Sa 1.I.38. Neujahr. Nachts geschneit. Früh zum Büro. Sparbücher nachgesehen. Zimmer aufgeräumt. Um ½ 11 mit Herta, Waldemar und Ursula aus, über Endenich, Immenburg zurück. Karte an Walter St. in Münster. Nach Tisch geruht und fest geschlafen. Zum Kaffee war Frau Frings mit 3 Kindern da. Angeregte Unterhaltung. Endlich weg, und wir erst 7 ¼  - ½ zum Abendbrot. Dann noch gemütlich beisammen. 10 ½ zu Bett, da morgen früh heraus. Nach Tisch abends noch mal auf Büro, noch recht viel Post.

So 2.I.38. -2°C. Um 6 Uhr aufgestanden. Ruhig, leicht beschneit. Standen alle früh auf. Waldemar fährt um 721 über Köln nach Braunschweig. Mit Herta zur Bahn begleitet. Hatten schon vorher gefrühstückt. Mancherlei zu Hause erledigt. Post zum Büro, allerlei geholt. Mit Herta und Helene mit Zamp und Ursula rausgegangen – leichter Schnee – in Hofgarten. Auf der Poppelsdorfer Allee holten uns Herr und Frau Feldmann ein, die bei uns vorgesprochen hatten. Nachmittags Bretzens zum Kaffee, Hans Beckers aus Düren kam nach. Sehr amüsante Unterhaltung. Vor und nach Abendbrot Zeichnungen besehen. 10 ¼ abends Abmarsch.
Mo 3. Morgens -4°C. Leichter Schnee, halb Sonne. Erst später auf. Vor dem Frühstück um 9 auf Büro. Besprechung. Bestellung für Weber. Abends an Post ab. Waldemar schrieb Karte, hatte gestern angenehm in Braunschweig mit Eltern Hasen gegessen, dazu mitgebrachte Flasche Wein getrunken. Mit Herta und Ursula, die etwas erkältet, in die Stadt. Besorgungen, dann Hofgarten, um 12 ½ heim. Nachmittags kurz geruht, nach Tisch zum Büro. Jonen war 2 x nachmittags da, Unterschriften für A...konnten bei Kreissparkasse. Marianne ist stark erkältet, stand erst spät auf. In neu gekaufter Alphabet-Kladde das Namensverzeichnis der Kunstsammlung halb fertig geschrieben. Brief an Zimmermann, Karte an Cohen, mich für Freitag angesagt.
Di 4. Letzter Tag von Assessor Vetter. Viele Akten im Büro. Morgens vor Büroeröffnung dort. Allerlei geordnet. Morgens daheim. Verteilung Bonngasse unter Erben Rech ausgerechnet. Umständliche Sache. Nach Tisch kaum geruht. Zum Büro, in die Stadt. Vormittags mit Herta und Kind in die Stadt und Hofgarten. Nachmittags Namensverzeichnis zur Sammlung fertig. Bei W.C. auf Freitag angesagt.
Abends mit Herta im Theater. „Sommernachtstraum“. Helene und Marianne versorgen Ursula auf die Nacht. Amüsantes Spiel. Noch unterhalten. ½ 12 zu Bett.
Mi 5. -8 ½ - 9°C. Starker Frost. Um 8 Uhr zum Büro. Um ½ 9 mit Franz Jonen und Frl. Engel geschrieben. Scheck 597 an Josef usw. Auch Sache Johannes. Brief selbst hingebracht. Zum II. Mal in die Stadt. Dresdner Bank, neues A... Konto, 10 000 meine Sachen (?). Büro abgegeben. Von ½ 12 bis 1220 mit Helene und Ursula in der Sonne heraus, trotz starkem Frost. Sie schlief bald ein. Prächtige Sonne, Zamp war mit. Lahmte auf rechtem Hinterlauf manchmal: Rheuma? Um 3 ¼ mit Helene gar nicht auf den Kreuzberg, aber bis Lengsdorf marschiert. Herrliche Sonne, ... Schnee. Zamp lief mit; hatte Lähmungserscheinungen, die sich durch Marianne als Eisklumpen zwischen den Zehen aufklärten. Boskamp rief an, mit Helene und ihm und seiner Frau Dämmerschoppen im Kronen von ½ 7 bis 8 ¼, amüsant unterhalten.
