So 3.I.37. Warm, feuchtwarme erschlaffende Luft. Nicht so spät
auf. An Handzeichnungen endlich mal wieder angefangen. Auf dem Amt vor
Tisch etwas gearbeitet. Lese jetzt mit Genuß Anzengruber Kalendergeschichten.
Mittags alle zusammen. Danach geruht. Nach Kaffee mit Helene und Zamp nach
Endenich spaziert. Danach fröhlich zusammen unten Flasche Sekt getrunken.
Flasche Bonnaris darauf. Vorgelesen. Karte an Sonnenburg. Eugen Hausschlüssel
vergessen, schlief auf der Couch.
Mo 4. Heller Himmel, lauwarme Luft. 2 x spazieren gegangen. Mittags
nur kurz geruht. Büro gearbeitet, morgens und nachmittags. Abends
um 6 kam Frau Gerhartz. Ca 25 Mille Schulden an die Geschwister des Mannes.
Traurig. Abends nochmal alle sechs zu Abendbrot und nachher in Salon zusammen.
10 zu Bett. Beyers fahren morgen.
Di 5. Um 710 auf. Vorher mit Zamp zum Büro. Friseur dort. Dann
Bachstraße. Brachen alle auf, auch Maria, die nach Hause fuhr. Zur
Bahn begleitet. Fuhren E und kam in II Kl. von Köln. Bis Braunschweig,
dort übernachten. Im Büro gearbeitet. Dto nachmittags. Zu Hause
umgezogen, kleiner Anzug, in Kammermusik: Erdmann aus Berlin 3 Klavierstücke.
Ganz erschlagen. Zur Krone, dorthin kamen erst spät Marianne und Eugen,
die im Theater: Im Elend von d’Albert gewesen. Erst spät zu Bett.
Mi 6. Feiertag, Drei Könige. Dunkel, regnerisch. Vor Tisch 1 Stunde
im Büro gearbeitet. Um 2 ¾ Leute aus D...dorf, die bestellt
waren, absolviert. Nach 4 kam Frau Wessel zum Tee. Schüttete ihr Herz
aus. Vera soll geschieden werden. Mülheim II. Mülheim I: Willy
Klagebrief 4 Seiten mit Blei: Heinz Ruppel, Paula Nervenzusammenbruch ect.
Mit Helene um 8 Uhr auf Verabredung in Krone. Dort Bretzens. Marianne kam
mit Storp dorthin aus Kino. Um 10 Uhr heim. Morgens bestrahlt, abends leichte
Stiche in Schläfen.
Do 7. Etwas unruhig und lang geschlafen. Heftiger Regen nachts. Morgens,
mittags und abends kleiner Spaziergang, trotz feuchter Luft. Zwischendurch
viel Regen. Morgens Büro zu tun. Nachmittags etwas ruhiger. Unterlagen
Einkommensteuer bearbeitet. Helene hatte Kopfweh. Meine Stiche in den Schläfen
lassen nach. Unnatürlich weiches Wetter. Nachts heftiger Regen. Abends
kam Meller zum Anprobieren.
Fr 8. Morgens und nachmittags fleißig im Büro gearbeitet.
Allerlei Zuspruch. Abends mit Helene ausgerückt in Kino, Metropol
den famosen im „kreisenden Licht“ St. Lorenz Nürnberg und Wind gesehen
von Dr. Carl Lau..., Kunsthistoriker. Ganz neu und sehr schön. Herrliche
Aufnahmen im Wind bei drehendem Sonnenlicht. Mit Marianne erst ½
9 gegessen. Radio gehört.
Sa 9. Winterlich, etwas Frost und Rauhreif. Früh auf. Büro,
Friseur, zu tun. Amt zu tun. Gegen 1 heim. Sonne, Wind. Nach Tisch mit
Helene, Marianne und Eugen mit Motorboot über den Rhein, zu Café
Pott, viele Leute dort. Die Jungen mit Bahn, Helene und ich mit Zamp über
Beuel zu Fuß zurück. Glas Bier im Höttchen. Spät Abendbrot.
Kopf gewaschen. Gegen 12 zu Bett. Helene kam später und ich schlief
nicht gut ein. Zamp mit Gretchen gebadet. Schlief oben.
So 10.I.37. -3°C. Endlich etwas Winter. Helle Sonne. Luftschutzübung
auf anderer Bahnseite. Einl... „Josef Rech“ abgegeben. Mit Helene vor Tisch
zur Eröffnung der Ausstellung chines. moderne Malerei (Sammlung Dr.
Trautmann) im Obernier Museum. Viel Menschen dort. Sehr nett sprach Dr.
Speiser, den ich leider nicht erwischen konnte. Eintopf von Marianne vorzüglich.
Nachmittags daheim. Abends vor Tisch 1 Stunde spazieren. Erst spät
zu Bett.
Mo 11. Brief von W.C. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet.
Marianne noch nicht wieder von Köln. Kaufte ihr erst Monatskarte.
Di 12. Hell und sonnig. Morgens im Büro, beigearbeitet. Zu tun.
Helene und Marianne waren in Chines. Ausstellung, ich konnte nicht, da
diesmal bis 1 ¼ zu tun. Bonner Berg – Koch. Nachmittags geruht.
½ 3 in Museum. Ausstellung näher besehen. Manches Gute dabei.
½ 7 heim. Mit Helene Abendbrot, dann ins Theater: Johann Strauß,
Nacht in Venedig, mit viel Ballett. Erst ½ 12 zu Bett. Morgens Rücksprache
mit Amtmann Heinen, DBK. Herta bleibt drin.
Gut und lang geschlafen. Erst 8 ¼ auf.
Mi 13. Marianne um 8 Uhr nach Köln. Trüb, nachmittags etwas
Regen. Büro, nachmittags erst spät. Las mit Ergriffenheit Anzengrubers
Dorfroman „Schandfleck“. Nicht spazieren. Jonen hat beide Kinder heftig
erkrankt liegen. Angenehme Karte von Sbg (Sonnenburg).
Do 14. Lange fest geschlafen. 9 Uhr Büro. Regen. Hiobspost: Marg.
C. schreibt: Walter Sa/So nachts Schlaganfall, links gelähmt. Krankenhaus,
bei Bewußtsein, kann reden. Hoffentlich. Fuhr wieder nach Hause,
und was nun?
Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Steuerakten von Köln
anscheinend nach Bonn zurück, ohne Mitteilung, vorab offiziell nur
Finanzkasse. Kein Strafantrag?
Meine Akten gesichtet und geordnet. Morgen Versteigerung in Alfter.
Fr 15. Sportanzug, Bayernschuhe. Helene Strümpfe. Büro morgens
gearbeitet, allerhand Kleinigkeiten. Nach Tisch um 2 ¼ mit
Jonen nach Alfter. Erst Fritz Mühlens in der Knipsgasse (jetzt Horst
Wesselstraße!!!), dann zu Kahlscheuer, gerammelt voll, da Regenwetter.
Versteigerung Sistig. Anstrengend, aber lohnend. 57 Mille. Sistig brachte
uns mit Wagen heim. Marianne nachmittags bei Wera zu Wessels, Helene bei
Tante Julchen gewesen. Ich sehr müde. 10 ¼ zu Bett.
Sa 16. Früh auf. Um 8 ½ Büro. Friseur. Sonne nachmittags.
Nach Tisch kurz geruht. Mit Helene und Zamp in der Elektrischen zur Gronau,
am Rhein zu Mundorf, Kaffee. Um ½ 6 kamen Marianne und Eugen, die
im Kino gewesen. Mit Tram heim. Abends z. T. lustigen Abend gehört.
Frau Margret C. sandte schönes Flegelphoto mit Kerze(?).
So 17.I.37. Helle Sonne, morgens spät auf. An Haustür gebastelt.
Kam Löllgen und machte fertig, auch daß Wasserhähne im
Badezimmer nicht mehr tropfen. Mittags letztes Hackerbräu, das wieder
feste schäumt. 50 Flaschen seit Weihnachten. War gut. Nachmittags
kurz geruht. Mit Zamp allein nach Endenich. L... und Frau Müller dort
gesprochen. Abends Kaffee zusammen. Eugen war auf dem Sportplatz, Helene
und Marianne im Kino. Brief von Margret C.
Mo 18. Morgens und nachmittags im Büro. Lästige Kälte,
eisiger Wind um den Gefrierpunkt herum. Morgens Weber Alfter, vorher beigebucht.
Mittags etwas geruht. Nicht herausgegangen wegen des Windes. Abends bei
Tisch beim Büchsenöffnen am rechten Daumen geschnitten. Pflaster
drauf. Eugen kam nochmals abends, war mittags auf Polizei gewesen, die
ganzen Tag nach ihm gesucht: Militärsache aus Münster, eilige
Ansage, deren Antwort morgen bereits der Kurier mitnehmen soll.
Di 19. Früh auf. Friseur. Gearbeitet. Dunkel, Regen, naß.
Mittags geschlafen. Erst um 4 zum Büro. Jonen ging um ½ 6 zum
Bruder. Abends mit Helene Theater: Wilde, der ideale Gatte. Gut und flott
gespielt. In der Pause: Vesper mit Bier. Ilse Forstmann war nachmittags
hier und ging abends mit uns heim Theaterstraße.
Mi 20. Gut und lang geschlafen. Erst um 8 ¾ aufgestanden. Morgens
und nachmittags im Büro. Mäßig zu tun. Akten gemustert.
Storp ließ sich von Berenskötter Zahnstück aus Kiefer meißeln.
Mittags und abends machte Marianne ihm flüssiges Essen. Abends ging
er schon wieder zum Repetitor. Mit Zamp spazieren. Alle Welt ist müde
vom warmen Wetter.
Do 21. Trüb, windig, abscheuliches Wetter. Nachmittags kam Onkel
Gottfried von Heimerzheim, sah besser aus. Wir stellten H Stein letzte
Frist. Morgens und nachmittags im Büro. Mit Zamp spazieren. Mittags
Eugen zu Tisch, aß schon wieder gut. Hat die gestrige Operation anscheinend
gut überstanden. Marianne sorgt gut für ihn. Büro weiter
aufgeräumt. Rechnungen. Mittags bei Josef; besprechen Besuch bei Bardenheuer,
der Angebot auf sein Haus von RA Leyendecker bekommen hat. Kam zu mir.
Ich will konkurrieren.
Fr 22. Büro mehr zu tun. Morgens und nachmittags dort. Katholische
Kirchensteuer Nachveranlagung. G... 2,5. Vertrtg aus ausgelost... RAnl
gemacht. Regen. Nachmittags geschlafen. Um ½ 4 zum Büro. V.
Kempin dort, wollte 1500 haben, ich bot 1200. Gran hat 4 Morgen Ia Spargelland
für 10 Mille angeboten. Jetzt heißt es sich nicht ... ...
Abends Vortrag C... Ross, enttäuscht. Art W...vortrag über
Bolschewismus.
Sa 23. Früh auf. Friseur. Gemächlich gearbeitet bis ½
1. Nach Tisch geruht. Dann von 3 bis ½ 5 mit Helene spazieren. Heidehof
Tasse Kaffee. Dann Zamp heim. In UT Kino, viel gelacht Ia Bayern ect. (Jan
Feldmann nachher auch) ...; um 8 Uhr heim. Marianne als Göttin maskiert,
Storp weiß-rot. Abendbrot. Diese fuhren 9 nach Köln auf Kostümfest
der Kunstschule.
So 24.I.37. Hell, sonnig. ½ 8 kam Marianne von Köln, ging
zu Bett. Bestrahlt. Gegen 10 mit Helene Frühstück. Kalt, Sonne,
Wind. Vor Tisch mit Helene zur Post, brachten Brief an B... Frau Wwe Gentrup,
der gestern plötzlich am Schlage gestorben. Brief an G... Kabinett
Dresden und Kupferstich-Kabinett Berlin wegen Blätter Kügelgen.
Nachmittags mit Helene nach Honnef, ab Rhöndorf gegen heftigen Wind
zu Fuß. Kaffee bei Bretz. Gut unterhalten. Ihn zu Amann mitgebracht.
Mo 25. Glatteis. Häßliches Wetter. Eisiger Wind. 3 x Devisen
je 350 für Italien beantragt für März. Behrendt Ehebüchlein.
2 Gespräche im Büro mit Josef: Keramag will Hermanns und Bardenheuer
Häuser kaufen. Morgen Jonen Versteigerung Nachlaß Grosse. Abend
Dr. Kutter zum Essen. Mappe Eisenmann besichtigt. War ganz h... Noch Kopfsausen,
Nachwirkung von Kopfgrippe. Helene zum Luftschutz. Nachher Damenklatsch
hier.
Di 26. Bretz 67 Jahre alt. Jonen ganzen Tag weg auf Versteigerung Nachlaß
Grosse. Erste Karte Bleistift von W.C., sitzt im Sessel. Mäßig
auf dem Amt zu tun. Geh. Rat Bardenheuer ließ durch Mädchen
sagen, Leyendecker habe 60 geboten. Besprechung Josef, zu viel. Helene
dto. Um ½ 1 zu ihm. Hatte ihn über Wertzuwachssteuer und Vollmacht...
anscheinend zu täuschen gesucht. Stadt dahinter? Abends Frl Reuff
aufgesucht, will noch nicht verkaufen. Depesche von Eisenmann. Mittags
sofort Zeichnungen bis auf 4 zurückgesandt. Helene abends in Luftschutz.
Marianne im Theater. Ich habe mir den Kopf gewaschen. Sondags in Oberstdorf,
ihm Karte geschrieben.
Mi 27. Dunkel, 0°C. Helene mit Marianne nach Köln, mittags
bei Tante Maria gegessen und sehr liebreich empfangen. Morgens und nachmittags
Büro. Abends mit Jonen bei Bardenheuer, dessen Coblenzer Sohn (Augenarzt)
auch dort war. Verhandlung. Hatten festgestellt, daß bei 60 M. Kaufpreis
ca 15 Mille Wertzuwachsteuer entstehen also . . . Um 7 ½ zur Lese.
Erst Notarversammlung auf höhere Anordnung. Roemer, Rauschen, B...,
Mentrop, Sieburg, Molitor, R..., Mühlbach, Ruland. 10 ½ heim.
Jetzt stets der letzte Mittwoch.
Do 28. -4°C Frost. Kalter Wind. 8 ¼ zu Kathol. Steuer...
Lehnen nicht getroffen. Auf dem Amt zu tun. Verhandlung Leyendecker wegen
Bardenheuer Haus, will keine Wertzuwachsst. übernehmen, die ihm jetzt
ganz klar. (ca 15 ...). Um 12 ½ dem alten Geheimrat berichtet. Jetzt
abwarten. – Mittags kurz geruht. Um 3 Uhr zu Lehnen auf Verabr. Sehr liebenswürdig
und freundlich. Stundung ohne zu ... ... ..., ... Summe nachgeben. Eventuell
nochmal dem Ausschuß vorstellig werden. Gentrup (ordentlich erlöst
vom Alten) im Büro, spät. Abends um ½ 7 Bier holen lassen.
Gut geschlafen.
Fr 29. Schöner. Frost. Mit Zamp nach Endenich marschiert. Er hatte
Freude. Auf dem Amt gearbeitet. Mittags nach Tisch Gentrup. Ermüdende
Fragerei. Mittags geschlafen. Dunkel. Unlustig. Erst mit Helene Kaffee
getrunken. Erst um 5 Uhr zum Büro. Zu tun. Abends bis 7 Uhr noch allein
dort gewirtschaftet. Nicht aus. Frostklar. ½ l dunkles Bier. Gut
geschlafen, nachts wach: ...
Sa 30. Kalt, bischen Schnee, Glatteis. um 8 Uhr zum Büro. Friseur.
Stramm gearbeitet. Kasse stimmte. Bücher aufgeräumt. Zimmer werden
immer voller und beengter. Brief von Bruhns, kann uns bis 28.3. gebrauchen.
Brief Vetter, kann vertreten; jetzt noch Devisen! Eugen zu Tisch. Von 1
¼ bis 3 ¼ Rede des Führers, gut! Nach Kaffee (Marianne
zu Bretz, Ruth Geburtstag) mit Helene in Modernes Theater, Film Valentin.
Abends Punsch und Bier. Gut geschlafen. Schöne Feier zum Tag der nationalen
Erhebung. 4 Jahre ein Traum!
So 31.I.37. Schon vor Frühstück geräumt, geordnet. Brief an Waldemar. Gearbeitet, noch vor Frühstück. Um 10 Uhr mit Helene, um 11 ½ mit Zamp zum Büro. Gearbeitet, gestern nicht ganz fertig geworden. Nach Tisch um ½ 3 mit Helene und Zamp nach Oberkassel, Rhein entlang, milde Sonne, nach Oberdollendorf. Bichenhof (Biesenhof?), angenehmer Kaffee. Zurück. Trafen um 6 daheim die Kinder, die aus dem Kino kamen. Gemütlich abends. Flasche Apfelsekt.
Mo 1.II.37. Morgens zeitig zum Büro. Feste gearbeitet. Dto nachmittags.
StAbgabe fertig bekommen. Jonen Salär ausgezahlt. 300,- (LV.) Allerlei
zu tun. An Vetter wegen Vertretung geschrieben. Kirchensteuer Rückstand
I. Rate 200 gezahlt usw. Mittags müde. Fest geschlafen. Erst gegen
4Uhr zum Büro. Feste gearbeitet bis abends. Hoffe morgen an Steuer
zu kommen.
Di 2. Früh auf. Friseur. Im Büro wenig an Steuer arbeiten
können, stets Abhaltung. Feste gearbeitet bis 12 ½. Frl. Engel
mit Fieber zu Bett. – Nachmittags früh zum Amt. Buch (Brief?)... ...
... Abends 6 ¼ heim. Mit Helene Theater: Hamlet, den Tolmann gut
spielte. Bis nach 11 Uhr. Heiß und müde. Leidlich gut geschlafen.
Husten mit ekligen Schmerzen in der Luftröhre.
Mi 3. Früh auf. Im Büro jetzt wenig zu tun. Frl. Engel noch
krank. Aufgeräumt. Steuersache P.R. fertig. M.R. begonnen. Bonngasse
in Ordnung gebracht. Endlich mal etwas weitergekommen. Husten mit quälenden
Brustschmerzen, abends nach Tisch Wickel 2 Stunden. Sehr müde danach,
konnte anfangs nicht einschlafen. Flasche Guakaliv Hustenmittel lt Storp
gekauft.
Do 4. Gut geschlafen, morgens frisch. Früh auf. Mit Marianne nach
Köln. (Weiberfastnacht.) Mit Marianne um 8 Uhr im Schnellzug nach
Köln. Reichte ihr Ubierring Mappe heraus. Hängebrücke in
Stadt. Spk. besorgt. Dann zu Fuß Machabäerstraße zu W.C.
Nochmal Frühstück. Zusammen nach Deutz, Rhein Museum, sehr schön.
Herrliche Naturstimmung, milchig hell, Stadt im „Silberglanz“. Um ½
2 bei Meyer am Dom gut zu Mittag gegessen. Wieder Machabäerstraße.
Geruht, dann Tasse Kaffee. In die Stadt. Alle in froher Erwartung des Beginns
der Weiberfastnacht. In der Altstadt viele Menschen. Um 5 ¾ heim.
1 Stunde im Büro. Frl. Engel zurück. Lange Besprechung mit Gentrup
jr.
Fr 5. Zeitig auf. Früh ins Büro. Entsetzlich faul. Allerhand
getan, aber nicht an Steuersache angefangen. Mittags geruht. Nachmittags
um ½ 5 nach Lengsdorf im Auto mit Jonen. Versteigerung Erben Küppers.
Erst schleppend, nachher flotter. Um 9 ¼ zu Fuß heim. 17 -
18 Mille versteigert. Weicher Regen, fast wie Maistimmung. Morgens rief
Meyer, Städtische Sparkasse, an, kann die Sorten erst dann besorgen,
wenn ich Devisen genehmigt bekommen habe.
Sa 6. Zeitig auf. Friseur. Im Büro gearbeitet. Aufgeräumt
ect. Beigebucht. Um ½ 12 zu BBV. Westerwaldbr. Kleine Aa aufgeregt.
Alle werden nett, so auch Weshofen. Beurkundung ect. flott. Um ½
1 heim. Traf Eugen mit Sammelbüchse. Amt. Geheftet, gestempelt ect.
Um ½ 2 heim. Nach Tisch geruht. Nach Kaffee zu 4 in die Kammerspiele
Kino. Amerikan. Wir leben unter Bl..., sehr komisch und gut. Danach zu
4 ins Höttchen, Abendbrot. Abiturienten feierten dort. Um 10 Uhr heim.
So 7.2.37. Morgens Büro. Zeitig auf. 2 Stunden Steuererklärung
fertig. Bedeutend mehr als 35. Nach Tisch geruht. Mit Eugen gemütliches
Mittagbrot (Hasenbraten) und Kaffee. Erst um 8 ¾ Abendbrot: Beefsteak.
Dann in strömendem Regen um ½ 10 zur Lese mit Holstege im kleinen
Wagen. Gerammelt voll. In der Lese oben viel Betrieb. Flasche Kupferberg.
Helene starker Stockschnupfen. Kopfweh. Schade. Nettes Gewühl. Wir
darin. Später unten Bier und Wurst. Dann ab 1 Uhr im Spielzimmer Rotwein
mit Schnittchen. Auto nicht zu erreichen. Aber dann um ½ 3 zu Fuß
heim. Sehr unruhig geschlafen. Morgens frisch.
Mo 8. +6°C, Regen. Alles sproßt. Rosenmontag! Von 10 bis
½ 11 im Büro zusammen gearbeitet. Mittagbrot. Dann um 1 Uhr
zum Büro. Zug, den starker Regen gedehnt hatte, kam erst gegen 2.
Jonen mit Töchterchen da. 2 Flaschen Wein und Gebäck, das namentlich
Zamp interessierte. Zug lang, aber dünn und dürftig. Etwas unterhalten.
Dann durch Stadt, Café Frings (Wüllenweber mit Frau dort).
Metropol: Lumpazi Vagabundus. Guter Film. Um ½ 8 müde heim.
Gemütlich daheim. Nach Abendbrot 1 l Kronenbräu getrunken. Um
½ 10 zu Bett. Gut geschlafen.
Di 9. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro, Friseur. Viele Leute morgens
da. Zwischendurch mal in die Stadt. Buchhandlung Röhrscheidt. Kaufte
mir Ponten, Rethel aus Sammlung Klassiker und 2 Bände Rheinisches
Brauchtum. Um 12 Büro geschlossen. Nach Tisch geschlafen. Trüb.
Marianne und Storp aus in Café. Abends Abendbrot mit Hasenpfeffer.
Helene etwas böse. Schließlich doch alle zur Lese als Bauern,
Holstege als Hessen verkleidet und mitgenommen. Lese beschränkt. Ganz
nett. Um 2 ½ heim (auch sie) und um 3 ins Bett.
Mi 10. Aschermittwoch. Morgens frisch. Um 9 ¼ Frühstück.
Aufgeräumt ect. Morgens und nachmittags im Büro zu tun. Morgens
Fritz Niers, Alfter. Versteigerung schon anberaumt. Nach Tisch geruht.
Um ½ 4 Tasse Kaffee, dann zum Büro. Abends geschmökert.
Von Deutsch V. f. Kunstgesch. ganzes Paket Bücher bekommen. Um 10
zu Bett. Müde.
Do 11. Morgens zeitig auf. Um 9 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet.
Nachmittags geradezu Aufstand im Büro, bis ½ 7 stramm durch.
Gentrup’s morgens und nachmittags Einigung über Einkommen zustande
gekommen. Abends müde. Verhandlung Esser, Rech Wolfsburg und Leyendecker.
Versteigerung 24.2. Abends Marianne in Übung. Ist ganz davon benommen,
daß sie, da Herta März nicht kommt, mit uns nach Rom soll. Prof.
Schwarz Bostenitsch zu Samstag mittag eingeladen.
Fr 12. Zeitig auf. Jonen morgens daheim. Wenig Betrieb. Allerhand geschrieben,
auch Brief an Heinz Reitmeister wegen PR Steuer, deretwegen Finanzamt Bonn
anfragte. Um 12 ¼ heim. Heißes Bad genommen. Geruht. Mittags
„Kräuter-Fisch“. Abends mit Helene allein. Marianne in rhythmische
Übungen.
Sa 13. Zeitig auf. Friseur. Allerlei getan. Letzte Ringsdorff. AK Schein
vernichtet. Packen mit. Beigebucht usw. Um 12 ½ heim. Rauh. Gregor
Schwartz Bostenitsch kam nicht, mittags und nachmittags nicht. Erst abends
Eilkarte. Unser Brief hatte ihn erst morgens erreicht. Er konnte auch so
nicht. Fährt morgen früh nach Hannover. Nach Tisch mit Helene
aus. Glas Bier. Karte an Prof. G. Schwartz-Bostenitsch.
So 14.II.37. Beim Aufstehen steif und lahm im Kreuz, dann besser. Morgens
verschiedene Karten geschrieben, aufgeräumt ect vor dem Frühstück.
Mit Helene gefrühstückt. Dann in der Sonne mit Zamp spazieren.
Im Büro gearbeitet. Daheim Brief von Helene 2 ½ Nachforderung
evangelische Kirchensteuer, geben schon von selbst Stundung. Boskamp und
Frau machten Besuch. Nach Tisch geruht. Dann Kaffee. Um 4 ¼ zum
BBV: Vorführung gymnastischer Übungen, Marianne dabei. Abends
mit Holms zu Glas Bier. Bei der Heimkunft verletzte sich Helene den Nagel
am rechten Mittelfinger. Abends still und traurig. Gut geschlafen.
Mo 15. Kreuz etwas weniger, aber immer noch steif. Amt, mäßig
zu tun. Jude Marx kam natürlich nicht, aber später und ohne Unterlagen.
Muß man also drauf ankommen lassen. Nachmittags Büro überfüllt.
4 Kaufverträge usw. Anstrengend. Lehmann vom Verband der katholischen
Kirchengemeinden rief an, morgen abend sei Ausschußsitzung. Ich rief
Pastor Stein an und verabredete mit ihm um 3 Uhr morgen Besprechung. Abends
müde heim. Helene war mit Damen in Vilich-Mülldorf bei v. Claer
gewesen.
Di 16. Früh auf. Friseur. Im Büro gearbeitet. Mal raus zwischendurch.
Allerhand zu tun. Mein R Not. Ordnung erschienen, keine Pension, lebenslänglich,
... Vertreter. – Nach 3 Uhr zu Pfarrer Stein, St. Marien. Sehr zuvorkommend,
will 1/3 Streichung befürworten. Abends im schwarzen Anzug mit Helene
in Kammerspiele, nur Gesang. In Krone 1 Bier. An der Bahn nehmen sie seit
Fastnacht die Kranaufbauten weg. Jetzt der letzte.
Mi 17. Düster, Schnee. Morgens um 8 Uhr auf. Eisig kalter Wind.
Letzter Holzkran am Bahnübergang heute fort. Med. Rt. Basten war nicht
da, als ich mit Marianne um 10 ½ dort hin ging. Rief mittags an,
war schwierig, wünschte Unterlagen von Gerhartz, bestellte uns morgen
mittag. Nachmittags geruht. Hatte mit Devisenstelle Köln telefoniert,
will auf Attest Beschl. befürworten. Wieder 1 Tag verloren. Cleff
hatte morgens angerufen. Genaue Auskunft abends. Bretz und Ruth, die in
Köln gewesen, um 8 Uhr zu uns. Hammelkeule mit großem Appetit
verzehrt.
Do 18. Trüber Tag. Morgens Amt. Um 10 Uhr nach Beuel, Krankenpapier
geholt. Mit Frau Prof. Gerhartz durchgesehen. Scheint Stelle in Dresden
nicht annehmen zu wollen. Um 12 ½ mit Marianne zu Stadtarzt Dr.
Basler, dauerte lange, Unterschriften. Stellte aus, 9 M, ich sandte ab.
Nachmittags um 3 Uhr mit Auto nach Muffendorf. Dann Büro zu tun. Kölner
hier mit Tante Julchen auf Kaffeeklatsch. Helene gab’s deutlich an Tante
Maria. Ich mit Storp spazieren am Rhein. Abendbrot mit chilen. Rotwein
auf der Lese.
Fr. 19. Lange und nicht ganz fest geschlafen. 2 Zeichnungen Meyer,
übrige zurück. Mäßig zu tun. Stempelmarken selbst
geholt. Weicher Regen, Nacht und Tag. Nachmittags umgezogen. Um 326 mit
Jonen nach Waldorf. Lastauto Üllekoven, vergebens, hatte schon selbst
Testament richtig gemacht. Zurück mit Wagen bis Bornheim, von dort
mit Zug. Kurz ins Büro. Von Devisenstelle Köln nichts gekommen.
Helene mittags auf Evgl. Kirchenamt verhandelt mit Tegtmeyer. Regen.
Sa 20. Kalt, Wind, Regen. Zeitig auf. Um 8 ½ Friseur. Feste
gearbeitet. Leni Br. rief an. Eidesst. Vers. f. Z. davon ab. Zu tun. Nachmittags
geruht. Helene und Marianne zum Einkaufen nach Köln. Kaffee erst spät.
Um 534 Kino. Dann um 8 Uhr zur Lese. Feldmann, mit dem verabredet, abgeholt.
Um 8 ½ Abendbrot. F. hatte schon. Wein. Gut unterhalten. Elmar holte
ihn um 10 Uhr ab, gingen aber erst nach 11 Uhr. Gemütlich beisammen.
1 Kiste aus Sammlung gezeigt. Romant. Zeichnungen. Z. hat sich morgen nachmittag
angesagt.
So 21.II.37. Steuererklärung vom Büro mitgenommen. Fertig
gestellt. Erst spät auf. +1°C. Heldentrauertag. Eugen mit neuer
blauer Mütze und blauem Anzug muß mit marschieren. Steuererklärung
fertig gestellt. Büro. Helene und Marianne holten mich ab. Schneeflocken.
Elektrische Gronau, alles flutete heim, wir zum Sportplatz. Schneefl. Kam
eben, als Rede Bloemberg sehr klar durch Fernsprecher kam. Dort geblieben,
bis Parademarsch endet. Omnibus zurück. Storp und wir zusammen um
2 Uhr Mittagbrot. Um 4 ½ kam Zschirnt. Ihm gewünschte Erklärung
mit. Kaffee mit ihm und Helene. War von Lenzerheide gekommen, fährt
diese Nacht zurück. Gen.St. lehnt Strafantrag gegen ihn ab. 11 zu
Bett.
Mo 22. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet. Bequem. Den
ganzen Tag ununterbrochen Regen und Schlackerschnee. Zamp wollte nicht
mit ausgehen und lief um. 3 Pässe zur Städt. Sparkasse. Sollen
30 M Schweizer Franken besorgen. Mittags zu lange geruht. Heinz Flasche
Bols Apricot und Trockenfrüchte zur Genesung geschickt. Brief an Vater
Beyer, Dienstjubiläum. Abends Radio auf grund einer Radiozeitung.
11 zu Bett. 2 - 4 wach gelegen. Rhein 1 m gestiegen. Hochwassergefahr!
Di 23 Etwas dunkel. Regen, Rhein steigt. Morgens zeitig zum Büro.
Friseur. Vorher Messer zu Rohmüller gebracht zum Schleifen. Nachmittags
mit Jonen nach Alfter, Versteigerung Niess, gute Preise.
Mi 24. Matthias. Um 6 ½ Lese, Notare. Morgens nicht so früh
auf. Hell und trocken. Im Sportanzug zum Büro. Mäßig zu
tun. Kath. Kirchensteuer läßt 4 - 500 M nach. Gebe vorab keine
Antwort. Um 926 mit Jonen und Leyendecker, Zamp mit, nach Waldorf-Hemmerich.
Versteigerung schleppend. Erlös ungenügend. Kein Zuschlag. Um
7 ¾ zurück. Abends Geburtstag mit Storp ... gefeiert. Um ½
11 zu Bett. Gut geschlafen.
Do 25. Schneetreiben. Mit Zamp zur Maxstraße, Rasiermesser geholt.
Frl. Engel krank. Auch gestern nachmittag schon. Mit Jonen gearbeitet.
Nachmittags Urkunden. Abends gebadet. Marianne mit Eugen ins Konzert. Wüstes
Wetter. Um ½ 11 zu Bett. Konnte nachts nicht schlafen. Von 2 bis
3 auf und gelesen. Etwas Blut geräuspert. Dann endlich geschlafen.
Fr 26. Morgens kaum wach. 2 bevorzugte Reiseschecks heute bekommen
und bezahlt. Reise geliefert. 52 Schwfr. bekommen. Morgens und nachmittags
feste im Büro gearbeitet. Packen vorbereitet. 40 M Ahnengroschen an
Waldemar. Karte ... Bruhns. Nachts unruhig. Einmal auf und etwas gelesen.
Auch etwas blutigen Auswurf herausgeräuspert.
Sa 27. Schöner heller Tag ohne Regen. Zeitig auf. Friseur. Mit
Zamp in die Stadt. Messerschärfer für Bruhns. Reisebüro
noch nicht fertig. Frl. Engel holte die Karten. Gearbeitet. Mit allem fertig,
kam Schunk und hält uns kurz auf. Mit Helene und Marianne heim. Nachmittags
nicht aus, geruht. Draußen Wind. Gepackt, las Schäfers Stauffer
Roman. Abends gemütlich mit Storp zusammen. Müdigkeit und schlaffe
Beine weg. Morgens noch weniger frisch. Alles geordnet. 10 ¼ zu
Bett. Flasche Linktusan. Karte von Cohen.
Rom- und Sienafahrt
So 28.II.37. Reisetag. Schöner Tag. Zeitig auf. Eugen zum Frühstück
da. Zamp gefaßt. Mit Gretchen zur Bahn. 3 Koffer holte ein Mann.
Im D-Zug um 946 gut gesessen. Zoll, Pässe, Devisen alles glatt, aber
in Basel keine Lire zu bekommen. Langer Aufenthalt in Basel. Im Schnellzug
nach Luzern. Müde. Um ½ 9 dort. Hotel Zentral. Alles beschneit,
gestern noch Frühling. Auf der Fahrt war von Freiburg ab die Landschaft
ganz beschneit. Angenehme Fahrt allein mit altem Engländer. 6 Gepäckstücke
in Luzern. Diese zur Gepäckaufbewahrung gegeben. Noch etliche mit
ins Hotel.
Mo 1.III.37. Luzern. Diese Nacht noch beschneit. Angenehmes Frühstück.
8 Mark am Bahnhof gewechselt. Schlechter Kurs. Um 818 Treno rapido nach
Mailand. Unterwegs vor Göschenen umquartiert in durchgehenden Wagen
nach Rom. Großartiger Neuschnee. Angenehme Fahrt mit einem Schweizer
aus Muggen und einem japanischen Kaufmann, der uns bunte japanische Karten
schenkte. Am Gotthard großartige Landschaft in Neuschnee mit Sonne.
