugen war dort, wir aßen zusammen. Eugen hatte bei Zehlen anscheinend recht gut abgeschnitten; morgen dort die II. Hälfte. In der Bachstraße geschlafen. Heiß. Tranken Tasse Kaffee. Um 4 ¼ zum Büro. Helene holte mich um 5 ¾ ab. Wir tranken eine Himbeer-Limonade am Banhof. Um 6 Uhr heim. Herrlich abgekühlt abends. Willi in letzter Stunde Helene die Ohren voll gesungen ... ...: bekommt Krämpfe und Tobsuchtsanfälle. Recht so. Hält ihn in Schach.
Di 6. +16°C. Schön. Helene fuhr um 8 Uhr mit nach Bonn zur Klinik. Heiß, etwas schwül. Um 8 Uhr nach Bonn. Helene später zur Klinik. Um 12 Uhr zusammen heim. Erst um 4 Uhr wieder in die Stadt. Wera Althoff mit Militär-Urlauber Krohne entblödet sich nicht trotz Herta nach Hersel zum Schwimmen zu kommen. Unglaublich. Karte von Willy aus Genthin, von Gerd aus Versailles. Storp II. St. gemacht bei Zehlen, aber Pech gehabt. 2 - 3. Abends schön beisammen. Ich ging zeitig zu Bett.
Mi 7. Morgens gegen ½ 6 begann es leise zu regnen. +14°C. Wahre Wohltat, fester Regen. M...schießen vorläufig nichts. Um 8 nach Bonn, um 12 zurück. Umgezogen. Nachmittags 424 nach Köln. Mit P. Spindler, L... und Siebold in Mühlengasse 17. Beurteilung. Um ½ 6 zu Kurt. OB kam bald, ... ... ... Bis gegen 7 unterhalten. Wollte Endziffer nicht sagen. Fulda ab. Alle wollen Erfolge! – Um 7 mit Siebold im Krüzchen getroffen. Glas Bier. 720 nach Hersel. Dort hatte es stark geregnet. Abends müde. Um 10 zu Bett. Dienststrafverfahren gegen Zschirnt.
Do 8. Schöner und ereignisreicher Tag. Herrliche Sonne. +13°C, kühl. Um 8 Uhr nach Bonn. Um ½ 12 kam Professor Blaschke. Helene erst nach 12 Uhr, zur Medizinischen Klinik, lange gesprochen. Ganz geringe Gelenkabnützung. Viel Diät, nur nicht schonen. Bad gleichzeitig. Nicht weit marschieren. Um ½ 2 zum BBV mit Blaschke und Prof. Weis mit Frau und ... Assistent. Auch Storp getroffen. Eugen hat ein weiteres Fach mit 1 gemacht. Zu 3 gingen wir nachmittags ins Café Rittershaus. Helene fuhr um 4 Uhr heim, ich ins Büro. Erst um 7 Uhr heim mit Storp, der nachmittags noch ein Fach mit 1 bei Martini machte. Ilse Forstmann war in Hersel. Abends vermeintlicher Wehenbeginn. Telefoniert an Frauenklinik, daß Ilse Forstmann hier bliebe. Herta nachts etwas erbrechen. ...
Fr 9. ... Herrliche Sonne. +13°C. Fasten, 709 nach Bonn. Ich um 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Jonen wieder da, will später noch 2 Tage Urlaub nachnehmen. Von 4 - 6 in Bonn. Zu tun.
Herta fühlt sich noch ganz wohl und langt sich gut. Helene bekam Diätzettel von Martini; Eugen riet zu Vorsicht damit. Inzwischen hat sie schon annähernd 3 kg abgenommen. Die Schmerzen, augenscheinlich nervöser Art haben stark nachgelassen. Petter’sche Krankheit.
Sa 10. Früh etwas Regen. +13°C. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 zurück. Stramm zu tun. Beigebucht ect. Jonen da. Storp fuhr morgens mit nach Bonn. Herta noch ganz munter. Helene hat angeblich 3 kg abgenommen. Nachmittags mit Brügelmann-Auto Säulenartige Nachtskommode nach Bonn, Personenwaage ect. nach hier. Leider noch kein ... hier. Mit Helene und Herta rheinauf spazieren gegangen. Abends gemütlich zusammen auf dem Saal. Mal seit langer Zeit nur wir 4 zusammen.

So 11.VII.37. Windig, trüb, +12°C. Spät auf. Vor Tisch mit Herta und Helene am Rhein spazieren. Dto gegen Abend. Heftiger Nordwind, kaum Regen. Mittags geruht. Zum Kaffee kam Oberschwester Martha Engels. Kaffee auf dem Saal. Sie setzte sich an den Rhein und aquarellierte. Helene ging mit Herta und Zamp spazieren. Ich spazierte abends. Eugen kam, macht morgen vormittag weitere Station.
Mo 12. Etwas kühler, schöner Tag. Morgens früh auf. Mit Eugen um 709 nach Bonn. ... Examen Hautklinik bis ½ 3. Mit 1 gemacht. Ich war im Büro ging in die Stadt, von 11 - 11 ½  zu Geh. S. A. Bardenheuer. Kann nicht mehr weit gehen. Haus im Einheitswert auf 32 runter. Keramag hat für Wohn- und Geschäftshausbau auf H... Grundstück keine Bauerlaubnis erhalten. Um 12 Uhr heim. 4 - 6 heraus. Lisbeth Frömling da. Abends kleines Pfirsichbölchen, zu dem ich Früchte mitgebracht hatte. Herta wohlauf. Karte von W.C. Gut geschlafen.
Di 13. Um ½ 7 auf. Sonne, milder Tag. Leichter Nebel, dunstig, warm bis schwül. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 Uhr mit Liesel Schneiders heim. Sie blieb bis abends. Brief von Frau Gu...dse. Mittags um 4 Uhr nach Bonn, um 6 heim. Müde abends, kein Spaziergang. Liesel ging mit Eugen abends nach Bonn. Morgen wird Kathrinchen Klein in Hersel begraben.
Mi 14. Sonnig und warm, z. T. etwas schwül. Um 8 Uhr nach Bonn, um 12 zurück. Von 4 bis 6 in der Stadt. Morgens in Hersel Begräbnis Kathrinchen Klein, mit 62 +. Helene besorgte durch Gretchen einen Kranz in Bonn und ging mit. Heiß. Im Büro mäßig zu tun. Alte Abwicklungen in Ordnung gebracht. Abends nach Tisch zu 4 rheinauf spaziert. Eugen arbeitet fleißig in Bonn auf Station in der Frauenklinik nächste Woche. Flasche Bier abends. Mal kein Besuch. Weber nachts auf Arbeit, nachmittags ganz erschöpft heim und zu Bett.
Do 15. Das II. Mal nachts gegen 1 - 2 wach geworden. Morgens früh schon +18°C. Herrlicher Morgen. Ein Pirol sang ganz nahe. Von 8 bis 12 nach Bonn. Mittags um 3 Uhr hinein. Schlimme feuchte Hitze. Lange Besprechnung mit Dr. W. Ch. Lehmann (Frau Dümmler Vertrag (Verlag?)). Um 6 Uhr heim. Abends mit Helene etwas spazieren. Zamp tötete einen Maulwurf. Dann gebadet. Noch etwas auf, aber unruhig geschlafen.
Lorenz begann mit Xylamon zu spritzen; Defekt an Spritze, Brühe im Gesicht. Zum Arzt geschickt.
Fr 16. Unheimlich klar bei hohem Barometerstand. Wind, kein Regen. Von 8 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Mäßig zu tun. Beigebucht. Mal in der Bachstraße. Römer frug naiv an, ob ich morgen in die Kirche gehen könne, in Exequien. Marianne nachmittags in der Stadt. Abends mit Herta und Helene und Zamp spazieren. Früh zu Bett. Gut geschlafen. Helene hatte nachts mal wieder Schmerzen.
Sa 17. Um 6 Uhr auf. Leiser Regen. Um 704 nach Bonn. Der Regen hörte auf. Zur Bachstraße. Mit schwarzem Anzug und Zylinder zu Exequien. Vorher Friseur. Römer dort. (Rauschen?) Kondoliert. Zum Büro. In der Bachstraße umgezogen. Rolle mit Papier mit. Um 12 mit Eugen, der mich aufsuchte. Hat mit Schwierigkeit Materie in der Frauenklinik bei Siebke bekommen. Nach Hersel. Herrlicher Tag. Sonne, Wind und Wolken. Löllgen da; abends Fabrik aufgeräumt. Hitler-Jugend-Heim. Spät bei Abendrot noch mit Helene, Herta, Marianne und Eugen aus. Zamp geschwommen.

So 18.VII.37. Herrlicher Sommer-Sonnen-Sonntag. Früh auf. Mit Zamp auf dem Rad den Rhein entlang ins Uedorfer Feld um II. Feldscheune. Skizze. Boskamp, der ... auf 15 Eier, ging mit Schwupp mit an den Rhein. Beide Hunde schwimmen. Um 9 ¼ Uhr Frühstück. Im Garten gesessen. Umgezogen. Um 11 Uhr kam Paul Frings mit seiner Frau zu Besuch. Im Saal geredet. Mittagessen im Garten. Abends mit Herta und Helene noch mal etwas spazieren. Marianne war mit Eugen und Zamp am Vormittag auf der Insel. Müde zurück. Schöner Abend. Um 10 Uhr fuhr Eugen nach Bonn. Morgen Frauenheilkunde-Examen.
Mo 19. +10°C. Herrliche Sonne. Helene will mit nach Bonn. Marianne bleibt daheim. Schöner Tag. Um 12 Eugen etwas enttäuscht, weil er bei Prof. Siebke nicht recht voran kam. Fuhr mit nach Hersel. Helene fuhr um 8 Uhr mit nach Bonn. Dto um 12 Uhr zurück. Im Haus. Kurt rief nachmittags an; kam mit Ilse um ½ 9. Bowle. Fidele Unterhaltung. Geht übermorgen Boisin. Bis 8.8. geht OB in Urlaub. Er auch nach Bayreuth.
Storp um 8 Uhr nach Bonn gefahren, da morgen wieder Examen.
Allerhand gehört, was ich wissen wollte.
Di 20. Herrliche Sonne. Früh auf. +15°C. Von 8 bis 12 in Bonn. Heiß mittags. Morgens Glycerin Drops ect. gekauft. Fleißig in der Bachstraße. Eugen kam nicht. Erst nachmittags um 4. Hatte bei Siebke im abgekürzten Verfahren schon mit 1 bestanden. Ich schickte ihn Fische holen und fuhr dann um 5 Uhr nach Hersel. Abends um 8 zurück. Ich fuhr um 6 Uhr heim. Ging abends an der Bahn das Rad holen. Vor Tisch Fichtennadelbad. Abends zogen Gewitter auf, es kam aber nichts. Erst nachts, mit Regen.
Mi 26. Um 6 Uhr auf. Herrlicher Morgen. Erstmals erst von 9 bis 12 in Bonn. Ich fand in der Bachstraße Anschreiben auf K.Sammlung und nahm es mit. Mittags fuhr Eugen mit. Nach Tisch im Gartenhaus feste geschlafen. M... Hol... Von 4 bis 6 in Bonn. 5 ¼ kam Schäfer, bezahlte ihn. Lichius Pietersz. Fuhr mit ihm nach Hersel. Im Garten gesessen und gut unterhalten bis ½ 8. Gottfried brachte Eier: die Flitterwochen in Heimerzheim. Abends Heuernte: alles zu Ende. Morgen holt Pitter die Möbel.
Do 22. Schlecht eingeschlafen. Kein Regen. Morgens bedeckt. Mit Zamp etwas am Rhein spazieren. Um 9 Uhr nach Bonn. Zustellung OLG: Einleitung Dienststrafverfahren gegen mich wegen falscher Beratung von Z. Die Anfrage nach NSDAP mit Mitgliedsnummer beantwortet. Max Br. angerufen, nicht da. Ihm Brief mit Anfrage über Stand des Verfahrens gegen Z. Anwalt ... von Juli ... nachgesandt.Mit Schönberg morgen mittag in Köln verabredet. Um 12 Uhr heim. Helene aber nichts darüber mitgeteilt. Um 3 Uhr in die Stadt. Abschrift des Einleitungsbescheides und der eidesstattlichen Versicherung. Um 6 Uhr heim. Abends etwas müde. Das Ferienkind Barbara Weber lebt sich ein.
Fr 23. Großvater? +13°C. Früh auf. Helene fuhr mit nach Bonn. Bedeckt und windig. Um 8 Uhr nach Bonn, zu tun. Beigebucht. Jonen mittags verabschiedet. Um 12 ½ mit Auto Willi Hann Trier nach Köln mitgenommen worden. Um 105 bei Schönberg. Sache verhandelt. Hatte den Eindruck: Dr. Z. soll freigesprochen und Dr. R. dann gepackt werden. Mit Schwester angenehm zu Tisch. Mittagbrot. Glas Wein auf glückliche Enkelgeburt. Heute der Tag laut Arzt. Um 315 mit dem Schnellzug nach Bonn. Feste gearbeitet. Um 6 Uhr heim. Müde. Herta ganz munter. Eugen fuhr mit. Macht Augen erst nächste Woche. Abends gemütlich beisammen. Regen, auch nachts Regen.
Sa 24. Milder. +15°C. Tröpfelt. 709 nach Bonn, zur Bachstraße, dann ins Büro. Zum Friseur, Haare bequem geschnitten. Im Büro fleißig gearbeitet. Die Kasse stimmte. Zahlung in Sachen Grün an PLR. Jonen auf Fischurlaub. Um 12 Uhr heim. Herta wohlauf. Morgens und mittags feste Regen, kühler. Marianne fuhr mit Eugen nachmittags in die Stadt. Abends am Ersatzradio (unseres ist in Reparatur) Lohengrin aus Bayreuth gehört. Vor dem Abendessen mit Helene, Herta und Zamp bis zur Mondorfer Fähre spaziert. Vor Tisch Zamp noch gebadet. Vor Mittagtisch nahm ich ein Fichtennadelbad. Das Ferienkind Bärbchen Weber lebt sich gut ein. Von Bruhns Karte aus Orta Novarese, kl. See.

So 25.VII.37. Schöner Sonntag. Morgens ganz klar. Dann Wolken und Wind, nachmittags etwas Regen. Bedeckt. Weite Sicht. Morgens mit Zamp am Rhein gesessen, etwas gezeichnet. Frühstück zusammen im Gartenhaus. Eben fertig, kommt Boskamp mit Schwupp. Mit ihm auf die Insel, wo dauerhafte Zelte. Hunde schwimmen gelassen. Zurück und ein Glas Wermut bei uns. Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Herta spazieren. Herta noch sehr wohlauf. Radioersatz.
Mo 26. Bedeckt, windig, ohne Regen. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Vormittags feste gearbeitet. Erst um ½ 12 ein Butterbrot. Brief von Max, Karte von Schönberg. Diesem die K... mitgeteilt: Gegen Z. DstV. OLRG. Ab 1.7. suspendiert. –
Um 12 Uhr heim. Marianne hat „Namenstag“. Etwas bei Beissel gekauft. Herta ein Markenheftchen. Nachmittags um 3 Uhr in die Stadt, abends um 6 Uhr heim. Akten, Besprechung. Daheim abends von Apfelsekt mit mitgebrachten Pfirsichen: Kullerglas, schmeckte gut. Herta unverändert. Nur die Schenkel müde manchmal. War mit Helene weit spazieren.
Di 27. Früh auf. Bedeckt, +13°C. Vor dem Frühstück mit Zamp weit spazieren. Ich wäre am liebsten in der kühlfrischen Luft bis Bonn marschiert. Um 8 Uhr zur Bahn im Regen mit Umhang. Dann trocken. Im Büro gearbeitet. Sendung billige Meyer ausgepackt. Einige Bll. bemerkenswert. Brief von W.C., nachmittags an ihn. Um 12 Uhr heim. Erst von 4 bis 6 in Bonn. Vor Tisch mit Brief zu Boskamp, 20 Eier mitgebracht. Frau geb. Erler, geschiedene Gelpke. Abends Radio gehört. Kasten Bier bekommen. – Eugen in der Augenklinik im Examen. – Herta gehts gut. Noch kein Fortgang. Kaufte 3 Monatskarten.
Mi 28. Um 8 Uhr nach Bonn bis 12 Uhr. Zu tun. Anruf LGR: 9 ½ morgen zu AGR Schmitz. Von 3 bis 6 im Büro. Mit Jonen Entgegnung auf Beschuldigung mit Schreibmaschine niedergelegt. Histor. Notizen aus Tagebuch und Gästebuch gemacht. Mittags kleine leckere Matjesheringe. Nachmittags Durst. –
Abends nach Tisch alle mit Zamp Spaziergang. In Widdig Boskamp und Frau getroffen. Wir gingen eine Strecke zusammen und dann zurück. Völk. gelesen, kommt seit 8 Tagen. Eugen hat bei der Augenklinikprüfung mit gut abgeschnitten. Morgen Hals-Nasen-Ohrenklinik. Nicht in Hersel. Kein Regen.
Do 29. Dies nefastus: Von 9 ½ bis gegen 11 Uhr Vernehmung LGR Schmitz. Dienstaufsichtsverfahren wegen Steuersache. Trotz Einstellung der Steuerbehörden. Also Anzeige. Frage, ob einfach oder förmlich. Dienststrafverfahren folgt. Ich schreib mit J. noch vor Tisch an Hand längst vorbereiteten Materials eine Eingabe an OLG Präsidenten mit Bitte, von der Einleitung eines förmlichen Disziplinar-Strafverfahrens abzusehen. – Abschrift der Vernehmung und die Eingabe ab an Schönberg. Nachmittags von 12 bis 3 in Hersel. Nichts gesagt. II Eugen bestand bei Prof. Nüssmann nicht, nur 5 Minuten höchst unfreundlich. Auch seine Ferienreise-Abfahrt geprüft(?). Neue Prüfung erst 8.9. Eugen war sehr deprimiert, hatte sich abends etwas erholt. Ich kam um 6 Uhr heim.
Fr 30. Früh auf. Um 7 Uhr nach Bonn, mit W. Weber gesprochen. Pa... pol. Zeugnis. Paket Handzeichnungen von der Bachstraße. Vorher (... ... Peter J. auf Urlaub) zum Büro. Brachte Eilbrief an Waldemar wegen Hülfe Opa zur Post. Morgens gearbeitet. Paket an Meyer zurück. Mit Jonen Entwurf für Eingabe an Gnadenbe... in Notarkammer. Um 12 Uhr heim. Um 3 in die Stadt. H... lassen bei Winters. Waldemar rief an, kommt schon diese Nacht. Er hat den Brief wohl nicht mehr bekommen. Um 6 Uhr heim. Abschrift von Pol.-bericht Ortsgruppe Hersel. Abends im Garten. Um 9 zu Bett, um 12 auf mit Rad nach Roisdorf, Waldemar abholen.
Sa 31. Um 8 Uhr nach Bonn. Aufregender Morgen. Feste gearbeitet. Friseur bezahlt. Gehälter, auch Kreisleiter der NSDAP. Nun auch A...-Behörde. Gnadengesuch mit Anlagen endlich um 12 ¼ fertig. Damit zu LGPr. Erst etwas ungnädig, dann taute er auf, erzählte alles, was er wußte, ich ihm von Z. Riet privat von Eingabe ab, nahm sie mit. Erst um 1 Uhr nach Hause. Müde. Waldemar holte Koffer in Bonn. Mittags alle schön zusammen im Garten gegessen. Dann 2 Stunden im Bett geschlafen. Zum Kaffee und abends sehr schön alle zusammen. Abends um 10 ¼ zwei Flaschen Apfelsekt mit Kullerpfirsich. ¼ 11 zu Bett. Gut geschlafen. Vor 1 Schönberg angerufen, will morgen nachmittag nach Hersel kommen.