Do 6. Morgens dunkel, +1°C. Nachts Schnee, morgens Regen, Patsch. Frau Storp schrieb ab. Eugen berichtet von Schneemarsch. Von ½ 8 bis ½ 9 stramm auf dem Büro gearbeitet. Bleibt heute geschlossen. Ganz abscheuliches Wetter. Regen, Patsch, alles naß. Weber kam vormittags, mit ihm neue Mischung verabredet. Hasenmüller wegen Borax angerufen. W. 60 für die Karre. Giebeler mitgegeben. Nachmittags geruht. Akten beigearbeitet. Ordne jetzt alle Handzeichnungen des normalen Formats. Fehlen mir noch einige großen Formats. Josef scheint freundlich auf Geldzusendung. Vertretung für D’Asse. Fährt morgen. Abends mit Marianne und Zamp trotz Patsch in die Stadt, Spielzeug Bayern ... ect gekauft. Abends Christbaum abgemacht, war sehr dürr. Marianne hat jetzt erwünschten netten Brief von Mutter Storp bekommen.
Fr 7. Früh auf. +4°C, dunkel. Kurz zum Büro mit Zamp. Fahrkarten gekauft. Friseur, heim. Gut gefrühstückt. Um 926 mit Eilzug nach Düsseldorf zu W.C. War dicker geworden; scheint in größerer Gefahr für Schlaganfall. Mappe mit bemerkenswerten Zeichnungen durchgesehen. 2 x. Schöner Thoma 1870, aber 400!, zu teuer. Mittags mit Frau zeitig Tonhalle gut gegessen, heim, gelegen. Kaffee, dann mit Auto zu Kurt Zimmermann. Froh begrüßt. Wir brachten ½ Pfund Butter, ich Pralinen und bayr. ... mit. Nina glücklich damit hinaus. Für Atelier gut. Mit KZ (Zimmermann, Kurt) mit der Elektrischen in die Stadt zu Kilian, Hunsrückerstraße. Gemütlich gesessen. Bier gut. KZ holte mich ab. Portion Bratwürste, Brot, Käse aus der Nachbarschaft. Treffliches Abendbrot. Um 7 Uhr los, mit Eilzug 732 glatt nach Bonn. Konnte nichts mehr essen. Früh zu Bett. Ursula erstmals „Opa Wowo“ gesagt. Gut geschlafen.
Sa 8. Erst um 9 Uhr zum Frühstück. Spät auf. Nicht ausgegangen den ganzen Tag. Morgens gearbeitet. Bücher eingeordnet. Schreibmaschine Brief an W.C. Kam Pächter Hendrick aus Großbüllesheim. Pachtberechnung und sonstige Besprechung. Mehrere Schnupfen. Herta mit Ursel alleine raus. Nachmittags geruht.

So 9.I.38. +5°C. Morgens geduscht und bestrahlt. Mit Helene Frühstück, dann zum Büro, bis ca 12 gearbeitet. Viel zu buchen ect. Nach Tisch mit Herta und Urselchen raus, freute sich mäßig, z. T. stürmisch. Ohne Regen heim gekommen, auch schon mal Sonne. Helene mit Marianne kurz aus. Abends I. Skizze zu neuem Mappenschrank gemacht. Ersatz für Schrank im Wohnzimmer. Abends Konzert aus der Beethovenhalle im Radio gehört. Ursel sehr fidel heute. Pacht Büllesheim nochmal gründlich durchgearbeitet. Telefonanruf Weber. Hatte je 50 kg ct 1 u. 2 für Schuster fertig gepackt.
Mo 10. Seit langem mal nicht rasiert. Etwas verschlafen, aber doch um 8 ½ zum Büro. Mit  Frl. Engel und Jonen gearbeitet bis 9 Uhr. Assessor Hilderscheidt begrüßt. Vor Tisch mit Herta und Ursula in die Stadt. Markt, Hofgarten, Rhein spaziert. Die Kleine schlief am Rhein sofort ein. Nach Tisch geruht. Abends einen Kasten große Zeichnungen und die noch nicht eingeordneten registriert. Büchergestell aufgeräumt. Liesel Schneiders zum Abendessen da. Vorher Lotte Braun mit Mutter zum Kindbesehen. Vorbereitungen zur Fahrt nach Heimerzheim. Ohm Gottfried durch öffentliche Fernsprechstelle benachrichtigt. Abends 10 ½ zu Bett.