Im Tessin blendender Neuschnee. Nach Chiasso bis Mailand Collazione. Mittagessen
im Speisewagen. 16 Lire zusammen mit dem Schweizer Herrn. In Mailand mußten
wir leider den Wagen doch wieder wechseln wegen Achsenbruchs. Endlose Fahrt
durch die sonnenbeschienene Poebene. Von 1350 bis 2245, Ankunft in Rom
bei Dunkelheit. Reise gut überstanden. Bruhns holte uns ab. Fuhren
mit Auto nach Hertziana. Noch zusammen gesessen. Erstes Glas Wein in Rom.
Unterwegs nur Wasser. Hatten starken Durst. Gut geschlafen.
Di 2.3. Blendende Sonne. Um 8 Uhr auf. Herrliche Aussicht aus Bruhns’
Zimmer. Nebenan Kunstl. Haus. Dachgarten. Nach dem Frühstück
mit Helene, Marianne und Frau Bruhns (Hund Bibbi mit) auf Piccio, dann
zur Porta del Popolo, heim über Scala Spagna. Zum Mittagessen die
Töchter Gerda und Heidi begrüßt. Geruht. Um 4 Uhr Kaffee
mit Frau Bruhns. Zur Garage. Von der Garage gefahren. Zur Porta Maggiore,
Bäckerdenkmal, dann St. Croce in Gerusalemme, nichts, durch Lorbeerallee
nach San Giovanni in Laterano, auch den Kreuzgang besichtigt. Abends heim.
Artischoken. Angenehm unterhalten. Gut geschlafen.
Mi 3.3. Immer noch kleines Stippchen im Frühauswurf. Trüb,
rauher Wind. Mit Helene und Marianne los durch die Stadt zum Tiber. Borgo
(im Abbruch), Petersplatz, Peterskirche. Im Ristorante Romana am Rusti
. . .platz gut zu Mittag gegessen. Ausgeruht. Engelsburg zu 5 Lire, ziemlich
allein drin. Alles durchgelaufen. Herrliche Aussicht. Durch die Stadt in
ein Café. Regen begann. Später in starkem Regen einiges eingekauft.
Mandarinen, Käse, Tomaten, Trevi. Im Regen heim. Umgezogen und ausgeruht.
Abendbrot gemütlich zusammen.
Do 4.3. Strahlende Sonne. Nach dem Frühstück zu 3 im Autobus
NB (Nomentana - Borgo) zum Vatikan. 5 Lire Eintritt. Schöne Sonne
im Garten. Pinakothek, Skulpturen, Sistina, Stanzen. Lange (4 km) ermüdende
Gänge. Herrlicher Blick in die Gärten und auf St. Peter. Porto
Romano in Cucina Romana, famoses kleines Mittagbrot. Zur Stadt zurück.
Bummel, allerhand angesehen. Piazza Navona mit Santa Agnese und Brunnen.
Anima ect. Dann zum Pantheon. Dort Kaffee Nero an der Piazza Rotonda. Mit
Droschke über Villa Medici heim. Viele Eindrücke. Decke der Sistina
das Beste. Abends Abendbrot mit Bruhns, der noch in einen Vortrag ging.
Fr 5.3. Bedeckt, regnerisch, doch ohne Regen. Ruhetag. Daheim geblieben.
Ich vormittags kurz raus, Karten gekauft. Bei Bruhns gegessen, geruht.
Nachmittags dann zu 3 die Via Sistina entlang bis Maria Maggiore, dort
rechts zu San Pietro in Vincoli, Moses und Nikolaus Cusanus, zum Coliseo.
Foro. Dunkel. Mit Taxe zurück. Abends bei Bruhns Gräfin Mandelsloh
zu Besuch. Und es wurde Falerner getrunken.
Sa 6.3. Schöner Tag. Zeitig auf. Mit Bruhns unterhalten. Um ½
10 mit Tasso metro nach S. Maria del Vittoria, am Mosesbrunnen. S. Theresa
von Bernini, und dann zum Thermenmuseum. Erst falsch gelaufen. Herrliche
Antiken, vor allem griechische Originale, auch Bronzen. Großartiger
Kreuzgang. Dazu schöne Sonne, kalte Füße. Ristorante Canepa.
Gut. Zu 30 Lire Mittagbrot. Dann Marsch zur Porta Pia, Solaria und Piciana.
Kleine Latteria Kaffee. Gegen 4 h heim, sehr müde. Bruhns gingen zum
Thee. Später zurück, fuhren uns mit Auto auf den Monte Mario.
Herrliche Aussicht auf Stadt und Umgebung in der Dämmerung. Abends
Prof. von Wartburg, Leipzig, zu Tisch. Viel Besuch, sizilianischer Wein.
So 7.3.37. Schöner Tag. Zeitig auf. Mit 2 Autos los: nach Süden
über Via Appia, Albano, Arriccia, Genzano, Velletri, links ab nach
dem Gebirge zu. Gotischer Dom der früheren Zisterzienser-Abtei Fossa
Nuova. Besichtigt, herrlich, edel. Durch Littoria am Papstgraben entlang
bis nachher rechts ab zum Monte Circeo. San Felice. Die Küste entlang
nach Terracina. Dort am Meere in einem Ristorante Mittagbrot: Fischsuppe,
Capelli & Pollo. Über Genzano zurück. Dort Kaffee. Abends
ziemlich erschlagen. Früh zu Bett. Gesicht gebeizt von kräftiger
Luft. Genau 100 km bis Terracina. Etliche Skizzen. In Terracina die ersten
Orangenwäldchen. Halber Weg Neapel.
Mo 8.3. Bruhns gab uns Karte und so konnten wir mit anderen im Vatican
die Kapelle San Paolo besichtigen mit den beiden Spätwerken von Michelangelo:
Bekehrung Pauli und Kreuzigung Petri. Die sind derzeit gut wiederhergestellt.
Prof. Bauch aus Freiburg, der in der Hertziana (bei Hoppenstedt) wohnt,
war mit dort und konnte uns an Hand von genauen Aufnahmen eingehend den
Werdegang der Restauration erklären. Verschiedene Studenten waren
mit. Wir sahen bei dieser Gelegenheit die Sala Ducale und plumpe Barockdekoration
über einer Verbindungstür. Fürchterlich. Alles eingehend
in Ruhe besehen. Nochmal die Sistina angesehen, bei künstlicher Beleuchtung
diesmal. Alles war viel besser zu sehen. Auch farbig sah man besser. Die
erzählenden Wandbilder der Florentiner haben wir uns mit Genuß
angesehen. Dann über die Tiberinsel zur Stadt. Mittagbrot. Zu spät
zur Ara Coeli (Bruhns war mit seinem Vortrag dort schon fertig). Sehr müde.
Café Capitol und Gang über Forum. Mit Omnibus heim, sehr müde.
Gebadet. Bruhns abends mit Frau zum deutschen Botschafter von Hassel zum
Abendessen.
Di 9.3. Morgens Kapitol, Museum besichtigt. 12 Uhr Ara coeli geschlossen.
Nach dem Essen Gesú, war ebenfalls geschlossen. Gute Kneipe dort
in der Nähe. Mittagbrot. Vor Regen mit Kutsche eben heimgekommen.
Abends vor dem Essen mit Kindern Bruhns ins Kino. Dort war es so heiß
und qualmig, daß ich sofort ausriß.
Mi 10.3. Morgens mit dem Auto zu Gesú. Besichtigt. Regenguß.
Dann über Ara Coeli, Forum nach Palatin. Dort spazieren gegangen.
Marianne und Helene waren für 1 ½ Stunden abhanden gekommen.
Endlich wiedergefunden, mit Vetturino nach Trastevere (zur Farnesina).
Aus einer „musikalischen“ Kneipe, an der uns der Kutscher absetzte, sofort
wieder heraus. In einer bescheidenen Trattoria hinter dem „Ministerium
des Vaticans“ (Neubau) gut gegessen. Dann zur Villa Farnese hinaus.
Die Fresken von Raffael, Sodoma, Perussi u. a. in Ruhe mit Genuß
besehen. Z. T. von bequemen Ledersophas aus. In die Stadt zurück.
Café. Leider zu Fuß heim, dadurch stark ermüdet. Umgezogen,
schwarzen Anzug an. Abends Prof. Bauch, Ordinarius für Kunstgeschichte
in Freiburg i. Br. zu Tisch. Unterhaltung bis 11 ½ Uhr. Bruhns war
am Tage mit Binding im Wagen ins Gebirge gewesen.
Do 11.3. Nach dem Frühstück mit Helene und Marianne über
Pincio zur Villa Borghese. Erst davor in den herrlichen Gartenanlagen gesessen.
Dann die Gallerie besehen. Herrlich: Tizian, Correggio. Marianne sehr ermüdet.
Mittags nach Hause. Tochter Gerda 19 Jahre alt. Geburtstag gefeiert.
Gutes Mittagessen. Ein Frl. von Hassel, die Tochter des Botschafters, zu
Besuch. Danach geruht. Kaffee zusammen. Später noch einmal zu 3 spazieren
bis Sa Maria Maggiore. Zum Abendessen zu 7 zu Alfredo, der in guter Form
war. Chianti rosso, fettucini ganz vorzüglich, und filetti di tacchino
con piselli (Puterfilet mit jungen Erbsen), köstlich! Mit Alfredo,
der persönlich anrichtete, lustig unterhalten. 10 Uhr im Bett, müde,
mehr als satt.
Fr 12.3. Trotz bedecktem Himmel gegen 10 Uhr zu 3 mit Autobus zur Callisto
Katakombe. Dort eingehende und sehr lehrreiche Besichtigung mit gutem Führer,
an der außer uns nur 2 Schwaben teilnahmen. Nach Beendigung der Besichtigung
regnete es feste und wir blieben noch längere Zeit in einer Gärtnerbude,
wo wir uns mit einem jungen Burschen gut unterhielten. Schließlich
durch den Regen auf die Via Appia zum Ristorante Katakombe di San Callisto.
Dort ein angenehmes Mittagbrot, leider nicht auf der offenen Veranda. Tranken
zur Stärkung 1 Liter Vino nero. Dann bis Belvedere und dort herum
spazieren gegangen. Pfirsiche blühten noch. Etwas gezeichnet. Kam
sogar etwas Sonne. Dann mit Autobus zurück und mit der Elektrischen
zu S. Maria Maggiore. Schokolade in gutem Café dort. Mit Bus heim.
Zum Photographen und zum Reisebüro MER wegen Osterreise überlegt.
Heim. Gewitter mit Hagel. Abends nach Tisch zu Vortrag von Dr. Degenhardt
(Assistent in der Hertziana) im unteren Saale der Hertziana. Über
Stefano und Pisanello (Handzeichnungen in Lichtbildern gezeigt). Sehr müde.
Gut geschlafen.
Sa 13.3. Helle Sonne. Frau Bruhns brachte uns mit dem Auto nach Ostia
Scavi. Dort mit italienischem Führer, der gut sprach, eingehende Besichtigung
bei Sonne und herrlicher Seeluft bei fast wolkenlosem Himmel. Auch die
neuesten Ausgrabungen: Kuppelbau. Um 1 Uhr zurück, stiegen an der
Pta Paolo aus und gingen trotz Warnung von Frau Bruhns in dortiger Gegend
in eine Kneipe, wo wir herzlich schlecht aßen (zum ersten Mal). Mit
Droschke zu den Caracalla-Thermen. Geschlossen. Gingen ein wenig spazieren
und fuhren dann mit CP (Autobus) in die Stadt heim. In Birreria Albrecht
ein wenig mundendes Bier getrunken. Die Damen gingen noch zum Fotografen,
ich heim und legte mich etwas zu Bett. (Morgens auf dem Weg nach Ostia
besahen wir uns noch unterwegs die neuerbaute fünfschiffige Wallfahrtskirche
Sao Paolo fuori le mure. Kalte Pracht!)
So 14.3.37. Früh auf. Mit Autobus sehr schön um 10 ½
nach Tivoli. Dort durch das Städtchen, meist verfolgt von einer Droschke,
die wir nicht haben wollten. Zur Villa d’Este. Herrlich. Große Wasseranlagen,
die vollgefüllt alle lustig sprangen, auch riesige Wassermassen sprudelten.
Allerlei Wasserkünste. Verschiedene Zeichnungen. Dann Regen, Regen,
Regen. An einem kleinen Platze in einer kleinen Trattoria trefflichen Rotwein,
1 l, Fettucine, Käse, Früchte, alles zusammen Lire 10,20! Durch
das Städtchen zum Wartesaal, kam gerade ein Auto. Im Regen nach Rom
zurück. Bei Bruhns noch Kaffee; gemütlich zusammen. Abreise besprochen.
Mo 15.3. Schönes Wetter. Morgens zwei Postkarten mit Rückantwort
nach Siena und Orvieto geschrieben. Frau Bruhns fuhr uns bei Sonne nach
Frascati. Dort aufgestiegen zum Garten der Villa Falconiere. Unten im Ort
gut zu Mittag gegessen. Dieses zahlt ich + 100 Lire für Benzin. Um
½ 3 heim. Zusammen um 3 Uhr noch nach Maria sopra Minerva. Dort
hielt Bruhns noch den letzten seiner Wintervorträge mit Führung.
Interessant. Zu Fuß nach Haus. Abends daheim.
Di 16.3. Schöne Sonne. Nach Frühstück mit Bruhns heraus.
Caracalla-Thermen. Die Sonne schien, gezeichnet. Regenschauer, wieder Sonne.
S Stefano rotonda. Celimontana, herrlicher Park, prachtvolle Sicht. Zum
Kolosseum. In einer Trattoria dort gut zu Mittag gegessen. Esquilin, Volkspark,
Menschen. Domus aurea Neronis besehen. Grandiose Gewölbe, für
mich fast der überzeugenste Beweis großer römischer Baugesinnung.
Gänge, Gewölbe. Räume, auch ein Zentralraum mit offenem
Kuppelgewölbe ect. Großer Eindruck. Café bei Sa. Maria
Maggiore brachte die nötige Erholung. Mit Elektrischer heim. Ich zu
Maler Fohn, Österreicher, sah dort eine prachtvolle ganz große,
sehr ausgeführte frühe Zeichnung von J. Anton Koch (Hylas und
die Nymphen). Bruhns war abends auf ein Essen aus. Wir nach dem Abendbrot
in Weinkneipe „Frascati“ Spumante getrunken. Nachher einen Kaffee im Café
Greco (nicht erfreulich dort).
Mi 17.3. Windig, grau, weiche Luft. Nach dem Frühstück (trafen
Maler Fohn auf der Piazza Spagna) zur Porta del Popolo. Unterwegs eine
kleine Gemme gekauft. Kurz zu Fuß hinaus, dann mit der Elektrischen
zur Villa di Papa Giulio mit etruskischem Museum. Schöne und interessante
Sachen dort, vor allem großer Apoll und Tondinge (Tongrab). Mittagbrot
in kleinem Delikatessengeschäft in der via Flaminia. Leider vergessen,
in die Villa Medici zu gehen. In der Stadt Kaffee in einer Bar und früh
heim. Müde, geruht. Abendbrot mit Bruhns. Zeitig um 10 Uhr zu Bett.
Für unseren Osteraufenthalt entschieden wir uns für Siena
und schrieben an die Pensione Sta. Caterina, via della Sapintia, daß
wir am 23. dorthin kämen.
Do 18.3. Morgens bei Sonne im Palazzo Venezia. Führung. Schöne
Sachen. Vorher mit Marianne und Helene in der Bank, den Rest auf die Kreditbriefe
geholt. Mittags das zweite Mal in dem Ristorante Sora . . . in der Nähe
von Gesú, gut. Nachmittags mit Wagen heim. Von 2 ½ bis 4
bei Degenhardt und Frau. Tasse Kaffee. Degenhardt hatte sehr eingehende
Studien über italienische Handzeichnungen gemacht. Bis 1450. Schwül,
abends müde. Abendbrot sehr karg: Artischocken und Käse. Danach
im dunklen Anzug in Bruhns Auto zum Vortrag von Leo im Gebäude der
Rumänischen Kunstschule. „Erste deutsche Kirchen in der Karolingerzeit.“
Anstrengend. Alle so müde, daß wir auf die Theeeinladung verzichteten
und heimmarschierten, durch valle Papa Pio über via Nomentana. Unterwegs
den Heißhunger in Bar mit Orangen und Gebäck gestillt.
Fr 19.3. Josefstag. Marianne nach Frühstück vergeblich zum
Friseur, wo sie Ohrringe hatte liegen lassen. Dann mit Leo Bruhns im Auto
zur Villa Massimo. Herrlich gelegen. Maler Teuber führte uns in Abwesenheit
des Direktors. Bildhauer Fiedler, Krieger und Schober, Maler Schneider
aus Aachen. Gute Arbeiten und fleißig. Leistungen machten guten Eindruck.
Zurück zum Quirinal. Bruhns heim, wir in Ristorante Romeo, mit Krebsen
trefflich zu Mittag gegessen. Im Café am Palazzo Veneto in der Sonne
draußen gesessen. Auf dem Forum Konzert im Konstantinsbogen. Im Forum
sahen wir abends hinter dem Titusbogen eine Prozession von Vermummten in
Sackleinenkutten. ein rohes Holzkreuz wurde vorangetragen. Wir schlossen
uns an und so ging es ins Kolosseum, das bei einbrechender Dunkelheit erreicht
wurde. Dort fielen alle auf die Kniee, wozu seltsam kontrastierte, daß
allerseits fleißig photographiert und von einem der Vermummten um
milde Spenden gebettelt wurde. Alles voller Menschen. Abends besonderes
Essen bei Bruhns, zu dem ein nach Berlin versetzter Botschaftssekretär
Graf Hohenthal mit seiner Frau eingeladen waren, einfache und nette Leute.
Sa 20.3. Vor dem Frühstück zur MER die Fahrkaten holen. Nach
dem Frühstück mit Bruhns und seiner Frau allein mit dem Wagen
zu San Giovanni & Paolo, darunter ein altrömisches Haus. Dann
via Appia und links ab zur Grotte der Egeria (nach etwas Fußmarsch
durch die frühlingsmäßige Campagna). An der Via Latina
die Tomba dei Valerii und die Tomba dei Pancratii mit Genuß besehen
mit entzückenden ganz frischen Stuckgewölben. Dann die Ruinen
einer altchristlichen Basilika mit freigelegtem Grundriß und mit
karolingischen Resten, einsam und schön gelegen. Halbwegs Frascati
in einer Osteria einfach und gut zu Mittag gegessen, mit gutem Wein. Müde
heim, etwas geschlafen. Helene und Marianne unterdessen mit Töchtern
Bruhns in der Stadt. Nach Tisch mit 2 Autos zu 7 auf unsere Einladung in
die Große Oper. „Il flauto magico“, tolle Aufführung, aber vorzüglich
gesungen. Loge. Mir fast beängstigend in dem ungeheuren Raum. Nach
Schluß ging ich mit Freund Bruhns zu Fuß heim und wir tranken
unterwegs eine Flasche helles Bier in einer Bar. Ich meinte, es hätte
mir selten besser geschmeckt als damals nach der großen Hitze im
Theater. Um 12 ½ zurück, gut geschlafen.
So 21.3.37. Palmsonntag. Mit Helene, Marianne und Frau Bruhns in St.
Peter. Hochamt hinter dem Hochaltar. Kaufte Oel und Palmzweige und ließ
sie in der Sakristei segnen. Fuhren mit dem Aufzug aufs Dach. Lachende
Sonne. Wind, herrliche Aussicht. Schwarz von Menschen vor und in der Kirche.
Mit Auto heim. Mittagessen bei Bruhns. Nicht geruht, da um ¼ 3 Hoppenstedt,
Prof. Gmelin (Romanist in Freiburg), Hempel, Kunsthistoriker in Dresden
zum Kaffee da waren. Nachher mit Bruhns, Helene und Marianne im Auto nach
San Sabina, herunter, Aventin, San Giovanni in Comedin und Umgebung. Trastevere
mit Auto, Gianicolo. Die großartigen Wasserbrunnen. Tempietto Bramante.
Treppe herunter. In Kneipe bei Maria in Trastevere bei anbrechender Dunkelheit
sehr lustig bei Wein, Brot und Käse. Müde und lustig heim.
Mo 22.3. Morgens Regen, abgekühlt. Bischen Sonne. Ich zum Friseur,
Haare schneiden und Kopfwaschen. 1 Pfd. Wurst, Schwarzbrot, Orangen. Nach
Frühstück mit Helene und Marianne über Pincio auf Piazza
del Popolo. Lederrahmen für Bruhns gekauft. Zigarrenledertasche für
Eugen. Ristorante Ranieri gut zu Mittag gegessen. Dann in Café Egidi
am Tritonenbrunnen, ganz vortrefflich. Eiskaffee und Schokolade. Abendbrot
bei Bruhns. Reis und Erbsen. Unterhaltung, Glas Wein. Zu Bett. – Helene
hatte in großer Hitze (immer noch überheizt dort) gepackt. –––
Di 23.3. Früh Um ½ 7 auf. 7 Uhr fertig gepackt. Frühstück.
Um ½ 8 Abfahrt mit Taxe, ohne Bruhns zur Bahn. Vorher zum Abschied
an Heidi 50, an Portier 30, an jedes Mädchen 100 Lire. Bequem über
Chiusi, dann von dort mit Triebwagen durch blühende Landschaft nach
Siena. Dort mit Auto zur Pensione Sta. Catarina in Via della Sapientia.
Gäste dort fast nur Deutsche (es war gerade ein Massentransport angekommen).
Um 1 Uhr noch gutes Mittagessen, geschlafen, ausgepackt. Herrlich die
Aussicht aus dem Zimmer auf den Dom. Hell, Wind und Wolken. Wäsche
zusammengestellt und abgegeben. Italienisches Nationalfest. Abends Fackellichter
am Rathaus usw., Konzert. Im Café angenehm Schokolade. Gutes einfaches
Abendessen mit 3 Gängen. Nach Tisch etwas spazieren gegangen. Leichter
Regen, nachts stark. Heizung nicht an (außerdem Kamine im Zimmer.
Treffliche und sehr lange Betten).
Mi 24.3. Siena. Morgens frisch (a la Oberbayern). Windig, kalt. Kein
Tropfen Regen. Morgens und nachmittags durch die Stadt gebummelt. Essen
in der Pension gut. Mit Herrn am Nebentisch angefreundet (Prof. Blaschke
aus Hamburg). War in Chikago, Japan, China. Gut als Dolmetscher. Straßen
und Plätze machen einen eigenartigen, strengen Endruck. Sehr altertümlich,
fast noch wie 1450. Etwas auch außerhalb bei Tufi (?) und Fonte Branda.
Großartig im Dom, um Dom! Abends flüchtig in San Domenico.
Do 25.3. Gut geschlafen, strahlende Sonne. Fortgesetztes Glockenläuten.
Morgens vor die Stadt, Zitadelle Sta. Barbara. Herrliche Sicht. Bei Tisch
mit Fr. Blaschke gemeinsame Fahrt mit Mietauto nach San Geminiano verabredet.
75 Lire. Helene durch stramme Fahrt etwas übel dort. Mit ihr erst
etwas vor dem Stadttor gesessen, dann zum Platz (Pza Cisterma) Thee, der
half. Blaschke mit Marianne Aufnahmen gemacht. Dann alle zusammen durch
das Städtchen und drumherum gebummelt. 6 Uhr mit dem Wagen durch wundervolle
Abendlandschaft heim. Angeregt bei Tisch unterhalten. Blaschke hat auch
Bruhns mal kennen gelernt. (In San Giminiano sahen wir auch schwarz vermummte
Pestbrüder und in Fleischerläden mit Goldflitter verzierte Rinderköpfe
und Fleischstücke.)
Fr 26.3. Carfreitag. Lachende Sonne, kühl, keine Wolke am Himmel.
Frühstück spät im Gärtchen. Zum Baptisterium. Herrliches
Taufbecken mit Bronzen von Donatello u. a. Kapelle war offen, da ein auf
dem Boden liegendes Kreuz geküßt wurde. Wir besahen uns alles
mit Ruhe und Genuß. Am Dom: Umzug mit Bischof. Draußen auf
der Südseite gesessen. Mittags köstlichen Fisch. Nachmittags
geschlafen. Erst um 4 ¼ los. Kaffee in Bar. Dann zur Stadt hinaus,
aus Porta Oliva, an der Stadtmauer entlang. Blühende Bäume. Etwas
dünner Regen, sonst bedeckt. Bart schneiden lassen. Brief an Herta.
Sa 27.3. Morgens bedeckt. Etwas windig. Mit Prof. Blaschke im Garten,
gegenseitige Photoaufnahmen. Dann zusammen zum Fort Sta Barbara gegangen.
Verabschiedet. Er fuhr 12 Uhr nach Florenz. Nach Tisch geruht. Nachmittags
bei Sonne, ich am Tor hinaus, durch Landschaft und bei San Marco wieder
hinein. Helene und Marianne im Café. Orangen, Feigen, Nüsse,
Radieschen eingekauft, ebenso Makrönchen. In der Pension einen besseren
Tisch bekommen. Abends gemütlich zusammen. Ich müde um 10 Uhr
zu Bett.
So 28.3.37. Ostersonntag in Siena. Bedeckt. Schwarz angezogen. Spät
gefrühstückt. Im Palazzo publico. Freier Eintritt. Nicht viele
Leute dort. Herrliche Wandbilder besehen. Zum Schluß des Gottesdienstes
im Dom. Draußen am Dom in der Sonne gesessen. Viel Volk. Reingegangen.
Violett gekleideter Erzpriester zog in Prozession mit Handring, den die
Menge küßte. Gutes und langes Mittagessen. Geruht. Vor Tisch
am Campo Glas Wermut getrunken. Nachmittags gegen 4 Uhr (Marianne war nicht
wach zu kriegen) in ein kleines Café. Dann durch die Stadt geschlendert.
Nachts Regen.
Mo 29.3. Morgens Wolken, ohne Regen, feucht. Herrliche Wolken. Schöner
Osterspaziergang: Porta Camollia heraus, auf Anhöhe, Villa mit Aussicht
aus dem Garten. Ins Tal, auf alte Eisenbahn. Zur Stadt zurück. Gutes
Mittagbrot. Kaum zu Hause, fester Regen, Wolken tief. Geruht. Um 4 Uhr,
trotz ein wenig Regen zu Café Greco, gut. Bummel. Ich kaufte eine
Flasche Wermut bianco zu 5,50 (0,77). Helene und Marianne trafen Walter
Forstmann, mit ihm zu Clem ins Hotel Continental. Sechs-Mann-Reisegesellschaft
in 15 Tagen durch Italien jagen! Scheußlich! Saßen kurz zusammen.
Er hatte Hans besucht, für den Aussicht auf Besserung besteht. Karte
an Tante Julchen zusammen geschrieben. Morgen müssen sie um 5 Uhr
aufstehen! Nach Orvieto. Gut, daß wir es anders machen. Abends unter
uns gemütlich zusammen.
Di 30.3. Morgens Helene zum Friseur gebracht. Mit Marianne wärenddessen
in Geschäften nach Angaben der Pension. Gute Stickereien gefunden
und gekauft, auch einiges Schmiedeeisernes. Nachher Helene abgeholt. Nach
Tisch geruht. Dann um ½ 3 zum Dom. Bei trefflicher Beleuchtung die
Libreria Piccolomini genossen. Überraschend der einheitliche Raumeindruck.
Wandbilder, Bücher, Handschriften . . . Allerlei Karten gekauft. Abends
nach Tisch nochmals aus. Geheimnisvolle, mondscheinartige Dombeleuchtung.
Ganz fantastisch in den hohen Gewölben des Duomo nuovo. Rechnung mit
Lire 483,70 bezahlt, mit Wäsche, Wein usw. macht 3,70 per Tag und
Kopf. Bleiben vielleicht noch eine Woche hier.
Mi 31.3. Bei schönem Wetter vormittags im Dommuseum. Duccio ect.
Herrliche Aussicht von der Giebelmauer des „neuen Domes“. Prachtvolle reiche
Landschaft. Klare durchsichtige Luft. Am Dom in der Sonne gesessen. Schauspiel:
Ankommende Reisegesellschaften. Markttag. Auf dem Campo Kleinigkeiten gekauft,
wobei Helene scharf handelte und mit strammer Gestikulation gehörig
abhandelte. Nach Tisch geruht. Um 3 Uhr zur Osservanza (zur Pta Oliva hinaus),
Pensione Scacciapensiere. Zur Stärkung Apfelsinen und Anisbrot am
Grabenrand verzehrt. Rückweg, bei Vermeidung der Eisenbahn geriet
in die Weinberge und es mußte geklettert werden. Abends sehr müde.
Nach Tisch noch mit Damen unterhalten. (Eine ältere deutsche Dame
schon den ganzen Winter dort, die Universität hatte allerlei Anregungen
geboten.)
Do 1.4.37. Ruhetag in Siena. Den ganzen Morgen im Garten in der Sonne
gesessen. Helene malte Aquarell. Marianne stickte. Nachmittags geruht.
Dann in die Stadt und einiges eingekauft. Café. Abends nach Tisch
gemütlich beieinander gesessen mit alter Italienierin und zwei deutschen
Damen. Bei Anbruch der Dunkelheit hatten wir ein Begräbnis auf der
Banchi di sopra gesehen, bei dem der Bannerträger der „Contrada d’Oca“
in vollem Kostüm mit Flagge mitmarschierte. (Unsere Pension gehört
zur Contrada der Dracone.)
Fr 2.4. Strahlende Sonne, gegen Mittag Wolken. Ließen uns zu
Mittag Lunch mitgeben: Kalbskoteletten, Eier, Käsebrote, Orangen.
Mit Wandertasche und Skizzenbuch an Fonte Branda hinaus über Torrente
Sorra auf Castel Belcaro zu. Angenehmer Marsch. Gegen 12 Uhr schön
am Wegrand oberhalb eines Weinberges gelagert, gezeichnet, gegessen, geruht.
Später nochmal dicht an das Castel heran. Um 2 ¼ dort hinein.
Rundgang auf der Mauer in blendendem Licht mit wunderbarer Aussicht. Kapelle,
Gartenhalle und Vestibül besehen. Glas Wasser, Trinkgeld. Rückmarsch
in Nachmittagssonne beschwerlich. Durstig kehrten wir in eine kleine Weinkneipe
vor der Stadt ein, wo es guten Rotwein und überraschend gute Bisquits
gab. Marianne trank den Wein ungemischt etwas hastig und bummelte in kleinen
Kurven heim, hatte abends Sonnenbrand. „Idiotoca“. Früh zu Bett.
Sa 3.4. Morgens spät auf. In Geschäft, Schuhe, Gummipelerine
zum Flicken. Darüber zu spät zu Maria dei servi. Nach Mittag
geruht. Trotz Regen in die Stadt, Hemd seta pura gekauft. Café.
Danach etwas verlaufen und nicht zu San Francese gekommen. Im Kino „Questi
ragazzi“ gesehen, sehr lustig. Abends mit nettem Schweizer Ehepaar am Nachbartisch
unterhalten (aus Zürich). Auf Zimmer mit Marianne sehr gelacht über
„Markante Muster“(?), etwas Halsbeschwerden, Zitrone. Nachts schlecht geschlafen,
zuviel Kaffee getrunken? Nachts fester Regen.
So 4.4.37. Regen, Regen in Siena! Nach Frühstück durch Regen
zur Pinakothek. Gemäldegalerie besichtigt. Einzigartiger Eindruck.
Müssen schon früh im 18. Jahrhundert gesammelt haben! Zum Dom.
Dort viel Betrieb. Im Regen heim, nach Tisch geruht. Regen. Später
zum Dom, hörte auf zu regnen. Aber die Prozession war leider auf nächsten
Sonntag verschoben. Alle 17 Contrade Fahnen hingen im Dom. Café
Greco. Nach Abendessen früh zu Bett. Helenens Halsbeschwerden hatten
sich in einen Schnupfen gelöst. Gut geschlafen.
Mo 5.4. Leuchtender Tag mit lachender Sonne. Nach dem Frühstück
im Garten gesessen. Rechnung bezahlt. In die Stadt, Kleinigkeiten gekauft.
San Domenico, Santa Catarina. Mit Wagen nach San Francesco gefahren. Kapelle
San Bernardino mit Fresken besichtigt. Durch die Stadt heim. Geruht. Nachmittags
in die Bibliotheca Communale in unserer Straße. Herrliche Handschriften
mit entzückenden Zeichnungen bewundert. Griechischer Codex aus Konstantinopel
(10. Jahrhundert) mit kostbarem Einband, genau besehen. Alles wurde zuvorkommend
gezeigt. Höflich bedankt. Café draußen. Proviant zur
Reise eingekauft. Nach dem Abendessen gepackt. Harte Nuß!
Di 6.4.37. Antritt der Heimreise. Um 750 Uhr ab Siena, alles glatt
und sehr bequem bis Florenz in Abteil allein. Dort am schönen Bahnhof
noch etwas verzehrt. Dann großer Ansturm auf den Rapido. Der Schweizer
Wagen zunächst überfüllt. Doch mit Gewalt hinein und mit
allen 8 Gepäckstücken, das letzte wurde noch im Fahren hereingereicht
und so auch der Facchino entlohnt. Hinter Mailand wurde es bequemer, schließlich
mit einem Baseler ganz allein im Abteil. Fahrt durch die Poebene sonnig.
Abends im Tessin, rasend und schaukelnd durch den Gotthard. Die Schweizer
tun sich etwas zu gut auf diesen schnellen Zug, ohne zu bedenken, daß
die rasende Fahrt für manch einen eine Qual bedeutet. („C’est toujour
la Suisse, qui me fait mal“, hatte eine Dame auf der Hinfahrt gesagt.)
Der mitfahrende Basler, dem es hinter der Zollabfertigung augenscheinlich
besser ging, erzählte, seine Frau könne zwar jeden Seegang, aber
nicht diesen Gotthard-Zug vertragen. Von Chiasso bis Arth Goldau wurde
überhaupt nicht gehalten. Helene und Marianne wurde es ordentlich
übel. Sie kamen ganz erschöpft in Luzern an und Helene war noch
nie so schnell zu Bett wie den Abend in Luzern. Mir hatte es ganz gut gegangen,
nachdem ich mir eine halbe Flasche Rotwein einverleibt hatte. Wir übernächtigten
wieder im Hotel Zentral. Abends trank ich noch eine Flasche Bier in Mariannes
Zimmer, die mir herrlich schmeckte. Um 1005 Uhr waren wir angekommen.
Mi 7.4. Luzern - Bonn. Nachts schlecht geschlafen. Um 6 ¼ auf.
Mit Hotel zufrieden. Zeitig am Bahnhof. Um 722 nach Basel. Dort 1 ½
Stunde Aufenthalt. Hatte in Luzern gut zurück gewechselt. In Basel
auf dem S.B.B.-Bahnhof schon im Zug. Zoll glatt. Schöne Sonne am Oberrhein.