So 1. Aug. 37. Sonntag, trüb und windig. Etwas länger geschlafen. Frühstück mit allen zusammen recht spät. Etwas am Rhein gezeichnet. Viele Segelboote. Mittags großer Tisch. Nach Tisch auf dem Sopha gelegen und geschlafen. Schönberg kam um fünf. Erst mit ihm besprochen. Wollen Wolbers aufsuchen. Alle v BS ... Vielleicht persönlich zu G... Berlin. Hatte in Köln sich umgehört. Kaffee zusammen, auf der Veranda gesessen. Martha de Blink da. Pitt und Frau nicht empfangen. Abendbrot. Um 10 Uhr mit Schönberg an die Bahn.
Mo 2. Um 8 Uhr nach Bonn. OB angerufen, schickt grünes Aktenheft zu Schönberg. Schönberg angerufen, mit Wolpers überlegt. Er gibt Bescheid. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Nachmittags nicht nach Bonn. Gemütlich im Freien Kaffee getrunken. Bei Herta muß es bald losgehen. Sie hat Erbrechen und Durchfall. Sonst wohlauf. Sie geht noch spazieren. Um 5 mit dem Rad nach Roisdorf. Zu früh dort, daher zu Franz auf die Burg. Schachtel Obst und Tomaten gefaßt. Zu Joh., Jonen kam. Zahlungen in Sachen Kolf/R und G... Einige kleine Schauer. Jonen auf Tg. ... noch über ½ 8 gewartet. Mit Rad heim. Prächtige Fahrt. Um ½ 11 zu Bett. Herrlich geschlafen.
Di 3. Bedeckt und windig, doch leider kein Regen. +13°C. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch fest geschlafen. Helene und Marianne waren in Köln, kamen erst um 2 heim. Wir hatten vorher gegessen. Eugen fuhr um 12 mit mir, bei Pietraski, gerichtliche Medizin mit 1 bestanden. Er ist nun wieder ganz im Lot. Glückstag. Um 4 nach Bonn. Schönberg rief an, hatte sich mit Wolperts verständigt, geht morgen nachmittag allein zu ihm. Noch einen Brief an ihn: Spendenschein, Vertragsentwurf Firma ect. Abends im Saal gemütlich zusammen gesessen. Beethoven und Reger gehört. Waldemar malt Blumen. Sehr gut geschlafen.
Mi 4. Um 8 Uhr nach Bonn. Schönberg angerufen, er geht nachmittags nach Lennep zu Wolperts. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Mit ganzer Familie: Helene mit Waldemar in der Klinik gewesen. Allein mit Maria im Haus und die Stadt. Eugen am Bahnhof. Mittags im Gartenhaus gesessen und geruht. Um 3 Uhr in die Stadt. Kaufverhandlungen, die nichts wurden. Wagen 8 ½ für Herta bestellt. Um 6 Uhr heim. Abendessen im Garten. Um 8 ½ fuhren Herta und Waldemar zur Klinik. Eugen kam noch mal bis 10 Uhr raus. Herrlicher Sommertag, schön warm. Leider noch immer kein Regen.
Do 5. Um 8 Uhr nach Bonn. Waldemar hatte in der Bachstraße geschlafen und ging um ½ 10 zur Klinik. Noch nichts. Gearbeitet. Stempelsteuer und Urkundensteuer Prüfung 104 Punkte! Über 1100 RM. – Um 12 ¼ zum Löwenbräu. Mit Waldemar und Eugen dort Mittagbrot. Zur Bachstraße, geruht. Kopf gewaschen. Dann zum Büro. Den beiden Oberländer gezeigt. Um 3 ½ an die Bahn. Hitze. Helene nicht getroffen. Sie kam mit Marianne um 4 ¼ Uhr in die Stadt und gingen zu Herta. Noch nichts. Um 6 Uhr zusammen herausgefahren. Waldemar ist in der Stadt geblieben. Abends kurze Wichs.
Fr. 6.VIII.37. Nachts um 3 aufgewacht. Herrlicher Morgen. +15°C. Es verspricht heiß zu werden. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 zurück. Waldemar und Eugen kamen zum Zug. Herta in Wehen gut. Mit Helene und Marianne im Gartenhaus gesessen. Paradiesisch schöner Tag. Um 4 nach Bonn, um 6 zurück. Mit Waldemar gesprochen und ihm die Post mitgebracht. Abends Anruf bei Stollenwerk: Um 640 nachmittags gebar Herta ein 8 Pfd. schweres gesundes Mädchen: Ursula, unser erstes Enkelkind. Es ging schnell. Um ½ 8 kamen Waldemar und Eugen und aßen zu Abend nach. Großes Gerede. Alles ist gut gegangen. Es wurde nur wenig geschnitten und gleich vernäht. Prof. Rupp, Dr. Neubauer und Schwester Marta haben’s gemacht. Um 10 Uhr Eugen zur Bahn begleitet. Glas Bier dort. Glückstag: erstes Enkelkind Ursula.
Sa 7. Heißer Tag. Schon um 7 nach Bonn. Viel besorgt. Um 10 mit Waldemar und Helene zu Herta. Sie ist wohlauf, das Kind famos, dick und rosig. Die Augen waren geschlossen. Um 12 Uhr zu 4 nach Hersel. Nachmittags dort schön. Nach dem Kaffee ... mit Storp und Eugen nach Bonn. Sie hatten vorher die Anzeigen-Umschläge geschrieben. Ich mit Helene allein im Garten. Wir haben jetzt einen heißen Sommertag. Sehr trocken. Abends spät zum Essen im Gartenhaus vergnügt zusammen. Auf dem Saal um ½ 11 eine Flasche Sekt, dann zu Bett.

So 8.VIII.37. +20°C schon um 8 Uhr morgens. Herrliche Sonne. Morgens alle zusammen auf die Insel. Ich wusch Zamp. Frl. Boskamp war dort. Um 12 ½ zurück. Große Hitze. Im Gartenhaus gegessen. Nachmittags kurz geruht. Waldemar fuhr um 3 Uhr nach Bonn bis um 8. Nachmittags drückende Schwüle. Abends begann ein Gewitter, erst trocken. Nach dem Abendbrot Flucht aus dem Gartenhaus. Viele Gewitter und heftiger Regen. Endlich. Gegen 11 zu Bett.
Mo 9. +18°C um 7 Uhr. Dunstig, Nebel. Alles feuchtigkeitsgesättigt. Um 8 Uhr mit Storp nach Bonn. Dieser vergeblich zu Prof. Selters. Wieder morgen. Um 12 Uhr mit mir und Helene heim. Mit ihm um 3 Uhr in die Stadt. Helene morgens. Marianne und Waldemar waren nachmittags bei Herta, die wohlauf ist und Milch hat. Der Ursula gehts sehr gut. Abends 2 ½ Pfund Fisch mitgebracht. Im Gartenhaus gesessen. Ich war gegen 10 sehr müde und ging bald zu Bett.
Di 10. +13°C. Hell, frisch und sonnig. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Um 9 zu Herta in die Uni-Frauenklinik. Wäsche gebracht. ½ Stunde Unterhaltung. Zum Büro zurück. Zu tun. Dto nachmittags von 3 Uhr bis 6. Mit der I. Bearbeitung der Stempelprüfung fertig. Brief von RA Schönberg, auch mit interessanter Briefabschrift in Flamersache. – Eugen um 12 Uhr an den Zug, hatte Hygiene bei Prof. Selters mit 1 bestanden. Feldmann sen. u. Gehlst. am Zug. Essen im Garten. Eugen kam 1 Stunde später. Waldemar fuhr schon um 2 Uhr nach Bonn. Mutter mit mir um 3 Uhr. Abends sahen wir auf der rechten Rheinseite die Verfolgung von Flugzeugen mit großen Lichtkegeln.
Mi 11. +18°C. Schöner Tag. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Steuerprüfung aufs erste fertig bearbeitet. Um 12 Uhr mit 3 ½ Pfund Fisch heim. Großer Tisch. Um 3 Uhr mit Waldemar und Eugen in die Stadt. Um 426 mit Jonen nach Alfter zur Versteigerung. 3 Stunden. Etwas durcheinander. Eben noch um 830 auf den Zug. Bonn Glas Bier. Um 9 ½ in Hersel. Schöner Abend.
Do 12. Gut geschlafen. Löllgen wurde nachmittags ganz fertig mit den Lampen im HJ-Raum. +16°C. Schöner heißer Tag. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Etwas müde. Nach Tisch fest geschlafen. Wera Althoff kam mit munterem Söhnchen. Ich trank noch eine Tasse Kaffee. Um 4 Uhr in die Stadt. Um 5 Uhr zurück, mit dem Rad über Roisdorf nach Bornheim. Alle reich lebendige Dörfer. Zu Fuß rauf nach Brenig, das Rad mit. Dort ein 93 ½ jähriger A.M. Fleischer, blind, aufrecht, geistig rege. Kannte meine Eltern. 1844 geboren. Kleiner Akt. Mit dem Rad zurück nach Hause. Waldemar kam von Bonn. Im Gartenhaus Abendbrot. Abends nicht mehr, aber tagsüber links hinten unten Sch... Zwicken.
Fr 13.8.37. Morgens bedeckt, schwül, früh vormittags und nachmittags feste Regen. 8 - 12, 4 - 6 in Bonn. Den ganzen Nachmittag mit Frau Fritz Cohen eilige Hypothekensache. Herta ist sehr wohlauf. Abends mit Waldemar zusammen. Wir aßen junge Heringe. Mit Marianne und Helene abends nach Tisch ins Feld spaziert. Alles war feucht und farbig. Brief an Röttenhofen wegen Tegernsee und Lenggries.
Sa 14.8.37. Nachts Regen. +12°C, trüb. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Mit Wäsche zu Herta. ½ Stunde dort, auch Jonen. Zurück. Alles voller Leute. Termine. Stempelnachzahlung diesmal ziemlich flott. Feste gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Müde. Nachmittags war Löllgen da, Schrott auf den Hof, Kupfer abgebrannt. Bänke zerschlagen. Nach Tisch kurz geruht. Abends vor Tisch gebadet. Recht müde.
Herta: Kind Ursula wohlauf, sie soll vielleicht morgen mal aufstehen.

So 15.VIII.37. Etwas unruhig geschlafen. Bedeckt, +17°C. Früh auf. Regen, Regen, fast den ganzen Tag. Morgens einige alte Bretter entnagelt. Sollen in der Schetterwohnung zu Fußboden dienen. Kurze Wichs, etwas an den Knien gefroren. Waldemar war nachmittags in Bonn. Vor Tisch kam Eugen, fuhr um 9 Uhr heim. Hat morgen Examen bei Pohlig, Psychiatrie. Nach dem Kaffee kamen im Auto ... und Regen: Franz, Johann und Peter Fleischer. Gemütlich auf dem Saal bei Boxheimer Zigarren und Schnittchen zusammen. Nach 7 ... nicht in den Garten.
Mo 16. Gut geschlafen. Morgens strahlende Sonne. +12°C. Um 7 Uhr auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Helene kam später. Den ganzen Morgen feste gearbeitet, aber nicht an die Roisdorfer Versteigerung gekommen. Um 12 ½ mit Helene und Jonen, dessen Frau nicht daheim, zur Rheinuferbahn, Mittagessen. Dann zur Bachstraße, dort geruht und bestrahlt. Erst mal 5 Minuten. Löllgen hatte die Lampen montiert. Früh zum Büro. Mit Jonen feste an PL Rech gesetzt und bis 6 Uhr 3 Aufstellungen: Einnahmen, Verteilung, Anweisung fertig. Ganz ermüdet davon. Um 3 Uhr Eugen getroffen. Hatte bei Professor Pohlig in Psychiatrie mit I und besonderer Auszeichnung gemacht. Abends in Hersel alle zusammen zum Abendessen. Regen. Maurer putzen den HJ-Raum.
Di 17. Früh auf. +12°C. Regen. Trocken zur Bahn und zurück. Von 8 bis 12 in Bonn feste gearbeitet. Kolf, PLR fertig. Anweisungen, Abwicklung. V Verteilung. Nachmittags von 3 bis 6 in Bonn. Waldemar war nachmittags in Bonn, Marianne morgens dort. Nachmittags zu v. Claers, deren Tochter sie bei Herta traf. Nachmittags Büro aufgeräumt. Endlich mal wieder reiner Tisch trotz vieler Eingänge auf Stempelnachf.
Abends mit Helene allein. Frl. Lesker aus Hamm, als Schwester Gretel heute hier angekommen, Säuglingsschwester. Nach Tisch mit Helene spazieren gegangen. ... ... ... Fr. Cohen! Abends Kopf gewaschen, der morgens geschnitten.
Mi 18. Trüb, ohne Regen, auch Sonne. Etwas später auf. Von 9 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Morgens bequem im Büro gearbeitet. Vor 12 zur Bachstraße, bestrahlt. Löllgen kam sich überzeugen, daß alles in Ordnung. Um 6 Uhr Eugen gesprochen. Waldemar und Frl. Lesker nachmittags in Bonn. Herta kommt morgen oder übermorgen heim. Kubisch hatte Säge geschärft und mit Reiz eingesetzt. Abends 1 Stunde Haufen Kleinholz gesägt. Abends auf dem Saal gemütlich zusammen.
Do 19. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Zu tun. Waldemar fuhr um 10 Uhr nach Bonn, hatte um 12 Uhr im Büro Besprechung mit Sohn C. und S. Buss...: Pleite. Morgens hält mich Consul Meyer (Ffm) mit Hypothekensache und -beratung auf. Um 12 heim. Vor Tisch Holz gesägt. Daumen rechts etwas geprellt. Um 3 ½ Uhr kommen Herta mit Ursula, Frl. Lesker und Waldemar mit Wagen aus der Klinik nach Hersel. Sonne. Gemeinsam Kaffee auf dem Saal. Um 4 Uhr nach Bonn, bis 6 Uhr fleißig gearbeitet. Um 6 Uhr fuhr Eugen mit raus. Ursula schläft und trinkt, schreit nicht viel. Abends gemütlich zusammen. Um 10 ½ zu Bett. Eugen legte den rechten Daumen in Verband.
Fr 20. Feucht, kühler, Regen. Von 8 bis 12 nach Bonn, zu arbeiten. Abrechnung. Um 12 Uhr mit Waldemar heim; ... Bettpfanne, Mappen etc. Gut gelandet. Von 4 bis 6 nach Bonn, stramm zu tun. Um 6 Uhr feste Regen. Helene war mit Marianne morgens in Köln, zur Ausstellung. Kamen erst um ½ 2 heim. Ursula hat nachmittags etwas gekräht, sonst feste geschlafen. Abends grüne Heringe gebraten und eingelegt. Waldemar hat 3 Pfund abgenommen.
Sa 21. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur, rasiert. Mäßig gearbeitet. Um 12 Uhr heim, nachmittags geruht. Die Leute arbeiteten im HJ-Raum. Weber sägte alles Holz klein. Löllgen war da. ... Zum Abendbrot die neulich gebratenen und sauer eingelegten frischen Heringe, köstlich. Um ½ 9 mit Auto: Prof. Rupp und F... R... mit Schwester Martha im neuen, von uns geschenkten Kleppermantel. Bowle, Schnittchen. Sehr fidel bis gegen ½ 12. Zu Bett, gut geschlafen.