Di 11. Regen, dunkel. Um 7 Uhr auf. Um 830 nach Heimerzheim. Im Wald noch frischer Schnee. Gottfried hatte mich erwartet. Alles fein gemacht. Vormittags Bestandsaufnahme. Mittagessen: Feine bl... Nieren gekocht, frische Blutwurst fein in der Pfanne gebraten. Fleißig geraucht, dann Verdauungsprise. Nachmittags Kirschbaumbett mit Roßhaarmatratze aus dem Schuppen in die gute Stube. Aufgeschlagen. Kaffee getrunken. Besprechung Testament. Abends Bratkartoffeln. Gottfried begleitete mich um 8 Uhr abends zum Auto. Um 9 Uhr daheim, ordentlich durchgerüttelt, da der Wagen abends leer.
Mi 12. +12°C. Zeitig auf. Im Büro an Frl. Engel Briefe diktiert und Sonstiges gearbeitet. Mit Assessor besprochen. Kaffee. Vor Tisch mit Herta, Zamp und Ursula 1 Stunde spazieren. Weiche ermüdende warme Luft. Nacht Tisch dumpf fest und lang geschlafen. Meyer sandte Paket, W.C. einen Brief. Abends mit Helene zum Stiefel, dort auch Abendbrot. V. Claer mit Frau dort. Boskamps kamen etwas später. Bald gut bekannt in pomologische Unterhaltung bis 10 Uhr. Mit Boskamp zum Markt, gaben mir 20! frische Eier. Sehr nett.
Do 13. Zeitig auf. Warm, dunkel, feucht. Im Büro von 8 bis 9 ¼ gearbeitet. Brief W. sofort beantwortet. Remoxsachen ect. Um 9 ¼ zur H...kirchnerstr(?). Letzter Anlauf in der Sammlung an den 3 großen Kästen. Hoffe bald fertig zu werden. Nachmittags kurz geruht. Morgens mit Herta und Ursula in die Stadt. Ich verwahrte das Kind im Hofgarten, bis Herta Besorgungen gemacht hatte. Nach Tisch die Kleine mit dem Wagen in den Garten. Warm. Abends um 6 zu 4 ins Gangolf Kino. Matterhornfilm: Der Berg ruft, Trenker.
Nachts heftiger Wind und Regenböen, warf Fenster an meinem Zimmer auf, Regen.
Fr 14. Morgens +8°C und dunkel. Im Büro gearbeitet und diktiert. Um 10 Uhr Frühstück mit Marianne. 1 ½ Stunden vor Tisch mit Urselchen spazieren nach Endenich, Lengsdorf und über Endenich zurück. Sonne, später Wind. Nach Tisch nur kurz geruht. Um ½ 4 mit Helene und Marianne nach Godesberg. Diese zu Tante Julchen, ich Rüngsdorf zu Fuß, Mehlem Fähre, Parkhotel Kaffee. Rüngsdorf zurück. Von Plittersdorf in Bus(?) heim. Ohne Erfolg zu Tante Julchen, die beide abgeholt. Abends nach Tisch noch gehörig gearbeitet. Wertbrief an W.C. 260 M für Handzeichnung. Paket an Franz Meyer fertig. Um ½ 11 zu Bett.
Sa 15. Glänzend geschlafen. ½ 8 los. Friseur. Amt gearbeitet. Noch Remox. Diktiert. Um ½ 10 heim. Feste gearbeitet. III Gr...kosten (-kasse?) erledigt. Mit Herta und Ursula in die Stadt. Trafen uns mit Helene und Marianne. Marianne mit mir heim. Nachmittags um 2 Uhr holte Marianne Albert Butz an der Bahn ab. Netter Mann. Machte auf der Veranda Aufnahmen von Mart..., Maillol und Venus von Stockum. Kaffee, sehr nett. Abgemacht. 1,50 für Aufnahme, Platte, 1 gl Abzug und 1 Kontaktabzug auf dünnem Papier. Bis 6 Uhr geblieben und herrlich unterhalten. Von ½ 7 bis ½ 8 feste im Büro gearbeitet. Brief von Willy.