Abends pünktlich um 704 in Bonn. Eugen und Mädchen mit Zamp holten
uns ab. Eugen sehr interessant von Münster erzählt. Erfolgreich.
Wird aller Voraussicht nach beim Militär angenommen. Examen dann schnell.
„Nur noch eine Art Formsache.“ (?) 10 ¼ müde zu Bett.
Do 8. Nachts zu warm. Leider nicht um 7, sondern erst um ½ 9
auf. Gleich zum Friseur, Haar- und Bartschneiden. Kopfwaschen. Dann erst
Frühstück. Helene noch ganz kaputt. Morgen nachmittag kommt Herta.
Mit Zamp morgens spazieren. Gegen 12 Uhr Büro. Festgehalten bis 12
¾. Mittags kurz geruht. Wieder spazieren. Alter Zoll ect. Um ½
6 mit Zamp in Stiefel. Etwas Leber- und Blutwurst mit Stiefel-Märzen.
Eugen zum Abendbrot, danach gemütlich zusammen mit Apricot Bols. Eugen
kannte aus drei Wochen Romaufenthalt fast alles.
Fr. 9. Früh auf. Um ½ 7 spazieren. um 8 Uhr ins Büro,
Abrede: Beibuchen. Feste bis 10 Uhr gearbeitet. Dann heim, etwas Kopfweh.
Um 11 Uhr Frühstück. Von 12 ½ bis 1 ½ feste im
Büro gearbeitet. Kreissparkassenkonto beigebucht. Nachmittags geruht.
Ruth Bretz kam richtig um ½ 4. Wollte Bild nicht mehr. Besprechung
Hypothek auf Ddf. Hans. Marianne mit ihr in Café. Um 5 Uhr mit Helene
Herta an der Bahn abgeholt. Prof. Schwartz Bostenowitsch begleitete sie.
Zusammen Kaffee. Mit ihm in die Stadt, alter Zoll ect. Dann Abendbrot zusammen
mit Storp. Zeigte ihm etliches aus Sammlung. Er ganz entzückt. Fuhr
um 845 nach Godesberg. Mit Eugen und Herta noch zusammen. Um 10 ¼
zu Bett. Müde.
Sa 10.4. Früh wach. Etwas Magenbeschwerden. Himmel bedeckt. Alles
blüht. Zeitig vor 8 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet. Karte ect.
mit Frl. Engel. Umsatzsteuererklärung von Zahlungen PR und MR. Dann
begann die Hölle zu sieden. Nach 10 Uhr weg, in der Stadt spazieren.
Josef gesprochen. Erklärung an Finanzamt abgegeben. Nach Tisch geruht.
Leider Regen. Zu fünf mit Eugen ins Kino, Gangolf: Condottiere. Etwas
lang. Abends fröhlich beisammen. 11 zu Bett, gut geschlafen.
So 11.4. 7 Uhr auf. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr zum Büro. 1 Stunde
feste gearbeitet. Akten mitgenommen. Frühstück mit Zamp. Helene
und Herta spazieren. Dto. nach Tisch. Mit der Elektrischen bis zur Gronau,
in der Sonne heim. Marianne mit Eugen aus. Sie ist stark an Schnupfen erkältet.
Kaffee und Abendbrot zusammen. Gemütlich beieinander. Abends namentlich
Freund Bruhns in Rom scharf durchgenommen. Maiböwlchen. Um 10 ¼
zu Bett.
Mo 12. Leuchtende Sonne. Um 7 Uhr auf. Erst etwas spazieren. Um 8 Uhr
zum Büro. Feste gearbeitet bis 10 Uhr. Allerlei erledigt. Dann Teilungsverhandlung
Niess mit viel Geschrei. Gegen 12 Uhr beendet. Telefonischer Anruf OLG
Köln, auf morgen 10 Uhr dort verabredet. Um ½ 1 müde heim.
Nachmittags geruht. Noch etwas Kaffee getrunken. Erst um 4 Uhr zum Büro.
Zu tun. Vetter geschrieben ect. Um 5 Uhr holte Braun Jonen und mich ab,
wir fuhren durch leuchtenden und blühenden Frühling nach Ödekoven,
Impekoven. V...en mit verschiedenen Urkunden bei gebrechlichen Leuten.
Flasche Wein bei Braun. Dann gegen 8 Uhr heim. Peter Jonen in Urlaub. Schneidiger
Soldat. Gab ihm 5 M. Zeigte Photos. Abends Mariannes Photos aus Italien
besehen.
Di 13. Bewegter Tag. Herrliche Frühlingssonne. Um 8 Uhr zum Büro.
Friseur. Um 9 Uhr nach Köln. Um 10 Uhr bei Neuss, OLG , Zimmer 116.
Bis 12 ¼ vernommen. Volksverratsbeihülfe! An sich Dezember
36 amnestiert. Ich hatte Aufzeichnungen der Verhandlung mit der Reichsbank
mit. Ein Glück. Er war sehr nett und auch befriedigt. Mir kam der
Schweiß nachträglich. Um 12 ¾ heim, noch mit zu Tisch.
Nachmittags um 2 ¼ zum Büro, gleich den mitgebrachten Text
der Erklärungen Jonen in die Maschine diktiert. Sonst zu tun. Um 6
Uhr Schluß. Bez. Revisor für Staatsabgaben kommt morgen wieder.
Bretz kam zur Bachstraße, aß Abendbrot mit. Ich ging mit ihm
bis 9 Uhr zur Krone. Dann bald zu Bett. Müde. Helene war mit Herta
im Theater, Marianne mit Eugen im Konzert.
Mi 14. Um ½ 8 Uhr auf. Im Büro gearbeitet bis 12 ¼.
Helene und Herta kamen mich abholen. Freudige Nachricht: Eugen ist zum
Fahnenjunker ernannt und als Militärarzt angenommen. Soll sich nach
bestandenem Examen in Berlin melden. Vor Tisch frisch gebadet. Nach Tisch
zu Bett. Müde. Erst um 4 Uhr zum Büro. Bis 6 Uhr gearbeitet.
Abends um 8 Uhr kam Eugen. Gemütliches Abendbrot. Er telefonierte
nach Hause mit seiner Mutter, konnte aber fast nichts verstehen. Ein Maiböwlchen,
auch mit Rotwein angesetzt, abends getrunken. Um 10 ½ sehr müde
zu Bett.
Abends um 6 Uhr mit Zamp aus dem Büro heim, warmer milder Frühlingsregen.
Die Tulpenbäume in der Bachstraße blühen in verschwenderischer
Fülle.
Do 15. Bedeckt und trüb, ein bischen Regen. Sehr schade jetzt
in der Blütezeit. Morgens vor dem Frühstück spazieren. Etwas
später zum Büro, feste gearbeitet. Nachmittags noch daheim Kaffee,
dann um 4 Uhr zum Büro und ununterbrochen feste Arbeit bis 6 ¼
Uhr. Storp noch zum Abendessen. Herta gab Ahnenpässe zurück.
Erst skizziert.
In Genua starb an Herzschlag plötzlich Ew. v. Hennig (Hemig?).
Fr 16. Morgens trüb. Mit Zamp im Regen Morgenspaziergang. Sehr
sch... die Obstblüte. Im Büro gearbeitet. Nachmittags kurz geruht.
Umgezogen: kleiner Anzug. Dann um ½ 4 zum Büro, einige Sachen.
Um 4 ½ mit Jonen zum Königshof. Generalversammlung Bonner Berg.
Alles glatt. Kaffee, Wein. Später mit den Herren zum Adler gute Pfeffer...
Mit Bergassessor Hassebrinck und F... Schenk aus Ulm gut unterhalten. Brachte
diese Cr... auf die Jagd. Da gings los. Gegen 11 heim. Gut geschlafen.
Sa 17. Feucht. Morgens mit Zamp auf einem Umweg zum Büro. Friseur.
Zu tun. L... beigearbeitet. Auch Kirchensteuernachzahlung mit für
500 M Abzug erledigt. Mal neugierig. Vor Tisch kam Frau Storp aufs Büro,
erste Hypothek 30 Mille g... V... an Gerling geschrieben. Mit ihr zur Bachstraße.
Helene und Marianne eben mit Herta aus der Untersuchung in der Frauenklinik
zurück, war gut. Frau Storp, die nicht zu Tisch blieb, kam nachmittags
zum Kaffee. Nach Tisch geschlafen. Abends zu viert auf einen Spaziergang.
Eugen kam zum Abendbrot, seine Mutter reiste um 7 ¼ Uhr ab.
So 18.IV.37. Trüb und regnerisch. Morgens daheim geordnet. Vor
Tisch mit Herta ins Provinzial-Museum. Seltsam ermüdet, nach Tisch
geruht. Früh Kaffee, dann mit Zamp am Rhein spazieren gegangen. Ohne
Kneipe heim. Abends zusammen gesessen.
Mo 19. Regnerisch. Traurig und kühl. Morgens kurz spazieren, dann
auf dem Amt gearbeitet. Nachmittags früh wieder hin, um 3 Uhr mit
Jonen im Auto F... Niederbachem. Regen. Abends mit Helene und Zamp nach
Endenich spaziert. Eugen war traurig, hatte Widerstand bei Pedell! gefunden.
Marianne mit Wessels (Vera hat Geburtstag) ins Kino. Mittags und abends
war Luka Woelki bei Herta zu Besuch. Um 11 Uhr zu Bett. Sehr gut bis ½
7 geschlafen.
Di 20. Führers Geburtstag. Etwas heller. Sonne bald weg. Halber
Tag gut, nachmittags schlecht. Früh zum Büro. Friseur. Feste
gearbeitet. Nachmittags (etwas viel gegessen) geruht. Schnaps, Tasse Tee.
Um 4 Uhr zum Büro. Zu tun. Unterführung Bachstraße für
Fußgänger offen. Brücke ab. Ilse Forstmann zum Abendbrot.
Helene mit Marianne zum Theater. Ich mit Herta am Ahnenpaß geschrieben.
Es fehlten noch einige Urkunden. Um 10 ¼ zu Bett.
Mi 21. Um ½ 7 auf. Marianne fährt nach Köln. Helene
mit Herta erst um 9 Uhr, da um ½ 9 versäumt. Letztere zu Tante
Maria zu Mittag. Im Büro gearbeitet. Nachmittags auch mit L... im
Auto nach Godesberg, Unterschrift Ob. ... a. D. Hartmann. Bauernteilung
bis 6 ½. Morgens hell, mit Zamp fast 1 Stunde spazieren gegangen.
Nachmittags dunkel. Liesel Schneiders war zum Abendbrot bei uns. Eugen
kam noch spät.
Do 22. Wieder ein Regentag. Traurig. Mit Zamp morgens länger spazieren.
Alter Zoll, dort kam mal die Sonne durch. Im Büro Aufenthalt durch
Steuerrevisor Onnebrink, der Lohn- und Bürgersteuer, auch von P.R.
revidierte. Alles in Ordnung. 0,54 Nachzahlung! Auch Wareneingangsbuch
geprüft. Nachmittags früh zum Amt. Mit Frl. Engel Abschluß
der Jahresliste 36 und Übertrag in 37 beendet. Urkunden. Abends gemütlich
zusammen, kam Eugen, der daheim durch Ausgehen der Heizung halb erfroren
war. Ahnenpaß ergänzt. Soll zum Standesamt.
Fr 23. Trübe, nicht viel Regen. Morgens kurzer Umweg zum Büro.
Gearbeitet. Frau Storp kam vor Tisch. Hypothekenablösung scheint sie
nicht sonderlich zu berühren. Mit zu Tisch. Eugen erst um ½
3. Rücksprache mit AGR G... Registersache. Heinz 2 l Apfelsaft und
2 l Wermuth in italienischen Flaschen gekauft. 4,40 + 1,60. Nach Tisch
geruht. Anstreicher an Hinterfront fertig. Er und Grußmann holten
sich Geld, 115 zusammen. Erst um 4 ¼ auf Büro. Stramm zu tun
bis 6 ¼. Abends mit Eugen nach Tisch zu 4 Spaziergang zu Kentner,
6 Bier und 1 Schnittchen. Um 10 zu Bett.
Sa 24. Endlich mal heller. Sportanzug angezogen. Kein Regen, aber auch
keine Sonne den ganzen Tag. Im Büro fleißig von 8 bis 12 ¼
gearbeitet. Nachmittags kurz geruht, dann zu 5 los, Helene mit Herta bis
Rüngsdorf, wir mit St. Gierberg den Rhein entlang zum Parkhotel. Vor
Mehlem war das Rheinufer überschwemmt. Zurück und im Umweg zur
Fähre. Sehr schön dort Kaffee getrunken. Großes A... ...
... Karte an Waldemar. Zamp war mit. Abends im Radio Cosi fan tutte aus
München Residenztheater gut gehört. Gut geschlafen.
So 25.IV.37. Spät auf. Gründliches Waschen mit Kopf ect. Bibliothek
geordnet. W.C. schickte 2 Zeichnungen ..., schrieb ihm Karte. Kühl
und bedeckt. Bibliothek geordnet. Von 12 bis 1 mit Zamp im Büro. Nach
Tisch geruht. Zum Kaffee und Abendbrot Bretzens hier. Waren wohlauf und
sahen gut aus. Hatten Kirchhofbild und Schm... verkauft. 600 für ersteres,
bar ausgezahlt. Sehr angeregt unterhalten, mit ihm und Zamp etwas spazieren
zu Kentner. Köstliches Bier. Abends Schinken, Spargel, Salat. Um 10
nach Hause. Karte von W.C.
Mo 26. Regen, trostlos. Die sauren Kirschen in Broichs Garten hinter
dem Büro blühen blendend. Karte von Bruhns, ihm Brief geschrieben.
Im Büro mäßig zu tun. Buche jetzt überzahlte St.Abgaben
heraus. Nachmittags geruht. Müde. Im Büro bis 6 Uhr gearbeitet.
Marianne hat S... Rücken links. (Pl...?) und ... sehr schlecht, auch
Neuralgie. Blieb zu Hause und meist im Bett. Herta wohlauf.
Di 27. Zeitig auf. Vor Friseur noch etwas spazieren. Mäßig
zu tun. Gegen 10 Uhr erschien der St.F.Beamte Henseler allein, diesmal
freundlich und hatte Auftrag festzustellen, daß ich ab 32 steuerlich
in Notariat gewesen. Hatte genaueste Auszüge über mein Konto
bei der Städtischen Sparkasse Bonn ab 31 bei sich. Ein Zettel mit
einer Gutschrift von 1046 M vom 14.3.35, durch telefonische Rücksprache
mit Köln als W.R. (Rotwein(?)) aufgeklärt. Gab An... je 3 - 5
... Akten vorzulegen. Hatte Aufrechnung O B, die ich in Köln zur Nachnahme
gegeben, bei sich. Um 11 Uhr ging er weg, angeblich zum Finanzamt. Nach
3 Uhr nachmittags kam er wieder. Schrieb Notizen, alles in Ordnung. Ich
würde keine Strafe bekommen. D. Sie... nicht gut rechnen. Um ½
7 fast herzlich verabschiedet. Helene ging mit Herta ins Theater. Gut geschlafen.
Weißbier.
Mi 28. Abends Lese Notare. Etwas heller und trocken. Endlich, endlich
mal ein wenig Sonne. Morgens viele Briefe: Von Blaschke, Willi usw. Mittags
guten Appetitt. Geruht. Nachmittags zum Büro. Um 6 zur Lese. Ziemlich
viele dort, auch Hammels... (Hummels...?) aus Cuchenheim, Blatzberg und
Walbröl, Mühlhaus aus Zülpich ect. Nachher Kegeln zu 8,
ich dabei, ohne zukegeln. Amüsant. Um 10 ½ mit Nöller
heim. K... h... Vertrag: Erbhof... Recht.
Do 29. Etwas neblig, trocken, sogar Sonne. Endlich mal! Jonen blieb
morgens und nachmittags aus, erst gegen Abend berichtet seine Frau: Durchfall!
– Mäßig zu tun. Nachmittags Boskamp und Frau in Pf... Gut unterhalten.
Mittags geruht. Mich in Kaiserswerth auf morgen abend angesagt. Die Unterführung
Meckenheimer Straße wird langsam fertig. Plattenbelag, Handgeländer,
Absperrung zwischen Bürgersteig und Fahrdamm usw. Helene mit Marianne
bei Dr. Göring. Mandelrest vereitert, abgesaugt. Marianne viel besser.
Fr 30. Morgens zum Amt. Trüb, doch Aussicht auf Aufhellung. Nachmittags
nicht viel mehr gearbeitet. Um 5 Uhr heim. Kaffee getrunken. Mit Handzeichenmappe
und Ledermappe um 606 Uhr im Eilzug nach Düsseldorf. Dort sofort Linie
11 erwischt und nach Kaiserswerth. Vor dem „Schiffchen“ erwartete mich
W.C. schon mit An... Deckers, Köln, Schwager von OLG Reiff (82 alt!).
Zusammen zum Zollhaus., angenehmes Abendbrot. Um 9 Uhr C. nach Hause ins
Stift gebracht. Deckers fuhr vorher heim. Hatte Bettwärme verordnet
und Wollweste nachts an. Schlief gut.
Sa 1.V.37. Kaiserswerth. Früh auf. Im Nebel spazieren nach Wittlaer noch vor dem Frühstück. Fischreiher gesehen. Gut gefrühstückt. Morgens mit W.C. zu Fuß nach Calcum. Schloß und Allee zurück. Wurde ihm etwas viel, geht schleppend am Stock. Mittagbrot gut, 12 Uhr im Zollhaus. Nachher zu W.C., dort geruht ect. Er bekam um 2 ¼ Kaffee. Hat schönes großes Zimmer und treffliches Essen. Pension 5,-. Nachmittags Sonne. Ging zur Fähre, wollte erst mit Ponte über, fuhr nicht. Dort am Haus in der Sonne gesessen und Tee getrunken. Abends ich auf Boot in Schiffchen. W. kam dorthin. Abendschoppen mit 3 Bier. Um 9 Uhr ins Bett. ... Handzeichnungen ... ausgesucht. Kaffee nachmittags bei ihm.
So 2.V.37. Kaiserswerth. Herrlicher Morgen. Um ½ 8 spazieren
gegangen. Im Stadtg. Frühstück. 2 Apfelstücke gekauft. 4
Butterbrote mitgenommen. Rechnung bezahlt. 7,70. Gepackt. Auf Pfalz gegangen,
spaziert. Um ½ 10 zu W.C., schon sehr geschäftig. Von ½
3 bis 4 zu Fuß durch Sonne und Wind nach Wittlaer. Dort Kaffee im
Freien. Spaziergang zur Kirche, Garten wg. Wohnung Clarenbach. Mit D zurück.
Schöne Straßenbahn. Ich holte im Schiffchen Mappe und Mantel.
Er blieb am Bahnhof. Abschied. Mit III stehend bis Bahnhof. ... 737 Eilzug
nach Bonn, 841 heim. Abendbrot. 10 zu Bett. Erst noch nicht gut eingeschlafen.
Auto jetzt Bachstraße.
Mo 3. Warm, Sonne, Wolken. Schöner Tag. Morgens mit Zamp ausgiebig
spazieren gegangen. Amt. Arbeit. Lange Verhandlung mit Ellersiek und Frau
in Sachen P...haus. 2 x mit Möller telefoniert. Abschluß? –
Mittags kurz geruht. Zamp mit Helene und Damen auf Baumblüte. Abends
müde. Im Büro gearbeitet. Um 6 Uhr holte Herta mich ab, ging
ins Kino. Tochter der Samurai, gut. Abends müde, zeitig zu Bett.
Di 4. Sonne, warm, nachmittags leichtes Gewitter... Mit Zamp früh
spazieren. Um 8 Uhr zum Büro, da Friseur. Ziemlich zu tun. Leopold
erinnert an Vertragsentwürfe, die ich dann nachmittags fertig bekam
und ihm abends hinsandte. Nach Tisch nur kurz geruht. Herta mit Marianne
abends im Theater. Ich mit Helene und Zamp vor Endenich spaziert im Halbdunkel.
Helene nahm Fichtennadelbad, hatte aber nachts ziemliche Beinschmerzen.
Mi 5. +12°C. Trüb. Mit Zamp etwas spazieren. Zum Büro
und gearbeitet. StAbgabe ect. Nachmittags kurz geruht. Helene mit Herta
II mal beim Arzt, sehr zufrieden. Um 3 Uhr schon zum Büro. Franz nimmt
Urlaub hinter Pfingsten. Frl. Engel und Jonen auch geraten, sich bald zu
entschließen. Meyer D...schrift einverstanden. Abends kam Eugen kurz.
Flasche Weißwein. Zamp gebadet.
Do 6. Früh auf. Bestrahlt. Um ½ 8 Kaffee. Morgens früh
schon. Zeitig auf. 802 mit Zamp mit StB nach Duisdorf. Bedeckt und windig,
hin und wieder Sonne. Oedekoven, darüber auf Sportplatz, Wald ect.
Um ½ 11 herunter, in Wirtschaft unten Glas Rotwein. 1216 Uhr zurück.
Mittags geruht. Auch Zamp recht müde. Nach dem Kaffee mit Herta und
Helene noch ein wenig halb auf den Kreuzberg gegangen. Helene hat heftiges
Rheuma, nahm abends II. Fichtennadelbad. ... Holstege abends mit zum Essen.
Herrliche Kirsch- und Apfelblüte gesehen. Einige Skizzen.
Fr 7. +7°C. Leicht bedeckt. Morgens spazieren gegangen. Um 9 Uhr
zum Amt. Gearbeitet. Mittags geruht. Etwas später zum Amt. Feste gearbeitet
bis 610 Uhr. Abends Fichtennadelbad vor Tisch. Danach sehr müde. Mittags
5 Handzeichnungen aufgezeichnet. 3 leere Weinkisten an Frau Krings in Bernkastel
fertig gemacht. 2 gehören ihr, 1 uns. (wurden Sa, 8.5., abgeholt).
Bestellung von 100 Flaschen auf 50 35er berichtigt.
Sa 8. Sonnig, leicht dunstig. Morgens früh auf. Mit Zamp auf kurz
zum Büro, noch vor 8 Uhr dort. Natürlich kamen bestellte Leute
nicht. Friseur. L. Brief von W.C. Pfarrer Wildhagen in Lessenich angerufen,
nachmittags mit Herta im Auto über Duisdorf dorthin. Freundlich empfangen.
Taufregister 1740 bis 1806 durchgesehen. Nichts besonderes gefunden. Um
3 Uhr wieder daheim. Kaffee, nachher noch etwas mit Herta spazieren. Helene
war mit Marianne, Storp und Zamp auf dem Ennert gewesen. Hörten abends
Beethovenfest: Symphoniekonzert von Beethoven, herrlich. Der Toten des
Zeppelin wurde gedacht. Ich hatte halbmast geflaggt.
So 9.V.37. Früh auf. Kühl, bedeckt. Bestrahlt (II. Mal 10
Minuten auf jeder Seite). Zum Muttertag Helene Haarhaus Rom geschenkt.
9 Uhr Frühstück. Ich schon 2 Stunden auf und gearbeitet. Bücher
geordnet und Handzeichnungen gebucht. Kartothek etc. Eugen kam etwas spät.
Im letzten Moment, als die Sonne etwas schien, zur Schifffahrt entschlossen.
Helene mit Herta und ich nahmen ein Auto und kamen um 10 Uhr pünktlich
zum Schiff. Wir waren zu fünf. Mittagessen ganz vorzüglich. Um
1 Uhr in Neuwied ausgestiegen. Spaziergang Mauer. Um 2 ½ Rückfahrt.
Stets bedeckt, kühl. Um 5 Uhr wieder daheim. Es kam Ruth Bretz. Ich
war müde, etwas geschlafen. Abends um 9 Uhr zu Bett.
Mo 10. Um 8 ¼ erst auf. Hell, warm und schwül. Mittags
Gewitter mit heftigen Regenböen, nachmittags Sonne. Um 9 Uhr zum Büro,
12 ¼ zurück, gearbeitet. W’bg will zahlen, ich nachmittags
Aufstellung durch Jonen geschickt. Kostenanfrage an Deutsche Akademie Rom.
Abends 9 Uhr noch mal aus. Mit Eugen und Holstege am Höttchen getroffen.
Bier getrunken. Um 10 ¼ nach Hause. Morgens war Josef auf dem Büro,
Einheitswert Alfter besprochen. Berichtete von Sistig und dessen Disziplinarverfahren
... im Prozeß wegen Bestechung gegen Dritten. Buchbinderei aus Beuel
vergeblich ...
Di 11. Früh auf. Mit Zamp noch vor dem Frühstück spazieren.
Mit Helene Frühstück, um 8 Uhr zum Büro. Friseur. 2 Sohn
Leop., mit ihm um 12 zum Vater, Feststellung, Bonngasse. Nachmittags kurz
geruht. Mit Jonen Teilung gearbeitet. Helene und Marianne im Theater. Mit
Helene und Zamp abends nach Tisch mit der Elektrischen zur Gronau gefahren,
dort herrlicher Abendspaziergang den Rhein entlang. Achter am Rudern. Schleppzüge
gingen vor Anker. Karte mit Personalanfrage (?) an Dr. Gericke, Deutsche
Akademie Rom. Am Büro kam gegen 6 Erna Gustorff mit Schwester. Buchbinderei
holten Buch ab.
Mi 12. Herrlicher blendender Morgen, strahlende Sonne, wolkenloser
Himmel. Schöner Tag. Etwas später auf Amt. Bequem gearbeitet.
Nachmittags (sehr zeitig Mittagbrot) kurz geruht. Bereits gegen 3 wieder
im Amt. Sache Brombach - Schwarz erledigt. Teilung Klees usw. Helene fuhr
mit beiden Kindern um 2 Uhr nach Hersel, Marianne schon früher heim,
kamen um 7 Uhr zurück. Eugen zum Abendbrot. Marianne hatte ihm Spargel
in Essig gemacht. Nach Tisch kam Ilse Forstmann. Ich war müde und
ging um 10 ½ zu Bett. Zigarrenkisten gereinigt und geölt. Waldemar
kommt diese Nacht von Berlin.
Do 13. Um ½ 7 auf. Mit Herta ab Büro um 858 Waldemar abgeholt
mit Zamp. Ich ging mit ihnen heim. Er war ziemlich müde nach der Nachtfahrt
im überfüllten Zug und ging zu Bett. Nachmittags auch geschlafen.
Abends um 6 Uhr gingen wir alle zusammen an den Rhein, dann in den Königshof,
wo wir nett gesessen. Abends kam Eugen, der jetzt den „Pedell Schallenberg“
besiegt und außer Kurs gesetzt hat. Saßen nach Tisch gemütlich
beisammen. Seltsame Dinge mit Günther R.? –
Fr 14. Schöner Tag. Früh auf. Vor dem Frühstück
mit Zamp nach Endenich spaziert. Um 8 ½ zum Büro, fleißig
gearbeitet. Helene war nachmittags mit Herta und Waldemar auf dem Drachenfels,
mit Wagen ab Königswinter. Um ½ 6 holte mich Marianne ab zum
Kino: Die ganz großen Thorheiten, Wessely ganz vorzüglich. Abends
zu Tisch kam Eugen. Nach Tisch Verst. ... Helene, die ganz ü... in
Er... – Marianne besorgt und kratzbürstig ... Mein Bier oben getrunken.
Um ½ 11 zu Bett.
Sa 15. Gut geschlafen. Bedeckt. Früh auf. Friseur. Frl Engel mit
Fieber grippeerkrankt zu Bett. Franz geht bis Anfang Juni in Urlaub. Kann
schön werden. Mittags alle 6 zusammen. Nach Tisch Schiffsausflug mit
Zamp geplant. Fiel in ein Gewitter, nicht aufs Schiff. Abgewartet, dann
zum Königshof, dann ins Kino. Ich mit Zamp heim. Etwas Radio, dann
nach Endenich, dort im neuen Sälchen ... Heideweg gutes Bier und Schnittchen.
Abends alle gemütlich zusammen.
So 16.5.37. Pfingsten. Fester Regen, den ganzen Morgen und Mittag. Daheim
geblieben, zusammen gesessen und uns unterhalten. Bequem Mittagbrot und
Kaffee. Erst dann hörte der Regen auf, und wir gingen zu 6 mit Zamp
den Rhein entlang zur Gronau, wo gerade das Sportfest zu Ende war. Mit
der Elektrischen heim. Zum und nach dem Abendbrot gemütlich zusammen.
Ich hatte morgens Maikräuter angesetzt. Bowle. Nachher ein Glas Weißbier.
Mo 17, Pfingstmontag. Gut geschlafen, Um ½ 8 auf. Um 926
fuhren Herta und Waldemar nach Hause. Fuhren 926 ab. Wir gingen heim, holten
Zamp ab, bei Waschküchenluft über Kreuzberg, Ippendorf Wald,
über Annaberg nach Catharinenhof. Dort auf der Veranda gut zu Mittag
gegessen. Schweinebraten ect. Zamp eifrig mit. Hatte dickes Bäuchlein.
Im Regen nach Godesberg. Um 3 Uhr dort im Parkhotel. Kaffee. Im Sitzen
geschlafen. Dann mit der Elektrischen heim. Konnte nicht ins Haus in Endenich
Heideweg. Bier etc mit Schnittchen. Um ½ 7 heim. Um 8 Uhr etwas
Abendbrot. 9 Uhr Musik aus Italien. Um 10 Uhr müde zu Bett. Am Spätnachmittag
Sonne. Schöner Tag.
Di 18. Zeitig auf, Friseur. Frl. Engel gottlob wieder da. Bequem gearbeitet.
Auch Vertrag Sei.../W... entworfen. Nachmittags erst eine Tasse Kaffee
daheim, dann zum Büro. Abends noch Rigel und Peter Lessenich mit Jungen.
Dann Abendbrot. Mit Marianne ins Theater. Vetter aus Dingsda, lustige Operette
von Künneke, flott gespielt. In der ersten Pause Bier und Schnittchen.
Marianne hat gottlob wieder Apetitt. In der zweiten Pause lebhaft unterhalten
mit LGP Weber und Frau.
Mi 19. Morgens mit Zamp spazieren. Büro. Mäßig zu tun.
Wessel da. Nachmittags um ½ 4 zum Büro.
An W.C. Die Handzeichnung D..., angeblich von Cuvilliés Fr.
übernommen und mit 150 bezahlt. 120 per Postscheck, 30 auf Bankhaus
C. A. Trinkhaus, Düsseldorf. Karte an ihn. Abends nach Tisch erste
linde Sommernacht. Mondschein, mit Helene, Marianne und Zamp spazieren.
Erst um 11 Uhr zu Bett. Sbg. (Sonnenburg) 6 - 7 bei uns, fährt morgen
heim.
Do 20. Um 7 Uhr auf. Blendende Sonne. Tagsüber heiß, +83°C.
Nachmittags der Himmel bedeckt, ohne Regen. Nachmittags kam Bretz ins Büro,
holte (hatte?) Z(essin?) D'dorf. Abends ohne Zamp in die Stadt. Bei Esders
& Dyckhoff eine Jacke zur Auswahl ausgesucht. Wird morgen geschickt.
Morgens vor dem Büro mit Zamp spazieren bei strahlender Sonne.
Abends zur Lese. Kurz allein gesessen, Bölchen, ... kamen um ½
8 Helene und Marianne, die bei Wessels zum Tee waren. Um ½ 10 heim.
Heiße Nacht. Durstig.
Fr 21. Unruhig geschlafen. Bedeutend kühler. Morgens Spaziergang,
dann zum Amt, zu tun. Nachmittags dto. Wind. Helene und Marianne fuhren
nach Godesberg und besuchten Tante Julie. Gottfried von Heimerzheim war
nachmittags hier, abends Storp. Bier. Ich hatte mir zu kleinen Wattepfropfen
ins linke Ohr gearbeitet. Storp wollte ihn nicht mit krummer Pinzette herausholen.
Um ½ 6 zum Kino: Krach in Kummerau. Ganz lustig. Abends etwas ...
ob starker Zigarren. Eugen ebenfalls.
Sa 22. Gut geschlafen. Früh auf. Strahlende Sonne. Langer schöner
Spaziergang. Büro, Friseur. Zu tun. Um 10 ¾ zu Wessel, alte
Kirdorf sehr frisch und munter, an Als... noch zu tun. Um 12 ¼ heim.
Kaum geruht. Nachmittags zu 3 um 3 Uhr nach Honnef zu Bretz zum Kaffee.
Frau Pf... und T... W... dort. Dann in den Garten. Herrlich. Kam A... zum
Abendbrot mit dem Ehemann. Storp dann auch, sehr fidel bei Bowle. 1108
heim, um 12 totmüde zu Haus.
Bretz noch nie so böse gesehen ob der Nachricht, daß Schnurr
versucht hatte, sein Portrait der Stadt Honnef zu verkaufen. Sehr belustigend.
Großen Brief von Deutsche Akademie Rom bekommen.
So 23.V.37. Wundervoller Sonntag. Nicht früh auf. Geordnet. Mit
Zamp nach Endenich spaziert. Dann zum Büro. Mittags Eugen da, nachmittags
um 208 mit Zamp alle nach Hersel. Marianne um 308. Dort war es sehr schön.
Wir waren im Garten die ganze Zeit. Kaffee unter der Eiche. Holzstoß
gemessen. Mit Weber Besprechung. Zamp ist geschwommen. Abendessen im Freien.
Erst um 10 Uhr zur Bahn. Um ½ 11 zu Bett. Herrlich geschlafen. Schöner
Tag.
Mo 24. Strahlender Tag. Verschlafen. Erst 7 ¾ auf. Vor dem Büro
spazieren mit Zamp. Im Büro ununterbrochen zu tun. Nachmittags dto.
Nachmittags mit Lempertz Hanstein telefoniert: Kl...(gleiches Wort wie
26.5.) in nächster Versteigerung. Er sandte ihn abends per Expreß
nach hier.
Maria fuhr schon mittags nach Hersel. Helene und Marianne holten mich
um 6 Uhr ab. Wir gingen durch den Stadtgarten an den Rhein. Bier. Kühl.
Zum BBV. ... Terrasse, Abendessen. Um 10 Uhr heim. Dann erst das Expreßstück
am Bahnhof abgeholt. Schwerer grüner Band, viel Dreck. Etwas unruhig
geschlafen.
Di 25. Um 6 Uhr auf. Helle Sonne, heißer Tag. Im Büro gearbeitet.
Um 12 Uhr kamen 3 Leopold. Nachmittags Testament ect neu entworfen. 7 Exemplare
hingeschickt. Helene war mit Marianne abends im Theater. Ich blieb daheim,
war müde. Die Hitze greift allmählich an. Briefe. Dank an St.
Henry Fritz Lugt, der Katalog Sammlung M... geschickt hatte. W.C. In Briefen
von Seehaus gelesen. Abends Löllgen.
Mi 26. Herrliches Wetter. Fest Hitze. Morgens kurz mit Zamp spazieren.
Büro. W... vom Finanzamt Köln-Altstadt dort, kam nachsehen: E...