So 22.VIII.37. Erst um 9 Uhr aufgestanden. 10°C. Nebel und kalt. Kopf gewaschen. In der Frühe geträumt: Z. in Disp. abgesetzt, ich freigesprochen. Es wolle Gott! – Fast den ganzen Tag Regen. Morgens daheim. Nach Tisch geruht. Um 3 Uhr nach Bonn. In der Bachstraße bestrahlt. Kino: 7 Ohrfeigen im Gangolf. Zum Büro. Schriftwechsel bearbeitet. Um 708 heim. Abends gemütlich bei geheiztem Ofen auf dem Saal.
Mo 23. +9°C. Regenerisch und kalt. Etwas Leibbeschwerden. Im Büro mäßig zu tun. Willis sachlichen Brief beantwortet. Mit D’Asse gesprochen. Willi-Knaatschbrief in Hersel ungelesen in den Ofen. Heinz war da. Paul Knupfer, er will ihm Geld ... Blech. Mittags geruht. Von 4 bis 6 in Bonn. Unterwegs Motordefekt. Verspätung. Heftige Regenschauer. Zu Waldemars Abschied grüne Heringe mitgebracht. Abends gebraten gegessen. Sie schmeckten gut. Nach Tisch kam Eugen, der um 11 Uhr heim fuhr. Morgen beginnt Poliklinik-Semester etwas später.
Di 24. Um 8 Uhr nach Bonn. Nebel, +15°C. Waldemar verabschiedet, der heim fuhr. Friseur. Beigebucht. Frl. Engel U-inf.ste gezeigt ect. für Oktober. Sie ging mittags in Urlaub (Waldbreitbach). Auf der Straße Kelter als jungen Ehemann getroffen. W... W... antritt Nöller. In der Bachstraße bestrahlt. Um 12 Uhr heim. Nachmittags von 4 bis 6 nach Bonn. Mittags schien herrlich die Sonne. Ursula steht am Kamin im Garten in der Sonne. Sie trinkt fleißig und schläft nachts, sie hatte abends 200 gr. gehabt.
Mi 25. +13°C. Dichter Nebel, kalt. Mit der Kotze zum 8-Uhr-Zug gefahren. Mit Helene und Marianne im Haus in der Bachstraße. Bestrahlt. Gegen 9 Uhr ins Büro bis um 12. Nachmittags von 4 bis 6. Waldemar schrieb eine Karte, er hatte gestern eine gute Fahrt nach Berlin. Herta und Kind sind wohlauf. Das Kind schläft meist im Garten in der Sonne. Bongartz-Rommerskirchen fleißig bei Alde... das ... über Lager. Im HJ-Raum die Holzabsperrung aufgestellt. Dreck abgefahren. Eugen war abends da. Hatte ½ Polikl. mit I bestanden.
Do 26.8. Morgens erst um 9 Uhr nach Bonn. Mittags sonnig. Draußen gegessen. Auch Kaffee, auch um 6 Uhr noch schön. Nachher Gewitterregen, feste Regen.
9 bis 12 und 4 bis 6 in Bonn, mäßig zu tun.
Kind schreit schon mal gehörig, abends allerliebst.
Fr 27. +13°C. Dichter Nebel. Um 7 mit Zamp spazieren. Man konnte kaum 30 m weit sehen. Der Garten triefte voll Nässe. Um 8 Uhr nach Bonn. Zur Bachstraße und ½ Stunde bestrahlt. Von 9 bis 12 und 4 bis 6 im Büro. Zu tun. Selbst 5 ½ M zur Kasse gebracht. Warme Sonne mittags und nachmittags. Die Handwerker sind sehr eifrig am Dach über dem Packraum, arbeiten gut. Mittags Schuttfuhren mehrmals gefahren, noch abends. Mittags Besprechung Flaggen vorerst mit Ingen Berggeist und Schmitz. Vorab: Soll in Hof. Abends um 7 kam Eugen, hatte Poliklinik mit I gemacht. Flasche Sekt. Ursula feste getrunken.
Sa 28. Von 8 bis 12 in Bonn. Friseur. Gearbeitet. Man vermißt doch Frl. Engel. Schon Brief selbst geschrieben. Zu tun. Morgens Nebel, mittags Sonne. Löllgen schon früh in Hersel. Maiglöckchen eingesetzt, Schlauchtrommel gemacht. Fenster gebleit. Ursula war im Garten und brav. Ich habe bis 4 ½ einen großen Stoß Brennholz gesägt. Die Dachdecker sind fertig. Abzug und ließen Handwerkzeug hier. Großer Haufen Schutt noch da. Mit Helene abends am Rhein und im Feld spazieren gegangen. Auch Herta mit Fräulein großer Ausgang. Brief von Willi sofort nach Lesen vernichtet. Paula Anfall auf Helenes Brief. Nicht gesagt.

So 29.VIII.37. Gestern nachmittag habe ich mit Helene 2 Körbe Pfirsiche abgenommen. Dann tranken wir abends 2 Flaschen Apfelsekt mit Kullerpfirsich. Danach etwas unruhig geschlafen. Morgens Nebel. +14°C. Kopf gewaschen. Kurze Wichs. Schöner warmer Sonntag. Morgens in der Schmiede die Messing... auseinandergeklaubt. Schlüsselbrett gemacht. Nachmittags Weber den Kanal durch Leimkammer aufgebrochen, war verstopft am Mauereinfluß. Garten. Wasser durchfeuchtet die Wand am Nähzimmer. Morgens mal alle auf Dachgarten hinter Schetter-Wohnung. Ursula war den ganzen Tag sehr brav. Morgens fuhr ich mit Eugen auf dem Rad zu Boskamp. Wir kauften 25 Eier und haben zur Bowle eingeladen. Abends von 8 bis ½ 11 Bowle.
Mo 30. Gut geschlafen. +13°C. Sehr früh Sonne, verdächtig. Dann warm und hell, z. T. etwas schwül. Warmer Tag. Um 8 Uhr nach Bonn bis 12 Uhr. In der Bachstraße 25 Minuten bestrahlt. Im Büro mäßig zu tun. Kleinigkeiten gekauft. Von 12 bis 4 heim. Nachmittags im Büro zu tun. Um 6 Uhr nach Hause. Änne Brügelmann mit Ilse Simons da. Fuhren vor Tisch wieder weg. Nach Tisch mit Helene und Marianne spazieren gegangen. Zamp ging mit. Abends Bier. Nachts etwas Magenbeschwerden.
Di 31. Morgens +13°C. Schöne warme Sonne. Von 8 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Morgens waren viele Leute da. Wenig geschafft. Am Mittag Bretter zum Schlüsselkloben gesägt. Brief von W.C. 2 Zeichnungen von Meyer ausgewählt. 200 an Meyer mit Scheck. Brief an W. C. in Hersel am Bahnhof mit Bier und Schnittchen geschrieben. Luka Wölki war in Hersel, sie erzählte viel und interessant von England. Fisch mitgebracht. Eugen kam spät und ging um 11 zurück. Hat am Donnerstag Examen für Kinder. Zimmermann in Düsseldorf abgeschrieben, da Gemeinschaftsfahrt nicht stattfindet.

Mi 1.IX.37. Ordentlich heiß. Sonne. Von 8 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Morgens an der Hypothekensache Meyer angefangen, zu viel Publikum, nicht durchgekommen. Staatsabgaben fertig bekommen und nachmittags abgeschickt. Fast 600,-. 30 Klötzchen für Schlüsselbrett gemacht. Abends die Pfosten mit Carbolineum gestrichen. Boskamp kam vom Baden, lud uns nochmal auf einen Abend ein. Köstliches Hackerbräu in kleinen Flaschen von der Brauerei bekommen. Ursula hat heute mal tüchtig geschrien. Sie ist viel in der Sonne.
Do 2. Leuchtende Sonne. Dies ater. Um 8 Uhr nach Bonn mit Marianne. Zur Bachstraße und bestrahlt. Um 9 Uhr ins Büro. Zustellung Aus(fertigung?) des Disziplinarstrafverfahrens im Brief von Schönberg. Suspension droht. Sofort ihm und W. geschrieben. Nachmittags ... Gesetz untersucht. Bei Vetter festgestellt, daß er mich bis Weihnachten vertreten kann. Glück...: Eugen Kinderstation mit 1 gemacht. Mit ihm um 1 ¼ am BBV getroffen, dann in der Bachstraße geruht. Um 3 Uhr zum Büro. Sache Meyer. Hypothek aufgeklärt. Mit Jonen ihn bearbeitet und Briefe. Um 6 Uhr heim. Dort nichts gesagt. Abends gemütlich zusammen. Herta und Fräulein waren beim Zahnarzt gewesen. Frage jetzt, ob „Vertreter“ oder Verweser. Schlimm nur letzteres. Eine Karte von W.C. mit Brief beantwortet.
Fr 3. Nachts 2 mal wach. Strahlende Sonne, warm, +18°C schon morgens. Sommerlich heiß. Morgens mit Jonen Urlaubsgesuch bis Mitte Dezember. Krankheit Attest beigefügt. Vetter unterschr. abgegeben. Abschrift an RA Schönberg, darauf morgens angerufen, kommt Sonntagnachmittag nach Hersel. 8 - 12, 4 - 6.
Nachmittags Tante Julie Forstmann, Tante Maria und Gretchen Riesen in Hersel. Gottlob nicht erlebt. Hoffentlich komme ich in 8 Tagen weg. Abends mit Helene kleine Radpartie zu Boskamp. Für morgen abend zugesagt. Nachts Fliegerart.-Übung mit riesigen Scheinwerfern.
Sa 4. Zeitig auf. Warm, leicht bedeckt. Um 8 Uhr nach Bonn. Büro, Friseur. Fleißig gearbeitet. Sonst nichts Neues. Brief von Maidi von Liebermann, Rottach, Thermahaus, zu hohe Preise. Um 12 Uhr in die Bachstraße, bestrahlt. Jonen Depot verabredet und Schlüssel. Mit Löllgen vom Bahnhof. Nach Tisch (Marianne und Eugen in Düsseldorf) geruht. Dann mit Löllgen alten Kinderkorb auf Räder montiert. Holzabfälle im Hof verbrannt. Mit Weber Draht aufgewickelt. Helene hatte Wisk. zum Leistenankauf da. 100 kg R. ab. Mit Helene um 8 Uhr zu Boskamp. Bowle. Sehr angeregt. Um 11 ¼ Uhr nach Hause. Herrliche Sommernacht.

So 5.IX.37. Kirmeß. +10°C. Herrliche Sonne. Schöner Kirmeßsonntag.  Morgens Kiste für Waldemar fertig gemacht mit Frachtbrief. Ausgebaute Kreissäge ... in Bankkammer verstaut, in Packtuch eingedreht. Bretz mit Frau und Ruth vor Tisch bei Hitze gemütliches Mittagbrot im Gartenhaus. Zum Kaffee Schönberg mit Neffen. Später mit ihm Besprechung: Neuß hatte mir privat schreiben und Urlaub nahe legen wollen. Schönberg gab mit BS-Akte zur Abschrift. Suspension wohl jedenfalls, wenn, dann nur mit Vertreter. Nach dem Abendbrot um 9 ... um 10 zur Bahn. Gut bekommen.
Mo 6. Herrlicher Morgen. Um ½ 7 +12°C. Von 8 bis 1 und von 3 bis 6 in Bonn. Mit Jonen Kölner Akten Abschriften fast fertig. Mittags bekam Herta einen Eilbrief von Waldemar, sie soll sofort mit Sparbuch! nach Hause kommen. Helene fuhr morgens mit in die Stadt, um 12 Uhr im Haus Bachstraße. Nachmittags mit Waldemar telefoniert, nicht erreicht. Vor Abend bei Stollenwerk. Warum? Undurchsichtig. Ihm morgens die Abschrift der I. Einleitung des Disziplinar-Strafverfahrens gesandt, nachmittags Brief mit Einschreiben und Sparbuch. Storp abends um 9 nach Bonn. Herta um 5 mit Fräulein nach Bonn. Um 6 Uhr zur Uniklinik zur Nachuntersuchung bei Prof. Rupp. Sehr gut. Kann wieder reisen. Morgen mittag, dann abends daheim.
Di 7. Herrlicher Tag. Warm. Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 11 ¼ mit Auto nach Hersel. RA Schönberg hat sich bestellt und um Zustellung an ihn ersucht. ½ 12 große Abfahrt, Marianne war mit dem Zug voran gefahren. Gegen 12 kam AGR Trolldenier mit v. Claer. Kurz im Garten. Ich aß allein vorher. Geruht. Gegen 12 kamen Helene und Marianne zurück. Um 3 Uhr mit der Bahn nach Bonn. Termine. Um 6 Uhr zurück. Abends waren Helene und ich allein. Marianne war mit Eugen in Bonn. Geruhsam mit Zamp spazieren gegangen. Fahre jetzt Montag mit Helene und Marianne.
Mi 8. Von 8 Uhr bis 12 Uhr im Büro. Frl. Engel ist zurück, sie sieht gut aus. Beigebucht. Der Himmel bezog sich, nachmittags Marianne und Helene aus, bischen Regen. Im Umhang um 4 Uhr zur Bahn. Kaum zu tun. Um 6 Uhr zurück.
Von Herta keine Nachricht. Große Aufnahmen von Ursula ganz gut. Abends gemütlich mit Marianne zusammen. Sie hatte Wera Althoff angerufen, wird Adresse der Mutter schreiben. Emil K. ist wieder auf, aber manchmal etwas durcheinander. Nachmittags Regen, abends Aufhellung.
Do 9. Diesig und bedeckt, abends spät Regen. Von 8 bis 12 in Bonn. In der Bachstraße bestrahlt. Josef besucht, allein, ... ... Riet von Thomastraße 18 ab. Richtig. Im Büro gearbeitet. Nichts Neues. Briefe von Herta und Waldemar, alles vorbei. Aufregung doch wohl wegen meiner Sache. Herta war gut angekommen. Nachmittags war v. Claer mit Tochter und Schwiegersohn in Hersel. Von 4 bis 6 in Bonn. Abends gemütlich beisammen. Wera W. hat Marianne die Anschrift der Mutter gesandt. Befriedigendes Angebot von einer Pension in Rottach bekommen.
Fr 10. Zeitig auf. Erst spät zum Büro. Von 9 bis 12 in Bonn, mäßig gearbeitet. Ich komme bei. Um 12 Uhr heim. Wera Althoff kam um ½ 4. Von 4 bis 6 in Bonn, hatte zu tun. Um 5 ¾ im Gangolf Kino, Capriolen, herzlich gelacht. Um 8 Uhr heim, mit dem Rad durch Dunkelheit und feuchte Luft, es hatte feste geregnet. Wera war noch da, auch Eugen blieb bis gegen 11 Uhr. Ich ging um 10 ½ zu Bett, war müde. Etwas unruhig geschlafen.
Sa 11. Kalt, +7°C. Feucht, helle Sonne. Von 8 bis 1 in Bonn. Friseur. Stramm zu tun. Remox, Ausland, N...Beratung usw. Vetter kam nicht. Mit Jonen Papier Bachstraße. Nach 12 Uhr noch eine Urkunde. Dann bestrahlt. Schlüssel deponiert ect. Mittags daheim. Löllgen kam schon mit. Alles Alteisen, über 1200 kg, verkauft. Fürchterlich. Um 3 kam Ruth Bretz, die wir um 7 Uhr zur Bahn brachten. Marianne fuhr um 7 Uhr in die Stadt.

So 12.IX.37. Urlaub! Morgens lang geschlafen. Badeofen geheizt, gebadet. Kühler. Morgens etwas gearbeitet. Schlauch aufgerollt. Mit Helene nach dem Frühstück Sack und ...-Koffer gepackt. Gebadet. Nachmittags geruht. Gemütlicher Kaffee. Heftiger Gewitterschauer, dann leuchtende Sonne. Abends spazieren gegangen. Abends ziemlich fertig mit Packen. Marianne fuhr nach Bonn, nahm verschiedene Briefe an Frl. Engel und Jonen mit. Besprechung mit Schmitz. Der HJ-Raum wird schön.
Mo 13. Gegen 6 Uhr auf. Bedeckt und kühl. Um ½ 7 Kaffee. Gepackt. (Zahnbecher und Rasiermesser vergessen). Um 7 ¼ mit Auto ½ Bonn. Boskamp mit Enkel dort. Gepäck z. T. aufgegeben. Der Zug nach München war besetzt. Ab Stuttgart im Speisewagen. Schlecht und reichlich mit der kleinen Wiltrud Erler. Schnell in München, 4 ¼. Mutter, lange Latte(?), holte ab. Zum Holzkirchner Bahnhof. Dann in die Stadt. Ich kaufte Strümpfe und trank 2 Weiße. Zwei weitere Koffer aufgegeben. Abendsonne. In Deisenhofen und Schaftlach umgestiegen. Pünktlich um ½ 9 in Tegernsee. Mit Auto (5M) und Gepäck zu Bachmair ... Bartholomä, Rottach. Großes Gasthaus. Dort II. Stock 3 Zimmer durcheinander. Aber doch wohl unruhig? 3 haben prachtvolle Tegernseer Bauerntür. Kalter Aufschnitt ect.
Di 14. Aussicht auf Tegernsee. Bedeckt, kalt. Karte an Gretchen wegen vergessenem Rasiermesser. Morgens Bachmair getroffen und bezahlt. In den Ort, 2 P... besehen. Nicht auf Justen. Haus Thoma besehen. Später Maidi von Liebermann auf der Straße getroffen, angesprochen und abgemacht: Mittagessen bei Bachmair. Die Sonne sticht. Um ½ 3 Gepäck nach oben, ... zeitig ... Später Regen. Eingerichtet. Abends im Regen in den Ort, zur Post, dann heim. Um 7 ¾ in der Bauernstube gemütlich gegessen. Frau Dir. aus Hannover, Spiegel aus Crefeld, junges Ehepaar aus München, Maidi und deren Mutter. Regens... Weißwurscht mit Kraut, Apfelkompott. Gemütlich bis 10 ½ zusammen.
Mi 15. Nachts kalt. Die Heizung ist gut. Früh auf. Sonne. Ins Dorf etwas gegangen.  Rasierapparat für 1 ½ M gekauft. Kurze Wichs. Um 9 gut gefrühstückt. Zusammen rausspaziert. Helene hatte erst allerhand Schmerzen, war später besser. Zur Überfahrt nach Pavillon in Tegernsee, dort lange am See in der Sonne auf einer Bank gesessen. Herrliche Sonne. Fisch... um 12 Uhr in der Braustube. ... ... Eier gefuttert. Um 1 wieder in ... Buch gekauft. Um 3 in der Konditorei Mach... köstl. Kuchen. In Wind und Sonne spazieren wir bis ans Ortsende und im Bogen nach oben. Um 520 Uhr mit dem Boot nach Schwaighof. Bald daheim. Maidi erst spät von München, daher Heizung schwach. Mir Kopf gewaschen. Bei Marianne gesessen. Nach dem Abendbrot mit anderen bis ½ 11 zusammen.
Do 16. Nachts die Läden geschlossen, besser geschlafen. Gestern erstmals, heute zum 2. Mal schon besser mit dem Rasierapparat geschabt. Weiche Luft. Bedeckt. Nach dem Frühstück ging Marianne zum Friseur, ich saß mit Helene auf einer Bank an der Seestraße, gezeichnet und aquarelliert. Zusammen Mittagbrot sehr schön bei Sonne im Garten des Gasthofs Überfahrt. Nachher am See gesessen. Dann zu Fuß nach Abwinkel, Altwiessee und Wiessee. Dort Kaffee im Garten. Rückfahrt mit dem Boot. Abends in Diele gegessen. Vater Neumayer mit der Nichte und Schwester dort. Abends mit Maidi Mutter: Wahlendorf? unterhalten.
Fr 17. Warme Föhnnacht und Mondschein. Schlecht eingeschlafen. Morgens Sonne mit Wolken. Herrlicher Tag. Morgens über Pustermühle, Sägewerk hinaufgegangen. Am Waldrand gesessen und gezeichnet. Sonne und Wind. In Gutfeld bei Angermaier Hafersuppe mit Helene, 1 Renke und Spiegeleier für Marianne gegessen. Dann nach Enterrottach über Kühzagl. Schön im Garten gesessen bei Schokolade und Kuchen. Weißbier. Über die Wallbergstraße heim. Warm, müde, ausgeruht. Abends viel Post. Fischessen. Urlaub und Vertretung bis 15.12. verlängert.
Sa 18. Nachts Regen. Früh auf. Karte an Schönberg. Abends schon Antwort. Wollen uns morgen 2 ½ in Machel(?) treffen. Nach dem Frühstück zusammen auf die Post. Erkundigung. Karte von Sondag. Im Rathaus gelesen, am See, etwas gekauft, gebummelt. Um 12 in Lind... im Garten und Halle Mittagbrot, gut. Gebummelt. Später Kaffee Blank, jedesmal Weißes. Nach 5 hinauf, Helene und ich gebadet. Engl. Jufferchen zu Tisch. Abends amüsant in Bauernstube unterhalten. Neumayer sen. und jun. jodelten, der Alte und Spiegel ziemlich voll. Nüsse und Rotwein.