So 16.I.38. Warm, hell, Wind, ohne Regen. Etwas spät auf, geduscht, bestrahlt. Amt nur kurz. Bestellung Remox 100 kg assekuriert. Nach 11 Uhr kam Meister Busley aus Linz. Besprechung mit Marianne und mir etc. Mit zum Mittagbrot. Nach Tisch um 208 mit ihm nach Hersel. Holz besehen und für gut befunden. Eichenholz jetzt rar und teuer. 1 cbm = 300 M. Weber an Maschine. Maschine läuft jetzt richtig. Um 3 Uhr heim. Kaffee mit Meister B. Abends nicht mehr aus. Marianne aus. Mappenschrank gezeichnet. Spät zu Bett. Föhnartig. Schlecht geschlafen. Mal auf und 1 Stunde gelesen.
Mo 17. Verspätet. Dunkel, Regen, +12°C! – Weiche Luft. Im Büro etwas gearbeitet. Vor Tisch mit Herta, nachher mit Marianne und Ursula in den Hofgarten spaziert. Nachmittags kurz geruht. Mit Leim gearbeitet. Nach Tisch erst zum Büro. Akten PR geholt und gemustert. Dann Aktendeckel mit Heftvorrichtung geleimt usw. Abends nachmittags kurz zum Büro. Frl. L... mit jungen Damen, Frau Wessel, Wera zum Kaffee. Marianne böse über W’s schlechte Manieren. Ist jetzt „offiziermütig“. Abends Liesel Schneiders zu Tisch.
Di 18. Früh wach, doch erst um ½ 8 auf. Mit Helene gefrühstückt. Kühler, +4°C, hell. Auf Finanzamt, Katasteramt, Bodenschätzung Hersel und Alfter. Lang und angenehm dort unterhalten. Vor Tisch mit Helene und Ursula nach Endenich auf den Hügel und Feld bis vor Dransdorf gekarrt. Herrliche Sonne, leuchtende Luft. Nach Tisch stand die Kleine noch 1 Stunde in der Gartenlaube, wohin jetzt auch schon Sonne kommt. Nach Tisch kurz auf dem Büro. Dann um 308 mit Helene und Gretchen nach Hersel gefahren. Bettzeug von Forstmann gemustert. Herrliche Landschaft. Rhein hoch, schon wieder etwas gefallen. Weber war zur Arbeit. Um 5 Uhr wieder heim. Kinder abends ins Theater. Ich mit Helene daheim.
Mi 19. Morgens dunkel, +8°C. Gegen 9 Uhr begann es zu tröpfeln. Seit vorgestern Hausschneiderin da. Brief von Sonnenburg beantwortet. Um 8 ¼ zum Amt, bis ca 9 Uhr mit Frl. Engel gearbeitet. Dunkel. Vor Tisch mit Herta und Kind in die Stadt. Hofgarten. Zwischendurch gearbeitet. Geleimt. – Nach Tisch ½ St. geruht. Auf dem Amt gearbeitet. D’Asse günstiger Bericht über Buschbaum und Hebenstreit Bischofswerda. Anscheinend g(ewonnen?). Abends Eugen zur Ernennung zum Unterarzt per 1.2.38 gratuliert. Spätnachmittags nochmal zum Büro, einiges geordnet. Abends mit Helene daheim. Urselchen trotz Zahnbeschwerden den ganzen Tag sehr fidel. Nachmittags ging Gretchen mit ihr aus. Ich kaufte 200 Tüten(?) bei Küsgen(?).
Do 20. Trocken, besser, +4°C. Morgens kurz zum Büro. Rückstände erledigt. Jonen gesprochen. Um 9 mit Herta Frühstück. Helene hatte Magenreizung(?). Waldemar schrieb: 3 mal in der Luft gewesen. Mit Helene seit einer Woche öfters über meine Sache gesprochen. Gefühl, daß etwas in Bewegung kommt. Deshalb sich mit der beabsichtigten Portraitierung in Düsseldorf beeilen. Mit Marianne vor Tisch und Ursula an den Rhein. Leichter Regen. Abends von 6 bis 8 mit Herta im Kino. An Handzeichnungen gearbeitet. Gemelli Münze gekauft.