P... läuft. Vollstreckung 4 Wochen hinter Zahlung. Zu tun. Nachmittags
nach Tisch kam W.C. mit Loevenich Köln, hatten Kl... (gleiches Wort
wie 24.5.) gesehen. Höheres Gebot durch L. L. hatte köstlichen
kleinen Flegel, signiert, bei sich. Eichenholz. Kaffee. Um ½ 4 ab.
Hitze. Büro. Bauer in Notare-Versammlung. Go... v... Um ½ 10
hungrig heim.
Do 27. Fronleichnam. Schöner Tag, fing mies an: Um ½ 7
auf, bedeckt, kühler Wind. Helene und ich um ½ 8 Uhr zum Schiff.
Etwas Fiselregen, der am Schiff stärker wurde. Im Mantel bis hinter
Gebirge. Dann langsam Sonne. Auf dem Sonnendeck gesessen. ... „Ostmark“.
Briefe an Dr. Gericke, Rom, Dr. Rave, Berlin; Karte an Herta ect. In Boppard
abgegeben. Vorzügliches Mittagessen zu 1,64. Um 252 in Boppard,
um 315 rheinab mit Goethe. Ich nahm Eiskaffee mit Milch, Helene Kaffee.
Abends Rotwein und Bier mit Schnittchen. Um 7 ¾ in Bonn. Marianne
hatte daheim Spargel. Marianne, Eugen und Zamp waren in Honnef gewesen.
Fr 28. Schöner Tag. Morgens und nachmittags im Büro. Mäßig,
aber doch zu tun. Mittags fest geschlafen. Erst spät zum Büro.
Zu tun. Abends daheim gelesen. Morgen wollen wir Schiffahrt machen. Wir
frühstücken und essen jetzt stets auf der Veranda.
Lese: Martina Wied: Rauch über St. Florian, Weinrad Linners, Der
doppelte Matthis und seine Töchter.
Sa 29. Früh auf und mit Zamp spazieren. Zum Büro, Friseur.
1 Begl. 9 ¼ heim. Frühstück. 9 ½ Abmarsch zu 4
auf Schiff. Vaterland. Wunderbare Fahrt nach Eltville. Dort abends zu Burg
Crass. 2 Zimmer zu 2 Betten. Im Garten. Besetzt. Abendbrot. Herrlich. 2
Flaschen MM. Selig zu Bett.
So 30.V.37. Eltville. Gut geschlafen. Mit Storp früh auf. Kaffee
im sonnigen und windgeschützten Garten. Um 10 Uhr mit dem Auto nach
Kiedrich. Erst in Gottesdienst ... 1035 mit dem Auto zurück. Gerade
noch aufs Schiff: Elberfeld. Unterwegs große Fülle und viel
Geschrei. 1150 bis 9 Uhr abends in Bonn. Im unteren Deck bequem gesessen.
Viel Leben ... Briefe geschrieben. Panzer Deutschland bombardiert, 20 Tote.
Dafür Hafen Almeria beschossen.
Mo 31. Etwas bedeckt. Tüchtig Regen. Vor dem Regen mit Zamp spazieren
gegangen. Zum Amt. Dumpf heiß und Regen. Um 12 Uhr mit Marianne bei
Schugt Tasche für Mutter gekauft. Löhne. Bleischwer kurz geschlafen.
Ganz zerschlagen. Erst um 4 Uhr zum Büro. Feste zu tun. Bretz: Hypothek
Lange. Marianne abends mit Forstmann im Theater. Kam müde heim. Abends
mit Helene und Zamp spazieren. Dann Monatskarten Rheinuferbahn für
mich und Marianne geholt. Bronzestatuette Maillol, stehendes Mädchen,
hier. 1 M geboten statt 1,2. Gut geschlafen.
Di 1.VI.37. Herrliche Sonne, nachher trüber, kein Regen. Morgens
mit Zamp spazieren. Marianne fuhr um ½ 8 nach Köln. Im Büro
morgens und nachmittags gearbeitet. Staatsabgaben schon erledigt. Nachmittags
u. a. Frau Oberdörffer da. 500 kg (?) B... bestellt. Ich fuhr 608
nach Hersel mit Abendbrot. Lubisch, der Stellmacher kann Kellertreppe diese
Woche nicht machen. Weber gesprochen. Um 8 Uhr mit Marianne zurück.
Vömel rief nachmittags telefonisch an. Will nicht unter 1.8.
Mi 2. Helenes Geburtstag. Etwas windig, trocken. Auf dem Amt fleißig
gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Gratulation. Pitt Müller hat schöne
Gartenlampe geschickt (33). Ledertasche von Schugt und kleines Buch über
Smets. Nachmittags Damenkaffee. Erst um 4 ½ zum Büro. Teilung
und Testament Wälder. Um 6 Uhr heim. Die Damen noch angetroffen. Zum
Abendessen waren Eugen und Ilse Forstmann da. Recht fidel. Wein und Weißbier.
Um ½ 11 zu Bett. Gut geschlafen.
Do 3. +5°C. Kühl, Sonne. Büro morgens und nachmittags.
Marianne fährt wieder zur Werkschule nach Köln. Erzählte
Freundin Jansen seltsame Dinge aus OB’s ...: Jan anscheinend ein Depp.
Gottfried Klein gekommen zum Umzug.
Fr 4. Schöner Tag. Morgens und nachmittags im Büro gearbeitet.
Dazwischen gepackt. Tagsüber kühl und windig. Helene Packen sehr
zusammengedrängt. Abends wurde es schwülwarm.
Sa 5. Herrliche Sonne. Früh auf. Noch gepackt. Um 8 Uhr zum Büro.
Friseur. Nachher gebucht. Kasse stimmte. AGR Kipp rief an, kommt Montag
zur Notariats-Prüfung als Beauftragter des LGPr. Mittags Suppe. Das
Auto verspätete sich, holte erst eine Kiste am Rhein ab (Traubensaft
aus Eltville). Um 2 ½ eingeladen, ¼ mit E... nach Hersel.
Ausgepackt. Große Hitze. Abends sehr müde. Nachts Boot mit Anker
weg.
So 6.VI.37. Herrliche Sonne. Um 5 Uhr schon die Sonne hoch. Um 7 Uhr
auf, mit Zamp an den Rhein, er schwamm. Hühner und Hahn im Uferberg,
es ging aber gut. Noch ausgepackt und geordnet ect. Mahlzeiten im Gartenhaus,
das abends mit der neuen Laterne herrlich beleuchtet ist. Marianne war
mit Storp auf der Insel. Morgens Boot vom Anker weg. Jungens holten es
in Uedorf. Man fand einen goldenen Ring drin. Gottfried blieb hier, schlief
vor Tisch. Nachmittags den Wein ausgepackt. Erdbeeren: Hümpchen.
Mo 7. +17°C. Um 6 ½ Uhr bedeckt, leichter Regen im Laufe
des Morgens. Um 709 nach Bonn, ins Haus, kurze Wichs geholt. Zum Büro,
zu tun. AGR Kipp zur Prüfung für LGPr dort. Viele Leute. Um 12
Uhr heim, schwül. Nach Tisch kurz und fest geschlafen. Um ½
4 mit dem Rad weg. Gewitter, wenig Regen. Kotze in Bonn an. Im Büro
bis 6 Uhr, dann heim. Alles wieder klar. Schöner abend. Mit Helene
und Zamp spazieren. Zamp freundet sich mit Nachbarhund Doris an.
Di 8. Um 8 ¼ in Bonn, bedeckt. Hatte Kotze mit, die jetzt in
Bonn hängt. Mäßig zu tun. Franz R. wieder ganz quick da.
Um 12 Uhr heim, um 4 heraus, 6 Uhr heim. Abends mit Helene rheinauf spazieren.
Ein Gewitter zog auf, das bis gegen 11 Uhr tobte. Ausgiebiger, höchst
erwünschter Regen.
Mi 9. Heißer Tag. Morgens erst kühler Nebel, ging aber bald
weg. Strahlende Sonne. Pflanzen Hitzebehinderung. Faßbender kamen
Schlauch leihen. Morgens in Bonn ins Haus: Faßhahn und 5 Honiggläser
geholt. 10 kg Natriumchlorat als Unkrautvertilger bei Marquart gekauft
(6 M). Franz mit Rad geholt. Allerlei Briefe und Entwürfe für
Spindler. Abends mit Helene nach Uedorf spaziert. Zamp war morgens und
abends geschwommen.
Do 10. 6 Uhr morgens schön. 19°C. Früh auf. Heißer
Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Langen telefoniert: Die Kohlen sind da. Ich gab
über Stollenwerk die Nachricht nach Hersel weiter und bestellte sie
heute auf 4 ½. Um 12 Uhr heim. Nachmittags mit Marianne bei großer
Hitze (bis 35°C im Wagen) nach Bonn. Im Haus dort kühl. Mit Storp
gesprochen. Fängt jetzt mit medizinischem Staatsexamen an. Leopold
war da, soll Samstagnachmittag mit ganzer Familie zu Ende gebracht werden.
Um 6 Uhr heim. Hitze, Hitze. Lang und still im Garten gesessen. Nachts
zwei größere Windstöße, sonst ganz still. Nur 1 Stunde
wach, sonst geschlafen.
Fr 11. Um 6 Uhr schon +22°C. Ein sehr heißer Tag. In Köln
bis +31°C. Um 8 Uhr nach Bonn. Mittags dort geblieben: Bachstraße.
Am Rheinuferbahnhof gutes Mittagbrot, dann in der Bachstraße geschlafen
und gelesen. Es zog ein Gewitter mit viel Donner, fast ohne Regen auf.
Um 4 ¼ Uhr zum Büro. Um 6 Uhr heim mit Kotze, aber nicht gebraucht.
Schön abgekühlt, abends gebadet. Fichtennadelbad tut gut. Wir
hörten auf dem Saal ein Konzert im Radio an. Gegen 11 Uhr zu Bett.
Gut geschlafen.
Sa 12. Herrliche Sonne. +17°C. Schön. Zeitig auf. 5 Gläser
für Honig zu Antwerpen. Um 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Um
4 Uhr nach Bonn, 5 Uhr zurück. Letzter Akt Leopold mit allen Kindern.
Hitze. Sehr schön in Hersel. Eugen war nachmittags mit Marianne auf
der Insel. Abends nach Tisch Spaziergang bis vor Widdig. Es war 28°
warm.
So 13.6.37. Prachtvoller Tag. Etwas später auf. Um 9 Uhr Frühstück.
Dann gespritzt, den Weg, Staub gebunden. Im Garten die Wasserschleuder,
gestern von Löllgen in Ordnung gebracht, geht trefflich schnell. Frühstück,
Mittagbrot und Abendessen im Gartenhaus. Helene und ich gingen nachmittags
mit dem roten Schirm zu Boskamp. Angenehm dort. Kaffee, Glas Wein. Luden
sie abends, kamen nach Tisch, Hümpchen. Freundliche Unterhaltung bis
11 Uhr. Noch etwas begleitet. Haben netten Schnauzer „Wuppo“. Schöner
Tag.
Mo 14. Stark abgekühlt. Wolkig und Wind. Kein Regen. In der Stadt
heiß. Um 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. 4 Uhr herein, 6 Uhr
zurück. Gearbeitet. Katholische Kirchensteuer will vorgehen. Die Mahlzeiten
in Hersel im Gartenhaus. Mit Kurt B. telefonisch gesprochen. Abends sehr
müde: Witterungswechsel? Herta will am 28. kommen. Am 29. habe ich
Termin in Köln. Früh zu Bett. Gut geschlafen.
Di 15. Um ½ 7 Uhr auf. Dunkel. +13°C. Wolkig, Wollhose und
lange Unterhose angezogen. Tagsüber ausgiebiger Regen. Um 8 Uhr mit
Helene in die Stadt. Um 12 Uhr nach Regen heim. Um 4 Uhr in die Stadt,
um 6 zurück. Mit dem Rad nach Roisdorf, Unterschrift geholt. Phantastischer
Regenhimmel. Auf dem Rückweg fester Regen. Etwas angenäßt
nach Hause. Umgezogen. Abends Weißbier, eisgekühlt. Trefflich.
Der billige Meyer sandte ein Paket mit Zeichnungen. Ich säte Boretsch.
Helene gebadet. Hatte Frl. Bursch abends in Hersel.
Mi 16.6.37. Kühl, Wind. 8 nach Bonn, 12 zurück. 3 nach Bonn,
6 zurück. Mäßig, aber doch zu tun. Abends vor Tisch Fr.
Boskamp vergeblich erwartet. Maria Pleinen zurück. Brief an W.C. wegen
der Sendung Meyer, diese nochmal gemustert. Mittags um 3 ¼ zur Bachstraße,
Studien im Thieme-Becker getrieben. Zimmer gelüftet.
Do 17. Nach Bonn im Regenmantel. Zum Katholischen Steueramt. R... unterwegs,
Leh... gesprochen. Etwas zugeknöpft. Gab ihm Stich: Keine Anmeldung
des Finanzamtes von Amts wegen, also Nachfr. Sämtliche Mitglieder
des Ausschusses aufgeschr. Hat Dienstag Sitzung. Josef angerufen, spricht
mit Hemig. Um 12 Uhr heim. 4 Uhr nach Bonn. Zwischendurch im Hause Bachstraße.
Korb und Tasche geholt. Wieder Regen, in Hersel sehr stark. Um 6 Uhr heim.
Kam trocken heim. Abends auf dem Saal gegessen. Mit Helene, Marianne und
Zamp Spaziergang zur Uedorfer Mühle. Großartiger neuer Garten.
Abends nach Tisch noch gebadet. . . . Gut geschlafen.
Fr 18. +10°C.!! Regen, Regen! Einige durchdringende Regengüsse,
dann mal wieder Sonne. 8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Nachmittags
um 3 Uhr heraus, mit Wüllenweber besprochen. Marsch Sonntag Kreisparteitag
Bonn. Steuersache kannte Leh... genau. Empfahl Lenz. Franz mit Brief hingeschickt.
Montag um 8 ½ zu ihm Wohnung Goebenstraße. Um 6 Uhr heim.
Zu tun. Abends nach Tisch sprach Frau Boskamp vor. Mann in Leipzig. Wir
begleiteten sie gegen 10 Uhr heim.
Sa 19. Sonne, +9°C! Schöner Tag, Nordwind. Bedeckt, mal Sonne,
abends hell und wärmer. Um 8 Uhr nach Bonn. Kasse stimmte. Helene
kam mich abholen, große Freude 2. Post: Finanzamt Köln-Altstadt
teilt mit, das am 7.8.36 gegen Sie eingeleitete Verwaltungsstrafverfahren
habe ich eingestellt! Frohes Wochenende. Um 12 ½ mit Helene im kleinen
Motorschiff nach Königswinter. Dort bei Bellinghausen gutes und reichliches
Mittagbrot. Nachmittags um 3 ¼ nach Niederbreisig und zu Bo... Um
645 ins Kino, sehr hübscher Bayernfilm. Stramm durch die Stadt, um
808 noch den Zug erreicht. Bonn im Fahnenschmuck. Abends Flasche Hei...
Monopol. Gut geschlafen. Eugen ist da.
So 20.VI.37. Um 6 Uhr +9°C. Trüb. Nachher Sonne und Wind. Um
½ 3 Regen. Mit Helene um 10 Uhr nach Bonn, zur Mehlem Fabrik, Herseler
schon abmarschiert. Im Hofgarten großer Aufmarsch, auch um die Wiese
herum angeg... Helene nicht getroffen, aber an der evangelischen Kirche
Aufstellung genommen. Lange gestanden. Beine steif. Vorbeimarsch. G...
nicht da. Glas Bier und Schinkenbrot am Rheinuferbahnhof. 208 mit Helene
nach Hersel. Am Bahnhof Platzregen. Erst gewartet, dann heim durch den
Regen. Karte von Bruhns. 4 Uhr Köln, Hotel Excelsior. Um 5 mit Storp
zu Rad zu Boskamp, Köln angerufen. 708 zur Bahn. Bruhns kam nicht.
Bestellung beim Portier gemacht. Um 7 ½ Gewitter aufgezogen.
Mo 21. Etwas trüb. Einige feste Regenschauer. Um 8 Uhr nach Bonn,
zu Le..., sehr freundlich und nett. Eifelverein. Mit der Elektrischen bis
Bahnhof. Zum Büro, zu tun. Morgens zu Henry Bruhns, rief von Köln
an, zu Mittag nach Hersel, holte ihn 101 am Zug ab. Marianne in Köln
bei Lebers. Angenehm bei Tisch: Heidi im Einjährigen durchgefallen.
... im Abitur, das sie wohl machen wird. Beide sollen nach Deutschland,
wissen aber noch nicht wohin, da alles fehlgeschlagen. Ich fuhr um 3 Uhr
nach Bonn, hatte zu tun. Er mit Helene um 330 zur Bahn, Helene holte Frau
Papst ab. Um 6 Uhr müde heim. Marianne kam erst um 10 Uhr heim.
Di 22. +11°C. Schöne Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn, gut gearbeitet.
Um 12 heim. Um 3 nach Bonn, um 6 Uhr am Bahnhof gevespert. Helene bestellt,
stieg mit Marianne in Hersel ein und wir fuhren nach Köln. Zum Hotel
Excelsior, Bruhns nicht dort. Die Damen gingen unten etwas essen. Zu Frh.
v. Schröder telefoniert, nochmal in die Stadt, ich trank eine Flasche
Bier im Café Reichardt am Dom. Dann Bruhns getroffen. Mit ihm ins
Richarz-Wallraf-Museum, bis Abend... Schön neu hergerichtet. Rondel
Ausstellung. F... kam nicht. Assessor Graf Moltke führte uns. Gegen
10 Uhr Schluß. Dann zusammen an den Rhein, im Stapelhaus eine Flasche
Wein. Um ½ 12 verabschiedet. B. sehr müde. 044 in Hersel.
Mi 21. Lang und fest geschlafen. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Sonne, +14°C.
Mäßig zu tun. Vor 12 Uhr mal im Haus, Bücher hingebracht.
Versteigerungs-Katalog B. vergeblich gesucht. Nachher Franz nochmal mit
2 Packen Bücher hin, die Gretchen nachmittags nach oben brachte. Um
12 Uhr heim. Erst um 4 Uhr in die Stadt. Gottfried brachte 60 Eier. Ich
nahm 2 Butterbrote mit und ging um 6 ¼ zur Lese. 1 Hümpchen.
Viele Notare dort. K... berichtete über Neuerungen in der Dienstordnung
ect. Angeregte Unterhaltung. Mit Römer heim. 908 nach Hersel. Dort
Ilse Forstmann und Eugen Storp (der auch den Katalog nicht hat).
Do 24. Morgens etwas später auf. ...tzig, diesig. +14°C. Erst
um 9 nach Bonn. Mäßig zu tun. Um 12 ¼ Uhr Helene abgeholt
zum BBV. Dort gut zu Mittag gegessen. Ins Haus Bachstraße. Feste
geschlafen bis ½ 4. Ins Büro. Helene machte mit Lisbeth Schneider
und Fr.... eine Schifffahrt. Morgens brachte Buch zu Eugen, fand gesuchten
Boc... Katalog. Um 6 Uhr heim. Helene kam erst 8 ½. Abends Radio.
Um 6 ½ Regen, feste und dicht.
Fr 25. +12°C. Frisch, bedeckt, schön. Nach Bonn, mäßig
zu tun. Umsatzsteuer fast fertig ect. Um 12 Uhr heim. Nachmittags Familie
Jonen vollzählig in Hersel. Sehr schönes Wetter. Doch erst um
4 Uhr nach Bonn, um 6 Uhr zurück. Noch getroffen. Hatte Sportanzug
an. Abends zu Boskamp. Frau hatte Geburtstag, brachte Rosen mit. Kühle
Bowle. Um ½ 11 ab. Wolkenwand. Sehr schöner Heimweg.
Sa 26. +9°C. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Um
12 Uhr zurück. Nachmittags holte Gretchen Zeichnungen bei M. v. Morbach
ab. Morgens Paket an Franz Meyer Dresden zurück. ½ Dutzend
für 3 ... bezahlt. Mäßig zu tun, doch stark beschäftigt.
Beigebucht. Jonen ist jetzt eine Woche in Urlaub. Nachmittags mit Eugen
angenehm im Garten Kaffee. Später kam Johannes, wurde um ½
8 von Mandt mit dem Auto abgeholt zu Weekend nach Petersberg. Vor Tisch
noch Spaziergang. Morgen sind hier Wett-Kanufahrten. Zelte ect. Wir wollen
morgen nach Niederbreisig mit der letzten Schiffskarte baden fahren.
So 27.6.37. +13°C. Herrliche Sonne. Um ½ 7 auf. Getuscht.
Spazieren. Schöner Tag. Morgens 1 Stunde mit Zamp spazieren, gelesen,
skizziert. Frühstück zu 4. Um 9 Uhr nach Bonn. Ich mit Koffer
auf der Elektrischen zum Rhein. Um 10 Uhr aufs Schnellboot, um 12 Uhr in
Niederbreisig ins Schwimmbad. Dort auch Erfrischung. Nachmittags um 250
mit Expreß zurück. In Bonn warm. In Hersel Kanuregatta. Viel
Volk und Autos ect. Um ½ 10 müde zu Bett.
Mo 28. Herta. Schöner Tag, heiß. 708 nach Bonn ins Büro.
Zur Bachstraße. Zeichnungen ausgepackt, eingeordnet, gebucht. Im
Büro bis 12 Uhr. Nachmittags um 4 Uhr Herta und Willy abgeholt. Fisch.
Beide nachmittags um 5 von Bonn. Telefonanruf Finanzamt Köln, ob ich
mich zur Verrechnung in Sachen Z. zur Verfügung halten könne.
Ja: Bornheim 305. Um 6 heim. Gemütlich im Gartenhäuschen zu Abend.
Di 29. Lang geschlafen. Morgens schöne Sonne, dann bezogen, rauh
windig und Regenschauer. Den ganzen Tag daheim. Mit Will und Herta unterhalten.
Ödhose Nabl gelesen. Kein Anruf von Köln. Nach dem Kaffe zwischen
2 Regenschauern mit Willi auf Mondorfer Fähre zu spazieren gegangen.
Abends Radio ect. Scheinen mich in Köln zur Dienstsache Zsch. nicht
benötigt zu haben.
Mi 30. Früh auf. Trüb. Um 8 nach Bonn mit Willy, der eine
Rheinfahrt machte. Friseur, dann schon 2 Finanzprüfer da, die Urkunden-Steuer
prüfen, aber keinen Notar geöffnet fanden außer mir. Angenehme
Leute. Um 12 Uhr heim. Zu tun. Um 3 Uhr raus. Driburg machte Hausverkauf
für Niedersachsenhaus. 15 ½ Mille. Um 6 Uhr heim. Die Finanzleute
arbeiteten noch weiter. Storp in Hersel. Hatte F-Station Medizinisches
Staatsexamen mit 1 bestanden. Luca Woelki besuchte Herta. Staatsexamen
mit gut bestanden. St. Referendarin.
Do 1.7.37. Mit Willy um 709 nach Bonn. Büro Dampfschiffahrt. Köln
abgetrennt und eingesandt. 3 % Dividende. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Vorher
früh mit Willy in die Stadt. Regnerisch. Mittags müde. Geruht.
Erst um 4 ½ nach Bonn. Um 6 Uhr fertig. Die beiden Steuerrevisoren,
nette Leute, arbeiten noch. Abends recht müde. Helene klagt sehr über
Gliederschmerzen. Nimmt ein Fichtennadelbad.
Fr 2. Um 8 Uhr nach Bonn. Urkundensteuer Prüfer mittags fertig,
gottlob. Vorher nett verabschiedet. Will zu Tante Julie nach Godesberg
und nach Honnef. Kam abends zurück. Mittags Fisch. Eine Zeitlang drohte
ein Gewitter, warm, blieb aber trocken. Um 12 heim, nachmittags 4 Uhr in
die Stadt, erst um 7 heim. Zu tun. Jonen hatte 2 kl. Aale hier gelassen,
davon Abendessen. Helene starken Durchmarsch, aß Päppchen. Herrlicher
Abend. Marianne war nachmittags in der Stadt.
Sa 3. Herrlicher Morgen. Früh auf. Um 8 nach Bonn. Friseur rief
ab, ich ging Salat kaufen und zum Friseur. Mäßig zu tun. Kassensturz.
Umsatzsteuer, Staatsabgaben. Um 12 heim. Willi war morgens in der Stadt.
Nachmittags sehr schön. Eugen kam nach dem Kaffee. Abends nochmal
Aal. Wunderbarer Abend. Kleine Bowle.
So 4.VII.37. Um ½ 7 schon 19°C. Herrliche Sonne. Früh
auf. Kurze Wichs. Mit dem Rad und Zamp den Rhein entlang bis vor Urfeld.
Gezeichnet. Pferde in der Schwemme. Herrlicher Morgen. In Widdig landeinwärts.
Feldwege Zeichnung. Gegen 9 Uhr zu Boskamp. 11 Eier gekauft. Zamp wieder
sehr knurrig. Hatte SA-Mann von Berlin dort. Zu Abend zu Tisch gebeten.
Um 9 ½ wieder daheim. Kaffee. Umgezogen. Bei Frings um 11 Uhr mit
Helene Besuch gemacht, der seit 60 Jahren fällig war. Auch bei Dr.
Hopstein, zeigte ganzes Haus. Nachmittags fest geruht. Alle Mahlzeiten
draußen. Nach Tisch kam Boskamp mit Frau und Sohn. Bowle. Eugen war
auch da. Um 11 Uhr zu Bett. Gewitter gehen ohne Regen.
Mo 5. Heiter, bedeckt, 16°C morgens. Willy fährt heim. Helene
kam um ½ 12 heim. Ich ging mit ihr zur Medizinischen Klinik, wo
sie um 12 ¼ bestellt war und dort gegen 1 Uhr Untersuchung hatte
durch Professor Martini. Noch nichts entschieden. Durch die Stadt zum BBV.
Um ½ 2 Uhr Mittagbrot. Eugen war dort, wir aßen zusammen.
Eugen hatte bei Zehlen anscheinend recht gut abgeschnitten; morgen dort
die II. Hälfte. In der Bachstraße geschlafen. Heiß. Tranken
Tasse Kaffee. Um 4 ¼ zum Büro. Helene holte mich um 5 ¾
ab. Wir tranken eine Himbeer-Limonade am Banhof. Um 6 Uhr heim. Herrlich
abgekühlt abends. Willi in letzter Stunde Helene die Ohren voll gesungen
... ...: bekommt Krämpfe und Tobsuchtsanfälle. Recht so. Hält
ihn in Schach.
Di 6. +16°C. Schön. Helene fuhr um 8 Uhr mit nach Bonn zur
Klinik. Heiß, etwas schwül. Um 8 Uhr nach Bonn. Helene später
zur Klinik. Um 12 Uhr zusammen heim. Erst um 4 Uhr wieder in die Stadt.
Wera Althoff mit Militär-Urlauber Krohne entblödet sich nicht
trotz Herta nach Hersel zum Schwimmen zu kommen. Unglaublich. Karte von
Willy aus Genthin, von Gerd aus Versailles. Storp II. St. gemacht bei Zehlen,
aber Pech gehabt. 2 - 3. Abends schön beisammen. Ich ging zeitig zu
Bett.
Mi 7. Morgens gegen ½ 6 begann es leise zu regnen. +14°C.
Wahre Wohltat, fester Regen. M...schießen vorläufig nichts.
Um 8 nach Bonn, um 12 zurück. Umgezogen. Nachmittags 424 nach Köln.
Mit P. Spindler, L... und Siebold in Mühlengasse 17. Beurteilung.
Um ½ 6 zu Kurt. OB kam bald, ... ... ... Bis gegen 7 unterhalten.
Wollte Endziffer nicht sagen. Fulda ab. Alle wollen Erfolge! – Um 7 mit
Siebold im Krüzchen getroffen. Glas Bier. 720 nach Hersel. Dort hatte
es stark geregnet. Abends müde. Um 10 zu Bett. Dienststrafverfahren
gegen Zschirnt.
Do 8. Schöner und ereignisreicher Tag. Herrliche Sonne. +13°C,
kühl. Um 8 Uhr nach Bonn. Um ½ 12 kam Professor Blaschke. Helene
erst nach 12 Uhr, zur Medizinischen Klinik, lange gesprochen. Ganz geringe
Gelenkabnützung. Viel Diät, nur nicht schonen. Bad gleichzeitig.
Nicht weit marschieren. Um ½ 2 zum BBV mit Blaschke und Prof. Weis
mit Frau und ... Assistent. Auch Storp getroffen. Eugen hat ein weiteres
Fach mit 1 gemacht. Zu 3 gingen wir nachmittags ins Café Rittershaus.
Helene fuhr um 4 Uhr heim, ich ins Büro. Erst um 7 Uhr heim mit Storp,
der nachmittags noch ein Fach mit 1 bei Martini machte. Ilse Forstmann
war in Hersel. Abends vermeintlicher Wehenbeginn. Telefoniert an Frauenklinik,
daß Ilse Forstmann hier bliebe. Herta nachts etwas erbrechen. ...
Fr 9. ... Herrliche Sonne. +13°C. Fasten, 709 nach Bonn. Ich um
8 Uhr nach Bonn, 12 Uhr zurück. Jonen wieder da, will später
noch 2 Tage Urlaub nachnehmen. Von 4 - 6 in Bonn. Zu tun.
Herta fühlt sich noch ganz wohl und langt sich gut. Helene bekam
Diätzettel von Martini; Eugen riet zu Vorsicht damit. Inzwischen hat
sie schon annähernd 3 kg abgenommen. Die Schmerzen, augenscheinlich
nervöser Art haben stark nachgelassen. Petter’sche Krankheit.
Sa 10. Früh etwas Regen. +13°C. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach
Bonn. Um 12 zurück. Stramm zu tun. Beigebucht ect. Jonen da. Storp
fuhr morgens mit nach Bonn. Herta noch ganz munter. Helene hat angeblich
3 kg abgenommen. Nachmittags mit Brügelmann-Auto Säulenartige
Nachtskommode nach Bonn, Personenwaage ect. nach hier. Leider noch kein
... hier. Mit Helene und Herta rheinauf spazieren gegangen. Abends gemütlich
zusammen auf dem Saal. Mal seit langer Zeit nur wir 4 zusammen.
So 11.VII.37. Windig, trüb, +12°C. Spät auf. Vor Tisch
mit Herta und Helene am Rhein spazieren. Dto gegen Abend. Heftiger Nordwind,
kaum Regen. Mittags geruht. Zum Kaffee kam Oberschwester Martha Engels.
Kaffee auf dem Saal. Sie setzte sich an den Rhein und aquarellierte. Helene
ging mit Herta und Zamp spazieren. Ich spazierte abends. Eugen kam, macht
morgen vormittag weitere Station.
Mo 12. Etwas kühler, schöner Tag. Morgens früh auf.
Mit Eugen um 709 nach Bonn. ... Examen Hautklinik bis ½ 3. Mit 1
gemacht. Ich war im Büro ging in die Stadt, von 11 - 11 ½
zu Geh. S. A. Bardenheuer. Kann nicht mehr weit gehen. Haus im Einheitswert
auf 32 runter. Keramag hat für Wohn- und Geschäftshausbau auf
H... Grundstück keine Bauerlaubnis erhalten. Um 12 Uhr heim. 4 - 6
heraus. Lisbeth Frömling da. Abends kleines Pfirsichbölchen,
zu dem ich Früchte mitgebracht hatte. Herta wohlauf. Karte von W.C.
Gut geschlafen.
Di 13. Um ½ 7 auf. Sonne, milder Tag. Leichter Nebel, dunstig,
warm bis schwül. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 Uhr mit Liesel
Schneiders heim. Sie blieb bis abends. Brief von Frau Gu...dse. Mittags
um 4 Uhr nach Bonn, um 6 heim. Müde abends, kein Spaziergang. Liesel
ging mit Eugen abends nach Bonn. Morgen wird Kathrinchen Klein in Hersel
begraben.
Mi 14. Sonnig und warm, z. T. etwas schwül. Um 8 Uhr nach Bonn,
um 12 zurück. Von 4 bis 6 in der Stadt. Morgens in Hersel Begräbnis
Kathrinchen Klein, mit 62 +. Helene besorgte durch Gretchen einen Kranz
in Bonn und ging mit. Heiß. Im Büro mäßig zu tun.
Alte Abwicklungen in Ordnung gebracht. Abends nach Tisch zu 4 rheinauf
spaziert. Eugen arbeitet fleißig in Bonn auf Station in der Frauenklinik
nächste Woche. Flasche Bier abends. Mal kein Besuch. Weber nachts
auf Arbeit, nachmittags ganz erschöpft heim und zu Bett.
Do 15. Das II. Mal nachts gegen 1 - 2 wach geworden. Morgens früh
schon +18°C. Herrlicher Morgen. Ein Pirol sang ganz nahe. Von 8 bis
12 nach Bonn. Mittags um 3 Uhr hinein. Schlimme feuchte Hitze. Lange Besprechnung
mit Dr. W. Ch. Lehmann (Frau Dümmler Vertrag (Verlag?)). Um 6 Uhr
heim. Abends mit Helene etwas spazieren. Zamp tötete einen Maulwurf.
Dann gebadet. Noch etwas auf, aber unruhig geschlafen.
Lorenz begann mit Xylamon zu spritzen; Defekt an Spritze, Brühe
im Gesicht. Zum Arzt geschickt.
Fr 16. Unheimlich klar bei hohem Barometerstand. Wind, kein Regen.
Von 8 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Mäßig zu tun. Beigebucht.
Mal in der Bachstraße. Römer frug naiv an, ob ich morgen in
die Kirche gehen könne, in Exequien. Marianne nachmittags in der Stadt.
Abends mit Herta und Helene und Zamp spazieren. Früh zu Bett. Gut
geschlafen. Helene hatte nachts mal wieder Schmerzen.
Sa 17. Um 6 Uhr auf. Leiser Regen. Um 704 nach Bonn. Der Regen hörte
auf. Zur Bachstraße. Mit schwarzem Anzug und Zylinder zu Exequien.
Vorher Friseur. Römer dort. (Rauschen?) Kondoliert. Zum Büro.
In der Bachstraße umgezogen. Rolle mit Papier mit. Um 12 mit Eugen,
der mich aufsuchte. Hat mit Schwierigkeit Materie in der Frauenklinik bei
Siebke bekommen. Nach Hersel. Herrlicher Tag. Sonne, Wind und Wolken. Löllgen
da; abends Fabrik aufgeräumt. Hitler-Jugend-Heim. Spät bei Abendrot
noch mit Helene, Herta, Marianne und Eugen aus. Zamp geschwommen.
So 18.VII.37. Herrlicher Sommer-Sonnen-Sonntag. Früh auf. Mit Zamp
auf dem Rad den Rhein entlang ins Uedorfer Feld um II. Feldscheune. Skizze.