So 19.IX.37. 7 ½ auf der Veranda. Herrlicher Morgen. Schöne Sonne. Alle zusammen auf der Veranda gefrühstückt mit Ei und Wurst. Die übrigen fuhren zum Frühschoppen um 10 Uhr zu Bachmair. Wir auf „Hütte“, die uns Hansl zeigte, ganz famos eingerichtet aus altem gotischem Balkenwerk und famosen Eisenbeschlägen und Schlössern. Zu Fuß nach Tegernsee. Regen. Dort im Tegernseer Hof um 12 ¼ gut gegessen. Nach Tisch 1 Stunde spazieren. Dann ½ zu Machel(?), Fl Schönberg kam dort hin, lang und gut unterhalten. Währenddem Regen. Dann in B... zur alten Post gegangen. Wollen 1 Glas Bier. Gegen 7 Uhr heim. Lustiges Abendbrot. Familie Fürst stiften 2 Flaschen Feist Cabinett. Um ½ 11 sehr animiert zu Bett.
Mo 20. Nachts Regen, morgens Fieselregen. Bedeckt, aber ohne Regen. Nach dem Frühstück Abfahrt der Neumayer sen. und Spiegel. Morgens in den Ort. An der Post 30 M an Franz Meyer eingezahlt. Brief von W. C. und an ihn. Zeichnung Aug. Richter. – Bart schneiden lassen. 1 ¼ Mittagessen im Thoma-Haus, sehr gut. Geruht. Nachmittags über Pusten nach Silberfuchsfarm, besehen. Schöne Tiere. Ein schönes Fell kostet 280 - 320 M. Gasthof Glasl, Brot mit trefflichem Bier und Käse. Abends gemütlich beisammen. Neumayer jun. fährt morgen ab.
Di 21. Schöner Tag. Warme Sonne. Morgens im Haus, dann zu 3 auf Riederstein. Im Almhaus Gelaun niedergelassen. Bier, Schmarren ect. Nach Mittagbrot, Helene wollte mit Marianne auf die Feldspitze und Kapelle. Beim Abmarsch bekam Marianne den Knieschnaggler. Zusammen über Alm nach Tegernsee. Dort durch zum Fischerstübl. Guten Kaffee. Mit Boot heim. Ins Bett gelegt. Marianne nicht ganz wohl. Um 7 Uhr Abendbrot mit starkem Thee. Zum Thoma-Theater. 3 Einakter: Brautschau, 1 August IV, I. Klasse. Um ½ 12 heim. Laue wolkige Nacht.
Mi 22. Etwas Regen nachts. Morgens Nebel. Spät zum Frühstück. Ohne Regenzeug morgens in die Stadt. Post ect., Besorgungen. Zur Post Mittagbrot, recht gut. Ich aß Kabliaufilet mit Weißes. Nachmittags im Café Rainard Meßnergüll am See. Erst kaum, dann sehr besetzt. Interessante Leute dort. Gegen 4 Uhr begann es fein zu regnen. Im Regen heim. Zeitungen und Brief von Schönberg: Am 20.9. Suspendierung ausgesprochen. Doch soll Urlaub und Vertreter bleiben, wird mir zugestellt. Sofort Beratung mit Marianne, Helene alles berichtet. Sehr gefaßt. Vor Abendbrot Marianne (muß wohl „Herta“ heißen) geschr. Fester Regen. ... kleiner Tisch abends, gemütlich beisammen.
Do 23. Die ganze Nacht fester strömender Regen. Dto am Tage. Frühstück um 9 Uhr. Die Heizung ist jetzt gut an. Sondag schrieb von Traunstein, wir kommen Sonntag in Rosenheim zusammen. 24 Stunden ununterbrochen von gestern 4 Uhr nachmittags  bis heute 16 Uhr starker Regen. Die Rottach und Weißach mit hohen Wogen, ganz gelb. Die Chaussee unten an Schwaighof überschwemmt. Zu Tisch nach Weißach, Gasthof Bachmair ... gut gegessen. Zu Reinartz Café, ganz nett dort. Abends das letzte Mal mit Frl. Neumayer und Frau Narjes zusammen.
Fr 24. Morgens tief wolkig. Der ganze Tag ohne Regen. Hier und da blauer Himmel. Nach gemütlichem Frühstück (Frau Narjes und Frl. Neumayer ab, Hansl und Maidi, Frau Fürst nach München) in den Ort. Geschenk für Waldemar. Zum Alpenwildgarten Schmarren ect. Müde. Hirsche, kleine Füchse und Rehe dort. Von Walbergweg nach Enterrottach und zu den Wasserfällen. Sehr imposant, da voller Wasser. In Enterrottach Kaffee, über Damweg heim. Erst müde, später frischer. Vor Tisch Zimmer umgeräumt in 3fenstriges großes Kirschbaumzimmer über der Bauernstube. Gut geschlafen. Brief von Herta.
Sa 25. Morgens . . . Draußen 16°C. Sonne. Gemütliches Frühstück. Kurze Wichs. Um 1030 Uhr in Bartholomä ab mit Boot nach Wiessee, Koglkopfstraße. Frl. Schönberg dort nicht, aber im Bad getroffen. Zusammen im Seegarten zu Mittag gegessen. Über Freihaus nach Sonnenbichl zum Kaffee. Erst heiß, nachher bewölkt. Um 530 heim gefahren. 2 Briefe vom Büro, beantwortet. M. v. Liebermann mit Hansl nach Bogen gefahren. Wir mit Frau Fürst allein. Gemütlicher Abend.

So 26.IX.37. Zeitig auf. Klar, kalt, Bodennebel. Sonne. Um ½ 7 auf. Mit der Post um 748 Uhr nach Bahnhof Tegernsee. 1 Stunde Aufenthalt in Holzkirchen. In einem Restaurant im Garten Tasse Kaffee und 1 Weißes genommen. Wir hatten Butterbrote mit. Verspätet in Rosenheim. Alles geschmückt von Musselin (Mussolini?). Sondags kamen mit Verspätung. Er sehr stark. In die Stadt. Duschlbräu Mittagbrot. Später Café sehr heiß. Zur ... heraus. Draußen gesessen unter Buche auf Berg... Fabelhafte ... Bier. Bahnhof voll. Fuhren um 6 ¼, wir später ab. In Holzkirchen etwas in der Wirtschaft, den Zug versäumt. Erst um ½ 12 mit dem Oktoberfest-Sonderzug heim. Zu Fuß ab Tegernsee. Sehr müde. Ich hatte eine Blase am rechten Fuß. Frau Fürst war noch auf. Um ½ 2 zu Bett.
Mo 27. Helle Sonne. (Sondag hatte gestern Fell vergessen: Würde sehr lang dauern, sich nicht ... lassen. Schließlich erledigt plötzlich nichts mehr!) Den ganzen Tag sehr warm. Helene behandelte meine Blase an der rechten Fußsohle, ich ließ mir beim Schuster die Schuhsohle ausbeulen. Mittags zu dritt zur Überfahrt. Im Garten gesessen. Helene malte ein nettes Aquarell dort. Dann durch Wiesen zu dem Gasthof Tuften, dort sehr nett Kaffee, auch noch in der Sonne. Etwas früher heim. Frau Fürst erregt über Betrug bei der Post. Man hatte ihr auf 20 M statt auf 50 M herausgegeben. Karte PR von Genf und Karte an Frl. Engel wegen Buch. Nach Tisch mit den Aufzeichnungen zu den Lebenserinnerungen begonnen. Gut geschlafen.
Di 28. Morgens leicht bedeckt. Blauer Himmel, Sonne. Vormittags zum Friseur. Haare- und Bartschneiden. Mit Helene und Marianne getroffen, nach Bartholomä. Kam auch Frl. Schönberg schon vor Tisch. Alle zusammen bei Bachmair am See gesessen. Lange gesessen. Der Himmel bezog sich, bald unterwegs leichter Regen. Nach Tuften. Damen etwas später. Briefe an Jonen und an Schönberg, letzteren Frl. Schönberg mitgegeben. Gewitterregen im Thoma-Haus abgewartet. Dann durchs Tal zum Alpenwildpark. Schön gesessen. Fütterung. Hirschröhren usw. Im Regen spät Frl. Schönberg um 715 Uhr ans Boot gebracht. Wir heim. Abends gemütlich zusammen. Brief von Eugen, den Marianne beantwortete.
Mi 29. Nachts z. T. Regen. Morgens alles tief verhangen. Nach gemütlichem Frühstück lange im Haus geblieben. Wetter trüb. Spät zu Bachmair am See essen gegangen in der Gaststube. Nachher Überfahrt nach Tegernsee. Im Fischerstüberl Kaffee. Furchtbar faul. In Tegernsee Wolle gekauft, geschlendert, mit dem Dampfer zurück. Dann kam eine telefonische Depesche: Examen mit eins bestanden. Eugen. Gratuliert mit Depesche. Telefonruf an Großmutter in München, mit der sich Marianne gut unterhielt. Abends 1 Weißes. Hatte morgens eine Art Inventar der Bauernstube aufgenommen.
Do 30. Sonne, Wolken, schönes Wetter. Morgens gemütlich gefrühstückt. Um 11 Uhr losgegangen. Post unterwegs getroffen. Über Weißach, Fahrstraße nach Wiessee. Im Wiesseer Hof Mittagbrot. Um 3 Uhr im Café Frl. Schönberg getroffen. Angenehm unterhalten. Um 517 im Boot heim. Es hatte sich nachmittags bezogen und war ziemlich rauh draußen. Abends hatten wir Weißwürste mit Kraut. Marianne hat sich in der Kölner Schule als Halbtagsschüler durch Ruth Leber ansagen lassen. Abends saßen wir bis 10 ¼ in der Bauernstube. Alte Photos besehen. Am Tage 2 Handzeichnungen gemacht. Ferner morgens an den Jugenderinnerungen geschrieben.

Fr. 1.X.37. Herrlicher Sonnentag. Morgens am und im Haus. 2 Briefe von Eugen. Er will erst die öffentliche Verlobung, wenn er Unterarzt ist. Er hofft noch nach hier zu kommen. Abends Brief Frau W... an Marianne. Günstig. Wir marschierten vor Tisch an den See, holten Helene Schuhe. Dann zu Bachmair, Weissach, draußen in Sonne gesessen. Zu früh weg. Keine ordentliche Bank unterwegs. E... ... zum Alpenwildpark, dort ganz prächtige Sonne. Kaffee und Weißes. Durch den Ort, Post geholt und Papier gekauft. Um 7 ¼ köstlichen Apfelauflauf mit Holunderbeeren, dann Käse. Ins Kino. Goldfieber. Später noch ein Glas Bier. Gut geschlafen.
Sa 2. Herrliche Sonne, wolkenloser Himmel. Kurze Wichs. Um 10 Uhr mit der Post nach Kreuth, Dorf. Zu Fuß der Weißach entlang nach Wildbad Kreuth. Herrlich dort. Menschenleer. Etwas gezeichnet. Leider kein Wirtshaus. Rückmarsch Promenade-Weg bis Kreuth, Betzehäusl Mittagbrot. Flußab. Auf Buhne gelegen und in der Sonne geschlafen. Dann bis Reitrain, sehr müde. Brotzeit. Mit dem Postauto heim. Brief W.C. und RA Schönberg. Suspendierung hat man ihm zugestellt. D... hat jetzt die Akten und möchte mich gern bald vernehmen. Abwarten.

So 3.X.37. Leider keinerlei Nachricht von Storp. Schöner Tag. Föhnig warm. Um 10 zur Post. Marianne vor 12 nochmals. Erntedankfest. Den Festzug am See gesehen. In Überfahrt (dort aufgelöst) im Garten schön gesessen und angenehmes Mittagbrot. Dann übergesetzt. In Tegernsee im Café zur Alten Post famos gesessen. Nach 4 Spaziergang. 5 ¼ ins Kino, Madam Bovary nach Flaubert mit Paula Negri. Gut. Mit dem Boot heim. Famoser kalter Aufschnitt. Erst um 11 Uhr zu Bett. Wir sind jetzt allein im Hause.
Mo 4. Nachts mehrfach Regen. Morgens warm und bedeckt. Spät aufgestanden. Marianne erhielt einen langen Brief von Eugen: Er hat anscheinend kein Geld. Telefon an Jonen, sofort hinüberschicken, soll morgen nach hier kommen und dort Geld fassen. Ihm Brief geschrieben, auch Marianne, mit Eilbrief zur Post. Helene ging zum Friseur, Marianne dito. Wir trafen uns in Überfahrt. Regen. Drinnen im Thoma-Stüberl friedliches Mittagbrot. Durch Regen um ½ 3 zu Reinharts Café, gegen 5 Uhr heim, fast ohne Regen. Abends gemütlich zusammen. Wieder strammer Regen, auch nachts viel Regen. Schreibe viel an den Jugenderinnerungen, immer noch vom Großvater.
Di 5. Erst um 9 Uhr zum Frühstück. Gemütliches Frühstück. Um ½ 12 zur Post. Nichts Wichtiges. Bereits seit 11 Uhr vormittags ein Eilbrief von Eugen an Marianne geben die Schafsköpfe erst abends vor 6 ab! Zimmer für Eugen am See besehen. Mittagbrot spät im Seestern im Bierstüberl. Nach Hause. Dort vor Tisch hingelegt. Ich ging nicht mehr aus. Helene mit Marianne nochmal dort, enttäuscht zurück: Eugen kommt heute nicht, ob morgen, ist fraglich. Vieles an den Lebenserinnerungen geschrieben.
Mi 6.10. Dichter Nebel. Beim Frühstück kam eine Depesche telefonisch durch: Eintreffe dort 1027, Eugen. In Marsch gesetzt auf Tegernsee, doch gut ¾ Stunde bis zum Bahnhof. Eugen mit Koffer. Herzliche Begrüßung. Mit Kraftpost bis Schweizerhof, zu T... Kleine Bude. Marianne half auspacken. Dann Schuhe zum Schuster. Im Seestüberl zum Frühschoppen. Eugen hatte Hunger. Dann Spaziergang bis Weissach Brücke. Bei Bachmair dort vorzügliches Mittagessen mit „2 Gängen“, ziemlich geheizt durch Rotwein. Heim marschiert auf Tusten. Geruht. Dann im Café etwas spät ... g... Bis 7 Uhr dort. Eugen holte Hausschlüssel. Um 7 ¼ gemütliches Abendessen im Thoma-Haus: Schweinebraten. Eugen war noch ½ dunkel. Vor 10 ihn an den Weg begleitet, mit Laterne versorgt. Telefon mit Schw... und Baumhüter.
Do 7. Dichter Nebel, kalt. Schade. Fr. v. Liebermann noch nicht hier. Gestern ausführlichen Brief an Schönberg. Bekam nachher Brief von ihm. Depesche: Komme 13ten heim, Termin dann sofort! –
Abends Brief von Jonen über Besuch von Henseler, anscheinend günstig. Um 6 Uhr sofort Brief an Schönberg. Morgens Überfahrt Tegernsee. Jacke in Wolle verpaßt. 4 Jahre ca Bonn 17 M. Bei Guggenmoos Mittagbrot, vorher Brotzeit im Braustüberl. Nach Wiessee. Stets Nebel. Bad geschlossen. Café. Von 4 Uhr bis 5 ½ zu Fuß heim. Jonen Brief ab. Abends Gemüsepudding, köstlich. Spät feste Regen. Eugen um 10 Uhr heim. Mit München telefoniert. Samstag abend zum Abendessen bei Großmutter Baumhüter. – Maidi v. L. kam noch nicht zurück.
Fr 8. Im Regen in den Ort. Einkäufe. Baiern-Strickjacke ect. Gute Schlachtplatte in Porst (B...) Mittagbrot. Heim und geruht. Brief Schönberg genau ... Fahre 10.  nachts nach Köln. Jonen 12 zugestellt. Um 4 Uhr zum Wildpark, dunkel und feucht. Hirsch röhrte. Kaffee, Thee. Nach Tisch abends kam Maidi v. Liebermann mit Hansl Förg aus Tirol zurück. Lange Gespräche. Um ½ 11 zu Bett.
Sa 9. Vor dem Frühstück schon fast fertig gepackt. Nach dem Frühstück Sack und Koffer an der Post mit dem Auto aufgegeben. Mittagbrot mit Eugen bei Maidi. Mit Gepäckwägelchen Roberto an P... : 3 ½ München. ... bei Schmidt, Pension D... ... ... ... Brief Schönberg. Etwas ausgepackt. Zu Frau Oberst Baumhüter, Tee, Abendessen. Sehr gemütlich und fidel. ½ 11 zu Hause. Gut geschlafen.