Fr 21. Morgens zeitig auf. Um 8 Uhr zum Friseur. Haare und Bart schneiden. Büro: Anfrage Remox heraus. Buschbaum und Hebenstreit. Brief Schönberg. Sache geht raus, Gericht ist beauftragt, Besch.
 Schrift zu machen. Schönberg ausführlich geantwortet. Warme weiche Luft. Mit Helene und Ursula vor Tisch spazieren nach Endenich. Frau Jonen aufgesucht. Wollen Ställchen abends holen lassen. Fleißig gearbeitet. Kölner Auto brachte 24 Zeichnungen mit Photo von Butz zurück. Nahm 24 mit + 50 RM. Fo einregistriert, wobei Herta half. Helene und Marianne im Kino. Ich mit Herta daheim. Die Kleine allerliebst. Abends 1 Weißes, trefflich geschlafen.
Sa 22. Warm, naß, Nebel. Früh auf. Um 810 schon auf dem Finanzamt. Gartenschätzung nochmal genau durchgegangen. Büro voll Leute. Jonen Mitteilung gemacht. Schreibt sofort Bachstraße ab, wenn Zustellung kommt. In die Stadt. Off. fährt für Eugen ab.(?) Daheim große Trauer: Eugen für heute abgeschrieben. Kommt nicht, dienstlich verhindert. Erwartete Karte von M. u. M. blieb aus. Herta schrieb mir nachmittags einige Briefe. Nachmittags nicht mehr aus. Abends kam Kiste Dresden, dafür Frachtbrief im Büro und an Rheinuferbahn. Abends gemütlich zusammen. Frisches Herseler Bier. Nach dem Kaffee klein Ursel mal mit am Tisch im Eßzimmer.

So 23.I.38. Dunkel, warm und still. Um 721 Uhr mit ¼ Stunde Verspätung mit D-Zug nach Düsseldorf. Dort M... am Bahnhof. Brachten große Mappe mit. Mit 11 CW nach Zimmer. Tasse Kaffee. Fleißig marschiert. Um ½ 12 ca aufgehört. Mittagbrot. Um ½ 1 mit Elektrischer weg. Viel zu früh am Bahnhof. Um 1317 Eilzug nach Köln, umgestiegen in Eilzug. Nachmittags um ½ 3 in Bonn. Etwas müde, hingelegt. Um 4 Uhr Kaffee. Nicht mehr aus. Abends mit Helene und Kindern gemütlich zusammen. Von 4 bis fast 5 Uhr Ursula bei uns im Eßzimmer. Fast ein wenig viel für sie.
Mo 24. Zeitig auf, früh Frühstück. Um 7 Uhr zur Bahn. Der D-Zug hatte 13 Minuten Verspätung. Überfüllt, bis Köln gestanden. Früh zu Zimmermann, fleißig gearbeitet bis Mittag. Gegen 12 aufgehört. Fuhr zur Bahn und nahm dort warme Würstchen mit Fleischbrühe und Bier. Um 1312 mit gutem Eilzug, Umsteigen in Köln, heim. Nachmittags zuerst kurz das Büro besucht. Viel Post. Allerlei von D’Asse. Abends zeitig zu Bett.
Di 25. Früh auf. Um 711 diesmal recht bequem durch. Mit 11 heller Tag. Frisch und fröhlich bei Zimmermann gut gearbeitet. Fröhlicher Tag. Mittags auf meine Einladung in Bauernschänke mit Nieren gut, reichlich und preiswert dort gegessen. Vorher schon mit ihm bei heftigem Wind den Rhein entlang zu Schnellenburg, Schnaps zum Frühschoppen, dann noch etwas gearbeitet. Nach Tisch geruht. Im Sessel geschlafen. Kaffee, dann noch etwas im Atelier gearbeitet. Mit ihm, da ein Bildhauer v. Scheven nicht kam, zur Gießerei im Keller der Stockumer Atelierhäuser. Dann zur Ziselierwerkstätte gegangen. Dort v. Scheven getroffen. Verabschiedet. Abendbrot am Bahnhof. Um 732 ab, Eilzug sehr gut. Um 842 in Bonn. Helene allein daheim. Kinder im Theater. Um ½ 11 zu Bett.