Boskamp, der ... auf 15 Eier, ging mit Schwupp mit an den Rhein. Beide
Hunde schwimmen. Um 9 ¼ Uhr Frühstück. Im Garten gesessen.
Umgezogen. Um 11 Uhr kam Paul Frings mit seiner Frau zu Besuch. Im Saal
geredet. Mittagessen im Garten. Abends mit Herta und Helene noch mal etwas
spazieren. Marianne war mit Eugen und Zamp am Vormittag auf der Insel.
Müde zurück. Schöner Abend. Um 10 Uhr fuhr Eugen nach Bonn.
Morgen Frauenheilkunde-Examen.
Mo 19. +10°C. Herrliche Sonne. Helene will mit nach Bonn. Marianne
bleibt daheim. Schöner Tag. Um 12 Eugen etwas enttäuscht, weil
er bei Prof. Siebke nicht recht voran kam. Fuhr mit nach Hersel. Helene
fuhr um 8 Uhr mit nach Bonn. Dto um 12 Uhr zurück. Im Haus. Kurt rief
nachmittags an; kam mit Ilse um ½ 9. Bowle. Fidele Unterhaltung.
Geht übermorgen Boisin. Bis 8.8. geht OB in Urlaub. Er auch nach Bayreuth.
Storp um 8 Uhr nach Bonn gefahren, da morgen wieder Examen.
Allerhand gehört, was ich wissen wollte.
Di 20. Herrliche Sonne. Früh auf. +15°C. Von 8 bis 12 in Bonn.
Heiß mittags. Morgens Glycerin Drops ect. gekauft. Fleißig
in der Bachstraße. Eugen kam nicht. Erst nachmittags um 4. Hatte
bei Siebke im abgekürzten Verfahren schon mit 1 bestanden. Ich schickte
ihn Fische holen und fuhr dann um 5 Uhr nach Hersel. Abends um 8 zurück.
Ich fuhr um 6 Uhr heim. Ging abends an der Bahn das Rad holen. Vor Tisch
Fichtennadelbad. Abends zogen Gewitter auf, es kam aber nichts. Erst nachts,
mit Regen.
Mi 26. Um 6 Uhr auf. Herrlicher Morgen. Erstmals erst von 9 bis 12
in Bonn. Ich fand in der Bachstraße Anschreiben auf K.Sammlung und
nahm es mit. Mittags fuhr Eugen mit. Nach Tisch im Gartenhaus feste geschlafen.
M... Hol... Von 4 bis 6 in Bonn. 5 ¼ kam Schäfer, bezahlte
ihn. Lichius Pietersz. Fuhr mit ihm nach Hersel. Im Garten gesessen und
gut unterhalten bis ½ 8. Gottfried brachte Eier: die Flitterwochen
in Heimerzheim. Abends Heuernte: alles zu Ende. Morgen holt Pitter die
Möbel.
Do 22. Schlecht eingeschlafen. Kein Regen. Morgens bedeckt. Mit Zamp
etwas am Rhein spazieren. Um 9 Uhr nach Bonn. Zustellung OLG: Einleitung
Dienststrafverfahren gegen mich wegen falscher Beratung von Z. Die Anfrage
nach NSDAP mit Mitgliedsnummer beantwortet. Max Br. angerufen, nicht da.
Ihm Brief mit Anfrage über Stand des Verfahrens gegen Z. Anwalt ...
von Juli ... nachgesandt.Mit Schönberg morgen mittag in Köln
verabredet. Um 12 Uhr heim. Helene aber nichts darüber mitgeteilt.
Um 3 Uhr in die Stadt. Abschrift des Einleitungsbescheides und der eidesstattlichen
Versicherung. Um 6 Uhr heim. Abends etwas müde. Das Ferienkind Barbara
Weber lebt sich ein.
Fr 23. Großvater? +13°C. Früh auf. Helene fuhr mit nach
Bonn. Bedeckt und windig. Um 8 Uhr nach Bonn, zu tun. Beigebucht. Jonen
mittags verabschiedet. Um 12 ½ mit Auto Willi Hann Trier nach Köln
mitgenommen worden. Um 105 bei Schönberg. Sache verhandelt. Hatte
den Eindruck: Dr. Z. soll freigesprochen und Dr. R. dann gepackt werden.
Mit Schwester angenehm zu Tisch. Mittagbrot. Glas Wein auf glückliche
Enkelgeburt. Heute der Tag laut Arzt. Um 315 mit dem Schnellzug nach Bonn.
Feste gearbeitet. Um 6 Uhr heim. Müde. Herta ganz munter. Eugen fuhr
mit. Macht Augen erst nächste Woche. Abends gemütlich beisammen.
Regen, auch nachts Regen.
Sa 24. Milder. +15°C. Tröpfelt. 709 nach Bonn, zur Bachstraße,
dann ins Büro. Zum Friseur, Haare bequem geschnitten. Im Büro
fleißig gearbeitet. Die Kasse stimmte. Zahlung in Sachen Grün
an PLR. Jonen auf Fischurlaub. Um 12 Uhr heim. Herta wohlauf. Morgens und
mittags feste Regen, kühler. Marianne fuhr mit Eugen nachmittags in
die Stadt. Abends am Ersatzradio (unseres ist in Reparatur) Lohengrin aus
Bayreuth gehört. Vor dem Abendessen mit Helene, Herta und Zamp bis
zur Mondorfer Fähre spaziert. Vor Tisch Zamp noch gebadet. Vor Mittagtisch
nahm ich ein Fichtennadelbad. Das Ferienkind Bärbchen Weber lebt sich
gut ein. Von Bruhns Karte aus Orta Novarese, kl. See.
So 25.VII.37. Schöner Sonntag. Morgens ganz klar. Dann Wolken und
Wind, nachmittags etwas Regen. Bedeckt. Weite Sicht. Morgens mit Zamp am
Rhein gesessen, etwas gezeichnet. Frühstück zusammen im Gartenhaus.
Eben fertig, kommt Boskamp mit Schwupp. Mit ihm auf die Insel, wo dauerhafte
Zelte. Hunde schwimmen gelassen. Zurück und ein Glas Wermut bei uns.
Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Herta spazieren. Herta noch sehr
wohlauf. Radioersatz.
Mo 26. Bedeckt, windig, ohne Regen. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Vormittags
feste gearbeitet. Erst um ½ 12 ein Butterbrot. Brief von Max, Karte
von Schönberg. Diesem die K... mitgeteilt: Gegen Z. DstV. OLRG. Ab
1.7. suspendiert. –
Um 12 Uhr heim. Marianne hat „Namenstag“. Etwas bei Beissel gekauft.
Herta ein Markenheftchen. Nachmittags um 3 Uhr in die Stadt, abends um
6 Uhr heim. Akten, Besprechung. Daheim abends von Apfelsekt mit mitgebrachten
Pfirsichen: Kullerglas, schmeckte gut. Herta unverändert. Nur die
Schenkel müde manchmal. War mit Helene weit spazieren.
Di 27. Früh auf. Bedeckt, +13°C. Vor dem Frühstück
mit Zamp weit spazieren. Ich wäre am liebsten in der kühlfrischen
Luft bis Bonn marschiert. Um 8 Uhr zur Bahn im Regen mit Umhang. Dann trocken.
Im Büro gearbeitet. Sendung billige Meyer ausgepackt. Einige Bll.
bemerkenswert. Brief von W.C., nachmittags an ihn. Um 12 Uhr heim. Erst
von 4 bis 6 in Bonn. Vor Tisch mit Brief zu Boskamp, 20 Eier mitgebracht.
Frau geb. Erler, geschiedene Gelpke. Abends Radio gehört. Kasten Bier
bekommen. – Eugen in der Augenklinik im Examen. – Herta gehts gut. Noch
kein Fortgang. Kaufte 3 Monatskarten.
Mi 28. Um 8 Uhr nach Bonn bis 12 Uhr. Zu tun. Anruf LGR: 9 ½
morgen zu AGR Schmitz. Von 3 bis 6 im Büro. Mit Jonen Entgegnung auf
Beschuldigung mit Schreibmaschine niedergelegt. Histor. Notizen aus Tagebuch
und Gästebuch gemacht. Mittags kleine leckere Matjesheringe. Nachmittags
Durst. –
Abends nach Tisch alle mit Zamp Spaziergang. In Widdig Boskamp und
Frau getroffen. Wir gingen eine Strecke zusammen und dann zurück.
Völk. gelesen, kommt seit 8 Tagen. Eugen hat bei der Augenklinikprüfung
mit gut abgeschnitten. Morgen Hals-Nasen-Ohrenklinik. Nicht in Hersel.
Kein Regen.
Do 29. Dies nefastus: Von 9 ½ bis gegen 11 Uhr Vernehmung LGR
Schmitz. Dienstaufsichtsverfahren wegen Steuersache. Trotz Einstellung
der Steuerbehörden. Also Anzeige. Frage, ob einfach oder förmlich.
Dienststrafverfahren folgt. Ich schreib mit J. noch vor Tisch an Hand längst
vorbereiteten Materials eine Eingabe an OLG Präsidenten mit Bitte,
von der Einleitung eines förmlichen Disziplinar-Strafverfahrens abzusehen.
– Abschrift der Vernehmung und die Eingabe ab an Schönberg. Nachmittags
von 12 bis 3 in Hersel. Nichts gesagt. II Eugen bestand bei Prof. Nüssmann
nicht, nur 5 Minuten höchst unfreundlich. Auch seine Ferienreise-Abfahrt
geprüft(?). Neue Prüfung erst 8.9. Eugen war sehr deprimiert,
hatte sich abends etwas erholt. Ich kam um 6 Uhr heim.
Fr 30. Früh auf. Um 7 Uhr nach Bonn, mit W. Weber gesprochen.
Pa... pol. Zeugnis. Paket Handzeichnungen von der Bachstraße. Vorher
(... ... Peter J. auf Urlaub) zum Büro. Brachte Eilbrief an Waldemar
wegen Hülfe Opa zur Post. Morgens gearbeitet. Paket an Meyer zurück.
Mit Jonen Entwurf für Eingabe an Gnadenbe... in Notarkammer. Um 12
Uhr heim. Um 3 in die Stadt. H... lassen bei Winters. Waldemar rief an,
kommt schon diese Nacht. Er hat den Brief wohl nicht mehr bekommen. Um
6 Uhr heim. Abschrift von Pol.-bericht Ortsgruppe Hersel. Abends im Garten.
Um 9 zu Bett, um 12 auf mit Rad nach Roisdorf, Waldemar abholen.
Sa 31. Um 8 Uhr nach Bonn. Aufregender Morgen. Feste gearbeitet. Friseur
bezahlt. Gehälter, auch Kreisleiter der NSDAP. Nun auch A...-Behörde.
Gnadengesuch mit Anlagen endlich um 12 ¼ fertig. Damit zu LGPr.
Erst etwas ungnädig, dann taute er auf, erzählte alles, was er
wußte, ich ihm von Z. Riet privat von Eingabe ab, nahm sie mit. Erst
um 1 Uhr nach Hause. Müde. Waldemar holte Koffer in Bonn. Mittags
alle schön zusammen im Garten gegessen. Dann 2 Stunden im Bett geschlafen.
Zum Kaffee und abends sehr schön alle zusammen. Abends um 10 ¼
zwei Flaschen Apfelsekt mit Kullerpfirsich. ¼ 11 zu Bett. Gut geschlafen.
Vor 1 Schönberg angerufen, will morgen nachmittag nach Hersel kommen.
So 1. Aug. 37. Sonntag, trüb und windig. Etwas länger geschlafen.
Frühstück mit allen zusammen recht spät. Etwas am Rhein
gezeichnet. Viele Segelboote. Mittags großer Tisch. Nach Tisch auf
dem Sopha gelegen und geschlafen. Schönberg kam um fünf. Erst
mit ihm besprochen. Wollen Wolbers aufsuchen. Alle v BS ... Vielleicht
persönlich zu G... Berlin. Hatte in Köln sich umgehört.
Kaffee zusammen, auf der Veranda gesessen. Martha de Blink da. Pitt und
Frau nicht empfangen. Abendbrot. Um 10 Uhr mit Schönberg an die Bahn.
Mo 2. Um 8 Uhr nach Bonn. OB angerufen, schickt grünes Aktenheft
zu Schönberg. Schönberg angerufen, mit Wolpers überlegt.
Er gibt Bescheid. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Nachmittags nicht nach Bonn.
Gemütlich im Freien Kaffee getrunken. Bei Herta muß es bald
losgehen. Sie hat Erbrechen und Durchfall. Sonst wohlauf. Sie geht noch
spazieren. Um 5 mit dem Rad nach Roisdorf. Zu früh dort, daher zu
Franz auf die Burg. Schachtel Obst und Tomaten gefaßt. Zu Joh., Jonen
kam. Zahlungen in Sachen Kolf/R und G... Einige kleine Schauer. Jonen auf
Tg. ... noch über ½ 8 gewartet. Mit Rad heim. Prächtige
Fahrt. Um ½ 11 zu Bett. Herrlich geschlafen.
Di 3. Bedeckt und windig, doch leider kein Regen. +13°C. Um 8 Uhr
nach Bonn. Friseur. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch fest geschlafen.
Helene und Marianne waren in Köln, kamen erst um 2 heim. Wir hatten
vorher gegessen. Eugen fuhr um 12 mit mir, bei Pietraski, gerichtliche
Medizin mit 1 bestanden. Er ist nun wieder ganz im Lot. Glückstag.
Um 4 nach Bonn. Schönberg rief an, hatte sich mit Wolperts verständigt,
geht morgen nachmittag allein zu ihm. Noch einen Brief an ihn: Spendenschein,
Vertragsentwurf Firma ect. Abends im Saal gemütlich zusammen gesessen.
Beethoven und Reger gehört. Waldemar malt Blumen. Sehr gut geschlafen.
Mi 4. Um 8 Uhr nach Bonn. Schönberg angerufen, er geht nachmittags
nach Lennep zu Wolperts. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Mit ganzer Familie:
Helene mit Waldemar in der Klinik gewesen. Allein mit Maria im Haus und
die Stadt. Eugen am Bahnhof. Mittags im Gartenhaus gesessen und geruht.
Um 3 Uhr in die Stadt. Kaufverhandlungen, die nichts wurden. Wagen 8 ½
für Herta bestellt. Um 6 Uhr heim. Abendessen im Garten. Um 8 ½
fuhren Herta und Waldemar zur Klinik. Eugen kam noch mal bis 10 Uhr raus.
Herrlicher Sommertag, schön warm. Leider noch immer kein Regen.
Do 5. Um 8 Uhr nach Bonn. Waldemar hatte in der Bachstraße geschlafen
und ging um ½ 10 zur Klinik. Noch nichts. Gearbeitet. Stempelsteuer
und Urkundensteuer Prüfung 104 Punkte! Über 1100 RM. – Um 12
¼ zum Löwenbräu. Mit Waldemar und Eugen dort Mittagbrot.
Zur Bachstraße, geruht. Kopf gewaschen. Dann zum Büro. Den beiden
Oberländer gezeigt. Um 3 ½ an die Bahn. Hitze. Helene nicht
getroffen. Sie kam mit Marianne um 4 ¼ Uhr in die Stadt und gingen
zu Herta. Noch nichts. Um 6 Uhr zusammen herausgefahren. Waldemar ist in
der Stadt geblieben. Abends kurze Wichs.
Fr. 6.VIII.37. Nachts um 3 aufgewacht. Herrlicher Morgen. +15°C.
Es verspricht heiß zu werden. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 zurück.
Waldemar und Eugen kamen zum Zug. Herta in Wehen gut. Mit Helene und Marianne
im Gartenhaus gesessen. Paradiesisch schöner Tag. Um 4 nach Bonn,
um 6 zurück. Mit Waldemar gesprochen und ihm die Post mitgebracht.
Abends Anruf bei Stollenwerk: Um 640 nachmittags gebar Herta ein 8 Pfd.
schweres gesundes Mädchen: Ursula, unser erstes Enkelkind. Es ging
schnell. Um ½ 8 kamen Waldemar und Eugen und aßen zu Abend
nach. Großes Gerede. Alles ist gut gegangen. Es wurde nur wenig geschnitten
und gleich vernäht. Prof. Rupp, Dr. Neubauer und Schwester Marta haben’s
gemacht. Um 10 Uhr Eugen zur Bahn begleitet. Glas Bier dort. Glückstag:
erstes Enkelkind Ursula.
Sa 7. Heißer Tag. Schon um 7 nach Bonn. Viel besorgt. Um 10 mit
Waldemar und Helene zu Herta. Sie ist wohlauf, das Kind famos, dick und
rosig. Die Augen waren geschlossen. Um 12 Uhr zu 4 nach Hersel. Nachmittags
dort schön. Nach dem Kaffee ... mit Storp und Eugen nach Bonn. Sie
hatten vorher die Anzeigen-Umschläge geschrieben. Ich mit Helene allein
im Garten. Wir haben jetzt einen heißen Sommertag. Sehr trocken.
Abends spät zum Essen im Gartenhaus vergnügt zusammen. Auf dem
Saal um ½ 11 eine Flasche Sekt, dann zu Bett.
So 8.VIII.37. +20°C schon um 8 Uhr morgens. Herrliche Sonne. Morgens
alle zusammen auf die Insel. Ich wusch Zamp. Frl. Boskamp war dort. Um
12 ½ zurück. Große Hitze. Im Gartenhaus gegessen. Nachmittags
kurz geruht. Waldemar fuhr um 3 Uhr nach Bonn bis um 8. Nachmittags drückende
Schwüle. Abends begann ein Gewitter, erst trocken. Nach dem Abendbrot
Flucht aus dem Gartenhaus. Viele Gewitter und heftiger Regen. Endlich.
Gegen 11 zu Bett.
Mo 9. +18°C um 7 Uhr. Dunstig, Nebel. Alles feuchtigkeitsgesättigt.
Um 8 Uhr mit Storp nach Bonn. Dieser vergeblich zu Prof. Selters. Wieder
morgen. Um 12 Uhr mit mir und Helene heim. Mit ihm um 3 Uhr in die Stadt.
Helene morgens. Marianne und Waldemar waren nachmittags bei Herta, die
wohlauf ist und Milch hat. Der Ursula gehts sehr gut. Abends 2 ½
Pfund Fisch mitgebracht. Im Gartenhaus gesessen. Ich war gegen 10 sehr
müde und ging bald zu Bett.
Di 10. +13°C. Hell, frisch und sonnig. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur.
Um 9 zu Herta in die Uni-Frauenklinik. Wäsche gebracht. ½ Stunde
Unterhaltung. Zum Büro zurück. Zu tun. Dto nachmittags von 3
Uhr bis 6. Mit der I. Bearbeitung der Stempelprüfung fertig. Brief
von RA Schönberg, auch mit interessanter Briefabschrift in Flamersache.
– Eugen um 12 Uhr an den Zug, hatte Hygiene bei Prof. Selters mit 1 bestanden.
Feldmann sen. u. Gehlst. am Zug. Essen im Garten. Eugen kam 1 Stunde später.
Waldemar fuhr schon um 2 Uhr nach Bonn. Mutter mit mir um 3 Uhr. Abends
sahen wir auf der rechten Rheinseite die Verfolgung von Flugzeugen mit
großen Lichtkegeln.
Mi 11. +18°C. Schöner Tag. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Steuerprüfung
aufs erste fertig bearbeitet. Um 12 Uhr mit 3 ½ Pfund Fisch heim.
Großer Tisch. Um 3 Uhr mit Waldemar und Eugen in die Stadt. Um 426
mit Jonen nach Alfter zur Versteigerung. 3 Stunden. Etwas durcheinander.
Eben noch um 830 auf den Zug. Bonn Glas Bier. Um 9 ½ in Hersel.
Schöner Abend.
Do 12. Gut geschlafen. Löllgen wurde nachmittags ganz fertig mit
den Lampen im HJ-Raum. +16°C. Schöner heißer Tag. Erst um
9 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Etwas müde.
Nach Tisch fest geschlafen. Wera Althoff kam mit munterem Söhnchen.
Ich trank noch eine Tasse Kaffee. Um 4 Uhr in die Stadt. Um 5 Uhr zurück,
mit dem Rad über Roisdorf nach Bornheim. Alle reich lebendige Dörfer.
Zu Fuß rauf nach Brenig, das Rad mit. Dort ein 93 ½ jähriger
A.M. Fleischer, blind, aufrecht, geistig rege. Kannte meine Eltern. 1844
geboren. Kleiner Akt. Mit dem Rad zurück nach Hause. Waldemar kam
von Bonn. Im Gartenhaus Abendbrot. Abends nicht mehr, aber tagsüber
links hinten unten Sch... Zwicken.
Fr 13.8.37. Morgens bedeckt, schwül, früh vormittags und
nachmittags feste Regen. 8 - 12, 4 - 6 in Bonn. Den ganzen Nachmittag mit
Frau Fritz Cohen eilige Hypothekensache. Herta ist sehr wohlauf. Abends
mit Waldemar zusammen. Wir aßen junge Heringe. Mit Marianne und Helene
abends nach Tisch ins Feld spaziert. Alles war feucht und farbig. Brief
an Röttenhofen wegen Tegernsee und Lenggries.
Sa 14.8.37. Nachts Regen. +12°C, trüb. Um 8 Uhr nach Bonn.
Friseur. Mit Wäsche zu Herta. ½ Stunde dort, auch Jonen. Zurück.
Alles voller Leute. Termine. Stempelnachzahlung diesmal ziemlich flott.
Feste gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Müde. Nachmittags war Löllgen
da, Schrott auf den Hof, Kupfer abgebrannt. Bänke zerschlagen. Nach
Tisch kurz geruht. Abends vor Tisch gebadet. Recht müde.
Herta: Kind Ursula wohlauf, sie soll vielleicht morgen mal aufstehen.
So 15.VIII.37. Etwas unruhig geschlafen. Bedeckt, +17°C. Früh
auf. Regen, Regen, fast den ganzen Tag. Morgens einige alte Bretter entnagelt.
Sollen in der Schetterwohnung zu Fußboden dienen. Kurze Wichs, etwas
an den Knien gefroren. Waldemar war nachmittags in Bonn. Vor Tisch kam
Eugen, fuhr um 9 Uhr heim. Hat morgen Examen bei Pohlig, Psychiatrie. Nach
dem Kaffee kamen im Auto ... und Regen: Franz, Johann und Peter Fleischer.
Gemütlich auf dem Saal bei Boxheimer Zigarren und Schnittchen zusammen.
Nach 7 ... nicht in den Garten.
Mo 16. Gut geschlafen. Morgens strahlende Sonne. +12°C. Um 7 Uhr
auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Helene kam später. Den ganzen Morgen feste
gearbeitet, aber nicht an die Roisdorfer Versteigerung gekommen. Um 12
½ mit Helene und Jonen, dessen Frau nicht daheim, zur Rheinuferbahn,
Mittagessen. Dann zur Bachstraße, dort geruht und bestrahlt. Erst
mal 5 Minuten. Löllgen hatte die Lampen montiert. Früh zum Büro.
Mit Jonen feste an PL Rech gesetzt und bis 6 Uhr 3 Aufstellungen: Einnahmen,
Verteilung, Anweisung fertig. Ganz ermüdet davon. Um 3 Uhr Eugen getroffen.
Hatte bei Professor Pohlig in Psychiatrie mit I und besonderer Auszeichnung
gemacht. Abends in Hersel alle zusammen zum Abendessen. Regen. Maurer putzen
den HJ-Raum.
Di 17. Früh auf. +12°C. Regen. Trocken zur Bahn und zurück.
Von 8 bis 12 in Bonn feste gearbeitet. Kolf, PLR fertig. Anweisungen, Abwicklung.
V Verteilung. Nachmittags von 3 bis 6 in Bonn. Waldemar war nachmittags
in Bonn, Marianne morgens dort. Nachmittags zu v. Claers, deren Tochter
sie bei Herta traf. Nachmittags Büro aufgeräumt. Endlich mal
wieder reiner Tisch trotz vieler Eingänge auf Stempelnachf.
Abends mit Helene allein. Frl. Lesker aus Hamm, als Schwester Gretel
heute hier angekommen, Säuglingsschwester. Nach Tisch mit Helene spazieren
gegangen. ... ... ... Fr. Cohen! Abends Kopf gewaschen, der morgens geschnitten.
Mi 18. Trüb, ohne Regen, auch Sonne. Etwas später auf. Von
9 bis 12 und von 4 bis 6 in Bonn. Morgens bequem im Büro gearbeitet.
Vor 12 zur Bachstraße, bestrahlt. Löllgen kam sich überzeugen,
daß alles in Ordnung. Um 6 Uhr Eugen gesprochen. Waldemar und Frl.
Lesker nachmittags in Bonn. Herta kommt morgen oder übermorgen heim.
Kubisch hatte Säge geschärft und mit Reiz eingesetzt. Abends
1 Stunde Haufen Kleinholz gesägt. Abends auf dem Saal gemütlich
zusammen.
Do 19. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Zu tun. Waldemar fuhr um 10 Uhr nach
Bonn, hatte um 12 Uhr im Büro Besprechung mit Sohn C. und S. Buss...:
Pleite. Morgens hält mich Consul Meyer (Ffm) mit Hypothekensache und
-beratung auf. Um 12 heim. Vor Tisch Holz gesägt. Daumen rechts etwas
geprellt. Um 3 ½ Uhr kommen Herta mit Ursula, Frl. Lesker und Waldemar
mit Wagen aus der Klinik nach Hersel. Sonne. Gemeinsam Kaffee auf dem Saal.
Um 4 Uhr nach Bonn, bis 6 Uhr fleißig gearbeitet. Um 6 Uhr fuhr Eugen
mit raus. Ursula schläft und trinkt, schreit nicht viel. Abends gemütlich
zusammen. Um 10 ½ zu Bett. Eugen legte den rechten Daumen in Verband.
Fr 20. Feucht, kühler, Regen. Von 8 bis 12 nach Bonn, zu arbeiten.
Abrechnung. Um 12 Uhr mit Waldemar heim; ... Bettpfanne, Mappen etc. Gut
gelandet. Von 4 bis 6 nach Bonn, stramm zu tun. Um 6 Uhr feste Regen. Helene
war mit Marianne morgens in Köln, zur Ausstellung. Kamen erst um ½
2 heim. Ursula hat nachmittags etwas gekräht, sonst feste geschlafen.
Abends grüne Heringe gebraten und eingelegt. Waldemar hat 3 Pfund
abgenommen.
Sa 21. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur, rasiert. Mäßig gearbeitet.
Um 12 Uhr heim, nachmittags geruht. Die Leute arbeiteten im HJ-Raum. Weber
sägte alles Holz klein. Löllgen war da. ... Zum Abendbrot die
neulich gebratenen und sauer eingelegten frischen Heringe, köstlich.
Um ½ 9 mit Auto: Prof. Rupp und F... R... mit Schwester Martha im
neuen, von uns geschenkten Kleppermantel. Bowle, Schnittchen. Sehr fidel
bis gegen ½ 12. Zu Bett, gut geschlafen.
So 22.VIII.37. Erst um 9 Uhr aufgestanden. 10°C. Nebel und kalt.
Kopf gewaschen. In der Frühe geträumt: Z. in Disp. abgesetzt,
ich freigesprochen. Es wolle Gott! – Fast den ganzen Tag Regen. Morgens
daheim. Nach Tisch geruht. Um 3 Uhr nach Bonn. In der Bachstraße
bestrahlt. Kino: 7 Ohrfeigen im Gangolf. Zum Büro. Schriftwechsel
bearbeitet. Um 708 heim. Abends gemütlich bei geheiztem Ofen auf dem
Saal.
Mo 23. +9°C. Regenerisch und kalt. Etwas Leibbeschwerden. Im Büro
mäßig zu tun. Willis sachlichen Brief beantwortet. Mit D’Asse
gesprochen. Willi-Knaatschbrief in Hersel ungelesen in den Ofen. Heinz
war da. Paul Knupfer, er will ihm Geld ... Blech. Mittags geruht. Von 4
bis 6 in Bonn. Unterwegs Motordefekt. Verspätung. Heftige Regenschauer.
Zu Waldemars Abschied grüne Heringe mitgebracht. Abends gebraten gegessen.
Sie schmeckten gut. Nach Tisch kam Eugen, der um 11 Uhr heim fuhr. Morgen
beginnt Poliklinik-Semester etwas später.
Di 24. Um 8 Uhr nach Bonn. Nebel, +15°C. Waldemar verabschiedet,
der heim fuhr. Friseur. Beigebucht. Frl. Engel U-inf.ste gezeigt ect. für
Oktober. Sie ging mittags in Urlaub (Waldbreitbach). Auf der Straße
Kelter als jungen Ehemann getroffen. W... W... antritt Nöller. In
der Bachstraße bestrahlt. Um 12 Uhr heim. Nachmittags von 4 bis 6
nach Bonn. Mittags schien herrlich die Sonne. Ursula steht am Kamin im
Garten in der Sonne. Sie trinkt fleißig und schläft nachts,
sie hatte abends 200 gr. gehabt.
Mi 25. +13°C. Dichter Nebel, kalt. Mit der Kotze zum 8-Uhr-Zug
gefahren. Mit Helene und Marianne im Haus in der Bachstraße. Bestrahlt.
Gegen 9 Uhr ins Büro bis um 12. Nachmittags von 4 bis 6. Waldemar
schrieb eine Karte, er hatte gestern eine gute Fahrt nach Berlin. Herta
und Kind sind wohlauf. Das Kind schläft meist im Garten in der Sonne.
Bongartz-Rommerskirchen fleißig bei Alde... das ... über Lager.
Im HJ-Raum die Holzabsperrung aufgestellt. Dreck abgefahren. Eugen war
abends da. Hatte ½ Polikl. mit I bestanden.
Do 26.8. Morgens erst um 9 Uhr nach Bonn. Mittags sonnig. Draußen
gegessen. Auch Kaffee, auch um 6 Uhr noch schön. Nachher Gewitterregen,
feste Regen.
9 bis 12 und 4 bis 6 in Bonn, mäßig zu tun.
Kind schreit schon mal gehörig, abends allerliebst.
Fr 27. +13°C. Dichter Nebel. Um 7 mit Zamp spazieren. Man konnte
kaum 30 m weit sehen. Der Garten triefte voll Nässe. Um 8 Uhr nach
Bonn. Zur Bachstraße und ½ Stunde bestrahlt. Von 9 bis 12
und 4 bis 6 im Büro. Zu tun. Selbst 5 ½ M zur Kasse gebracht.
Warme Sonne mittags und nachmittags. Die Handwerker sind sehr eifrig am
Dach über dem Packraum, arbeiten gut. Mittags Schuttfuhren mehrmals
gefahren, noch abends. Mittags Besprechung Flaggen vorerst mit Ingen Berggeist
und Schmitz. Vorab: Soll in Hof. Abends um 7 kam Eugen, hatte Poliklinik
mit I gemacht. Flasche Sekt. Ursula feste getrunken.
Sa 28. Von 8 bis 12 in Bonn. Friseur. Gearbeitet. Man vermißt
doch Frl. Engel. Schon Brief selbst geschrieben. Zu tun. Morgens Nebel,
mittags Sonne. Löllgen schon früh in Hersel. Maiglöckchen
eingesetzt, Schlauchtrommel gemacht. Fenster gebleit. Ursula war im Garten
und brav. Ich habe bis 4 ½ einen großen Stoß Brennholz
gesägt. Die Dachdecker sind fertig. Abzug und ließen Handwerkzeug
hier. Großer Haufen Schutt noch da. Mit Helene abends am Rhein und
im Feld spazieren gegangen. Auch Herta mit Fräulein großer Ausgang.
Brief von Willi sofort nach Lesen vernichtet. Paula Anfall auf Helenes
Brief. Nicht gesagt.
So 29.VIII.37. Gestern nachmittag habe ich mit Helene 2 Körbe Pfirsiche
abgenommen. Dann tranken wir abends 2 Flaschen Apfelsekt mit Kullerpfirsich.
Danach etwas unruhig geschlafen. Morgens Nebel. +14°C. Kopf gewaschen.
Kurze Wichs. Schöner warmer Sonntag. Morgens in der Schmiede die Messing...
auseinandergeklaubt. Schlüsselbrett gemacht. Nachmittags Weber den
Kanal durch Leimkammer aufgebrochen, war verstopft am Mauereinfluß.
Garten. Wasser durchfeuchtet die Wand am Nähzimmer. Morgens mal alle
auf Dachgarten hinter Schetter-Wohnung. Ursula war den ganzen Tag sehr
brav. Morgens fuhr ich mit Eugen auf dem Rad zu Boskamp. Wir kauften 25
Eier und haben zur Bowle eingeladen. Abends von 8 bis ½ 11 Bowle.
Mo 30. Gut geschlafen. +13°C. Sehr früh Sonne, verdächtig.
Dann warm und hell, z. T. etwas schwül. Warmer Tag. Um 8 Uhr nach
Bonn bis 12 Uhr. In der Bachstraße 25 Minuten bestrahlt. Im Büro
mäßig zu tun. Kleinigkeiten gekauft. Von 12 bis 4 heim. Nachmittags
im Büro zu tun. Um 6 Uhr nach Hause. Änne Brügelmann mit
Ilse Simons da. Fuhren vor Tisch wieder weg. Nach Tisch mit Helene und
Marianne spazieren gegangen. Zamp ging mit. Abends Bier. Nachts etwas Magenbeschwerden.
Di 31. Morgens +13°C. Schöne warme Sonne. Von 8 bis 12 und
von 4 bis 6 in Bonn. Morgens waren viele Leute da. Wenig geschafft. Am
Mittag Bretter zum Schlüsselkloben gesägt. Brief von W.C. 2 Zeichnungen
von Meyer ausgewählt. 200 an Meyer mit Scheck. Brief an W. C. in Hersel
am Bahnhof mit Bier und Schnittchen geschrieben. Luka Wölki war in
Hersel, sie erzählte viel und interessant von England. Fisch mitgebracht.
Eugen kam spät und ging um 11 zurück. Hat am Donnerstag Examen
für Kinder. Zimmermann in Düsseldorf abgeschrieben, da Gemeinschaftsfahrt
nicht stattfindet.
Mi 1.IX.37. Ordentlich heiß. Sonne. Von 8 bis 12 und von 4 bis
6 in Bonn. Morgens an der Hypothekensache Meyer angefangen, zu viel Publikum,
nicht durchgekommen. Staatsabgaben fertig bekommen und nachmittags abgeschickt.
Fast 600,-. 30 Klötzchen für Schlüsselbrett gemacht. Abends
die Pfosten mit Carbolineum gestrichen. Boskamp kam vom Baden, lud uns
nochmal auf einen Abend ein. Köstliches Hackerbräu in kleinen
Flaschen von der Brauerei bekommen. Ursula hat heute mal tüchtig geschrien.
Sie ist viel in der Sonne.
Do 2. Leuchtende Sonne. Dies ater. Um 8 Uhr nach Bonn mit Marianne.