So 10.X.37. München. Trüb, aber trocken. Helene hatte einen heftigen Hexenschuß. Morgens zusammen gebummelt. Ausstellung „Entartete Kunst“. Mit Helene in der Kunstausstellung. Glas Wermuth. Zusammen zur Torggelstube zum Essen. Helene und ich in der Pension geruht. Um 4 ¼ ins Kino in der Poststraße. Marianne war mit Eugen im Café. Abends in Brauerei... gut gegessen. Zu Benz bis ½ 12 fast. Valentin. Es war sehr heiß, mir wurde fast übel. Gut geschlafen.
Mo 11. Regen erl..., fahre 14 Uhr hier ab. Bl... Bonn. Geld auseinander. Marianne etwas Begabung infolge der Hetze. Vor Tisch, kalt draußen, klare Schauerluft, ins Haus der Deutschen Kunst. Unten repräsentativ, viel hohler Pathos, oben gute Sachen. Bretz hing gut. Leider nicht verkauft. Storp war bei G... eingeladen. Wir 3 zum Bahnhof zu Mittag. Um ½ 2 bereits am Zug. Schönes Abteil III. Polsterklasse. Angenehme Fahrt. Abends um 10 Uhr in Bonn: Jonen, Maria und Zamp. Bald zu Bett. Etwas unruhig, sonst gut geschlafen.
Di 12. Morgens 7 Uhr mit Schnellzug nach Köln. Mit Taxi zu Schönberg. Besprechung. Um 9 Uhr mit ihm zum Gericht. Von ½ 10 Uhr bis nachmittags 3 ¼ Vernehmung. Um 5 ¾ ganz erschlagen zu Schönberg. Abwechselnd geruht und diktiert. Alles fertig gekriegt. Frau Nobel gesprochen, kommt am 14. morgens nach Hersel. Suppe mit Klöschen, nachher W... mit Schinkenbrot. Schönberg: Habe mir nichts vergeben. Erleichtert um 720 Uhr heim. Trüber Mondschein am Bahnhof. Einfaches Abendessen. In Köln noch eine Karte an Helene geschrieben, um 715 Uhr eingeworfen. Hersel: Nach Tisch ausgepackt und eingeordnet. Geruht, gebadet, zu Bett.
Mi 13. Um ½ 7 gefrühstückt. 709 nach Bonn, auf Büro. Allerlei geordnet. Um 8 Uhr Jonen gesprochen. Ihm die Abschrift gezeigt, die Gretchen abends zurückbrachte. Im Hause allerlei gepackt. Um 12 Uhr fuhr Frl. Engel an die Bahn, nahm Brief und Päckchen an Helene mit. Bestellung Remox. Um 12 Uhr heim. Nachmittags lange geruht. Um 3 ½ kam P aus Köln. Kaffee. Kanns beschwören, daß ich 24 stets von Abfindung der Versorgungssprüche gesprochen. O in P... gab Ratschläge für Mariannes Aussteuer. Fuhr mit bis Urfeld, mit Zamp zu Fuß zurück. Nach Tisch abends Zamp gebadet. Um 10 Uhr zu Bett. Das Radio geht nicht.
Do 14. Kaum um 9 Uhr aus dem Bett. 1. Telefongespräch nach v. Bessel. Eg Eintg. Telefon nach München. Um 1103 Uhr Frau V. W. abgeholt. Tochter 6.10. geschieden. Beide Teile schuldig. War beim Akt von StHof gewesen, zu apathisch ... Sache. Marianne soll mit W. hin. Um 1 Uhr zur Bahn gebracht. Arme Frau. Berate in ihrer Sache.
Rauh, nachmittags gesch.  ... um 2 ... v. Bessel: nach Hann. Gemünden und Cassel ... Marianne. ... ... ..., Herles W. C. Um 4 Uhr zur Bahn. Etwas Sonne. Hatte v. Bessel T... nach München empfohlen. 4 Uhr mit Post Bahn. Nicht zu Boskamp. Flasche Wein. Peter Lessenich. Heim, gemütlich zu Hause. Brief an Helene.
Fr 15. Um ½ 9 noch zu Bett: Eilkarte von Marianne, komme heute abend. Brief von Helene ect. Sofort Sachen zu einem Paket für Helene zusammengeholt. Gretchen damit nach Bonn, wo noch was aus dem Hause zu holen war. Später Brief von Schönberg, darauf Anruf an ihn. Steuersache. Um ½ 1 zu Mittag gegessen. Gretchen zurück. Leider Frau Velten krank an Blasenkatarrh. Fuhr nachmittags in die Stadt. Um 200 Uhr nach Bonn, Büro. Briefe P.R. mit Frl. Engel. Anl. an Städt. Sparkasse. Vetter, Ohm Gottfried, Jonen krank. Traf Frl. v. Bessel auf der Straße, sprach sie an. Eugen hat sie telefonisch angerufen. Depesche Marianne: Mutter Brief abwarten. Ankunft später. Um 408 heim. Karte von Marianne. Post Hersel: Brief von Helene. Gut aufgehoben. Abends 2. Brief von Helene und RA Schönberg.
Sa 16. Schöner Tag, +10°C. Hin und wieder Sonne. Sehr farbiger Herbst. Morgens HJ-Raum besehen, auf dem I. Stock, der gut gereinigt war. Dort Schrank aufgeräumt, Flaschen, Töpfe und Dosen mit Lack im Hof verbrannt. Um 12 Uhr zur Post, Brief aus Aibling um 4 Uhr gestern nachmittag schon da. Einige ... Nach Mittag kam Frohn, baute verzinntes Kaminrohr mit Aufsatz auf den Wohnzimmerkamin. Kamin zieht jetzt Ia. Ofen erst langsam. Kein K... Boskamp mit Frau und Besuchsdame, kamen und besahen HJ-Raum. Ich empfahl Bücherspende. Um ½ 7 zu Abend gegessen. Um 7 Uhr mit Laterne zum Bahnhof. Bonn Wagen bestellt. Kino Gangolf lustig. Mit 15 Minuten Verspätung kamen Eugen und Marianne. Wagen Hersel. Noch gesessen und geredet.

So 17.X.37. Hatte Läden am Schlafzimmer zu, lange geschlafen. Erst um 10 Uhr auf. Eugen Bad genommen. Dann Marianne. ... schön und sonnig. Wollen ohne Frühstück früh zu Mittag essen. Fahren 1220 nach Köln, 1406 Eugen ab Köln. Marianne kam um 3 Uhr zurück. Gegen 5 kam Wera, unten Kaffee, oben gesessen und alles besprochen.
Mit Marianne allein Abendessen, ihr Mutters Briefe vorgelesen. Maria nahm Post, Brief an Mutter und Karten mit nach Bonn. Abends etwas auf Saal. Nach Tisch gebadet.
Mo 18. Früh auf. Verhangen, trocken. Schöner milder Herbsttag. Um 8 Uhr nach Bonn. Vorher Post geholt. Helenes Brief vom 16.10. und sonstiges. Büro Jonen Exposé für Str... diktiert. Besprechung. 200 M an Willi ect. Konto PR ausgeglichen. P Sch mit. Bachstraße. Buch: Sammlung Schnitzler vom Kölner Kunst Verein zurück. Telefonischer Anruf A..., sei zu 20.10. geladen. Wird richtig ausf., soll sich aufzeichnen. Zur Bachstraße: alte Briefbogen. Bestrahlt. Um 12 Uhr heim, kurz vorher im Büro. 12 Ztr. Kartoffeln bestellt. Karte von Helene. Nach Tisch geruht. Kaffee mit Marianne. Diese um 4 Uhr in die Stadt. Früh zurück. Um 4 Uhr mit Zamp an die Post, nichts da. Abends P Sch durchgeackert. Brief an Helene mit Photos. Gretchen brachte 820 an Zug mit Post. Heller klarer Mondschein. Versuch mit Kohle im Wohnzimmerofen ohne Erfolg.
Di 19. Gut geschlafen. Vereinzelt wach. Starke Abkühlung. Morgens früh +2°, Nebel. Gottlob. Müssen Tomaten einwecken. Frostgefahr ist groß. 8 ¾ Köln O. angerufen, will kommen. Ofen aus F...kl..n gemessen. Scheint zu passen, da Wohnzimmerofen Kohlen ausgenommen. Um 12 Uhr nach Bonn gefahren. Dorthin war gleiche Zustellung gekommen. Jonen hatte Schönberg angerufen. Um 1 Uhr zurück. O. kam um ½ 3. Längere Besprechung mit ihm. Wollen uns morgen vor Vernehmung treffen. Max und Leni seien nicht vernommen worden. Er habe stets gesagt, es sei wirklich nutzlos für Z., mich zu belasten. Wir schieden friedlich. Um 4 Uhr kam Wera Marianne abholen. Thee, Theater. Holte um 4 Uhr die Post. Brief von Helene. Schrieb Antwort auf Schreibmaschine und schickte ihn mit anderen Sachen abends 8 Uhr ab. B... durchgesehen. Viel ... ... ... ...
Mi 20. Prächtiger Tag. Morgens dichter Nebel. Um 655 nach Köln. Bei Schönberg etwas früh, wollte nicht zur Mühlengasse. Aber ich sollte zur Vernehmung gehen, war richtig. Manche gute Frage. Vernehmung OB, Papst. ... Zwischendurch wollte an Dr. Z. zur Klärung einige Fragen mit mir: Dr. Z. könnte heute nicht kommen! – Um ½ 12 zu Schönberg. Alles diktiert. Um 120 heim. Noch etwas nachgegessen. Mit Marianne unterhalten. Mit Zamp um 4 Uhr zur Post. Jonen telef.... Gemütlicher Kaffee und Abendbrot. Brief an Helene. Karte von ihr und Eugen. Prachtvoller Vollmondschein, ganz märchenhaft.
Do 21. Schöner Herbsttag. Um 8 Uhr bei Nebel nach Bonn. Büro. Mit Frl. Engel Brief PR, auch an Josef und Willi. Ins Haus: Gasofen an. In die Stadt: Fisch und Sprotten. Später Haare schneiden. Gegen 11 mit Jonen Bestrahlung. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch geruht. Garten in Sonne mit Marianne Kaffee gemütlich. Vorher auf die Post. Brief von Helene und Peter Lessenich. Abends Akten geordnet. Reibekuchen ganz köstlich. Gemütlich auf dem Saal. Morgens auch bei Musik Nolden wegen Radio. Karte von W.C. Brief an Mutter auf alter Schreibmaschine, auch von Marianne. Holz geholt. Festgestellt, daß Zsch. mit Frau am 2.8.33. erstmals bei mir war.
Fr 22. Schöner Tag. Von Helene keine Post. Morgens alte Lackpötte aus der Fabrik in die Farbkammer. Maria dort gekehrt. Nachmittags umgezogen. Um 3 Uhr mit Marianne in die Stadt. Städtische Sparkasse. Büro. Bachstraße. Sachen für Storp. Einige Briefe im Büro. Marianne zu Wera Wessel, dort bis abends spät geblieben. Ich fuhr um 6 Uhr heim. Um 7 ½ gegessen. Weber hat die Lotsen... unser ... Boot, ... zertrümmert. Reste liegen als Brennholz in ... ... Gramlich hat sich nach Miete in Fabrik erkundigt. Obstverwertung.
Sa 23. Um ½ 9 zur Post. Karte von Helene an die Mädchen. Weber nahm im Nähzimmer angefangene 2 Steine heraus, zwecks Isolierung mit Pappe und Bitumen. Marianne großes Paket für Eugen, um 2 f. Gretchen an die Bahn gebracht. Post abgeholt mit Zamp. Gebadet. Nach dem Kaffee umgezogen. Um 8 Uhr zu Schirm, großer Saal: Einführung des neuen Ortsgruppenleiters Demptröder, sehr gut aufgezogen, ganz gefüllt. Nachher mit Boskamp erst unten, dann oben Kameradschaftsabend. 11 ½ heim.

So 24.X.37. Bewegte Luft, farbig, schön. Karte von W.C. Langer Brief von Helene. Mit Karte beantwortet. D... Brief an BS etc mit Gretchen um 1 Uhr nach Bonn. Weber ist im Nähzimmer fertig. Überlegung mit Umzug, Sbg. Z... r... u. Wohnzimmerisolierung. Marianne schreibt emsig. Brief an Ver. Werkstätten in München Schlafzimmer „Gisela“. Brief an Waldemar ab. Um 4 Uhr zu Antwerpen, 4 Flaschen Rotwein und 1 Zentner Äpfel bezahlt, die morgen um 9 Uhr in der Bachstraße angeliefert werden. Post, abgegeben. Abends mit Marianne gemütlich auf meinem Zimmer: Maronen gebraten und mit Butter gegessen.
Mo 25. Um ½ 9 mit Marianne Frühstück. Suche nach gestern im Feld verlorener Hundepeitsche. Man brachte sie ... 20 Pfg. Zustellung: Am Mittwoch um ½ 10 Uhr werden in Köln Dr. Z., Bellinghausen, Henseler als Zeugen vernommen. Sofort Brief an Schönberg. Karte von Helene. Will Sonntag oder Montag kommen. Will noch bis Mitte Woche Wiesbaden. Äpfel Gretchen 2 ½ Zentner in Bonn eingekellert. Um 9 Uhr nach Bonn. J. ent..., sitzt allein im Büro. Frl. Engel krank . .  . Nach Tisch etwas hingelegt. Kam Sbg (Sonnenburg) schon 3 Uhr, war morgens in Köln gewesen. Gemütlicher Kaffee zusammen. Dann auf dem Saal. Pflgschft, Vollmacht und Testamentsänderung besprochen. Briefe geschrieben, alles schriftlich festgelegt. Vor Abendessen etwas gesessen. Will morgen zur Stadt. Marianne zu Bretz. Dieser hat beide Bilder an Führer verkauft in Kunstausstellung in München.
Di 26. Um 8 Uhr gemeinsames Frühstück mit Sbg (Sonnenburg) und Marianne. Um 9 Uhr zusammen nach Bonn. Jonen: Gestern wieder Henseler dagewesen, anscheinend ein II noch draußen. J. ist der Ansicht, er würde zum Schnüffeln von der Staatsanwaltschaft geschickt, ich glaube von Assess. Dr. Ober... Prof. Velten hatte erfahren, daß man ? Zeugnis über mich als Notar eingefordert habe, v. Köllen sei glänzend ausgefallen. Bellinghausen vielleicht heute zu vernehmen. Testament Sbg (Sonnenburg beglaubigt bei Vetter. Besprechung Bachstraße mit Jonen. ... um 11 Uhr heim. Windig. Karte Helene an Gretchen. Nachmittags und abends mit Sbg gemütlich zusammen. Abends Fisch gegessen.
Mi 27. Gut geschlafen. Früh wach. Um 6 Uhr auf. Schönes Morgenrot. Um 724 nach Köln. Um ½ 9 bei Schönberg, erzählte Wichtiges über Henseler. Von ½ 10 bis 12 ¾ Vernehmung Dr. Z., Bellinghausen, Henseler. Alles günstig. Kurz zu Schönberg. Der zu Kurt, unterwegs Henseler auf der Straße. Bald ab. Angenehm zu Tisch bei Kurt und Ilse. Fuhr auch 3 Uhr zu Hunstein (Hanstein?) Besah Klebeband. Zu Schönberg. Diktiert. Um ½ 6 an der Bahn Brotzeit. Karte an Helene. 620 nach Hersel. Von der Bahn mit Laterne. Gemütliches Abendessen mit Sbg, abends zusammen. Unruhig geschlafen. Brief von Helene.
Do 28. Früh auf. Vor dem Frühstück zur Post und Bahn. Allerhand besorgt. Tagsüber warm, sommerliche Hitze. Schwül. Sbg morgens nach Bonn, auf Büro, um 1230 abgeholt. Karte von Helene, abends Brief mit Photos. Gepackt ... Lubisch bis Mittag mit der Kellertreppe fertig. Gottlob. Nachmittags geruht. Abends sehr nett unterhalten. Marianne noch mit Wera Abschied telef. Morgen nicht nach Düsseldorf. Glück. Spät nachmittags mit Sbg im Feld spazieren gegangen. Abends gute Flasche Graacher Domprobst, 1935, famos, getrunken. Angenehme Unterhaltung. Um 10 ½ zu Bett. Etwas unruhig geschlafen.
Fr 29. Morgens etwas kühler. Früh schon Mäntel ect. gepackt. Den Schrank im Wohnzimmer ausgeräumt. Lubisch Kellertür adjustiert. Rechnung bezahlt. Sbg fuhr um 10 12 nach Bonn. Vorhänge. Mit Lubisch Verbesserung des Rollwagens und eines ... Wägelchens überlegt. Nachmittags geruht. Vorher Post. Brief von Eugen, Karte von Helene. Das Br. Auto kam nachmittags, Birnen, Radio und Gretchen mit. Um ½ 4 He... telefonisch abgesagt. Nach dem Kaffee war es sehr warm. Spaziergang mit Sbg durch das Feld, an Boskamp vorbei über Widdig, am Rhein zurück. Gepackt. Abends Reibekuchen mit Kaffee. Glas Vermouth. Dann 1915 Brauneberger Juffer Auslese, noch gut.
Sa 30. Unnatürlich warmer Tag. Um 7 Uhr mit Sbg zur Bahn. Fuhr 720 ab. Kleider gepackt ect. Speicher abgeschlossen, Post geholt. Gretchen fuhr früh nach Bonn, Büro geputzt, Ofen im Haus angesteckt. Bohnensuppe. Das Auto kam verspätet. Ich fuhr mit dem Fahrrad und mit Zamp um 2 Uhr nach Bonn. College Schmitz begrüßt. Heiß. Telefon wegen Auto, kam bald. Weber hatte in Wagen geräumt. Zigaretten. 6+5+4 M. Alles gut verstaut. Gretchen war besonders fleißig. Karte von Helene. Abends gemütlich mit Marianne bei einer Flasche Bier. Anzüge ect. ausgepackt. Jonen kam, langes Gespräch, auch Probst Zeugenvernehmung. Meinte, Dr. Z (Zschirnt) sei erledigt.