Zur Bachstraße und bestrahlt. Um 9 Uhr ins Büro. Zustellung
Aus(fertigung?) des Disziplinarstrafverfahrens im Brief von Schönberg.
Suspension droht. Sofort ihm und W. geschrieben. Nachmittags ... Gesetz
untersucht. Bei Vetter festgestellt, daß er mich bis Weihnachten
vertreten kann. Glück...: Eugen Kinderstation mit 1 gemacht. Mit ihm
um 1 ¼ am BBV getroffen, dann in der Bachstraße geruht. Um
3 Uhr zum Büro. Sache Meyer. Hypothek aufgeklärt. Mit Jonen ihn
bearbeitet und Briefe. Um 6 Uhr heim. Dort nichts gesagt. Abends gemütlich
zusammen. Herta und Fräulein waren beim Zahnarzt gewesen. Frage jetzt,
ob „Vertreter“ oder Verweser. Schlimm nur letzteres. Eine Karte von W.C.
mit Brief beantwortet.
Fr 3. Nachts 2 mal wach. Strahlende Sonne, warm, +18°C schon morgens.
Sommerlich heiß. Morgens mit Jonen Urlaubsgesuch bis Mitte Dezember.
Krankheit Attest beigefügt. Vetter unterschr. abgegeben. Abschrift
an RA Schönberg, darauf morgens angerufen, kommt Sonntagnachmittag
nach Hersel. 8 - 12, 4 - 6.
Nachmittags Tante Julie Forstmann, Tante Maria und Gretchen Riesen
in Hersel. Gottlob nicht erlebt. Hoffentlich komme ich in 8 Tagen weg.
Abends mit Helene kleine Radpartie zu Boskamp. Für morgen abend zugesagt.
Nachts Fliegerart.-Übung mit riesigen Scheinwerfern.
Sa 4. Zeitig auf. Warm, leicht bedeckt. Um 8 Uhr nach Bonn. Büro,
Friseur. Fleißig gearbeitet. Sonst nichts Neues. Brief von Maidi
von Liebermann, Rottach, Thermahaus, zu hohe Preise. Um 12 Uhr in die Bachstraße,
bestrahlt. Jonen Depot verabredet und Schlüssel. Mit Löllgen
vom Bahnhof. Nach Tisch (Marianne und Eugen in Düsseldorf) geruht.
Dann mit Löllgen alten Kinderkorb auf Räder montiert. Holzabfälle
im Hof verbrannt. Mit Weber Draht aufgewickelt. Helene hatte Wisk. zum
Leistenankauf da. 100 kg R. ab. Mit Helene um 8 Uhr zu Boskamp. Bowle.
Sehr angeregt. Um 11 ¼ Uhr nach Hause. Herrliche Sommernacht.
So 5.IX.37. Kirmeß. +10°C. Herrliche Sonne. Schöner Kirmeßsonntag.
Morgens Kiste für Waldemar fertig gemacht mit Frachtbrief. Ausgebaute
Kreissäge ... in Bankkammer verstaut, in Packtuch eingedreht. Bretz
mit Frau und Ruth vor Tisch bei Hitze gemütliches Mittagbrot im Gartenhaus.
Zum Kaffee Schönberg mit Neffen. Später mit ihm Besprechung:
Neuß hatte mir privat schreiben und Urlaub nahe legen wollen. Schönberg
gab mit BS-Akte zur Abschrift. Suspension wohl jedenfalls, wenn, dann nur
mit Vertreter. Nach dem Abendbrot um 9 ... um 10 zur Bahn. Gut bekommen.
Mo 6. Herrlicher Morgen. Um ½ 7 +12°C. Von 8 bis 1 und von
3 bis 6 in Bonn. Mit Jonen Kölner Akten Abschriften fast fertig. Mittags
bekam Herta einen Eilbrief von Waldemar, sie soll sofort mit Sparbuch!
nach Hause kommen. Helene fuhr morgens mit in die Stadt, um 12 Uhr im Haus
Bachstraße. Nachmittags mit Waldemar telefoniert, nicht erreicht.
Vor Abend bei Stollenwerk. Warum? Undurchsichtig. Ihm morgens die Abschrift
der I. Einleitung des Disziplinar-Strafverfahrens gesandt, nachmittags
Brief mit Einschreiben und Sparbuch. Storp abends um 9 nach Bonn. Herta
um 5 mit Fräulein nach Bonn. Um 6 Uhr zur Uniklinik zur Nachuntersuchung
bei Prof. Rupp. Sehr gut. Kann wieder reisen. Morgen mittag, dann abends
daheim.
Di 7. Herrlicher Tag. Warm. Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 11 ¼
mit Auto nach Hersel. RA Schönberg hat sich bestellt und um Zustellung
an ihn ersucht. ½ 12 große Abfahrt, Marianne war mit dem Zug
voran gefahren. Gegen 12 kam AGR Trolldenier mit v. Claer. Kurz im Garten.
Ich aß allein vorher. Geruht. Gegen 12 kamen Helene und Marianne
zurück. Um 3 Uhr mit der Bahn nach Bonn. Termine. Um 6 Uhr zurück.
Abends waren Helene und ich allein. Marianne war mit Eugen in Bonn. Geruhsam
mit Zamp spazieren gegangen. Fahre jetzt Montag mit Helene und Marianne.
Mi 8. Von 8 Uhr bis 12 Uhr im Büro. Frl. Engel ist zurück,
sie sieht gut aus. Beigebucht. Der Himmel bezog sich, nachmittags Marianne
und Helene aus, bischen Regen. Im Umhang um 4 Uhr zur Bahn. Kaum zu tun.
Um 6 Uhr zurück.
Von Herta keine Nachricht. Große Aufnahmen von Ursula ganz gut.
Abends gemütlich mit Marianne zusammen. Sie hatte Wera Althoff angerufen,
wird Adresse der Mutter schreiben. Emil K. ist wieder auf, aber manchmal
etwas durcheinander. Nachmittags Regen, abends Aufhellung.
Do 9. Diesig und bedeckt, abends spät Regen. Von 8 bis 12 in Bonn.
In der Bachstraße bestrahlt. Josef besucht, allein, ... ... Riet
von Thomastraße 18 ab. Richtig. Im Büro gearbeitet. Nichts Neues.
Briefe von Herta und Waldemar, alles vorbei. Aufregung doch wohl wegen
meiner Sache. Herta war gut angekommen. Nachmittags war v. Claer mit Tochter
und Schwiegersohn in Hersel. Von 4 bis 6 in Bonn. Abends gemütlich
beisammen. Wera W. hat Marianne die Anschrift der Mutter gesandt. Befriedigendes
Angebot von einer Pension in Rottach bekommen.
Fr 10. Zeitig auf. Erst spät zum Büro. Von 9 bis 12 in Bonn,
mäßig gearbeitet. Ich komme bei. Um 12 Uhr heim. Wera Althoff
kam um ½ 4. Von 4 bis 6 in Bonn, hatte zu tun. Um 5 ¾ im
Gangolf Kino, Capriolen, herzlich gelacht. Um 8 Uhr heim, mit dem Rad durch
Dunkelheit und feuchte Luft, es hatte feste geregnet. Wera war noch da,
auch Eugen blieb bis gegen 11 Uhr. Ich ging um 10 ½ zu Bett, war
müde. Etwas unruhig geschlafen.
Sa 11. Kalt, +7°C. Feucht, helle Sonne. Von 8 bis 1 in Bonn. Friseur.
Stramm zu tun. Remox, Ausland, N...Beratung usw. Vetter kam nicht. Mit
Jonen Papier Bachstraße. Nach 12 Uhr noch eine Urkunde. Dann bestrahlt.
Schlüssel deponiert ect. Mittags daheim. Löllgen kam schon mit.
Alles Alteisen, über 1200 kg, verkauft. Fürchterlich. Um 3 kam
Ruth Bretz, die wir um 7 Uhr zur Bahn brachten. Marianne fuhr um 7 Uhr
in die Stadt.
So 12.IX.37. Urlaub! Morgens lang geschlafen. Badeofen geheizt, gebadet.
Kühler. Morgens etwas gearbeitet. Schlauch aufgerollt. Mit Helene
nach dem Frühstück Sack und ...-Koffer gepackt. Gebadet. Nachmittags
geruht. Gemütlicher Kaffee. Heftiger Gewitterschauer, dann leuchtende
Sonne. Abends spazieren gegangen. Abends ziemlich fertig mit Packen. Marianne
fuhr nach Bonn, nahm verschiedene Briefe an Frl. Engel und Jonen mit. Besprechung
mit Schmitz. Der HJ-Raum wird schön.
Mo 13. Gegen 6 Uhr auf. Bedeckt und kühl. Um ½ 7 Kaffee.
Gepackt. (Zahnbecher und Rasiermesser vergessen). Um 7 ¼ mit Auto
½ Bonn. Boskamp mit Enkel dort. Gepäck z. T. aufgegeben. Der
Zug nach München war besetzt. Ab Stuttgart im Speisewagen. Schlecht
und reichlich mit der kleinen Wiltrud Erler. Schnell in München, 4
¼. Mutter, lange Latte(?), holte ab. Zum Holzkirchner Bahnhof. Dann
in die Stadt. Ich kaufte Strümpfe und trank 2 Weiße. Zwei weitere
Koffer aufgegeben. Abendsonne. In Deisenhofen und Schaftlach umgestiegen.
Pünktlich um ½ 9 in Tegernsee. Mit Auto (5M) und Gepäck
zu Bachmair ... Bartholomä, Rottach. Großes Gasthaus. Dort II.
Stock 3 Zimmer durcheinander. Aber doch wohl unruhig? 3 haben prachtvolle
Tegernseer Bauerntür. Kalter Aufschnitt ect.
Di 14. Aussicht auf Tegernsee. Bedeckt, kalt. Karte an Gretchen wegen
vergessenem Rasiermesser. Morgens Bachmair getroffen und bezahlt. In den
Ort, 2 P... besehen. Nicht auf Justen. Haus Thoma besehen. Später
Maidi von Liebermann auf der Straße getroffen, angesprochen und abgemacht:
Mittagessen bei Bachmair. Die Sonne sticht. Um ½ 3 Gepäck nach
oben, ... zeitig ... Später Regen. Eingerichtet. Abends im Regen in
den Ort, zur Post, dann heim. Um 7 ¾ in der Bauernstube gemütlich
gegessen. Frau Dir. aus Hannover, Spiegel aus Crefeld, junges Ehepaar aus
München, Maidi und deren Mutter. Regens... Weißwurscht mit Kraut,
Apfelkompott. Gemütlich bis 10 ½ zusammen.
Mi 15. Nachts kalt. Die Heizung ist gut. Früh auf. Sonne. Ins
Dorf etwas gegangen. Rasierapparat für 1 ½ M gekauft.
Kurze Wichs. Um 9 gut gefrühstückt. Zusammen rausspaziert. Helene
hatte erst allerhand Schmerzen, war später besser. Zur Überfahrt
nach Pavillon in Tegernsee, dort lange am See in der Sonne auf einer Bank
gesessen. Herrliche Sonne. Fisch... um 12 Uhr in der Braustube. ... ...
Eier gefuttert. Um 1 wieder in ... Buch gekauft. Um 3 in der Konditorei
Mach... köstl. Kuchen. In Wind und Sonne spazieren wir bis ans Ortsende
und im Bogen nach oben. Um 520 Uhr mit dem Boot nach Schwaighof. Bald daheim.
Maidi erst spät von München, daher Heizung schwach. Mir Kopf
gewaschen. Bei Marianne gesessen. Nach dem Abendbrot mit anderen bis ½
11 zusammen.
Do 16. Nachts die Läden geschlossen, besser geschlafen. Gestern
erstmals, heute zum 2. Mal schon besser mit dem Rasierapparat geschabt.
Weiche Luft. Bedeckt. Nach dem Frühstück ging Marianne zum Friseur,
ich saß mit Helene auf einer Bank an der Seestraße, gezeichnet
und aquarelliert. Zusammen Mittagbrot sehr schön bei Sonne im Garten
des Gasthofs Überfahrt. Nachher am See gesessen. Dann zu Fuß
nach Abwinkel, Altwiessee und Wiessee. Dort Kaffee im Garten. Rückfahrt
mit dem Boot. Abends in Diele gegessen. Vater Neumayer mit der Nichte und
Schwester dort. Abends mit Maidi Mutter: Wahlendorf? unterhalten.
Fr 17. Warme Föhnnacht und Mondschein. Schlecht eingeschlafen.
Morgens Sonne mit Wolken. Herrlicher Tag. Morgens über Pustermühle,
Sägewerk hinaufgegangen. Am Waldrand gesessen und gezeichnet. Sonne
und Wind. In Gutfeld bei Angermaier Hafersuppe mit Helene, 1 Renke und
Spiegeleier für Marianne gegessen. Dann nach Enterrottach über
Kühzagl. Schön im Garten gesessen bei Schokolade und Kuchen.
Weißbier. Über die Wallbergstraße heim. Warm, müde,
ausgeruht. Abends viel Post. Fischessen. Urlaub und Vertretung bis 15.12.
verlängert.
Sa 18. Nachts Regen. Früh auf. Karte an Schönberg. Abends
schon Antwort. Wollen uns morgen 2 ½ in Machel(?) treffen. Nach
dem Frühstück zusammen auf die Post. Erkundigung. Karte von Sondag.
Im Rathaus gelesen, am See, etwas gekauft, gebummelt. Um 12 in Lind...
im Garten und Halle Mittagbrot, gut. Gebummelt. Später Kaffee Blank,
jedesmal Weißes. Nach 5 hinauf, Helene und ich gebadet. Engl. Jufferchen
zu Tisch. Abends amüsant in Bauernstube unterhalten. Neumayer sen.
und jun. jodelten, der Alte und Spiegel ziemlich voll. Nüsse und Rotwein.
So 19.IX.37. 7 ½ auf der Veranda. Herrlicher Morgen. Schöne
Sonne. Alle zusammen auf der Veranda gefrühstückt mit Ei und
Wurst. Die übrigen fuhren zum Frühschoppen um 10 Uhr zu Bachmair.
Wir auf „Hütte“, die uns Hansl zeigte, ganz famos eingerichtet aus
altem gotischem Balkenwerk und famosen Eisenbeschlägen und Schlössern.
Zu Fuß nach Tegernsee. Regen. Dort im Tegernseer Hof um 12 ¼
gut gegessen. Nach Tisch 1 Stunde spazieren. Dann ½ zu Machel(?),
Fl Schönberg kam dort hin, lang und gut unterhalten. Währenddem
Regen. Dann in B... zur alten Post gegangen. Wollen 1 Glas Bier. Gegen
7 Uhr heim. Lustiges Abendbrot. Familie Fürst stiften 2 Flaschen Feist
Cabinett. Um ½ 11 sehr animiert zu Bett.
Mo 20. Nachts Regen, morgens Fieselregen. Bedeckt, aber ohne Regen.
Nach dem Frühstück Abfahrt der Neumayer sen. und Spiegel. Morgens
in den Ort. An der Post 30 M an Franz Meyer eingezahlt. Brief von W. C.
und an ihn. Zeichnung Aug. Richter. – Bart schneiden lassen. 1 ¼
Mittagessen im Thoma-Haus, sehr gut. Geruht. Nachmittags über Pusten
nach Silberfuchsfarm, besehen. Schöne Tiere. Ein schönes Fell
kostet 280 - 320 M. Gasthof Glasl, Brot mit trefflichem Bier und Käse.
Abends gemütlich beisammen. Neumayer jun. fährt morgen ab.
Di 21. Schöner Tag. Warme Sonne. Morgens im Haus, dann zu 3 auf
Riederstein. Im Almhaus Gelaun niedergelassen. Bier, Schmarren ect. Nach
Mittagbrot, Helene wollte mit Marianne auf die Feldspitze und Kapelle.
Beim Abmarsch bekam Marianne den Knieschnaggler. Zusammen über Alm
nach Tegernsee. Dort durch zum Fischerstübl. Guten Kaffee. Mit Boot
heim. Ins Bett gelegt. Marianne nicht ganz wohl. Um 7 Uhr Abendbrot mit
starkem Thee. Zum Thoma-Theater. 3 Einakter: Brautschau, 1 August IV, I.
Klasse. Um ½ 12 heim. Laue wolkige Nacht.
Mi 22. Etwas Regen nachts. Morgens Nebel. Spät zum Frühstück.
Ohne Regenzeug morgens in die Stadt. Post ect., Besorgungen. Zur Post Mittagbrot,
recht gut. Ich aß Kabliaufilet mit Weißes. Nachmittags im Café
Rainard Meßnergüll am See. Erst kaum, dann sehr besetzt. Interessante
Leute dort. Gegen 4 Uhr begann es fein zu regnen. Im Regen heim. Zeitungen
und Brief von Schönberg: Am 20.9. Suspendierung ausgesprochen. Doch
soll Urlaub und Vertreter bleiben, wird mir zugestellt. Sofort Beratung
mit Marianne, Helene alles berichtet. Sehr gefaßt. Vor Abendbrot
Marianne (muß wohl „Herta“ heißen) geschr. Fester Regen. ...
kleiner Tisch abends, gemütlich beisammen.
Do 23. Die ganze Nacht fester strömender Regen. Dto am Tage. Frühstück
um 9 Uhr. Die Heizung ist jetzt gut an. Sondag schrieb von Traunstein,
wir kommen Sonntag in Rosenheim zusammen. 24 Stunden ununterbrochen von
gestern 4 Uhr nachmittags bis heute 16 Uhr starker Regen. Die Rottach
und Weißach mit hohen Wogen, ganz gelb. Die Chaussee unten an Schwaighof
überschwemmt. Zu Tisch nach Weißach, Gasthof Bachmair ... gut
gegessen. Zu Reinartz Café, ganz nett dort. Abends das letzte Mal
mit Frl. Neumayer und Frau Narjes zusammen.
Fr 24. Morgens tief wolkig. Der ganze Tag ohne Regen. Hier und da blauer
Himmel. Nach gemütlichem Frühstück (Frau Narjes und Frl.
Neumayer ab, Hansl und Maidi, Frau Fürst nach München) in den
Ort. Geschenk für Waldemar. Zum Alpenwildgarten Schmarren ect. Müde.
Hirsche, kleine Füchse und Rehe dort. Von Walbergweg nach Enterrottach
und zu den Wasserfällen. Sehr imposant, da voller Wasser. In Enterrottach
Kaffee, über Damweg heim. Erst müde, später frischer. Vor
Tisch Zimmer umgeräumt in 3fenstriges großes Kirschbaumzimmer
über der Bauernstube. Gut geschlafen. Brief von Herta.
Sa 25. Morgens . . . Draußen 16°C. Sonne. Gemütliches
Frühstück. Kurze Wichs. Um 1030 Uhr in Bartholomä ab mit
Boot nach Wiessee, Koglkopfstraße. Frl. Schönberg dort nicht,
aber im Bad getroffen. Zusammen im Seegarten zu Mittag gegessen. Über
Freihaus nach Sonnenbichl zum Kaffee. Erst heiß, nachher bewölkt.
Um 530 heim gefahren. 2 Briefe vom Büro, beantwortet. M. v. Liebermann
mit Hansl nach Bogen gefahren. Wir mit Frau Fürst allein. Gemütlicher
Abend.
So 26.IX.37. Zeitig auf. Klar, kalt, Bodennebel. Sonne. Um ½
7 auf. Mit der Post um 748 Uhr nach Bahnhof Tegernsee. 1 Stunde Aufenthalt
in Holzkirchen. In einem Restaurant im Garten Tasse Kaffee und 1 Weißes
genommen. Wir hatten Butterbrote mit. Verspätet in Rosenheim. Alles
geschmückt von Musselin (Mussolini?). Sondags kamen mit Verspätung.
Er sehr stark. In die Stadt. Duschlbräu Mittagbrot. Später Café
sehr heiß. Zur ... heraus. Draußen gesessen unter Buche auf
Berg... Fabelhafte ... Bier. Bahnhof voll. Fuhren um 6 ¼, wir später
ab. In Holzkirchen etwas in der Wirtschaft, den Zug versäumt. Erst
um ½ 12 mit dem Oktoberfest-Sonderzug heim. Zu Fuß ab Tegernsee.
Sehr müde. Ich hatte eine Blase am rechten Fuß. Frau Fürst
war noch auf. Um ½ 2 zu Bett.
Mo 27. Helle Sonne. (Sondag hatte gestern Fell vergessen: Würde
sehr lang dauern, sich nicht ... lassen. Schließlich erledigt plötzlich
nichts mehr!) Den ganzen Tag sehr warm. Helene behandelte meine Blase an
der rechten Fußsohle, ich ließ mir beim Schuster die Schuhsohle
ausbeulen. Mittags zu dritt zur Überfahrt. Im Garten gesessen. Helene
malte ein nettes Aquarell dort. Dann durch Wiesen zu dem Gasthof Tuften,
dort sehr nett Kaffee, auch noch in der Sonne. Etwas früher heim.
Frau Fürst erregt über Betrug bei der Post. Man hatte ihr auf
20 M statt auf 50 M herausgegeben. Karte PR von Genf und Karte an Frl.
Engel wegen Buch. Nach Tisch mit den Aufzeichnungen zu den Lebenserinnerungen
begonnen. Gut geschlafen.
Di 28. Morgens leicht bedeckt. Blauer Himmel, Sonne. Vormittags zum
Friseur. Haare- und Bartschneiden. Mit Helene und Marianne getroffen, nach
Bartholomä. Kam auch Frl. Schönberg schon vor Tisch. Alle zusammen
bei Bachmair am See gesessen. Lange gesessen. Der Himmel bezog sich, bald
unterwegs leichter Regen. Nach Tuften. Damen etwas später. Briefe
an Jonen und an Schönberg, letzteren Frl. Schönberg mitgegeben.
Gewitterregen im Thoma-Haus abgewartet. Dann durchs Tal zum Alpenwildpark.
Schön gesessen. Fütterung. Hirschröhren usw. Im Regen spät
Frl. Schönberg um 715 Uhr ans Boot gebracht. Wir heim. Abends gemütlich
zusammen. Brief von Eugen, den Marianne beantwortete.
Mi 29. Nachts z. T. Regen. Morgens alles tief verhangen. Nach gemütlichem
Frühstück lange im Haus geblieben. Wetter trüb. Spät
zu Bachmair am See essen gegangen in der Gaststube. Nachher Überfahrt
nach Tegernsee. Im Fischerstüberl Kaffee. Furchtbar faul. In Tegernsee
Wolle gekauft, geschlendert, mit dem Dampfer zurück. Dann kam eine
telefonische Depesche: Examen mit eins bestanden. Eugen. Gratuliert mit
Depesche. Telefonruf an Großmutter in München, mit der sich
Marianne gut unterhielt. Abends 1 Weißes. Hatte morgens eine Art
Inventar der Bauernstube aufgenommen.
Do 30. Sonne, Wolken, schönes Wetter. Morgens gemütlich gefrühstückt.
Um 11 Uhr losgegangen. Post unterwegs getroffen. Über Weißach,
Fahrstraße nach Wiessee. Im Wiesseer Hof Mittagbrot. Um 3 Uhr im
Café Frl. Schönberg getroffen. Angenehm unterhalten. Um 517
im Boot heim. Es hatte sich nachmittags bezogen und war ziemlich rauh draußen.
Abends hatten wir Weißwürste mit Kraut. Marianne hat sich in
der Kölner Schule als Halbtagsschüler durch Ruth Leber ansagen
lassen. Abends saßen wir bis 10 ¼ in der Bauernstube. Alte
Photos besehen. Am Tage 2 Handzeichnungen gemacht. Ferner morgens an den
Jugenderinnerungen geschrieben.
Fr. 1.X.37. Herrlicher Sonnentag. Morgens am und im Haus. 2 Briefe von
Eugen. Er will erst die öffentliche Verlobung, wenn er Unterarzt ist.
Er hofft noch nach hier zu kommen. Abends Brief Frau W... an Marianne.
Günstig. Wir marschierten vor Tisch an den See, holten Helene Schuhe.
Dann zu Bachmair, Weissach, draußen in Sonne gesessen. Zu früh
weg. Keine ordentliche Bank unterwegs. E... ... zum Alpenwildpark, dort
ganz prächtige Sonne. Kaffee und Weißes. Durch den Ort, Post
geholt und Papier gekauft. Um 7 ¼ köstlichen Apfelauflauf mit
Holunderbeeren, dann Käse. Ins Kino. Goldfieber. Später noch
ein Glas Bier. Gut geschlafen.
Sa 2. Herrliche Sonne, wolkenloser Himmel. Kurze Wichs. Um 10 Uhr mit
der Post nach Kreuth, Dorf. Zu Fuß der Weißach entlang nach
Wildbad Kreuth. Herrlich dort. Menschenleer. Etwas gezeichnet. Leider kein
Wirtshaus. Rückmarsch Promenade-Weg bis Kreuth, Betzehäusl Mittagbrot.
Flußab. Auf Buhne gelegen und in der Sonne geschlafen. Dann bis Reitrain,
sehr müde. Brotzeit. Mit dem Postauto heim. Brief W.C. und RA Schönberg.
Suspendierung hat man ihm zugestellt. D... hat jetzt die Akten und möchte
mich gern bald vernehmen. Abwarten.
So 3.X.37. Leider keinerlei Nachricht von Storp. Schöner Tag. Föhnig
warm. Um 10 zur Post. Marianne vor 12 nochmals. Erntedankfest. Den Festzug
am See gesehen. In Überfahrt (dort aufgelöst) im Garten schön
gesessen und angenehmes Mittagbrot. Dann übergesetzt. In Tegernsee
im Café zur Alten Post famos gesessen. Nach 4 Spaziergang. 5 ¼
ins Kino, Madam Bovary nach Flaubert mit Paula Negri. Gut. Mit dem Boot
heim. Famoser kalter Aufschnitt. Erst um 11 Uhr zu Bett. Wir sind jetzt
allein im Hause.
Mo 4. Nachts mehrfach Regen. Morgens warm und bedeckt. Spät aufgestanden.
Marianne erhielt einen langen Brief von Eugen: Er hat anscheinend kein
Geld. Telefon an Jonen, sofort hinüberschicken, soll morgen nach hier
kommen und dort Geld fassen. Ihm Brief geschrieben, auch Marianne, mit
Eilbrief zur Post. Helene ging zum Friseur, Marianne dito. Wir trafen uns
in Überfahrt. Regen. Drinnen im Thoma-Stüberl friedliches Mittagbrot.
Durch Regen um ½ 3 zu Reinharts Café, gegen 5 Uhr heim, fast
ohne Regen. Abends gemütlich zusammen. Wieder strammer Regen, auch
nachts viel Regen. Schreibe viel an den Jugenderinnerungen, immer noch
vom Großvater.
Di 5. Erst um 9 Uhr zum Frühstück. Gemütliches Frühstück.
Um ½ 12 zur Post. Nichts Wichtiges. Bereits seit 11 Uhr vormittags
ein Eilbrief von Eugen an Marianne geben die Schafsköpfe erst abends
vor 6 ab! Zimmer für Eugen am See besehen. Mittagbrot spät im
Seestern im Bierstüberl. Nach Hause. Dort vor Tisch hingelegt. Ich
ging nicht mehr aus. Helene mit Marianne nochmal dort, enttäuscht
zurück: Eugen kommt heute nicht, ob morgen, ist fraglich. Vieles an
den Lebenserinnerungen geschrieben.
Mi 6.10. Dichter Nebel. Beim Frühstück kam eine Depesche
telefonisch durch: Eintreffe dort 1027, Eugen. In Marsch gesetzt auf Tegernsee,
doch gut ¾ Stunde bis zum Bahnhof. Eugen mit Koffer. Herzliche Begrüßung.
Mit Kraftpost bis Schweizerhof, zu T... Kleine Bude. Marianne half auspacken.
Dann Schuhe zum Schuster. Im Seestüberl zum Frühschoppen. Eugen
hatte Hunger. Dann Spaziergang bis Weissach Brücke. Bei Bachmair dort
vorzügliches Mittagessen mit „2 Gängen“, ziemlich geheizt durch
Rotwein. Heim marschiert auf Tusten. Geruht. Dann im Café etwas
spät ... g... Bis 7 Uhr dort. Eugen holte Hausschlüssel. Um 7
¼ gemütliches Abendessen im Thoma-Haus: Schweinebraten. Eugen
war noch ½ dunkel. Vor 10 ihn an den Weg begleitet, mit Laterne
versorgt. Telefon mit Schw... und Baumhüter.
Do 7. Dichter Nebel, kalt. Schade. Fr. v. Liebermann noch nicht hier.
Gestern ausführlichen Brief an Schönberg. Bekam nachher Brief
von ihm. Depesche: Komme 13ten heim, Termin dann sofort! –
Abends Brief von Jonen über Besuch von Henseler, anscheinend günstig.
Um 6 Uhr sofort Brief an Schönberg. Morgens Überfahrt Tegernsee.
Jacke in Wolle verpaßt. 4 Jahre ca Bonn 17 M. Bei Guggenmoos Mittagbrot,
vorher Brotzeit im Braustüberl. Nach Wiessee. Stets Nebel. Bad geschlossen.
Café. Von 4 Uhr bis 5 ½ zu Fuß heim. Jonen Brief ab.
Abends Gemüsepudding, köstlich. Spät feste Regen. Eugen
um 10 Uhr heim. Mit München telefoniert. Samstag abend zum Abendessen
bei Großmutter Baumhüter. – Maidi v. L. kam noch nicht zurück.
Fr 8. Im Regen in den Ort. Einkäufe. Baiern-Strickjacke ect. Gute
Schlachtplatte in Porst (B...) Mittagbrot. Heim und geruht. Brief Schönberg
genau ... Fahre 10. nachts nach Köln. Jonen 12 zugestellt. Um
4 Uhr zum Wildpark, dunkel und feucht. Hirsch röhrte. Kaffee, Thee.
Nach Tisch abends kam Maidi v. Liebermann mit Hansl Förg aus Tirol
zurück. Lange Gespräche. Um ½ 11 zu Bett.
Sa 9. Vor dem Frühstück schon fast fertig gepackt. Nach dem
Frühstück Sack und Koffer an der Post mit dem Auto aufgegeben.
Mittagbrot mit Eugen bei Maidi. Mit Gepäckwägelchen Roberto an
P... : 3 ½ München. ... bei Schmidt, Pension D... ... ... ...
Brief Schönberg. Etwas ausgepackt. Zu Frau Oberst Baumhüter,
Tee, Abendessen. Sehr gemütlich und fidel. ½ 11 zu Hause. Gut
geschlafen.
So 10.X.37. München. Trüb, aber trocken. Helene hatte einen
heftigen Hexenschuß. Morgens zusammen gebummelt. Ausstellung „Entartete
Kunst“. Mit Helene in der Kunstausstellung. Glas Wermuth. Zusammen zur
Torggelstube zum Essen. Helene und ich in der Pension geruht. Um 4 ¼
ins Kino in der Poststraße. Marianne war mit Eugen im Café.
Abends in Brauerei... gut gegessen. Zu Benz bis ½ 12 fast. Valentin.
Es war sehr heiß, mir wurde fast übel. Gut geschlafen.
Mo 11. Regen erl..., fahre 14 Uhr hier ab. Bl... Bonn. Geld auseinander.
Marianne etwas Begabung infolge der Hetze. Vor Tisch, kalt draußen,
klare Schauerluft, ins Haus der Deutschen Kunst. Unten repräsentativ,
viel hohler Pathos, oben gute Sachen. Bretz hing gut. Leider nicht verkauft.
Storp war bei G... eingeladen. Wir 3 zum Bahnhof zu Mittag. Um ½
2 bereits am Zug. Schönes Abteil III. Polsterklasse. Angenehme Fahrt.
Abends um 10 Uhr in Bonn: Jonen, Maria und Zamp. Bald zu Bett. Etwas unruhig,
sonst gut geschlafen.
Di 12. Morgens 7 Uhr mit Schnellzug nach Köln. Mit Taxi zu Schönberg.
Besprechung. Um 9 Uhr mit ihm zum Gericht. Von ½ 10 Uhr bis nachmittags
3 ¼ Vernehmung. Um 5 ¾ ganz erschlagen zu Schönberg.
Abwechselnd geruht und diktiert. Alles fertig gekriegt. Frau Nobel gesprochen,
kommt am 14. morgens nach Hersel. Suppe mit Klöschen, nachher W...
mit Schinkenbrot. Schönberg: Habe mir nichts vergeben. Erleichtert
um 720 Uhr heim. Trüber Mondschein am Bahnhof. Einfaches Abendessen.
In Köln noch eine Karte an Helene geschrieben, um 715 Uhr eingeworfen.
Hersel: Nach Tisch ausgepackt und eingeordnet. Geruht, gebadet, zu Bett.
Mi 13. Um ½ 7 gefrühstückt. 709 nach Bonn, auf Büro.
Allerlei geordnet. Um 8 Uhr Jonen gesprochen. Ihm die Abschrift gezeigt,
die Gretchen abends zurückbrachte. Im Hause allerlei gepackt. Um 12
Uhr fuhr Frl. Engel an die Bahn, nahm Brief und Päckchen an Helene
mit. Bestellung Remox. Um 12 Uhr heim. Nachmittags lange geruht. Um 3 ½
kam P aus Köln. Kaffee. Kanns beschwören, daß ich 24 stets
von Abfindung der Versorgungssprüche gesprochen. O in P... gab Ratschläge
für Mariannes Aussteuer. Fuhr mit bis Urfeld, mit Zamp zu Fuß
zurück. Nach Tisch abends Zamp gebadet. Um 10 Uhr zu Bett. Das Radio
geht nicht.
Do 14. Kaum um 9 Uhr aus dem Bett. 1. Telefongespräch nach v.
Bessel. Eg Eintg. Telefon nach München. Um 1103 Uhr Frau V. W. abgeholt.
Tochter 6.10. geschieden. Beide Teile schuldig. War beim Akt von StHof
gewesen, zu apathisch ... Sache. Marianne soll mit W. hin. Um 1 Uhr zur
Bahn gebracht. Arme Frau. Berate in ihrer Sache.
Rauh, nachmittags gesch. ... um 2 ... v. Bessel: nach Hann. Gemünden
und Cassel ... Marianne. ... ... ..., Herles W. C. Um 4 Uhr zur Bahn. Etwas
Sonne. Hatte v. Bessel T... nach München empfohlen. 4 Uhr mit Post
Bahn. Nicht zu Boskamp. Flasche Wein. Peter Lessenich. Heim, gemütlich
zu Hause. Brief an Helene.
Fr 15. Um ½ 9 noch zu Bett: Eilkarte von Marianne, komme heute
abend. Brief von Helene ect. Sofort Sachen zu einem Paket für Helene
zusammengeholt. Gretchen damit nach Bonn, wo noch was aus dem Hause zu
holen war. Später Brief von Schönberg, darauf Anruf an ihn. Steuersache.
Um ½ 1 zu Mittag gegessen. Gretchen zurück. Leider Frau Velten
krank an Blasenkatarrh. Fuhr nachmittags in die Stadt. Um 200 Uhr nach
Bonn, Büro. Briefe P.R. mit Frl. Engel. Anl. an Städt. Sparkasse.
Vetter, Ohm Gottfried, Jonen krank. Traf Frl. v. Bessel auf der Straße,
sprach sie an. Eugen hat sie telefonisch angerufen. Depesche Marianne:
Mutter Brief abwarten. Ankunft später. Um 408 heim. Karte von Marianne.
Post Hersel: Brief von Helene. Gut aufgehoben. Abends 2. Brief von Helene
und RA Schönberg.
Sa 16. Schöner Tag, +10°C. Hin und wieder Sonne. Sehr farbiger
Herbst. Morgens HJ-Raum besehen, auf dem I. Stock, der gut gereinigt war.
Dort Schrank aufgeräumt, Flaschen, Töpfe und Dosen mit Lack im
Hof verbrannt. Um 12 Uhr zur Post, Brief aus Aibling um 4 Uhr gestern nachmittag
schon da. Einige ... Nach Mittag kam Frohn, baute verzinntes Kaminrohr
mit Aufsatz auf den Wohnzimmerkamin. Kamin zieht jetzt Ia. Ofen erst langsam.
Kein K... Boskamp mit Frau und Besuchsdame, kamen und besahen HJ-Raum.
Ich empfahl Bücherspende. Um ½ 7 zu Abend gegessen. Um 7 Uhr
mit Laterne zum Bahnhof. Bonn Wagen bestellt. Kino Gangolf lustig. Mit
15 Minuten Verspätung kamen Eugen und Marianne. Wagen Hersel. Noch
gesessen und geredet.
So 17.X.37. Hatte Läden am Schlafzimmer zu, lange geschlafen. Erst
um 10 Uhr auf. Eugen Bad genommen. Dann Marianne. ... schön und sonnig.
Wollen ohne Frühstück früh zu Mittag essen. Fahren 1220
nach Köln, 1406 Eugen ab Köln. Marianne kam um 3 Uhr zurück.
Gegen 5 kam Wera, unten Kaffee, oben gesessen und alles besprochen.
Mit Marianne allein Abendessen, ihr Mutters Briefe vorgelesen. Maria
nahm Post, Brief an Mutter und Karten mit nach Bonn. Abends etwas auf Saal.
Nach Tisch gebadet.
Mo 18. Früh auf. Verhangen, trocken. Schöner milder Herbsttag.
Um 8 Uhr nach Bonn. Vorher Post geholt. Helenes Brief vom 16.10. und sonstiges.
Büro Jonen Exposé für Str... diktiert. Besprechung. 200
M an Willi ect. Konto PR ausgeglichen. P Sch mit. Bachstraße. Buch:
Sammlung Schnitzler vom Kölner Kunst Verein zurück. Telefonischer
Anruf A..., sei zu 20.10. geladen. Wird richtig ausf., soll sich aufzeichnen.
Zur Bachstraße: alte Briefbogen. Bestrahlt. Um 12 Uhr heim, kurz
vorher im Büro. 12 Ztr. Kartoffeln bestellt. Karte von Helene. Nach
Tisch geruht. Kaffee mit Marianne. Diese um 4 Uhr in die Stadt. Früh
zurück. Um 4 Uhr mit Zamp an die Post, nichts da. Abends P Sch durchgeackert.
Brief an Helene mit Photos. Gretchen brachte 820 an Zug mit Post. Heller
klarer Mondschein. Versuch mit Kohle im Wohnzimmerofen ohne Erfolg.
Di 19. Gut geschlafen. Vereinzelt wach. Starke Abkühlung. Morgens
früh +2°, Nebel. Gottlob. Müssen Tomaten einwecken. Frostgefahr
ist groß. 8 ¾ Köln O. angerufen, will kommen. Ofen aus
F...kl..n gemessen. Scheint zu passen, da Wohnzimmerofen Kohlen ausgenommen.
Um 12 Uhr nach Bonn gefahren. Dorthin war gleiche Zustellung gekommen.
Jonen hatte Schönberg angerufen. Um 1 Uhr zurück. O. kam um ½
3. Längere Besprechung mit ihm. Wollen uns morgen vor Vernehmung treffen.
Max und Leni seien nicht vernommen worden. Er habe stets gesagt, es sei
wirklich nutzlos für Z., mich zu belasten. Wir schieden friedlich.
Um 4 Uhr kam Wera Marianne abholen. Thee, Theater. Holte um 4 Uhr die Post.
Brief von Helene. Schrieb Antwort auf Schreibmaschine und schickte ihn
mit anderen Sachen abends 8 Uhr ab. B... durchgesehen. Viel ... ... ...
...
Mi 20. Prächtiger Tag. Morgens dichter Nebel. Um 655 nach Köln.
Bei Schönberg etwas früh, wollte nicht zur Mühlengasse.
Aber ich sollte zur Vernehmung gehen, war richtig. Manche gute Frage. Vernehmung
OB, Papst. ... Zwischendurch wollte an Dr. Z. zur Klärung einige Fragen
mit mir: Dr. Z. könnte heute nicht kommen! – Um ½ 12 zu Schönberg.
Alles diktiert. Um 120 heim. Noch etwas nachgegessen. Mit Marianne unterhalten.
Mit Zamp um 4 Uhr zur Post. Jonen telef.... Gemütlicher Kaffee und
Abendbrot. Brief an Helene. Karte von ihr und Eugen. Prachtvoller Vollmondschein,
ganz märchenhaft.
Do 21. Schöner Herbsttag. Um 8 Uhr bei Nebel nach Bonn. Büro.
Mit Frl. Engel Brief PR, auch an Josef und Willi. Ins Haus: Gasofen an.
In die Stadt: Fisch und Sprotten. Später Haare schneiden. Gegen 11
mit Jonen Bestrahlung. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch geruht. Garten in Sonne
mit Marianne Kaffee gemütlich. Vorher auf die Post. Brief von Helene
und Peter Lessenich. Abends Akten geordnet. Reibekuchen ganz köstlich.
Gemütlich auf dem Saal. Morgens auch bei Musik Nolden wegen Radio.
Karte von W.C. Brief an Mutter auf alter Schreibmaschine, auch von Marianne.
Holz geholt. Festgestellt, daß Zsch. mit Frau am 2.8.33. erstmals
bei mir war.
Fr 22. Schöner Tag. Von Helene keine Post. Morgens alte Lackpötte
aus der Fabrik in die Farbkammer. Maria dort gekehrt. Nachmittags umgezogen.
Um 3 Uhr mit Marianne in die Stadt. Städtische Sparkasse. Büro.
Bachstraße. Sachen für Storp. Einige Briefe im Büro. Marianne
zu Wera Wessel, dort bis abends spät geblieben. Ich fuhr um 6 Uhr
heim. Um 7 ½ gegessen. Weber hat die Lotsen... unser ... Boot, ...
zertrümmert. Reste liegen als Brennholz in ... ... Gramlich hat sich
nach Miete in Fabrik erkundigt. Obstverwertung.
Sa 23. Um ½ 9 zur Post. Karte von Helene an die Mädchen.
Weber nahm im Nähzimmer angefangene 2 Steine heraus, zwecks Isolierung
mit Pappe und Bitumen. Marianne großes Paket für Eugen, um 2
f. Gretchen an die Bahn gebracht. Post abgeholt mit Zamp. Gebadet. Nach
dem Kaffee umgezogen. Um 8 Uhr zu Schirm, großer Saal: Einführung
des neuen Ortsgruppenleiters Demptröder, sehr gut aufgezogen, ganz
gefüllt. Nachher mit Boskamp erst unten, dann oben Kameradschaftsabend.
11 ½ heim.
So 24.X.37. Bewegte Luft, farbig, schön. Karte von W.C. Langer
Brief von Helene. Mit Karte beantwortet. D... Brief an BS etc mit Gretchen
um 1 Uhr nach Bonn. Weber ist im Nähzimmer fertig. Überlegung
mit Umzug, Sbg. Z... r... u. Wohnzimmerisolierung. Marianne schreibt emsig.
Brief an Ver. Werkstätten in München Schlafzimmer „Gisela“. Brief
an Waldemar ab. Um 4 Uhr zu Antwerpen, 4 Flaschen Rotwein und 1 Zentner
Äpfel bezahlt, die morgen um 9 Uhr in der Bachstraße angeliefert
werden. Post, abgegeben. Abends mit Marianne gemütlich auf meinem
Zimmer: Maronen gebraten und mit Butter gegessen.
Mo 25. Um ½ 9 mit Marianne Frühstück. Suche nach gestern
im Feld verlorener Hundepeitsche. Man brachte sie ... 20 Pfg. Zustellung:
Am Mittwoch um ½ 10 Uhr werden in Köln Dr. Z., Bellinghausen,
Henseler als Zeugen vernommen. Sofort Brief an Schönberg. Karte von
Helene. Will Sonntag oder Montag kommen. Will noch bis Mitte Woche Wiesbaden.
Äpfel Gretchen 2 ½ Zentner in Bonn eingekellert. Um 9 Uhr nach
Bonn. J. ent..., sitzt allein im Büro. Frl. Engel krank . .
. Nach Tisch etwas hingelegt. Kam Sbg (Sonnenburg) schon 3 Uhr, war morgens
in Köln gewesen. Gemütlicher Kaffee zusammen. Dann auf dem Saal.
Pflgschft, Vollmacht und Testamentsänderung besprochen. Briefe geschrieben,
alles schriftlich festgelegt. Vor Abendessen etwas gesessen. Will morgen
zur Stadt. Marianne zu Bretz. Dieser hat beide Bilder an Führer verkauft
in Kunstausstellung in München.
Di 26. Um 8 Uhr gemeinsames Frühstück mit Sbg (Sonnenburg)
und Marianne. Um 9 Uhr zusammen nach Bonn. Jonen: Gestern wieder Henseler
dagewesen, anscheinend ein II noch draußen. J. ist der Ansicht, er
würde zum Schnüffeln von der Staatsanwaltschaft geschickt, ich
glaube von Assess. Dr. Ober... Prof. Velten hatte erfahren, daß man
? Zeugnis über mich als Notar eingefordert habe, v. Köllen sei
glänzend ausgefallen. Bellinghausen vielleicht heute zu vernehmen.
Testament Sbg (Sonnenburg beglaubigt bei Vetter. Besprechung Bachstraße
mit Jonen. ... um 11 Uhr heim. Windig. Karte Helene an Gretchen. Nachmittags
und abends mit Sbg gemütlich zusammen. Abends Fisch gegessen.
Mi 27. Gut geschlafen. Früh wach. Um 6 Uhr auf. Schönes Morgenrot.
Um 724 nach Köln. Um ½ 9 bei Schönberg, erzählte
Wichtiges über Henseler. Von ½ 10 bis 12 ¾ Vernehmung
Dr. Z., Bellinghausen, Henseler. Alles günstig. Kurz zu Schönberg.
Der zu Kurt, unterwegs Henseler auf der Straße. Bald ab. Angenehm
zu Tisch bei Kurt und Ilse. Fuhr auch 3 Uhr zu Hunstein (Hanstein?) Besah
Klebeband. Zu Schönberg. Diktiert. Um ½ 6 an der Bahn Brotzeit.
Karte an Helene. 620 nach Hersel. Von der Bahn mit Laterne. Gemütliches
Abendessen mit Sbg, abends zusammen. Unruhig geschlafen. Brief von Helene.
Do 28. Früh auf. Vor dem Frühstück zur Post und Bahn.
Allerhand besorgt. Tagsüber warm, sommerliche Hitze. Schwül.
Sbg morgens nach Bonn, auf Büro, um 1230 abgeholt. Karte von Helene,
abends Brief mit Photos. Gepackt ... Lubisch bis Mittag mit der Kellertreppe
fertig. Gottlob. Nachmittags geruht. Abends sehr nett unterhalten. Marianne
noch mit Wera Abschied telef. Morgen nicht nach Düsseldorf. Glück.
Spät nachmittags mit Sbg im Feld spazieren gegangen. Abends gute Flasche
Graacher Domprobst, 1935, famos, getrunken. Angenehme Unterhaltung. Um
10 ½ zu Bett. Etwas unruhig geschlafen.
Fr 29. Morgens etwas kühler. Früh schon Mäntel ect.
gepackt. Den Schrank im Wohnzimmer ausgeräumt. Lubisch Kellertür
adjustiert. Rechnung bezahlt. Sbg fuhr um 10 12 nach Bonn. Vorhänge.
Mit Lubisch Verbesserung des Rollwagens und eines ... Wägelchens überlegt.
Nachmittags geruht. Vorher Post. Brief von Eugen, Karte von Helene. Das
Br. Auto kam nachmittags, Birnen, Radio und Gretchen mit. Um ½ 4
He... telefonisch abgesagt. Nach dem Kaffee war es sehr warm. Spaziergang
mit Sbg durch das Feld, an Boskamp vorbei über Widdig, am Rhein zurück.
Gepackt. Abends Reibekuchen mit Kaffee. Glas Vermouth. Dann 1915 Brauneberger
Juffer Auslese, noch gut.
Sa 30. Unnatürlich warmer Tag. Um 7 Uhr mit Sbg zur Bahn. Fuhr
720 ab. Kleider gepackt ect. Speicher abgeschlossen, Post geholt. Gretchen
fuhr früh nach Bonn, Büro geputzt, Ofen im Haus angesteckt. Bohnensuppe.
Das Auto kam verspätet. Ich fuhr mit dem Fahrrad und mit Zamp um 2
Uhr nach Bonn. College Schmitz begrüßt. Heiß. Telefon
wegen Auto, kam bald. Weber hatte in Wagen geräumt. Zigaretten. 6+5+4
M. Alles gut verstaut. Gretchen war besonders fleißig. Karte von
Helene. Abends gemütlich mit Marianne bei einer Flasche Bier. Anzüge
ect. ausgepackt. Jonen kam, langes Gespräch, auch Probst Zeugenvernehmung.
Meinte, Dr. Z (Zschirnt) sei erledigt.
So 31.X.37. Öfters wach, sonst gut geschlafen. Zeitig auf. Rasiert. Abgewaschen und dergleichen, bestrahlt. Frühstück. Mit Kranz auf Familiengrab, schön geschmückt. Kupferplatte poliert. Zum Büro. Büste bezahlt. Grau, zu heiß. Alter Zoll. H. Bouvier vw. Frida Cohen. Nach 10 helle Sonne. Brief von Helene. Marianne ½ 11 Kaffee. Geräumt. Kurzer Brief von Eugen. Nach Tisch kurz geruht. Maria nach Haus. Im Büro gearbeitet bis 4 ¼. Wachslicht gekauft. Mit Marianne Kaffee, nicht mehr aus. Zahlungen auf Büro und daheim nach Tisch. Brief an Ver. Werkst. „Gisela“ bezahlt.
Mo 1.XI.37. Gut geschlafen. Gegen 7 Uhr auf. Allerheiligen. Früh
auf. Frühstück. Im Büro gearbeitet. Um 8 Uhr mit Zamp nach
Honnef. Bis Rhöndorf zu Fuß. Bretz gertroffen. Zur Post, dann
hin. Z. sehr freier. Angenehm unterhalten. Um ½ 11 Tasse Schokolade,
dann bergauf zur Wolff-Kapelle Fuchshardt. Schön dort. Gegen 1 Uhr
heim. Gut zu Mittag. Etwas geschlafen. Tasse Kaffee mit Cremeschnittchen.
Vorher mir 3 unfertige Bilder: Hochformat mit langen Bohnenstangen und
dto. Holzstapel - Zimmerplatz mit hellem Mondschein, dann quer fast fertig
Bauernhof mit Holzstapel, ganz famos. Viele Zeichnungen, auch aus der Eifel.
3 18 heim. Kaffee. Marianne mit Wera und Bert, später kam Frau W.
Mit ihr und den anderen auf den Alten Friedhof. Lichter aufgestellt. Mit
Marianne heim. Bier. Gemütlich.
Di 2. Morgens zeitig auf. Besprechnung Jonen. Bretz kam erst 105 zum
Mittagbrot. Röntgenaufnahmen Beuel: Sträter: Konnte nichts finden.
Rheuma? Nach Tisch geruht. Mit Bretz noch Kaffee getrunken. Ihn zur Stadt
begleitet. Mit Marianne um 6 ¼ Uhr zum Stiefel, dort Bretz wieder
getroffen. Wir dort Abendbrot. Um 7 ½ ins Theater. Wiener Blut.
Nach Hause. Um 10 ½ war Helene eben angekommen. Sie sieht gut aus,
hatte mittags mit Tante Minchen in München sich getroffen. Noch bis
12 Uhr geredet. Ich hatte etwas unruhig geschlafen: Auch recht viel Bier:
dann unser Ballett und die lustige Musik usw.
Mi 3. Morgens frisch. Helene frühstückte mit mir um 7 Uhr.
Hatte bestrahlt. Nach dem Frühstück ging ich mit dem Rad Rundstäbe
bei Streck holen. Weber Abrechnung. Hat Chin... in Säcke gefüllt.
Jonen vor Tisch zu Hause gesprochen, brachte Briefschaften ect. Nachmittags
geruht. Um ½ 4 kam Frau v. Kietzel, Miel. Besprechung über
Erbschaft, ca 15000. Legte Akte und Urkunde W... vor. Abends mit Helene
und Marianne Spaziergang nach Endenich. Maria war nachmittags zum Putzen
in Hersel. Ich war abends sehr müde. Noch warm, +12° draußen.
Do 4. Schöner Tag. Morgens vor 8 zum Büro. Einiges geordnet,
mit Frl. Engel einige Briefe. Dann zum Frühstück mit Helene.
Um 12 Uhr Mittagbrot. Um 108 mit Maria nach Hersel. 650 Fracht für
Zink... an Fr Weber bezahlt. Um 2 Uhr zurück mit Kupferdraht. Nachmittags
mit Helene und Marianne Kaffee. Um 2 ¼ nochmal zum Büro bis
2 ¾. – Abends gelesen. Mit Helene und Marianne unterhalten. Um 10
Uhr zu Bett.
Lang geschlafen, nachts etwas unruhig.
Fr 5. Morgens um ½ 8 zu spät auf. Zum Büro. Verschiedenes
erledigt. Briefe zu Noeggerathstraße. Heim. Frühstück mit
Helene und Marianne. Erst dann rasiert. Morgens war es bereift. Sonne.
Um 8 Uhr zum Büro, dto um 2 nach Tisch.
Abends in die Stadt. Kinokarten für Sonntagmorgen geholt. Schönburg.
Brief von Schönberg, hat Eingabe mit Akte von Prof. Helfensteins Gutachten
gemacht. Rief telefonisch an. Ich ihn nach Tisch. Wird Gutachten morgen
einreichen. Marianne früher Abendbrot, zur Gymnastik. Mit Helene Radio
gehört.
Sa 6. Früh auf. Um ½ 8 zum Büro, gearbeitet. 8 ½
ab. Privatsachen. Allmählich dort alles Angesammelte aufgeräumt.
Vor Tisch mit Zamp etwas spazieren. Vorher etwas geduselt. Nach Tisch geruht.
Zu 3 mit Zamp nach Oberkassel. Nach Römlinghoven, bei Tante Traut
Kaffee. Mentrop mit Kind und neuer Frau dort. Zamp heimgebracht, dann ins
Gangolf: ... Alle 3 Wessels kamen und saßen in der Loge nebenan.
Um ½ 10 raus, im Höttchen Brotzeit. ½ 11 zu Bett.
So 7.XI.37. Erst um 9 Uhr auf. 10 Uhr Frühstück. Um 11 mit
Helene und Marianne ins Metropol-Kino: Hans Schönburgk, Wildtiere
in Afrika... Sehr interessant, auch Kolonial... ect. Nach Tisch geruht.
Sehr ermüdet. Dunkler Himmel, nicht zum Friedhof. Um 4 ½ kam
Wera Althoff zum Tee. Gemütliche Unterhaltung. ... mit Zamp mal Büro,
viel Privates gekommen. Abends ½ 10 zu Bett. Sehr gut geschlafen.
Ich gewöhne mich an das Faulenzerleben.
Mo 8. Zeitig auf. Im Büro etwas gearbeitet. Brief von Sondag.
Entschlossen sich für Freiburg Br. 11. bis 18. nach Bonn. Pension
Straßberger, Bachstraße 31. Brief dorthin gebracht. Nachmittags
kam Frau v. Kietzel in Sachen ihrer Mutter. Soll mal mit Werner verhandeln.
Nach Tisch kurz geruht. Mit Helene bei schönem Wetter zum Nordfriedhof,
Grab: Kranz weg. Gärtner gesprochen. Am Bahnhof gesessen, Glas Bier.
Um 408 heim. Marianne abends zu Wessels. Zimmer, Hefte ect. gründlich
aufgeräumt.
Di 9. Dunkler Tag. Flagge heraus. Kaum die Wäsche im Garten: Erstmals
Regen seit Monaten. Dunkel verhangen. Um ½ 12 Frl. Bursch mit Frl.
Engel hier. Testament und Möbelvertrag entworfen. An Kleiderbügel
dickeres Rundholz für Hosenaufhänger gemacht. Um ½ 12
Frl. Bursch und Frl. Engel. Testament bearbeitet und Entwurf eines Möbelübertragungsaktes.
Nach Tisch kurz geruht. Gute Kammermusik im Radio. Zum Kaffee Mrs. Holms
da. Um 7 Uhr Abendbrot. Helene mit Marianne ins Theater. Ich um 8 Uhr nach
Hersel, Parteiveranstaltung. Sehr würdig. Mit Boskamp und Frau Oepen
Glas Bier. 1108 heim. Die noch auf. Gut und lang geschlafen. Abends noch
nasse Flagge eingezogen.
Mi 10. +4°, kälter. Kein Regen mehr, Wäsche im Garten.
Vor Tisch mit Zamp auf den Kreuzberg. Zwei große neue Kasernen zwischen
Lengsdorf und Duisdorf. Vor Tisch noch zum Büro. Gespräch mit
Vetter und Jonen. Nach Tisch geruht, beide fest eingeschlafen bis ½
4. Kaffee um 5 Uhr. Leim bereitet. Helenes große Papp-Hutschachtel
geleimt. Abends kam Marianne spät von der Gymnastik zurück. Flasche
Bier. Um 11 zu Bett, gut geschlafen. Ich hatte vormittags Josef besucht,
war viel besser. Auch seine Versorgungsansprüche beschr. Er ...
Do 11. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro. Brief mit Frl. Engel. Erst
später Kaffee. Papier und Feder für Tagebuch und Erinnerungsaufzeichnungen
gekauft. Zeitung K. Zt. Sonntag an Bruhns. Helene und Frl. Bursch gingen
von 10 bis 11 ½ mit Zamp zum Kreuzberg, über Poppelsdorf zurück.
Um ½ 1 flüchtig zum Büro, einige Zahlungen. Nach Tisch
geschlafen. Kaffee mit Wera Althoff und ihrem sehr netten kleinen Buben.
Um 1805 Carl Sondag mit Frau an der Bahn begrüßt. Wir fuhren
mit Auto zur Pension. Zu morgen mittag eingeladen. Vorher Höhensonne
bestrahlt. Dto Jonen nach 6 Uhr. Ihn noch ausführlich gesprochen.
Ilse Forstmann rief an, ist nach Würzburg versetzt. Kommt um 8 ¼.
Karte an Studentin Gen. Anz. Sie nachmittags schon besucht. Lebenserinnerungen
gesucht und gefunden.
Fr 12. Dunkel verhangen, feucht. Gegen 10 Uhr mit Zamp auf den Kreuzberg,
im Päckchen Handzeichnungen von Bildhauer Schoberth, Nürnberg,
mit Paul Poppelsdorf aufgeliefert. Über alte Ippendorfer Landstraße
und neue Häuser bis Ippendorf. Nebel, Sprühregen. Über den
Kreuzberg zurück. Kopfsalat und Flasche Rizinus mitgebracht. Zu Mittag
kamen Sondag und Frau, Fischessen. Sehr angeregt zusammen. Auch den Nachmittag.
Leider wurde wegen Regens nichts aus einem Besuch des Alten Friedhofs.
Sie gingen gegen 6 Uhr und waren abends von 8 ¼ bis gegen 11 Uhr
wieder bei uns. Wera. Ich trank abends Weißes. Gegen Morgen heftiges
Leibschneiden und etwas Durchfall.
Sa 13. Helle Sonne. Spät auf. Vormittags kurz ins Büro. Mit
Zamp an den Kreuzberg und nach Lengsdorf spazieren. Allerlei geordnet.
Teller Suppe (Hofbräu) mittags. Um ½ 12 nach Hersel, dort Bestellung
Wnfl 3,60 Frachtvorlage an Frau Weber. Schlüssel zum Tor durch Häuschen
Weber an Lehrer Schmitz. 105 zurück. Zum Büro, beigearbeitet.
Erst um ½ 3 heim. Frau Storp vor Tisch, nicht zu Tisch, zum Kaffee
da. Ich hatte Magenindisposition, zeigte mich nicht. Marianne morgens recht
scharf gegen sie, sie war daher nachmittags mild. Um 730 begleiteten Helene
und Marianne sie zur Bahn, nachdem „alles besprochen“ war. Ich aß
abends etwas (Haferbrei) und Reisbrei mit Zwieback. Gut geschlafen.
So 14.XI.37. Morgens zeitig mit Helene auf. Auf Büro vor dem Frühstück.
Beigebucht, Voorschriften Eugen herausgesucht usw. Vor Tisch nochmals dort.
Mit Helene und Zamp vor Tisch durch die Stadt, Alter Zoll. Zurück
über Poppelsdorfer Allee und Nußallee. Nachmittags kurz geruht.
Marianne hatte trefflichen Eintopf mit Hammelfleisch und Bohnen gekocht,
der auch uns gut, Zamp aber ganz vortrefflich schmeckte. Wollen jetzt öfter
Hammelfleisch nehmen. Brief an Eugen zum Geburtstag, an Waldemar mit Zeugenvernehmung.
Überlege, ob ich nächste Woche Sbg (Sonnenburg) in Münster
heimsuche und Storp sen. besuche. Nachmittags mit Helene und Marianne im
Königshof zum Kaffee (Rotwein). Buch geleimt.
Mo 15. Bestrahlt. Eisiger Wind, z. T. Regen. Sieht nach Schnee aus.
Nach dem Frühstück ohne Zamp zum Büro, in die Stadt, zu
Streck ect. Müde heim. Messer zum Schleifen gebracht. Später
nochmal zum Büro. Nach Tisch sofort dorthin. Brief mit Frnz. Tabak
für Heimerzheimer bei Bu... Morgens Haareschneiden bei Drossel. Nachmittags
mit Ruth Bretz gemütlicher Kaffee. Abends Liesel Schneider zu Tisch.
Marianne war nachmittags mit Ruth im Kino. Alles vorbereitet für Heimerzheim.
Helene geht mit Marianne nach Köln.
Di 16. Zeitig auf. Feuchter Nebel. Mit Helene und Marianne Frühstück.
Diese fuhren um 8 Uhr nach Köln. Ich um 830 mit Koffer: Taback, Kaffee,
Wermuth, Erbswurst, Schweinefüßchen nach Heimerzheim. Schönes
neues Verkehrsauto. Dichter Nebel hinterm Busch. Große Mengen(?).
Jakob wiederhergestellt, machte mit die Tür auf. Gottfried sehr ermüdet
von der Pflege und Mehrarbeit. Saß erschlagen am Ofen. Sofort die
Erbswurst in kochendes Wasser, Fleisch dazu, damit gegen 12 ½ solides
Mittagessen, das ich zurechtschnitt und servierte. Sehr erfreut. Wir tranken
eine Flasche deutschen Wermuthwein dazu. Schmeckte ausgezeichnet. Erbvertrag
verabredet. Sie bleiben trotz aller Vorstellungen dabei, daß Straßfelder
und Olsdorfer nichts haben sollten. Um 1420 heim. Nöller ... auf Dienstag
nachmittag verabredet. Liesel Schneider bestellt. Abends mit Helene im
Theater. Harmloses Lustspielchen.
Mi 17. Erster scharfer Frost. Helle Sonne, schneidender Wind. Von 8
bis 9 im Büro gearbeitet. Steuer für Heimerzheim bezahlt. Brief
an Betty. Dann Frühstück um 10 Uhr. Vor Tisch mit Zamp bei Josef,
ihm Photo von Johannes gebracht, wußte sie gleich schlecht zu machen.
RA Gausen dort. Ging mit ihm nach Hause und noch ein wenig spazieren. Mittags
an gebackener Leber erfreut. Um 243 im Personenzug zu 3 mit Zamp nach Mehlem,
Parkhotel. Bretzens waren schon da. Gemütlicher Kaffee und Glas Rotwein.
Um 619 Uhr zurück. Abends schöne Musik am Radio gehört.
Löllgen brachte für Marianne eine Petroleum-Hängelampe aus
der Fabrik mit elektrischer Lampe montiert zur ... Aussteuer.
Do 18. Zeitig auf. Um ½ 8 zum Büro. Gearbeitet und gelesen.
Kamen erst um ½ 9. Mit Jonen Erbvertrag Gebrüder Klein, Heimerzheim,
entworfen. Rücksprache mit Josef Hypothek 20 Mille Max Blume. Auf
Westdeutscher Beobachter, Kaufangebot Heimerzheimer Parzelle festgestellt.
Offerte eingereicht mit Fragen, sollen an mich beantwortet werden. Nachmittags
½ 3 bis ½ 5 Studentin Erinnerungen an Großvater diktiert.
Vor Tisch kamen Karl und Lily Sondag, die gestern anstrengenden Geburtstag
in Köln gefeiert hatten. Wir trafen sie um 5Uhr nachmittags
nochmal am Bahnhof. Brief von Albert Bauer in Raversbeuren, anf... und
dann an RA Schönberg weitergegeben. Karte von Sbg (Sonnenburg) beantwortet,
der mich ab Dienstag erwartet. Ich kann erst Mittwoch abend. Marianne abends
bei Wessels, wo Wera von Streithof zurück.
Fr 19. Zeitig auf. Um ½ 8 Frühstück. Um 8 Uhr zum
Büro, bis 8 ½ gearbeitet. Assessor Sachen Textil AG besprochen.
Von 10 bis 12 mit Zamp zum Kreuzberg und nach Ippendorf. Nach Tisch geruht.
Von ½ 3 bis ½ 5 dem Fräulein diktiert. Helene war nachmittags
in Godesberg. Ich mit Marianne mal zu Comes Glaseinkäufe. „Muttl“
Charakterstudie nach Schriftprobe sehr zutreffend. 10 M dafür überwiesen.
Abends Radio. Nachmittags etwas auf Büro.
Sa 20. Zeitig auf. 8 ¼ zum Büro. Mit Jonen etwas gearbeitet.
2 Bestellungen Remox. Helene ging mit Marianne in die Stadt, ich auf den
Alten Zoll.
Marianne fuhr nachmittags nach Köln zur Abendgesellschaft bei
Leber. Um 208 mit Helene einen Kranz auf den Nordfriedhof gebracht. Dann
zu Fuß nach Hersel in 1 St. Bayergasse, den Rhein entlang. Etwas
Regengetröpfel. HJ-Raum besehen. Im Hause etliches geholt. Um 4 Uhr
auf den Zug in heftigem Regen. Stellmacher Lubisch binnen 2 Tagen gestorben.
Kaffee mit Marianne. Nicht mehr aus. Abends besucht uns Johannes von Roisdorf.
Weißes und Rotwein, angenehm unterhalten. Hatte morgens bestrahlt
und gebadet. Abends Kitzeln im Halse. Tropfen Jod in Wasser gelöst.
Schluck genommen. ½ 11 zu Bett. Radio.
So 21.XI.37. 0°C. Schönstes Wetter. Nachts etwas unruhig geschlafen,
namentlich heftig geschnarcht. Halserkältung? Erst um ½ 10
auf. Mit Helene gefrühstückt. Zimmer aufgeräumt. Trotz schöner
Sonne den ganzen Tag nicht ausgegangen. Vor Tisch machte Assessor Vetter
mit Frau (Dr. Quade ...) Besuch, wir luden sie zum Kaffee ein. Hörten
verschiedene schöne Musik am Radio. Nach Tisch kam Marianne von Köln
zurück, recht hitzig und angeregt. Hatte bei Lebers die muntere Gesellschaft
bis 6 Uhr morgens gedauert. Angenehme Unterhaltung mit Vetters beim Kaffee
von 4 Uhr bis 6 ½. Abends nochmal Beethoven und Schumann gehört.
Einiges gelesen: Lebenslauf der Paula Wessely.
Mo 22. Im Halse besser. Tagsüber meist daheim. Frühstück
früh. Um 8 Uhr auf Büro, etwas gearbeitet. Dann mit Zamp zum
Friseur, Bartschneiden. Morgens um ½ 9 auf dem Finanzamt gewesen
mit Mietverträgen Stempel. Fristbericht Jahresende für alte ...
Lohnsteuer arb. Mittags kurz geruht, dann zum Amt. Antrag H... an Kasse.
Pächter Hövel war noch in der Bachstraße. Gottfried Klein,
ganz erschlagen, bestellte Notar für morgen ab. Jakob knöttert
den ganzen Tag, also ist die Sache noch nicht reif. Ich bestellte Nöller,
Liesel Schneiders und das Auto ab. Er ging nicht mit in die Bachstraße
und kam auch nicht mehr. Abends war Liesel Schneiders zu Tisch. Machte
Aktenfest für Münster zurecht. Um ½ 11 zu Bett. Ich wachte
mit Helene 3 x auf, stand auf und las bis 6 Uhr.
Di 23. Halserkältung noch da, geht aber besser. Erst spät
auf. Frühstück, gelesen ect. Prächtige Sonne. Mit Zamp von
10 bis 12 ½ in den Hofgarten, bei Antiquariat Wennerscheid schönes
Büffet besehen, den Rhein entlang. Familie Wessel mit Engl. begegnet.
Durch den Hofgarten zurück. Im Büro gearbeitet. Nach Tisch ½
Stunde geruht. Von ½ 3 bis ½ 5 kam das Fräulein zum
Schreiben. Mit Marianne Kaffee. – Helene war bei Josef und Emma. – Um 6
mit Marianne Abendbrot, dann zum Theater. . . . str. Nr. 13, Kriminalstück
von Axel Ivers, spannend, geistreich, munter. Zwei Leichen ohne besondere
Beschwernis. Happy end. Um 10 aus. Zeitig zu Bett.
Mi 24. Zeitig auf. Neblig. Um 8 zum Büro. Etwas gearbeitet. Ladenkonto
FWBS fertig geg... Creditkonto Biergans abgelehnt. Reisevorbereitungen,
Zahlungen. Brief an Schönberg wegen Bauer. Mittags um 2 nach Köln,
Mühlengasse. OB, Dr. Finke und Hill gesprochen. Diesem Aussage von
Henseler vorgelesen, der mit ihm darüber gesprochen hatte. Zu Werner.