So 31.X.37. Öfters wach, sonst gut geschlafen. Zeitig auf. Rasiert. Abgewaschen und dergleichen, bestrahlt. Frühstück. Mit Kranz auf Familiengrab, schön geschmückt. Kupferplatte poliert. Zum Büro. Büste bezahlt. Grau, zu heiß. Alter Zoll. H. Bouvier vw. Frida Cohen. Nach 10 helle Sonne. Brief von Helene. Marianne ½ 11 Kaffee. Geräumt. Kurzer Brief von Eugen. Nach Tisch kurz geruht. Maria nach Haus. Im Büro gearbeitet bis 4 ¼. Wachslicht gekauft. Mit Marianne Kaffee, nicht mehr aus. Zahlungen auf Büro und daheim nach Tisch. Brief an Ver. Werkst. „Gisela“ bezahlt.

Mo 1.XI.37. Gut geschlafen. Gegen 7 Uhr auf. Allerheiligen. Früh auf. Frühstück. Im Büro gearbeitet. Um 8 Uhr mit Zamp nach Honnef. Bis Rhöndorf zu Fuß. Bretz gertroffen. Zur Post, dann hin. Z. sehr freier. Angenehm unterhalten. Um ½ 11 Tasse Schokolade, dann bergauf zur Wolff-Kapelle Fuchshardt. Schön dort. Gegen 1 Uhr heim. Gut zu Mittag. Etwas geschlafen. Tasse Kaffee mit Cremeschnittchen. Vorher mir 3 unfertige Bilder: Hochformat mit langen Bohnenstangen und dto. Holzstapel - Zimmerplatz mit hellem Mondschein, dann quer fast fertig Bauernhof mit Holzstapel, ganz famos. Viele Zeichnungen, auch aus der Eifel. 3 18 heim. Kaffee. Marianne mit Wera und Bert, später kam Frau W. Mit ihr und den anderen auf den Alten Friedhof. Lichter aufgestellt. Mit Marianne heim. Bier. Gemütlich.
Di 2. Morgens zeitig auf. Besprechnung Jonen. Bretz kam erst 105 zum Mittagbrot. Röntgenaufnahmen Beuel: Sträter: Konnte nichts finden. Rheuma? Nach Tisch geruht. Mit Bretz noch Kaffee getrunken. Ihn zur Stadt begleitet. Mit Marianne um 6 ¼ Uhr zum Stiefel, dort Bretz wieder getroffen. Wir dort Abendbrot. Um 7 ½ ins Theater. Wiener Blut. Nach Hause. Um 10 ½ war Helene eben angekommen. Sie sieht gut aus, hatte mittags mit Tante Minchen in München sich getroffen. Noch bis 12 Uhr geredet. Ich hatte etwas unruhig geschlafen: Auch recht viel Bier: dann unser Ballett und die lustige Musik usw.
Mi 3. Morgens frisch. Helene frühstückte mit mir um 7 Uhr. Hatte bestrahlt. Nach dem Frühstück ging ich mit dem Rad Rundstäbe bei Streck holen. Weber Abrechnung. Hat Chin... in Säcke gefüllt. Jonen vor Tisch zu Hause gesprochen, brachte Briefschaften ect. Nachmittags geruht. Um ½ 4 kam Frau v. Kietzel, Miel. Besprechung über Erbschaft, ca 15000. Legte Akte und Urkunde W... vor. Abends mit Helene und Marianne Spaziergang nach Endenich. Maria war nachmittags zum Putzen in Hersel. Ich war abends sehr müde. Noch warm, +12° draußen.
Do 4. Schöner Tag. Morgens vor 8 zum Büro. Einiges geordnet, mit Frl. Engel einige Briefe. Dann zum Frühstück mit Helene. Um 12 Uhr Mittagbrot. Um 108 mit Maria nach Hersel. 650 Fracht für Zink... an Fr Weber bezahlt. Um 2 Uhr zurück mit Kupferdraht. Nachmittags mit Helene und Marianne Kaffee. Um 2 ¼ nochmal zum Büro bis 2 ¾. – Abends gelesen. Mit Helene und Marianne unterhalten. Um 10 Uhr zu Bett.
Lang geschlafen, nachts etwas unruhig.
Fr 5. Morgens um ½ 8 zu spät auf. Zum Büro. Verschiedenes erledigt. Briefe zu Noeggerathstraße. Heim. Frühstück mit Helene und Marianne. Erst dann rasiert. Morgens war es bereift. Sonne. Um 8 Uhr zum Büro, dto um 2 nach Tisch.
Abends in die Stadt. Kinokarten für Sonntagmorgen geholt. Schönburg. Brief von Schönberg, hat Eingabe mit Akte von Prof. Helfensteins Gutachten gemacht. Rief telefonisch an. Ich ihn nach Tisch. Wird Gutachten morgen einreichen. Marianne früher Abendbrot, zur Gymnastik. Mit Helene Radio gehört.
Sa 6. Früh auf. Um ½ 8 zum Büro, gearbeitet. 8 ½ ab. Privatsachen. Allmählich dort alles Angesammelte aufgeräumt. Vor Tisch mit Zamp etwas spazieren. Vorher etwas geduselt. Nach Tisch geruht. Zu 3 mit Zamp nach Oberkassel. Nach Römlinghoven, bei Tante Traut Kaffee. Mentrop mit Kind und neuer Frau dort. Zamp heimgebracht, dann ins Gangolf: ... Alle 3 Wessels kamen und saßen in der Loge nebenan. Um ½ 10 raus, im Höttchen Brotzeit. ½ 11 zu Bett.

So 7.XI.37. Erst um 9 Uhr auf. 10 Uhr Frühstück. Um 11 mit Helene und Marianne ins Metropol-Kino: Hans Schönburgk, Wildtiere in Afrika... Sehr interessant, auch Kolonial... ect. Nach Tisch geruht. Sehr ermüdet. Dunkler Himmel, nicht zum Friedhof. Um 4 ½ kam Wera Althoff zum Tee. Gemütliche Unterhaltung. ... mit Zamp mal Büro, viel Privates gekommen. Abends ½ 10 zu Bett. Sehr gut geschlafen. Ich gewöhne mich an das Faulenzerleben.
Mo 8. Zeitig auf. Im Büro etwas gearbeitet. Brief von Sondag. Entschlossen sich für Freiburg Br. 11. bis 18. nach Bonn. Pension Straßberger, Bachstraße 31. Brief dorthin gebracht. Nachmittags kam Frau v. Kietzel in Sachen ihrer Mutter. Soll mal mit Werner verhandeln. Nach Tisch kurz geruht. Mit Helene bei schönem Wetter zum Nordfriedhof, Grab: Kranz weg. Gärtner gesprochen. Am Bahnhof gesessen, Glas Bier. Um 408 heim. Marianne abends zu Wessels. Zimmer, Hefte ect. gründlich aufgeräumt.
Di 9. Dunkler Tag. Flagge heraus. Kaum die Wäsche im Garten: Erstmals Regen seit Monaten. Dunkel verhangen. Um ½ 12 Frl. Bursch mit Frl. Engel hier. Testament und Möbelvertrag entworfen. An Kleiderbügel dickeres Rundholz für Hosenaufhänger gemacht. Um ½ 12 Frl. Bursch und Frl. Engel. Testament bearbeitet und Entwurf eines Möbelübertragungsaktes. Nach Tisch kurz geruht. Gute Kammermusik im Radio. Zum Kaffee Mrs. Holms da. Um 7 Uhr Abendbrot. Helene mit Marianne ins Theater. Ich um 8 Uhr nach Hersel, Parteiveranstaltung. Sehr würdig. Mit Boskamp und Frau Oepen Glas Bier. 1108 heim. Die noch auf. Gut und lang geschlafen. Abends noch nasse Flagge eingezogen.
Mi 10. +4°, kälter. Kein Regen mehr, Wäsche im Garten. Vor Tisch mit Zamp auf den Kreuzberg. Zwei große neue Kasernen zwischen Lengsdorf und Duisdorf. Vor Tisch noch zum Büro. Gespräch mit Vetter und Jonen. Nach Tisch geruht, beide fest eingeschlafen bis ½ 4. Kaffee um 5 Uhr. Leim bereitet. Helenes große Papp-Hutschachtel geleimt. Abends kam Marianne spät von der Gymnastik zurück. Flasche Bier. Um 11 zu Bett, gut geschlafen. Ich hatte vormittags Josef besucht, war viel besser. Auch seine Versorgungsansprüche beschr. Er ...
Do 11. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro. Brief mit Frl. Engel. Erst später Kaffee. Papier und Feder für Tagebuch und Erinnerungsaufzeichnungen gekauft. Zeitung K. Zt. Sonntag an Bruhns. Helene und Frl. Bursch gingen von 10 bis 11 ½ mit Zamp zum Kreuzberg, über Poppelsdorf zurück. Um ½ 1 flüchtig zum Büro, einige Zahlungen. Nach Tisch geschlafen. Kaffee mit Wera Althoff und ihrem sehr netten kleinen Buben. Um 1805 Carl Sondag mit Frau an der Bahn begrüßt. Wir fuhren mit Auto zur Pension. Zu morgen mittag eingeladen. Vorher Höhensonne bestrahlt. Dto Jonen nach 6 Uhr. Ihn noch ausführlich gesprochen. Ilse Forstmann rief an, ist nach Würzburg versetzt. Kommt um 8 ¼. Karte an Studentin Gen. Anz. Sie nachmittags schon besucht. Lebenserinnerungen gesucht und gefunden.
Fr 12. Dunkel verhangen, feucht. Gegen 10 Uhr mit Zamp auf den Kreuzberg, im Päckchen Handzeichnungen von Bildhauer Schoberth, Nürnberg, mit Paul Poppelsdorf aufgeliefert. Über alte Ippendorfer Landstraße und neue Häuser bis Ippendorf. Nebel, Sprühregen. Über den Kreuzberg zurück. Kopfsalat und Flasche Rizinus mitgebracht. Zu Mittag kamen Sondag und Frau, Fischessen. Sehr angeregt zusammen. Auch den Nachmittag. Leider wurde wegen Regens nichts aus einem Besuch des Alten Friedhofs. Sie gingen gegen 6 Uhr und waren abends von 8 ¼ bis gegen 11 Uhr wieder bei uns. Wera. Ich trank abends Weißes. Gegen Morgen heftiges Leibschneiden und etwas Durchfall.
Sa 13. Helle Sonne. Spät auf. Vormittags kurz ins Büro. Mit Zamp an den Kreuzberg und nach Lengsdorf spazieren. Allerlei geordnet. Teller Suppe (Hofbräu) mittags. Um ½ 12 nach Hersel, dort Bestellung Wnfl 3,60 Frachtvorlage an Frau Weber. Schlüssel zum Tor durch Häuschen Weber an Lehrer Schmitz. 105 zurück. Zum Büro, beigearbeitet. Erst um ½ 3 heim. Frau Storp vor Tisch, nicht zu Tisch, zum Kaffee da. Ich hatte Magenindisposition, zeigte mich nicht. Marianne morgens recht scharf gegen sie, sie war daher nachmittags mild. Um 730 begleiteten Helene und Marianne sie zur Bahn, nachdem „alles besprochen“ war. Ich aß abends etwas (Haferbrei) und Reisbrei mit Zwieback. Gut geschlafen.

So 14.XI.37. Morgens zeitig mit Helene auf. Auf Büro vor dem Frühstück. Beigebucht, Voorschriften Eugen herausgesucht usw. Vor Tisch nochmals dort. Mit Helene und Zamp vor Tisch durch die Stadt, Alter Zoll. Zurück über Poppelsdorfer Allee und Nußallee. Nachmittags kurz geruht. Marianne hatte trefflichen Eintopf mit Hammelfleisch und Bohnen gekocht, der auch uns gut, Zamp aber ganz vortrefflich schmeckte. Wollen jetzt öfter Hammelfleisch nehmen. Brief an Eugen zum Geburtstag, an Waldemar mit Zeugenvernehmung. Überlege, ob ich nächste Woche Sbg (Sonnenburg) in Münster heimsuche und Storp sen. besuche. Nachmittags mit Helene und Marianne im Königshof zum Kaffee (Rotwein). Buch geleimt.
Mo 15. Bestrahlt. Eisiger Wind, z. T. Regen. Sieht nach Schnee aus. Nach dem Frühstück ohne Zamp zum Büro, in die Stadt, zu Streck ect. Müde heim. Messer zum Schleifen gebracht. Später nochmal zum Büro. Nach Tisch sofort dorthin. Brief mit Frnz. Tabak für Heimerzheimer bei Bu... Morgens Haareschneiden bei Drossel. Nachmittags mit Ruth Bretz gemütlicher Kaffee. Abends Liesel Schneider zu Tisch. Marianne war nachmittags mit Ruth im Kino. Alles vorbereitet für Heimerzheim. Helene geht mit Marianne nach Köln.
Di 16. Zeitig auf. Feuchter Nebel. Mit Helene und Marianne Frühstück. Diese fuhren um 8 Uhr nach Köln. Ich um 830 mit Koffer: Taback, Kaffee, Wermuth, Erbswurst, Schweinefüßchen nach Heimerzheim. Schönes neues Verkehrsauto. Dichter Nebel hinterm Busch. Große Mengen(?). Jakob wiederhergestellt, machte mit die Tür auf. Gottfried sehr ermüdet von der Pflege und Mehrarbeit. Saß erschlagen am Ofen. Sofort die Erbswurst in kochendes Wasser, Fleisch dazu, damit gegen 12 ½ solides Mittagessen, das ich zurechtschnitt und servierte. Sehr erfreut. Wir tranken eine Flasche deutschen Wermuthwein dazu. Schmeckte ausgezeichnet. Erbvertrag verabredet. Sie bleiben trotz aller Vorstellungen dabei, daß Straßfelder und Olsdorfer nichts haben sollten. Um 1420 heim. Nöller ... auf Dienstag nachmittag verabredet. Liesel Schneider bestellt. Abends mit Helene im Theater. Harmloses Lustspielchen.
Mi 17. Erster scharfer Frost. Helle Sonne, schneidender Wind. Von 8 bis 9 im Büro gearbeitet. Steuer für Heimerzheim bezahlt. Brief an Betty. Dann Frühstück um 10 Uhr. Vor Tisch mit Zamp bei Josef, ihm Photo von Johannes gebracht, wußte sie gleich schlecht zu machen. RA Gausen dort. Ging mit ihm nach Hause und noch ein wenig spazieren. Mittags an gebackener Leber erfreut. Um 243 im Personenzug zu 3 mit Zamp nach Mehlem, Parkhotel. Bretzens waren schon da. Gemütlicher Kaffee und Glas Rotwein. Um 619 Uhr zurück. Abends schöne Musik am Radio gehört. Löllgen brachte für Marianne eine Petroleum-Hängelampe aus der Fabrik mit elektrischer Lampe montiert zur ... Aussteuer.
Do 18. Zeitig auf. Um ½ 8 zum Büro. Gearbeitet und gelesen. Kamen erst um ½ 9. Mit Jonen Erbvertrag Gebrüder Klein, Heimerzheim, entworfen. Rücksprache mit Josef Hypothek 20 Mille Max Blume. Auf Westdeutscher Beobachter, Kaufangebot Heimerzheimer Parzelle festgestellt. Offerte eingereicht mit Fragen, sollen an mich beantwortet werden. Nachmittags ½ 3 bis ½ 5 Studentin Erinnerungen an Großvater diktiert. Vor Tisch kamen Karl und Lily Sondag, die gestern anstrengenden Geburtstag in Köln gefeiert hatten. Wir trafen sie um  5Uhr nachmittags nochmal am Bahnhof. Brief von Albert Bauer in Raversbeuren, anf... und dann an RA Schönberg weitergegeben. Karte von Sbg (Sonnenburg) beantwortet, der mich ab Dienstag erwartet. Ich kann erst Mittwoch abend. Marianne abends bei Wessels, wo Wera von Streithof zurück.
Fr 19. Zeitig auf. Um ½ 8 Frühstück. Um 8 Uhr zum Büro, bis 8 ½ gearbeitet. Assessor Sachen Textil AG besprochen. Von 10 bis 12 mit Zamp zum Kreuzberg und nach Ippendorf. Nach Tisch geruht. Von ½ 3 bis ½ 5 dem Fräulein diktiert. Helene war nachmittags in Godesberg. Ich mit Marianne mal zu Comes Glaseinkäufe. „Muttl“ Charakterstudie nach Schriftprobe sehr zutreffend. 10 M dafür überwiesen. Abends Radio. Nachmittags etwas auf Büro.
Sa 20. Zeitig auf. 8 ¼ zum Büro. Mit Jonen etwas gearbeitet. 2 Bestellungen Remox. Helene ging mit Marianne in die Stadt, ich auf den Alten Zoll.
Marianne fuhr nachmittags nach Köln zur Abendgesellschaft bei Leber. Um 208 mit Helene einen Kranz auf den Nordfriedhof gebracht. Dann zu Fuß nach Hersel in 1 St. Bayergasse, den Rhein entlang. Etwas Regengetröpfel. HJ-Raum besehen. Im Hause etliches geholt. Um 4 Uhr auf den Zug in heftigem Regen. Stellmacher Lubisch binnen 2 Tagen gestorben. Kaffee mit Marianne. Nicht mehr aus. Abends besucht uns Johannes von Roisdorf. Weißes und Rotwein, angenehm unterhalten. Hatte morgens bestrahlt und gebadet. Abends Kitzeln im Halse. Tropfen Jod in Wasser gelöst. Schluck genommen. ½ 11 zu Bett. Radio.

So 21.XI.37. 0°C. Schönstes Wetter. Nachts etwas unruhig geschlafen, namentlich heftig geschnarcht. Halserkältung? Erst um ½ 10 auf. Mit Helene gefrühstückt. Zimmer aufgeräumt. Trotz schöner Sonne den ganzen Tag nicht ausgegangen. Vor Tisch machte Assessor Vetter mit Frau (Dr. Quade ...) Besuch, wir luden sie zum Kaffee ein. Hörten verschiedene schöne Musik am Radio. Nach Tisch kam Marianne von Köln zurück, recht hitzig und angeregt. Hatte bei Lebers die muntere Gesellschaft bis 6 Uhr morgens gedauert. Angenehme Unterhaltung mit Vetters beim Kaffee von 4 Uhr bis 6 ½. Abends nochmal Beethoven und Schumann gehört. Einiges gelesen: Lebenslauf der Paula Wessely.
Mo 22. Im Halse besser. Tagsüber meist daheim. Frühstück früh. Um 8 Uhr auf Büro, etwas gearbeitet. Dann mit Zamp zum Friseur, Bartschneiden. Morgens um ½ 9 auf dem Finanzamt gewesen mit Mietverträgen Stempel. Fristbericht Jahresende für alte ... Lohnsteuer arb. Mittags kurz geruht, dann zum Amt. Antrag H... an Kasse. Pächter Hövel war noch in der Bachstraße. Gottfried Klein, ganz erschlagen, bestellte Notar für morgen ab. Jakob knöttert den ganzen Tag, also ist die Sache noch nicht reif. Ich bestellte Nöller, Liesel Schneiders und das Auto ab. Er ging nicht mit in die Bachstraße und kam auch nicht mehr. Abends war Liesel Schneiders zu Tisch. Machte Aktenfest für Münster zurecht. Um ½ 11 zu Bett. Ich wachte mit Helene 3 x auf, stand auf und las bis 6 Uhr.
Di 23. Halserkältung noch da, geht aber besser. Erst spät auf. Frühstück, gelesen ect. Prächtige Sonne. Mit Zamp von 10 bis 12 ½ in den Hofgarten, bei Antiquariat Wennerscheid schönes Büffet besehen, den Rhein entlang. Familie Wessel mit Engl. begegnet. Durch den Hofgarten zurück. Im Büro gearbeitet. Nach Tisch ½ Stunde geruht. Von ½ 3 bis ½ 5 kam das Fräulein zum Schreiben. Mit Marianne Kaffee. – Helene war bei Josef und Emma. – Um 6 mit Marianne Abendbrot, dann zum Theater. . . . str. Nr. 13, Kriminalstück von Axel Ivers, spannend, geistreich, munter. Zwei Leichen ohne besondere Beschwernis. Happy end. Um 10 aus. Zeitig zu Bett.
Mi 24. Zeitig auf. Neblig. Um 8 zum Büro. Etwas gearbeitet. Ladenkonto FWBS fertig geg... Creditkonto Biergans abgelehnt. Reisevorbereitungen, Zahlungen. Brief an Schönberg wegen Bauer. Mittags um 2 nach Köln, Mühlengasse. OB, Dr. Finke und Hill gesprochen. Diesem Aussage von Henseler vorgelesen, der mit ihm darüber gesprochen hatte. Zu Werner. Sache v. Kempin besprochen. Er wußte  nicht und berichtete contra Re...er. Um 5 Uhr mit Assessor Vetter Tilna AG General Versammlung. Paul Spindler gesprochen. Besuchte Freund, nun mit Engstfeld und Dr. Siebold zum Krüzchen. Bier. Um 641 Uhr in den D-Zug nach Essen eingestiegen. Gegen 9 Uhr in Münster. Bequeme Fahrt. Ich 2 Königinpastetchen und großes Bier intus.  Auto Bahn nach Schulstr. 1, empfangen von Sbg (Sonnenburg) und Frl. Hilde. Butterbrot und Glas Wein. Bald zu Bett. Eisig kaltes und nicht ganz trockenes Schlafzimmer im 3ten Stock.
Do 25. Gut geschlafen. Um 8 Uhr frisch im kalten Zimmer aufgestanden. Ich hatte eine Wolljacke über dem Nachthemd an. Mit Sbg angenehm gefrühstückt. Um ½ 11 mit Eltern über ...platz nach Warendorferstraße 39. Traf Generalstaatsanwalt Storp v. Reise vor dem Hause. Bekannt gemacht. Zusammen bis 12 ¼ Spaziergang über den Wall mit ausführlicher Besprechnung, Funktion ect. In der Stadt am Prinzipalmarkt verabschiedet. Er ging anscheinend zum Frühschoppen. Zu Sbg. Gut zu Mittag gegessen, geruht, mit Sbg spazieren. Kaffee daheim. Nachher vor dem Abendessen ging ich nochmal allein in die Stadt, 2 Pakete Tempo Taschentücher gekauft. Eins Frl. Hilde geschenkt. Um 7 Uhr Abendbrot mit Sbg, gemütlich daheim. Um 10 zu Bett: Erfolg der Attacke auf Storp in ... nicht ganz gelungen. Etwas ungewiß, ob ich ihn diesmal noch ... sehen werde. Sonst alles gut. –
Fr 26. Den ganzen Tag über war es sehr dunkel. Zeitig aufgestanden. Nach dem Frühstück mit Sbg zu Rechtspfl... Linnekamp. Vormundsch.-abteilung. Mit ihm Sache Eila(?). besprochen. Er riet zu Anwalt als Pfleger und nannte RA Epping Spinkerhof. Mit Sbg vor Tisch in die Stadt, ins Landesmuseum. Alles neu und gut aufgestellt, z. T. hervorragende Sachen. Neue Namensbezeichnungen für Gemälde und Plastiken. Beldensnyder, Brabender und Maler Baente? Mittags köstlichen Fisch in Öl gebraten aus Fischküche usw. Nach Tisch geruht. Kaffee. Mit Sbg in die Stadt. Auf Anwaltsbüro erst morgen früh. Kaum daheim, erscheint Generalstaatsanwalt Storp persönlich und ladet mich auf Dienstag, 4 ¼ Uhr zum Kaffee ein. Sbg (Sonnenburg) vorgestellt. Hielt sich nicht auf. Habe Bier besorgt. Konnte nicht absagen. Helene schickte Karte, ich solche an sie.
Sa 27. Nebel hier und leichter Regen. Nach dem Frühstück zu RA Epping Spinkerhof, angenehmer junger Mann, will für RMSV. pa. Pflegschaft Eila(?) machen.
Morgens bedeckt, mittags Sonne, früh am Abend Regen, dann hell, klar, kalt. Mit Sbg schön spaziert am Krankenhause, der Klinik, Aasee ect. Im Dom in Sonne. Große mechanische Uhr mit Spielwerk um 12 Uhr gesehen. Nach Tisch fest geschlafen. Nach dem Kaffee mit Sbg aus. Regen, zum Friseur geflüchtet. Bartschneiden. Dann wieder trocken, weiter die Landstraße heraus, prächtiger Abendhimmel. Karte an Helene. Abends gemütlich beisammen. Sbg trinkt stets eine Flasche Wein, ich eine kleine Flasche Bier.

So 28.XI.37. Sbg (Sonnenburg) in aller Frühe auf und zum Dom. Ich bin erst um 8 aufgestanden. Zusammen gefrühstückt. Abschrift seiner Möbelaufstellung. Ergänzungen dazu. Den ganzen Tag nicht hinausgegangen. Draußen war es ziemlich wüst. Nur gut bekommen. Mancherlei gelesen. Gutes Huhn zu Mittag. Abends eine Flasche Bier. Frl. Hilde nach Hause. Angenehme Unterhaltung mit Sbg. Ich trug ab. Gut geschlafen.
Mo 29. Morgens erstmals verschlafen bis es hell wurde. Mit Sbg gefrühstückt, dann zusammen in die Stadt. Rathaus III. Stock wegen Wohnungsnach..., ohne Erfolg. Zu Nachmieter Wortmann im Industriehof. 4 Wohng. mitgebracht. Nach dem Mittagessen gut geruht. Nach dem Kaffee nochmal in die Stadt. Abends gemütlich daheim.
Di 30. Morgens um 6 Uhr auf. Erst um ½ 9 mit Sbg gefrühstückt. Dann auf Wohnungsbesichtigung. Studtstraße 1, Neubau und Dürerstraße 3. Sehr schön, aber zu große Wohnung getrennter Etagen Heizung. 145 M monatlich. In der Stadt leider starker Regen, fast Traufe. Am Bahnhof Fahrkarte gekauft und festgestellt, daß D-Zug Münster-München gut. Netz gekauft, Dauerwurst, Leberbrot und Wurstbrot. Mit nassen Füßen heim. Umgezogen. Schuhe mit Papier ... Um 3 Uhr nach Schwelingstraße 2 zu Koch (RA), sein alter Herr halbgelähmt. Mittags Mettwurst mit Kotlett. Erst zu Koch, dort Plastiken ect besehen, 5 Handzeichnungen gekauft. Bekannter von Walter Ophey.
Um 4 ½ zu Storp. Sehr nett von Herr und Frau empfangen. Kaffee. Hatte Blumen mit. Zeigte Hochzeitsalbum(?), mußte es dalassen. Er zeigte mir Storper Familienbücher, sehr lebhafte Unterhaltung. Später in einem anderen Zimmer eine Flasche Wein. Sohn Franz erschien, netter Junge, sieht Waldemar ähnlich. Zum Schluß noch meine Sache ausgepackt und die Akten dagelassen. Abschied in aller Herzlichkeit.

Mi 1.XII.37. Um 6 Uhr von Sbg geweckt. Um ½ 7 zum Frühstück. Sehr gemütlich. 7 M an Hildeg. Um 7 mit der Elektrischen. Dunkel. Schöne Fahrt. D-Zug um 746 war pünktlich. Ab Hamm Oynhausen mit Textilmann aus Bielefeld, auch über Borax unterhalten. Bequem um 1058 in Beuel, sehr pünktlich. Mit Mappe und Netz in der Elektrischen bis Bahnhof Bonn, umgestiegen in die Linie 3 bis Schlageterplatz, durch die Bachstraße heim, froh begrüßt von Maria und Zamp. Bald kam Marianne. Helene später, die mich am Bahnhof Bonn nicht getroffen hatten. Viel Erzählungen. Nach Tisch geruht. Um 4 ½ Kaffee. Mrs. Holms. Nicht mehr aus. Unfreundlich und kalt. Jonen kam gegen 6 Uhr. Schwierigkeiten wegen Assessor, da Vetter ab 5. 1. zum Militär einberufen wurde. Noch genaue Notizen über Münster nachher. 24.11. bis 2.12. Dr. Rech.
Do 2. Unruhig geschlafen. Zeitig auf. Um ½ 8 vor dem Frühstück zum Büro. Fleißig gearbeitet. Um ½ 9 kam Jonen. Urlaubsverlängerung. 2 Monate. Vertreter bis 4.1.38: Vetter, neuer noch zu benennen. Gearbeitet bis ½ 10. Vetter kam. Schoenberg. Briefe an v. Kintzel, Sbg (Sonnenburg) und Koch in Münster i. W. Daheim Frühstück. Helene: Frl. Bursch. Rief Schönberg an, hatte Gebr. in Köln gesprochen. Urlaubsverlängerung pressiert, da JM diesen jetzt erteilt (AM in Comm.) Befehl von Präs. Vorschlag, ihn unbestimmt bis zum Ende des Verfahrens zu beantragen. Hatte schon bis 5.3.38. beantragt. Antrag auf Aufhebung der Suspension jetzt nicht zweckmäßig. 3 Assessoren Notar... vorgeschlagen. Jetzt ... ... ... Müde. Vor Tisch etwas geduselt. Nach Tisch geruht. Das Fräulein kam nicht. Nach dem Kaffee gearbeitet. Um 5 ¼ kamen Eheleute Boskamp, wollen Erbvertrag und Erbverzicht. Mit Helene gesprochen. Kann nächsten Dienstag. Vor Tisch gebadet und bestrahlt.
Fr 3. Heller, schöner, sonniger und erfolgreicher Tag. Etwas unruhig geschlafen. Nach der Bestrahlung auf das Bad. Zeitig mit Helene und Marianne gefrühstückt, die um 8 Uhr nach Köln fuhren. Schon vor 8 Uhr auf Büro. Buchungen, Zahlungen, dann zum Friseur. Unterdessen besorgte Frl. Engel Geld PR für Heinz ect. Zurück zum Büro: War Assessor Dr. Hilderscheid dort, 256 M per Monat ab 5.1.38 abgemacht. Hatte gute Zeugnisse, namentlich von College Kunz (Kinz?). Angenehmer Eindruck. Jung und klein, aber tüchtig. Er war auch bei Walter Klein gewesen. Mit Zamp auf den Kreuzberg spaziert. Herrliche Aussicht. Rüberg Parrafinöl mit Lavendel, 70 Pfg, zum Einreiben geholt. Allein Mittagbrot. Fisch. Büro. Dann geruht. ½ 3 bis ½ 5 Lebenserinnerungen mit Fräulein Diktat. Vorläufig Schluß. Um 5 Uhr mit Gretchen und Zamp zur Bahn, Willy abgeholt. Geldabrechnung, auch für Pacht mit Helene. Dr. Gramling telefoniert und unterhalten. Geht morgen mit Willy nach Hersel. Maria fährt vorher hin zum Lüften.
Sa 4. Zeitig auf. Vor 8 Uhr zum Büro. ½ 9 mit Frl. Engel schriftl. 908 mit Willy und Dr. Gramling nach Hersel. Prof. Gerckens begrüßt, armer Witwer. Regnerisch. Dr. Gramling besah sich die Lagerräume ect. Schien ihm zu passen. Auch Meisterwohnung gezeigt. Maria war eine Stunde früher da und hatte den Herd an und Thee gemacht. Gramling um 11 Uhr ab. Willy mit Weber die Mischungen Al 1 und 2 für Aluminiummischung für Bronze und Messing erstens gemacht. Trommel läuft zu schnell. Muß verlangsamt werden. Auch Knubbelersch. Um 1 Uhr wieder heim. Geruht. Zum Kaffee Frau v. Claer mit Tochter. Schrecklich. Sch...ll. Brief an D’Asse ab und sonstiges. ... Packmaterialien. Willy verspricht sich viel davon. Abends nochmal mit Will zum Büro. Nach Tisch in „Kammerspiel“ Mustergatte zu Istlachon. Glas Bier bei Mühlens.

So 5.XII.37. Dunkel, regnerisch. Spät auf. . . . Bestrahlt und geölt. Vor Tisch mit Willy auf Büro. Große Post durchgesehen. Nach Tisch geruht. Zum Kaffee alle zusammen. Geredet. Helene mit Willy und Zamp nochmal aus, ich am Radio ein Lustspiel aus München gehört. Abends zusammen. Um 10 zu Bett. Gut geschlafen.
Mo 6. Um 6 ¼ auf. Mit Willy um 715 zur Bahn. Büro. Heim. Naßkalt. Willy heim. Besorgungen in der Stadt gemacht. Nochmal zum Büro. Jonen kam zu mir. Wir schrieben Briefe an RA Schönberg, erst nach dessen Antwort sollen wir St. (Staatsan-walt?) beantworten. Theaterkarte für morgen gekauft. Maria und Helene emsig im Garten. Waldemar kommt am 2.1. zu den Fliegern nach Stolp. Eugen wird vermutlich noch vor Weihnachten Unterarzt. Nachmittags geruht. Gegen Abend mit Zamp nach Endenich spaziert. Liesel Schneiders zum Abendessen. Angenehm unterhalten. Schenkte Marianne einige allerliebste alte Sächelchen.
Di 7. Frost. Hell. Erst spät auf. Brief an Elzbach wegen Riemenscheiben. Mit Zamp nach Duisdorf. Dort zu Sägemühle Schlosser, Holz zu Brennholz noch nicht kleingesägt. 1036 mit R-Bahn zurück. Bequem heim. Noch gearbeitet. Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Marianne im Theater. 2 altbonner Stücke: Einsch..., Operette von Neefe und Gespenster von A... Mortel. Zum Lachen. Glas Bier in der Pause.
Mi 8. Zeitig auf. Mit Zamp vor dem Frühstück auf den Kreuzberg. Herrliche Schneelandschaft, oben noch rein und fest. RA Schönberg hatte geschrieben. Brief brachte Jonen und wir schrieben an Storp sen. Mittags geruht. Etwas an den Handzeichnungen gearbeitet. Koch, Münster, sandte Handzeichnungen. Alle schwach. Fehlkauf. Mal sehen, wir tauschen. Nachmittags Mrs Holms, abends Dr. Kutter da. Mit großem Genuß die Handzeichnungen Erwerbungen des letzten Jahres durchgesehen. Viel Verständnis. Gut zu Abend gegessen. Marianne kam spät aus rhythmischen Übungen heim.
Do 9. Mit Marianne im Hause Lantz, Argelanderstraße 6. Verst. Gegenstände besehen. Trafen dort Josef mit Emmi und Anita. Äußerst betroffen. Machten sich schnell aus dem Staube. Nachmittags Boskamps zum Kaffee. Frau kam mit dem Zug, er viel später mit dem Auto. Hatte Auto in Köln reparieren lassen und langen Aufenthalt gehabt. Er war sehr angeregt. Wir unterhielten uns aufs Beste. Sie fuhren erst gegen 8 Uhr heim.
Fr 10. Zeitig auf. Büro, allerlei erledigt. Um ½ 10 zur Versteigerung. Römergläser (12 St. zu 3) und andere Sachen ersteigert. Mittags geruht. Nachmittags wieder hin, diesmal bequem, da gesessen. 1 P... K..., 1 Porzellanst... und S...garnitur ersteigert. Abends allseitige große Freude, namentlich an künstler. handgemalt vermutlich französ. Majolika. Fruchtschale und Teller.
Sa 11. Unruhig geschlafen. Zeitig um ½ 8 zum Amt. Kleinigkeiten erledigt. Dann heim zum Frühstück. Tauwetter, kalt. Um ½ 10 zur Versteigerung. Von gestern bezahlt. Um 11 heim. Nichts gekauft. Bis Mittag keine Nachricht im Büro über Vertreteren. ... ab 12. Köln angerufen, wird bescheid geben, sobald etwas kommt. Nicht geruht. Nach Tisch alsbald mit Zamp zu 3 los, mit der Elektrischen zum Venusberg, hinauf, erst an Kaserne Flg, dann rechts herum im Bogen an den Rhein nach links, im Bogen rechts, Annahof, dann später links ab. Schönblick(?), dort schön gesessen. Kaffee und Kuchen. Zamp ganz ermüdet. Nach Godesberg. Geschäftsstraße. Eingekauft. Nüsse, Rosinen, Datteln, Brötchen. Bummel. Ännchen leer. Feste Brotzeit. 2 x Leberkrüstchen, 1 x G...sterkäse. Um 710 mit T...zug Stadtbahn bequem heim. Heinz hat ... Ich schreibe Willy morgen. Tun nichts mehr.