Sache v. Kempin besprochen. Er wußte nicht und berichtete contra
Re...er. Um 5 Uhr mit Assessor Vetter Tilna AG General Versammlung. Paul
Spindler gesprochen. Besuchte Freund, nun mit Engstfeld und Dr. Siebold
zum Krüzchen. Bier. Um 641 Uhr in den D-Zug nach Essen eingestiegen.
Gegen 9 Uhr in Münster. Bequeme Fahrt. Ich 2 Königinpastetchen
und großes Bier intus. Auto Bahn nach Schulstr. 1, empfangen
von Sbg (Sonnenburg) und Frl. Hilde. Butterbrot und Glas Wein. Bald zu
Bett. Eisig kaltes und nicht ganz trockenes Schlafzimmer im 3ten Stock.
Do 25. Gut geschlafen. Um 8 Uhr frisch im kalten Zimmer aufgestanden.
Ich hatte eine Wolljacke über dem Nachthemd an. Mit Sbg angenehm gefrühstückt.
Um ½ 11 mit Eltern über ...platz nach Warendorferstraße
39. Traf Generalstaatsanwalt Storp v. Reise vor dem Hause. Bekannt gemacht.
Zusammen bis 12 ¼ Spaziergang über den Wall mit ausführlicher
Besprechnung, Funktion ect. In der Stadt am Prinzipalmarkt verabschiedet.
Er ging anscheinend zum Frühschoppen. Zu Sbg. Gut zu Mittag gegessen,
geruht, mit Sbg spazieren. Kaffee daheim. Nachher vor dem Abendessen ging
ich nochmal allein in die Stadt, 2 Pakete Tempo Taschentücher gekauft.
Eins Frl. Hilde geschenkt. Um 7 Uhr Abendbrot mit Sbg, gemütlich daheim.
Um 10 zu Bett: Erfolg der Attacke auf Storp in ... nicht ganz gelungen.
Etwas ungewiß, ob ich ihn diesmal noch ... sehen werde. Sonst alles
gut. –
Fr 26. Den ganzen Tag über war es sehr dunkel. Zeitig aufgestanden.
Nach dem Frühstück mit Sbg zu Rechtspfl... Linnekamp. Vormundsch.-abteilung.
Mit ihm Sache Eila(?). besprochen. Er riet zu Anwalt als Pfleger und nannte
RA Epping Spinkerhof. Mit Sbg vor Tisch in die Stadt, ins Landesmuseum.
Alles neu und gut aufgestellt, z. T. hervorragende Sachen. Neue Namensbezeichnungen
für Gemälde und Plastiken. Beldensnyder, Brabender und Maler
Baente? Mittags köstlichen Fisch in Öl gebraten aus Fischküche
usw. Nach Tisch geruht. Kaffee. Mit Sbg in die Stadt. Auf Anwaltsbüro
erst morgen früh. Kaum daheim, erscheint Generalstaatsanwalt Storp
persönlich und ladet mich auf Dienstag, 4 ¼ Uhr zum Kaffee
ein. Sbg (Sonnenburg) vorgestellt. Hielt sich nicht auf. Habe Bier besorgt.
Konnte nicht absagen. Helene schickte Karte, ich solche an sie.
Sa 27. Nebel hier und leichter Regen. Nach dem Frühstück
zu RA Epping Spinkerhof, angenehmer junger Mann, will für RMSV. pa.
Pflegschaft Eila(?) machen.
Morgens bedeckt, mittags Sonne, früh am Abend Regen, dann hell,
klar, kalt. Mit Sbg schön spaziert am Krankenhause, der Klinik, Aasee
ect. Im Dom in Sonne. Große mechanische Uhr mit Spielwerk um 12 Uhr
gesehen. Nach Tisch fest geschlafen. Nach dem Kaffee mit Sbg aus. Regen,
zum Friseur geflüchtet. Bartschneiden. Dann wieder trocken, weiter
die Landstraße heraus, prächtiger Abendhimmel. Karte an Helene.
Abends gemütlich beisammen. Sbg trinkt stets eine Flasche Wein, ich
eine kleine Flasche Bier.
So 28.XI.37. Sbg (Sonnenburg) in aller Frühe auf und zum Dom. Ich
bin erst um 8 aufgestanden. Zusammen gefrühstückt. Abschrift
seiner Möbelaufstellung. Ergänzungen dazu. Den ganzen Tag nicht
hinausgegangen. Draußen war es ziemlich wüst. Nur gut bekommen.
Mancherlei gelesen. Gutes Huhn zu Mittag. Abends eine Flasche Bier. Frl.
Hilde nach Hause. Angenehme Unterhaltung mit Sbg. Ich trug ab. Gut geschlafen.
Mo 29. Morgens erstmals verschlafen bis es hell wurde. Mit Sbg gefrühstückt,
dann zusammen in die Stadt. Rathaus III. Stock wegen Wohnungsnach..., ohne
Erfolg. Zu Nachmieter Wortmann im Industriehof. 4 Wohng. mitgebracht. Nach
dem Mittagessen gut geruht. Nach dem Kaffee nochmal in die Stadt. Abends
gemütlich daheim.
Di 30. Morgens um 6 Uhr auf. Erst um ½ 9 mit Sbg gefrühstückt.
Dann auf Wohnungsbesichtigung. Studtstraße 1, Neubau und Dürerstraße
3. Sehr schön, aber zu große Wohnung getrennter Etagen Heizung.
145 M monatlich. In der Stadt leider starker Regen, fast Traufe. Am Bahnhof
Fahrkarte gekauft und festgestellt, daß D-Zug Münster-München
gut. Netz gekauft, Dauerwurst, Leberbrot und Wurstbrot. Mit nassen Füßen
heim. Umgezogen. Schuhe mit Papier ... Um 3 Uhr nach Schwelingstraße
2 zu Koch (RA), sein alter Herr halbgelähmt. Mittags Mettwurst mit
Kotlett. Erst zu Koch, dort Plastiken ect besehen, 5 Handzeichnungen gekauft.
Bekannter von Walter Ophey.
Um 4 ½ zu Storp. Sehr nett von Herr und Frau empfangen. Kaffee.
Hatte Blumen mit. Zeigte Hochzeitsalbum(?), mußte es dalassen. Er
zeigte mir Storper Familienbücher, sehr lebhafte Unterhaltung. Später
in einem anderen Zimmer eine Flasche Wein. Sohn Franz erschien, netter
Junge, sieht Waldemar ähnlich. Zum Schluß noch meine Sache ausgepackt
und die Akten dagelassen. Abschied in aller Herzlichkeit.
Mi 1.XII.37. Um 6 Uhr von Sbg geweckt. Um ½ 7 zum Frühstück.
Sehr gemütlich. 7 M an Hildeg. Um 7 mit der Elektrischen. Dunkel.
Schöne Fahrt. D-Zug um 746 war pünktlich. Ab Hamm Oynhausen mit
Textilmann aus Bielefeld, auch über Borax unterhalten. Bequem um 1058
in Beuel, sehr pünktlich. Mit Mappe und Netz in der Elektrischen bis
Bahnhof Bonn, umgestiegen in die Linie 3 bis Schlageterplatz, durch die
Bachstraße heim, froh begrüßt von Maria und Zamp. Bald
kam Marianne. Helene später, die mich am Bahnhof Bonn nicht getroffen
hatten. Viel Erzählungen. Nach Tisch geruht. Um 4 ½ Kaffee.
Mrs. Holms. Nicht mehr aus. Unfreundlich und kalt. Jonen kam gegen 6 Uhr.
Schwierigkeiten wegen Assessor, da Vetter ab 5. 1. zum Militär einberufen
wurde. Noch genaue Notizen über Münster nachher. 24.11. bis 2.12.
Dr. Rech.
Do 2. Unruhig geschlafen. Zeitig auf. Um ½ 8 vor dem Frühstück
zum Büro. Fleißig gearbeitet. Um ½ 9 kam Jonen. Urlaubsverlängerung.
2 Monate. Vertreter bis 4.1.38: Vetter, neuer noch zu benennen. Gearbeitet
bis ½ 10. Vetter kam. Schoenberg. Briefe an v. Kintzel, Sbg (Sonnenburg)
und Koch in Münster i. W. Daheim Frühstück. Helene: Frl.
Bursch. Rief Schönberg an, hatte Gebr. in Köln gesprochen. Urlaubsverlängerung
pressiert, da JM diesen jetzt erteilt (AM in Comm.) Befehl von Präs.
Vorschlag, ihn unbestimmt bis zum Ende des Verfahrens zu beantragen. Hatte
schon bis 5.3.38. beantragt. Antrag auf Aufhebung der Suspension jetzt
nicht zweckmäßig. 3 Assessoren Notar... vorgeschlagen. Jetzt
... ... ... Müde. Vor Tisch etwas geduselt. Nach Tisch geruht. Das
Fräulein kam nicht. Nach dem Kaffee gearbeitet. Um 5 ¼ kamen
Eheleute Boskamp, wollen Erbvertrag und Erbverzicht. Mit Helene gesprochen.
Kann nächsten Dienstag. Vor Tisch gebadet und bestrahlt.
Fr 3. Heller, schöner, sonniger und erfolgreicher Tag. Etwas unruhig
geschlafen. Nach der Bestrahlung auf das Bad. Zeitig mit Helene und Marianne
gefrühstückt, die um 8 Uhr nach Köln fuhren. Schon vor 8
Uhr auf Büro. Buchungen, Zahlungen, dann zum Friseur. Unterdessen
besorgte Frl. Engel Geld PR für Heinz ect. Zurück zum Büro:
War Assessor Dr. Hilderscheid dort, 256 M per Monat ab 5.1.38 abgemacht.
Hatte gute Zeugnisse, namentlich von College Kunz (Kinz?). Angenehmer Eindruck.
Jung und klein, aber tüchtig. Er war auch bei Walter Klein gewesen.
Mit Zamp auf den Kreuzberg spaziert. Herrliche Aussicht. Rüberg Parrafinöl
mit Lavendel, 70 Pfg, zum Einreiben geholt. Allein Mittagbrot. Fisch. Büro.
Dann geruht. ½ 3 bis ½ 5 Lebenserinnerungen mit Fräulein
Diktat. Vorläufig Schluß. Um 5 Uhr mit Gretchen und Zamp zur
Bahn, Willy abgeholt. Geldabrechnung, auch für Pacht mit Helene. Dr.
Gramling telefoniert und unterhalten. Geht morgen mit Willy nach Hersel.
Maria fährt vorher hin zum Lüften.
Sa 4. Zeitig auf. Vor 8 Uhr zum Büro. ½ 9 mit Frl. Engel
schriftl. 908 mit Willy und Dr. Gramling nach Hersel. Prof. Gerckens begrüßt,
armer Witwer. Regnerisch. Dr. Gramling besah sich die Lagerräume ect.
Schien ihm zu passen. Auch Meisterwohnung gezeigt. Maria war eine Stunde
früher da und hatte den Herd an und Thee gemacht. Gramling um 11 Uhr
ab. Willy mit Weber die Mischungen Al 1 und 2 für Aluminiummischung
für Bronze und Messing erstens gemacht. Trommel läuft zu schnell.
Muß verlangsamt werden. Auch Knubbelersch. Um 1 Uhr wieder heim.
Geruht. Zum Kaffee Frau v. Claer mit Tochter. Schrecklich. Sch...ll. Brief
an D’Asse ab und sonstiges. ... Packmaterialien. Willy verspricht sich
viel davon. Abends nochmal mit Will zum Büro. Nach Tisch in „Kammerspiel“
Mustergatte zu Istlachon. Glas Bier bei Mühlens.
So 5.XII.37. Dunkel, regnerisch. Spät auf. . . . Bestrahlt und
geölt. Vor Tisch mit Willy auf Büro. Große Post durchgesehen.
Nach Tisch geruht. Zum Kaffee alle zusammen. Geredet. Helene mit Willy
und Zamp nochmal aus, ich am Radio ein Lustspiel aus München gehört.
Abends zusammen. Um 10 zu Bett. Gut geschlafen.
Mo 6. Um 6 ¼ auf. Mit Willy um 715 zur Bahn. Büro. Heim.
Naßkalt. Willy heim. Besorgungen in der Stadt gemacht. Nochmal zum
Büro. Jonen kam zu mir. Wir schrieben Briefe an RA Schönberg,
erst nach dessen Antwort sollen wir St. (Staatsan-walt?) beantworten. Theaterkarte
für morgen gekauft. Maria und Helene emsig im Garten. Waldemar kommt
am 2.1. zu den Fliegern nach Stolp. Eugen wird vermutlich noch vor Weihnachten
Unterarzt. Nachmittags geruht. Gegen Abend mit Zamp nach Endenich spaziert.
Liesel Schneiders zum Abendessen. Angenehm unterhalten. Schenkte Marianne
einige allerliebste alte Sächelchen.
Di 7. Frost. Hell. Erst spät auf. Brief an Elzbach wegen Riemenscheiben.
Mit Zamp nach Duisdorf. Dort zu Sägemühle Schlosser, Holz zu
Brennholz noch nicht kleingesägt. 1036 mit R-Bahn zurück. Bequem
heim. Noch gearbeitet. Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Marianne
im Theater. 2 altbonner Stücke: Einsch..., Operette von Neefe und
Gespenster von A... Mortel. Zum Lachen. Glas Bier in der Pause.
Mi 8. Zeitig auf. Mit Zamp vor dem Frühstück auf den Kreuzberg.
Herrliche Schneelandschaft, oben noch rein und fest. RA Schönberg
hatte geschrieben. Brief brachte Jonen und wir schrieben an Storp sen.
Mittags geruht. Etwas an den Handzeichnungen gearbeitet. Koch, Münster,
sandte Handzeichnungen. Alle schwach. Fehlkauf. Mal sehen, wir tauschen.
Nachmittags Mrs Holms, abends Dr. Kutter da. Mit großem Genuß
die Handzeichnungen Erwerbungen des letzten Jahres durchgesehen. Viel Verständnis.
Gut zu Abend gegessen. Marianne kam spät aus rhythmischen Übungen
heim.
Do 9. Mit Marianne im Hause Lantz, Argelanderstraße 6. Verst.
Gegenstände besehen. Trafen dort Josef mit Emmi und Anita. Äußerst
betroffen. Machten sich schnell aus dem Staube. Nachmittags Boskamps zum
Kaffee. Frau kam mit dem Zug, er viel später mit dem Auto. Hatte Auto
in Köln reparieren lassen und langen Aufenthalt gehabt. Er war sehr
angeregt. Wir unterhielten uns aufs Beste. Sie fuhren erst gegen 8 Uhr
heim.
Fr 10. Zeitig auf. Büro, allerlei erledigt. Um ½ 10 zur
Versteigerung. Römergläser (12 St. zu 3) und andere Sachen ersteigert.
Mittags geruht. Nachmittags wieder hin, diesmal bequem, da gesessen. 1
P... K..., 1 Porzellanst... und S...garnitur ersteigert. Abends allseitige
große Freude, namentlich an künstler. handgemalt vermutlich
französ. Majolika. Fruchtschale und Teller.
Sa 11. Unruhig geschlafen. Zeitig um ½ 8 zum Amt. Kleinigkeiten
erledigt. Dann heim zum Frühstück. Tauwetter, kalt. Um ½
10 zur Versteigerung. Von gestern bezahlt. Um 11 heim. Nichts gekauft.
Bis Mittag keine Nachricht im Büro über Vertreteren. ... ab 12.
Köln angerufen, wird bescheid geben, sobald etwas kommt. Nicht geruht.
Nach Tisch alsbald mit Zamp zu 3 los, mit der Elektrischen zum Venusberg,
hinauf, erst an Kaserne Flg, dann rechts herum im Bogen an den Rhein nach
links, im Bogen rechts, Annahof, dann später links ab. Schönblick(?),
dort schön gesessen. Kaffee und Kuchen. Zamp ganz ermüdet. Nach
Godesberg. Geschäftsstraße. Eingekauft. Nüsse, Rosinen,
Datteln, Brötchen. Bummel. Ännchen leer. Feste Brotzeit. 2 x
Leberkrüstchen, 1 x G...sterkäse. Um 710 mit T...zug Stadtbahn
bequem heim. Heinz hat ... Ich schreibe Willy morgen. Tun nichts mehr.
So 12.XII.37. Zeitig auf. Gebadet und bestrahlt. Brief an Willy, Reichsbahnhof
München ausführlich mit 2 Copien geschrieben. Brief Heinz an
ihn zurück. Helene schrieb kleinen Brief dazu, von dem ich 2 Copien
fertigte. Zu 3 gefrühstückt. Briefe vorgelesen. Einig. Vormittags
Büro. Post geordnet. Nichts von Berlin, also abwarten.
Allerlei geordnet. Akten Rolfes durchgesehen. Manches zu ordnen. Hatte
Bach’sche Hypothek ganz verkauft. Briefchen an Josef. Nach Tisch geruht.
Abends mit Helene und Marianne und Zamp in die Stadt. Alles erleuchtet,
freier Sonntag. Frau Wessel getroffen. Nicht ins Kino. Abends II. Band
Handzeichnungen von Dr. Winkler mit Behagen durchgeblättert. Kam auf
meine Zeichnung. Viele noch nicht registriert und photographiert. Brief
an Photoschule Bätus Butz entworfen. Ich muß alle Photographien
jetzt mit Zeichnungsnummer versehen und feststellen, was fehlt.
Mo 13. Früh auf. Vor ½ 9 Büro. Dann diktiert. In der
Stadt Stempel Fo für Handzeichensammlung „Fotographiert“ bestellt.
Rückweg Büro. Jonen hatte OLG Köln angerufen. Ermächtigung
von Berlin da. Also unbesorgt weiter gearbeitet. Mit Zamp bei herrlicher
Sonne von 10 bis 12 zum Kreuzberg, nach Ippendorf und zurück. Nach
Tisch kurz geruht. Nach dem Kaffee in die Stadt. Stempel geholt. Mit Durchsicht
der Handzeichnungen an Hand der Photos begonnen. Viel zurück! Muß
mich feste daran halten, wenn ich bis Weihnachten fertig werden will. An
Baetus Butz Photogr. Köln geschrieben. Hin nach den Feiertagen. Mit
Max Gerhardt auf morgen mittag verabredet. Webers haben geschlachtet und
Wurst gebracht. Liesel Schneiders zum Abendessen. Angenehm. Früh zu
Bett. Alle müde, besonders Zamp.
Di 14. Um 8 Uhr zum Amt, gearbeitet, ½ 9 einiges diktiert.
Zum Frühstück heim. Den Morgen fleißig an Handzeichnungen
Italiener gearbeitet, mit Photos verglichen. Einen Kasten fertig bekommen.
Fehlte mir das schöne Blatt Brunnenschale von Bernini. Nach Tisch
kurz geruht. Kamen Wilh. und Marg. Gerhardt. Besprachen Ehe- und Erbvertrag.
Kaffee zusammen. Dann zum Büro, mit Assessor Vertrag gefertigt. Die
Vertretungsregelung vom OLGPräs. (auf „Ermächtigung“ des JM)
jetzt ganz korrekt da. Bis 12. März 1938. Hoffentlich bis dahin in
Ordnung. Brief von Gen. St. W. Storp, Münster, kann leider nicht kommen.
Brief von Eugen, hofft Ernennung bald zu haben. 540 bis 8 im Kino. „Mustergatte“
zum II. Mal gesehen. Helene und Marianne in anderes. Maria kam abends zurück.
Mi 15. Zeitig auf. Gegen 8 zum Büro. Wenig zu tun. Bald zurück.
Daheim feste an Handzeichnungen gearbeitet. Einen weiteren Kasten mit Franzosen
und Engländern durch. Nachmittags an den Niederländern begonnen.
Auch manche Blätter neu zu registrieren. Tagsüber nicht herausgegangen.
Nach Tisch geruht. Abends mit Helene und Marianne (Zamp mit) um 6 ½
in die Stadt. Um 7 Uhr im Stiefel mit Boskamp dort verabredet und getroffen.
Recht gemütlich zusammen. Mehrere Bier getrunken. Zwiebelfl. gegessen.
Marianne schmeckte gebr. Leber gut. Boskamps zum Münsterplatz um 9
¼ begeleitet. Fuhren mit Auto heim. Morgen treffen wir uns mit Bretz
abends im Stiefel. Fortgesetzter Lebenswandel. Fühle mich befriedigt,
da von Sonntag an tüchtiges Stück gearbeitet. M... gesprochen.
Neue Sch... Sch...
Do 16. Zeitig auf. Amt nur kurz, scheinen mit Arbeit bei zu sein. Beschäftigen
sich mit Kosten und Beständen ect. Bach hat Bücher reklamiert,
aber angeblich Überschlag mit dem Ergebnis, daß er mehr als
600 nachzahlen muß. Der Esel. Hatte zeitig gefrühstückt
und fuhr um 908 nach Hersel. Feuchter Dunst. Prof. Gerkens mit neuer Haushälterin.
Mit Weber, konnte Umdrehung nicht feststellen. Ihm R... gegeben. Um 11
Uhr nach Hause, an Etzbach telefoniert. Will Tourenzähler ... Houbois.
Wollen neue Scheibe morgen mit Auto bringen lassen. Brief Willy. Weber
kam, Tuben geholt. Mittags geruht. Nachmittags feste an den Handzeichnungen
gearbeitet. Um ½ 5 kam Frau Bretz. Mit ihr und Helene um 6 ¼
in die Stadt. Im Höttchen, wo Bretz nach Künstlerfachschaftsversammlung
schon saß. Sahen beide gut aus. Angenehm unterhalten. Um 9 ½
heim. Marianne war mit Wera Althoff im Café gewesen.
Fr 17. Morgens zeitig auf. Um 8 ¼ beim Friseur. Haare und Bart
gechnitten. Kurz ins Büro. Einiges besehen und geordnet. Morgens an
den Zeichnungen feste gearbeitet. Komme allmählich durch. Nach Tisch
geruht. Um 3 zu Hieronymi, schlecht erhaltenes Bild (Mohner) dort besehen.
Mir nicht gefallen. Herrlicher großer 61 (6L.?) Altar aus Kirchsaar
(ursprünglich aus Münstereifel) zur Aus... ca 1400. Herrliches
Werk. Eingehend besichtigt. UT Film. Helene nach Godesberg zu Tante Julchen,
Marianne die arme M. Trolldenier zu Besuch. Telefonanruf von Heimerzheim:
Ohm Jakob gestern, 16. 12., 78 Jahre alt +. Überlegung. Morgen dort
hin, was mitzunehmen.
Sa 18. Naßkalt. Um 830 mit Auto nach Heimerzheim. Gottfried allein
im Haus. Wohlauf, aber müde. Schon seit 4 Uhr auf. Erstmal Kaffee,
mitgebrachte Butterbrote dazu. Kochte dann Erbswurst mit Mettwurst. Schmeckte
gut. Bauer Jakob Wolf kam zu Besprechung wegen Abend. Half Bett hinaustragen.
Jakob lag schon im Sarg, setzten ihn auf Erde in Stube. Besuch Langen,
die ich nicht traf. Um 220 nach Bonn. Zu Leopold. Bei Gentrup 6 Taschentücher,
bei Bocke 1 Pfund St... gekauft. Totenzettel, morgens aufgesetzt, Reinschrift.
Morgens ab dort Briefe an Olsdorfer und Straßfelder geschrieben.
So 19.XII.37. Früh auf. Vor dem Frühstück zum Büro.
An Auto, Paketchen für Gottfried. Totenzettel-Text bei Leopold abgegeben.
Heim, gebadet, bestrahlt. Brief Sbg (Sonnenburg) beantwortet. RA Epping
geschrieben ect. An Handzeichnungen fleißig gearbeitet. Abends mit
den Niederländern fertig. Gebratener Hase zu Tisch, Glas Rotwein.
Bis ½ 4 fest geschlafen. Gearbeitet. Um 6 mit Helene, Marianne und
Zamp in die Stadt. Ich war zum Büro, 10 M an HJ Hersel, 10 M an Frau
Käthe Storsberg Köln Psch. Brief für Helene Zellen ect.
Im Zigarrengeschäft trafen wir Boskamp allein, mit ihm Glas Bier im
Höttchen. Sehr unterhaltsam. Hatte Auto am Bahnhof, begleitet. 8 ½
zu Hause. Gemütlich zusammen. Abends Schnee.
Mo 20. Gut geschlafen. Erst um 8 Uhr auf. Helene ging früh zum
Friseur. Ich Wagen Engel für morgen 7 ½ bestellt. An deutsche
Zeichnungen (Bildnisse) herangegangen. Ludendorf +. Mittags fast trocken.
Um 12 ¾ auf Büro und in die Stadt. Dto nach Tisch um 2 ¼.
Für Helene ein Paar Ohrringe aus weißen Korallen 14,- bei Möbius
gekauft. Zahnstocher gekauft, sowie Zahnstocher. Morgens und nachmittags
fleißig an Zeichnungen gearbeitet. Die nicht photographierten Altdeutschen
und die Bildhauer fertig. – Es kamen Koffer und Pakete von Berlinern. Storp
kommt morgen nachts 1206 in Urlaub. Abends Löllgen machte die geschlossene
Tür zwischen Schlafzimmer und Helenes Wohnzimmer dicht. Liesel Schneiders
sagte ab. Müde in den Füßen. Totenzettel gekommen. Auto
morgen ½ 9 bestellt.
Di 21. Morgens um ½ 9 mit Helene nach Heimerzheim. Kranz mit.
Als erste bei Ohm Gottfried. Kalt, beschneiter Wald. Sonnenaufgang sehr
schön. Ziemlich kühle Stube bei Gottfried. Es kamen, durchfroren
auf dem Rad: Sophie, Heinrich (nach Nachtdienst), Peter aus Straßfeld.
Um ½ 10 zur Kirche. 20 Minuten Laudes, 25 Messe. Heim. Pastor kam
bald, Begräbnis, trugen 6 Mann den Sarg. Zeremonie am Grab bei schneidendem
Wind und Sonne schnell. Pelzmantel tat gute Dienste. Kaffee, Brötchen,
Aufschnitt. Lebhafte Unterhaltung. Lenchen Rech von Olsdorf mit künftiger
Schwägerin Nagel da. Um 12 ¼ heim. ½ Stunde zu Hause.
Mit Marianne Mittagbrot. Geschlafen. Bald auf und an Zeichnungen fleißig
gearbeitet. Mit Marianne ins Theater. Oper Friedemann Bach von Graenen.
Um 10 Uhr nach Hause. Kurz vor 12 Uhr zu 3 zum Bahnhof. Eugen kam mit Vorzug,
traf uns in der Unterführung. Unterhalten, um 1 Uhr zu Bett.
Mi 22. Gut und lang geschlafen. Morgens an den Zeichnungen gearbeitet.
Frl. Engel kam mit Brief von D’Asse. Hatte gestern nachmittag bei Möbius
1 Besteck für Eugen bestellt. ... kam, Abrechnung ect. Gearbeitet,
dto auch nachmittags. Eugen sehr beschwingt, war mit Marianne vormittags
in der Stadt, auch bei Prof. Martini wegen Doktorarbeit. Vorgesetzter muß
schreiben. Notar Dr. R. Dienststraf. „ob unehrenhaft“, sonst nicht schlimm.
Um ½ 5 zur Bahn, Berliner abholen mit Zamp. Kamen erst um ½
6. Urselchen allerliebst in kleinem Korb. Mit Autotaxi heim. Gegen 6 gemeinsam
Kaffee. Eugen war im Stiefel bei Ahlbeck. Gemütliches Abendessen.
Bier. Alle sehr gemütlich zusammen. Eugen rief Stromberg an, fährt
morgen mit Marianne hin, kommt Freitag wieder. 11 ½ zu Bett. Josef
rief morgens an, ich wortkarg, Faselte von unverständlichem Telefonanruf.
Do 23. Gut ausgeschlafen. Spät auf. Alle spät gefrühstückt.
Um 11 Uhr mit Zamp Eugen und Marianne zur Bahn begleitet. Trafen Holstege
unterwegs. Dann mit Waldemar, Herta und Kinderwagen in die Stadt. Diese
in Geschäfte, ich verwahrte mit Zamp den Wagen draußen. Zum
Mittag zurück. Nach Tisch geruht. Bis ¼ 4 fest geschlafen.
Dann eifrig an Handzeichnungen gearbeitet. Ursula ist ganz prächtig.
Sie schläft meist, ist jedenfalls stets ganz ruhig. Abends Bettchen
nach vorn auf Mariannes Zimmer gestellt. Dort gut geschlafen.
Fr 24. Morgens um ½ 9 zum Büro. Gratifikation an Jonen.
In die Stadt, 2 Flaschen Cognac, Paket Tabak für Bretz. Etwas Magenbeschwerden.
Warmes Wetter, trüb. Ursula ganz zufrieden. Morgens mit Herta und
Kind in die Stadt. Herta machte noch kleinere Einkäufe. Mittags geruht.
Um 4 Uhr kam Ruth Bretz. Bald auch Eugen und Marianne aus Stromberg zurück.
Kaffee gemütlich zusammen. Bescherung erst gegen 7 Uhr. Helene hatte
zu viel zu tun. Dann Bierfaß angeschlagen. Erst Rotwein zum Heringsalat.
Viele und schöne Geschenke. Bei Bescherungsfeier war Ursula mit dabei
und sehr artig. Erst nach Mitternacht zu Bett. Sehr fidel, zumal nach Flasche
Sekt zum Schluß.
Sa 25. +10°, weiche warme Luft. Büro. Noch keine Post. Weihnachten.
Ursula sehr ungnädig, da sie nicht herauskann. Schöne Stimmung.
Vor dem Frühstück Amt, noch keine Post da. Allerhand daheim gekommen.
Feierliches Mittagsmahl. Fette Gans. Nach Tisch mit Helene und Waldemar
die kleine Ursel nach Endenich spazieren gefahren, während Herta sich
ruhte. Mit Waldemar schon mal morgens spazieren. Kaffee, vergeblich auf
Lisbeth Hutter gewartet. Kam erst abends, als wir sie holten. Fideles Abendbrot.
Immer noch wie mittags reichlich Bier aus dem Faß. Gegen ½
2 selig zu Bett.
So 26.XII.37. Dunkel, trocken, gegen Mittag ganz dunkel. Erst spät
auf und zusammen gefrühstückt. Mit Waldemar, Herta, Ursula und
Zamp spazieren. Poppelsdorfer Allee, Nußallee, heim. Wera Althoff
mit Mutter und Jungen daheim. Schnaps vor Tisch warf mich um, zum Einschlafen.
Letztes Faßbier mittags zum Braten. Nachmittags fest geschlafen
bis 4 Uhr. Kaffee zusammen. Etwas gearbeitet an den Handzeichnungen. Dann
früh Abendbrot. Helene, Marianne, Eugen und ich vorgegangen zum Tanz
in der Lese. Hatten guten Tisch im Kuppelsaal. Um 12 ¼ heim. Noch
Bier im Adler. (Kinder getanzt.) Gut geschlafen.
Mo 27. Kalt, hell, -1½°C. Endlich mal klarer Winter. Schöner
Tag. Vor Tisch mit Herta, Waldemar, Ursel und Zamp bis vor Lengsdorf. Trockener
Frost, alles schön bereift, Sonne. Ursel sehr zufrieden. Mittags bei
v. Claer abgesagt. Helene ist leider erkältet, Kollerschnupfen. Nach
Tisch lang und fest geschlafen. Morgens um ½ 10 mal kurz auf Büro
gewesen, Brief Diktat. Dann Friseur. Nachmittags daheim gesessen, mit Waldemar
Steuersache besprochen. Er los. Eugen zeigte mir seinen Briefwechsel mit
der D. Beamten Kr. Kasse, erstaunlich schriftlich gewandt. Abends kamen
Liesel Schneiders und Wera Althoff zum Essen. Sehr fidele und höchst
angenehme Stimmung. Den Weihnachtsbaum nochmal angemacht. Um 12 Uhr zu
Bett.
Di 28. Morgens spät auf, dunkel. Feste an den Handzeichnungen
gearbeitet. Vor Tisch mit Waldemar und Ursula im Wagen über Endenich
(Apothekereinkauf) nach Dransdorf und zurück über Immenburg,
Schlachthof heim. Nachmittags um 4 zum Büro. Transaktion der Tholen
GmbH der Westerwald Brüche AG, die aufgelöst.
Abends nach Tisch 4 Photoaufnahmen Waldemar bei Blitzlicht, wobei sich
Zamp und Ursula tadellos benahmen. Um ½ 9 zu 4 mit Eugen zur Bahn,
fuhr um 945 ab, ist morgens um 3 in Cassel. Hatte bis Soest Reisegenossen
Lutz mit. Hat 4 ½ Pfund hier zugenommen.
Mi 29. Hell und Kalt. Zeitig um 8 ½ zum Büro. Verträge
Westerwald GmbH durchgelesen. Mit Jonen V... besprochen. 418 RM PR in Wertbrief
an D’Asse. – Zum Frühstück heim. Mit Marianne, Zamp und Urselchen
vor Tisch Poppelsdorfer Allee, Hofgarten, Stadt. Obst gekauft. Heim durch
Allee. Die Kleine sehr fidel. Nach Tisch nur ganz kurz geruht. An Zeichnungen
gearbeitet. Kästen jetzt durch, aber noch einen Haufen außerhalb
zu ordnen. Verschiedene Gespräche im Büro. Brief an Weber wegen
Transmission Hersel. Vergnügt zum Kaffee und Abendbrot zusammen. Helene
hat noch heftigen „Kollerschnops“. Handzeichn. Bretz doppelt gebucht. Nettes
Durcheinander.
Do 30. Morgens früh zum Büro. Nachher mit Herta, Waldemar
mit Kind und Zamp spazieren, auch in die Stadt. Flasche Punsch und Linktusan
gekauft. Die Kleine ganz famos, kriegt einige Zähne, ganz ruhig dabei.
Einiges an Zeichnungen gearbeitet. Nach Tisch kurz geruht. Abends um 6
Uhr zu 5 in Metropol Kino, Schmarren. Glas Bier im Höttchen. Abendessen
Heringe, etwas übernommen. Nachher Büro. Helene ist noch stark
erkältet, weckte mich einigemal mit Schnarchen auf, ich stand daher
auf und las bis ½ 12 in Schäfers Neuen Anekdoten.
Fr 31. Strahlende Sonne. Leichter Frost. Erst um 9 Uhr zum Büro.
Gehälter geordnet. 250 M (?) Helene. Alle erst spät zum Frühstück.
Vor Tisch mit Waldemar, Herta und Ursula in die Stadt. Ich mit Ursula allein
im sonnigen Hofgarten. Brief an Ass. Vetter. Morgens Löhne geregelt.
Nachmittags nur kurz geruht. Abends mit Handzeichnungen vorläufig
Abschluß. Um 8 Uhr zu 5 ins Kino, gelacht. Vorher Abendbrot. Nachher
Schnittchen und Punsch. Fidel zusammen im guten Zimmer. Sehr fidel. Um
½ 1 zu Bett.