So 12.XII.37. Zeitig auf. Gebadet und bestrahlt. Brief an Willy, Reichsbahnhof München ausführlich mit 2 Copien geschrieben. Brief Heinz an ihn zurück. Helene schrieb kleinen Brief dazu, von dem ich 2 Copien fertigte. Zu 3 gefrühstückt. Briefe vorgelesen. Einig. Vormittags Büro. Post geordnet. Nichts von Berlin, also abwarten.
Allerlei geordnet. Akten Rolfes durchgesehen. Manches zu ordnen. Hatte Bach’sche Hypothek ganz verkauft. Briefchen an Josef. Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Marianne und Zamp in die Stadt. Alles erleuchtet, freier Sonntag. Frau Wessel getroffen. Nicht ins Kino. Abends II. Band Handzeichnungen von Dr. Winkler mit Behagen durchgeblättert. Kam auf meine Zeichnung. Viele noch nicht registriert und photographiert. Brief an Photoschule Bätus Butz entworfen. Ich muß alle Photographien jetzt mit Zeichnungsnummer versehen und feststellen, was fehlt.
Mo 13. Früh auf. Vor ½ 9 Büro. Dann diktiert. In der Stadt Stempel Fo für Handzeichensammlung „Fotographiert“ bestellt. Rückweg Büro. Jonen hatte OLG Köln angerufen. Ermächtigung von Berlin da. Also unbesorgt weiter gearbeitet. Mit Zamp bei herrlicher Sonne von 10 bis 12 zum Kreuzberg, nach Ippendorf und zurück. Nach Tisch kurz geruht. Nach dem Kaffee in die Stadt. Stempel geholt. Mit Durchsicht der Handzeichnungen an Hand der Photos begonnen. Viel zurück! Muß mich feste daran halten, wenn ich bis Weihnachten fertig werden will. An Baetus Butz Photogr. Köln geschrieben. Hin nach den Feiertagen. Mit Max Gerhardt auf morgen mittag verabredet. Webers haben geschlachtet und Wurst gebracht. Liesel Schneiders zum Abendessen. Angenehm. Früh zu Bett. Alle müde, besonders Zamp.
Di 14. Um 8 Uhr zum Amt, gearbeitet,  ½ 9 einiges diktiert. Zum Frühstück heim. Den Morgen fleißig an Handzeichnungen Italiener gearbeitet, mit Photos verglichen. Einen Kasten fertig bekommen. Fehlte mir das schöne Blatt Brunnenschale von Bernini. Nach Tisch kurz geruht. Kamen Wilh. und Marg. Gerhardt. Besprachen Ehe- und Erbvertrag. Kaffee zusammen. Dann zum Büro, mit Assessor Vertrag gefertigt. Die Vertretungsregelung vom OLGPräs. (auf „Ermächtigung“ des JM) jetzt ganz korrekt da. Bis 12. März 1938. Hoffentlich bis dahin in Ordnung. Brief von Gen. St. W. Storp, Münster, kann leider nicht kommen. Brief von Eugen, hofft Ernennung bald zu haben. 540 bis 8 im Kino. „Mustergatte“ zum II. Mal gesehen. Helene und Marianne in anderes. Maria kam abends zurück.
Mi 15. Zeitig auf. Gegen 8 zum Büro. Wenig zu tun. Bald zurück. Daheim feste an Handzeichnungen gearbeitet. Einen weiteren Kasten mit Franzosen und Engländern durch. Nachmittags an den Niederländern begonnen. Auch manche Blätter neu zu registrieren. Tagsüber nicht herausgegangen. Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Marianne (Zamp mit) um 6 ½ in die Stadt. Um 7 Uhr im Stiefel mit Boskamp dort verabredet und getroffen. Recht gemütlich zusammen. Mehrere Bier getrunken. Zwiebelfl. gegessen. Marianne schmeckte gebr. Leber gut. Boskamps zum Münsterplatz um 9 ¼ begeleitet. Fuhren mit Auto heim. Morgen treffen wir uns mit Bretz abends im Stiefel. Fortgesetzter Lebenswandel. Fühle mich befriedigt, da von Sonntag an tüchtiges Stück gearbeitet. M... gesprochen. Neue Sch... Sch...
Do 16. Zeitig auf. Amt nur kurz, scheinen mit Arbeit bei zu sein. Beschäftigen sich mit Kosten und Beständen ect. Bach hat Bücher reklamiert, aber angeblich Überschlag mit dem Ergebnis, daß er mehr als 600 nachzahlen muß. Der Esel. Hatte zeitig gefrühstückt und fuhr um 908 nach Hersel. Feuchter Dunst. Prof. Gerkens mit neuer Haushälterin. Mit Weber, konnte Umdrehung nicht feststellen. Ihm R... gegeben. Um 11 Uhr nach Hause, an Etzbach telefoniert. Will Tourenzähler ... Houbois. Wollen neue Scheibe morgen mit Auto bringen lassen. Brief Willy. Weber kam, Tuben geholt. Mittags geruht. Nachmittags feste an den Handzeichnungen gearbeitet. Um ½ 5 kam Frau Bretz. Mit ihr und Helene um 6 ¼ in die Stadt. Im Höttchen, wo Bretz nach Künstlerfachschaftsversammlung schon saß. Sahen beide gut aus. Angenehm unterhalten. Um 9 ½ heim. Marianne war mit Wera Althoff im Café gewesen.
Fr 17. Morgens zeitig auf. Um 8 ¼ beim Friseur. Haare und Bart gechnitten. Kurz ins Büro. Einiges besehen und geordnet. Morgens an den Zeichnungen feste gearbeitet. Komme allmählich durch. Nach Tisch geruht. Um 3 zu Hieronymi, schlecht erhaltenes Bild (Mohner) dort besehen. Mir nicht gefallen. Herrlicher großer 61 (6L.?) Altar aus Kirchsaar (ursprünglich aus Münstereifel) zur Aus... ca 1400. Herrliches Werk. Eingehend besichtigt. UT Film. Helene nach Godesberg zu Tante Julchen, Marianne die arme M. Trolldenier zu Besuch. Telefonanruf von Heimerzheim: Ohm Jakob gestern, 16. 12., 78 Jahre alt +. Überlegung. Morgen dort hin, was mitzunehmen.
Sa 18. Naßkalt. Um 830 mit Auto nach Heimerzheim. Gottfried allein im Haus. Wohlauf, aber müde. Schon seit 4 Uhr auf. Erstmal Kaffee, mitgebrachte Butterbrote dazu. Kochte dann Erbswurst mit Mettwurst. Schmeckte gut. Bauer Jakob Wolf kam zu Besprechung wegen Abend. Half Bett hinaustragen. Jakob lag schon im Sarg, setzten ihn auf Erde in Stube. Besuch Langen, die ich nicht traf. Um 220 nach Bonn. Zu Leopold. Bei Gentrup 6 Taschentücher, bei Bocke 1 Pfund St... gekauft. Totenzettel, morgens aufgesetzt, Reinschrift. Morgens ab dort Briefe an Olsdorfer und Straßfelder geschrieben.
So 19.XII.37. Früh auf. Vor dem Frühstück zum Büro. An Auto, Paketchen für Gottfried. Totenzettel-Text bei Leopold abgegeben. Heim, gebadet, bestrahlt. Brief Sbg (Sonnenburg) beantwortet. RA Epping geschrieben ect. An Handzeichnungen fleißig gearbeitet. Abends mit den Niederländern fertig. Gebratener Hase zu Tisch, Glas Rotwein. Bis ½ 4 fest geschlafen. Gearbeitet. Um 6 mit Helene, Marianne und Zamp in die Stadt. Ich war zum Büro, 10 M an HJ Hersel, 10 M an Frau Käthe Storsberg Köln Psch. Brief für Helene Zellen ect. Im Zigarrengeschäft trafen wir Boskamp allein, mit ihm Glas Bier im Höttchen. Sehr unterhaltsam. Hatte Auto am Bahnhof, begleitet. 8 ½ zu Hause. Gemütlich zusammen. Abends Schnee.
Mo 20. Gut geschlafen. Erst um 8 Uhr auf. Helene ging früh zum Friseur. Ich Wagen Engel für morgen 7 ½ bestellt. An deutsche Zeichnungen (Bildnisse) herangegangen. Ludendorf +. Mittags fast trocken. Um 12 ¾ auf Büro und in die Stadt. Dto nach Tisch um 2 ¼. Für Helene ein Paar Ohrringe aus weißen Korallen 14,- bei Möbius gekauft. Zahnstocher gekauft, sowie Zahnstocher. Morgens und nachmittags fleißig an Zeichnungen gearbeitet. Die nicht photographierten Altdeutschen und die Bildhauer fertig. – Es kamen Koffer und Pakete von Berlinern. Storp kommt morgen nachts 1206 in Urlaub. Abends Löllgen machte die geschlossene Tür zwischen Schlafzimmer und Helenes Wohnzimmer dicht. Liesel Schneiders sagte ab. Müde in den Füßen. Totenzettel gekommen. Auto morgen ½ 9 bestellt.
Di 21. Morgens um ½ 9 mit Helene nach Heimerzheim. Kranz mit. Als erste bei Ohm Gottfried. Kalt, beschneiter Wald. Sonnenaufgang sehr schön. Ziemlich kühle Stube bei Gottfried. Es kamen, durchfroren auf dem Rad: Sophie, Heinrich (nach Nachtdienst), Peter aus Straßfeld. Um ½ 10 zur Kirche. 20 Minuten Laudes, 25 Messe. Heim. Pastor kam bald, Begräbnis, trugen 6 Mann den Sarg. Zeremonie am Grab bei schneidendem Wind und Sonne schnell. Pelzmantel tat gute Dienste. Kaffee, Brötchen, Aufschnitt. Lebhafte Unterhaltung. Lenchen Rech von Olsdorf mit künftiger Schwägerin Nagel da. Um 12 ¼ heim. ½ Stunde zu Hause. Mit Marianne Mittagbrot. Geschlafen. Bald auf und an Zeichnungen fleißig gearbeitet. Mit Marianne ins Theater. Oper Friedemann Bach von Graenen. Um 10 Uhr nach Hause. Kurz vor 12 Uhr zu 3 zum Bahnhof. Eugen kam mit Vorzug, traf uns in der Unterführung. Unterhalten, um 1 Uhr zu Bett.
Mi 22. Gut und lang geschlafen. Morgens an den Zeichnungen gearbeitet. Frl. Engel kam mit Brief von D’Asse. Hatte gestern nachmittag bei Möbius 1 Besteck für Eugen bestellt. ... kam, Abrechnung ect. Gearbeitet, dto auch nachmittags. Eugen sehr beschwingt, war mit Marianne vormittags in der Stadt, auch bei Prof. Martini wegen Doktorarbeit. Vorgesetzter muß schreiben. Notar Dr. R. Dienststraf. „ob unehrenhaft“, sonst nicht schlimm. Um ½ 5 zur Bahn, Berliner abholen mit Zamp. Kamen erst um ½ 6. Urselchen allerliebst in kleinem Korb. Mit Autotaxi heim. Gegen 6 gemeinsam Kaffee. Eugen war im Stiefel bei Ahlbeck. Gemütliches Abendessen. Bier. Alle sehr gemütlich zusammen. Eugen rief Stromberg an, fährt morgen mit Marianne hin, kommt Freitag wieder. 11 ½ zu Bett. Josef rief morgens an, ich wortkarg, Faselte von unverständlichem Telefonanruf.
Do 23. Gut ausgeschlafen. Spät auf. Alle spät gefrühstückt. Um 11 Uhr mit Zamp Eugen und Marianne zur Bahn begleitet. Trafen Holstege unterwegs. Dann mit Waldemar, Herta und Kinderwagen in die Stadt. Diese in Geschäfte, ich verwahrte mit Zamp den Wagen draußen. Zum Mittag zurück. Nach Tisch geruht. Bis ¼ 4 fest geschlafen. Dann eifrig an Handzeichnungen gearbeitet. Ursula ist ganz prächtig. Sie schläft meist, ist jedenfalls stets ganz ruhig. Abends Bettchen nach vorn auf Mariannes Zimmer gestellt. Dort gut geschlafen.
Fr 24. Morgens um ½ 9 zum Büro. Gratifikation an Jonen. In die Stadt, 2 Flaschen Cognac, Paket Tabak für Bretz. Etwas Magenbeschwerden. Warmes Wetter, trüb. Ursula ganz zufrieden. Morgens mit Herta und Kind in die Stadt. Herta machte noch kleinere Einkäufe. Mittags geruht. Um 4 Uhr kam Ruth Bretz. Bald auch Eugen und Marianne aus Stromberg zurück. Kaffee gemütlich zusammen. Bescherung erst gegen 7 Uhr. Helene hatte zu viel zu tun. Dann Bierfaß angeschlagen. Erst Rotwein zum Heringsalat. Viele und schöne Geschenke. Bei Bescherungsfeier war Ursula mit dabei und sehr artig. Erst nach Mitternacht zu Bett. Sehr fidel, zumal nach Flasche Sekt zum Schluß.
Sa 25. +10°, weiche warme Luft. Büro. Noch keine Post. Weihnachten. Ursula sehr ungnädig, da sie nicht herauskann. Schöne Stimmung. Vor dem Frühstück Amt, noch keine Post da. Allerhand daheim gekommen. Feierliches Mittagsmahl. Fette Gans. Nach Tisch mit Helene und Waldemar die kleine Ursel nach Endenich spazieren gefahren, während Herta sich ruhte. Mit Waldemar schon mal morgens spazieren. Kaffee, vergeblich auf Lisbeth Hutter gewartet. Kam erst abends, als wir sie holten. Fideles Abendbrot. Immer noch wie mittags reichlich Bier aus dem Faß. Gegen ½ 2 selig zu Bett.

So 26.XII.37. Dunkel, trocken, gegen Mittag ganz dunkel. Erst spät auf und zusammen gefrühstückt. Mit Waldemar, Herta, Ursula und Zamp spazieren. Poppelsdorfer Allee, Nußallee, heim. Wera Althoff mit Mutter und Jungen daheim. Schnaps vor Tisch warf mich um, zum Einschlafen. Letztes Faßbier mittags zum Braten.  Nachmittags fest geschlafen bis 4 Uhr. Kaffee zusammen. Etwas gearbeitet an den Handzeichnungen. Dann früh Abendbrot. Helene, Marianne, Eugen und ich vorgegangen zum Tanz in der Lese. Hatten guten Tisch im Kuppelsaal. Um 12 ¼ heim. Noch Bier im Adler. (Kinder getanzt.) Gut geschlafen.
Mo 27. Kalt, hell, -1½°C. Endlich mal klarer Winter. Schöner Tag. Vor Tisch mit Herta, Waldemar, Ursel und Zamp bis vor Lengsdorf. Trockener Frost, alles schön bereift, Sonne. Ursel sehr zufrieden. Mittags bei v. Claer abgesagt. Helene ist leider erkältet, Kollerschnupfen. Nach Tisch lang und fest geschlafen. Morgens um ½ 10 mal kurz auf Büro gewesen, Brief Diktat. Dann Friseur. Nachmittags daheim gesessen, mit Waldemar Steuersache besprochen. Er los. Eugen zeigte mir seinen Briefwechsel mit der D. Beamten Kr. Kasse, erstaunlich schriftlich gewandt. Abends kamen Liesel Schneiders und Wera Althoff zum Essen. Sehr fidele und höchst angenehme Stimmung. Den Weihnachtsbaum nochmal angemacht. Um 12 Uhr zu Bett.
Di 28. Morgens spät auf, dunkel. Feste an den Handzeichnungen gearbeitet. Vor Tisch mit Waldemar und Ursula im Wagen über Endenich (Apothekereinkauf) nach Dransdorf und zurück über Immenburg, Schlachthof heim. Nachmittags um 4 zum Büro. Transaktion der Tholen GmbH der Westerwald Brüche AG, die aufgelöst.
Abends nach Tisch 4 Photoaufnahmen Waldemar bei Blitzlicht, wobei sich Zamp und Ursula tadellos benahmen. Um ½ 9 zu 4 mit Eugen zur Bahn, fuhr um 945 ab, ist morgens um 3 in Cassel. Hatte bis Soest Reisegenossen Lutz mit. Hat 4 ½ Pfund hier zugenommen.
Mi 29. Hell und Kalt. Zeitig um 8 ½ zum Büro. Verträge Westerwald GmbH durchgelesen. Mit Jonen V... besprochen. 418 RM PR in Wertbrief an D’Asse. – Zum Frühstück heim. Mit Marianne, Zamp und Urselchen vor Tisch Poppelsdorfer Allee, Hofgarten, Stadt. Obst gekauft. Heim durch Allee. Die Kleine sehr fidel. Nach Tisch nur ganz kurz geruht. An Zeichnungen gearbeitet. Kästen jetzt durch, aber noch einen Haufen außerhalb zu ordnen. Verschiedene Gespräche im Büro. Brief an Weber wegen Transmission Hersel. Vergnügt zum Kaffee und Abendbrot zusammen. Helene hat noch heftigen „Kollerschnops“. Handzeichn. Bretz doppelt gebucht. Nettes Durcheinander.
Do 30. Morgens früh zum Büro. Nachher mit Herta, Waldemar mit Kind und Zamp spazieren, auch in die Stadt. Flasche Punsch und Linktusan gekauft. Die Kleine ganz famos, kriegt einige Zähne, ganz ruhig dabei. Einiges an Zeichnungen gearbeitet. Nach Tisch kurz geruht. Abends um 6 Uhr zu 5 in Metropol Kino, Schmarren. Glas Bier im Höttchen. Abendessen Heringe, etwas übernommen. Nachher Büro. Helene ist noch stark erkältet, weckte mich einigemal mit Schnarchen auf, ich stand daher auf und las bis ½ 12 in Schäfers Neuen Anekdoten.
Fr 31. Strahlende Sonne. Leichter Frost. Erst um 9 Uhr zum Büro. Gehälter geordnet. 250 M (?) Helene. Alle erst spät zum Frühstück. Vor Tisch mit Waldemar, Herta und Ursula in die Stadt. Ich mit Ursula allein im sonnigen Hofgarten. Brief an Ass. Vetter. Morgens Löhne geregelt. Nachmittags nur kurz geruht. Abends mit Handzeichnungen vorläufig Abschluß. Um 8 Uhr zu 5 ins Kino, gelacht. Vorher Abendbrot. Nachher Schnittchen und Punsch. Fidel zusammen im guten Zimmer. Sehr fidel. Um ½ 1 zu Bett.