Mi 26. Heute lange geschlafen. Um 9 Uhr gefrühstückt. Nicht heraus. Vor Tisch mit Herta und Kind heraus. Wir trafen im Hofgarten Helene und Marianne, ging mit Marianne in die Ausstellung des Düsseldorfer Bildhauers Schreiner im Obernier-Museum. Etliche gute Plastiken, manches Abhub, Aquarelle z. T. schwach. Nach Tisch kurz geruht. Um 2 Uhr zum Büro, Buchungen und Schriftwechsel erledigt. Nachmittags zum Kaffee kam Hertas Freundin Wölki und blieb bis nach Tisch abends. Ursula hatte etwas zu viel Verkehr gehabt und war vor Tisch unruhig. Nach dem Kaffee mit uns und dann allerliebst. Eugen schrieb, daß er Angina gehabt.
Do 27. Früh auf. Um 721 weg mit dem D-Zug. Angenehme Fahrt. (Mit der Linie) 20 dort bis ans Haus. Tasse Kaffee, gearbeitet. Um ½ 12 mit ihm aus, kleine Einkäufe, Mittagbrot. Telefon mit W.C. Frau dort, er sei um 1 Uhr in Rest... auf A...berg. Dorthin. Pesch, K(ehr?) und Deckers. Zu 4 gemütliches Mittagbrot, angenehme Unterhaltung. Tasse Kaffee Ehrenstraße. Ausgeruht. Altstadt und einige Kirchen, dann zu Schiffchen. Abendbrot mit den beiden. Nach Köln. Um 1932 in K., heim. Marianne hatte sich erkältet, kann morgen nicht mit.
Fr 28. Um 721 bequem nach Düsseldorf. Rauh, windig und etwas Glatteis. Fröhliche Begrüßung. Gearbeitet. Mittags dort. Vorzügliche Fischsuppe mit Schellfisch. – Nach Tisch geruht. 100 M à cto. Um 1510 mit R-Personenzug II nach Köln. Etwas spät zu Fuß zu Onkel Albert und Tante Klara. 1888 geheiratet. 50. Er mindestens 80 Jahre alt. Helene dort. Sehr gemütlich. Kaffee getrunken, unterhalten. Um 645 heimgefahren. Abends gemütlich zusammen. Direktor RW-Museum (Förster?) hatte morgens angerufen.
Sa 29. Früh auf. Um 721 nach Düsseldorf. Dort Regen und Sturm, schon unterwegs. Mit der Elektrischen bald dorthin. Hatte grünen Mantel und Regenumhang mit. Bemühte sich trefflich. Tasse Kaffee, dann gemütlich im Atelier gearbeitet. Luden mich zum Mittagbrot ein, lehnte ab. Bildhauer Percki sprach mal vor. Um ½ 1 im Regen und Wind ab, zum Bahnhof. Dort Suppe und Bier zu meinem Butterbrot und kalter Frikadelle. Der Schnellzug um 1317 war besetzt, dto in Köln um 1405. Mit Marianne unterhalten. Um 4 Uhr zu Urselchen, die später mit am Kaffeetisch selig eine Zeitlang auch auf Stuhllehne saß. Zu nett. Abends zeitig Abendbrot, dann zu einem Vortrag in der Beethovenhalle: Bernatzik über Berg- und Zwergvölker in Hoch-Siam. Abends durch Post Zeichnungen von Köln nach hier, gut diesmal.

So 30.I.38. Erst um 9 Uhr auf. Schneegestöber. -1°C. Wüster Matsch. Bestrahlt, vorher gebadet. Nach dem Frühstück zum Büro. Steuersachen ect. Helene Geld 300 + 100 Postscheckkonto. 24 Handzeichnungen, III. Sendung  von Butz zurück. Ausgepackt und  nach Fo abregistriert. Nach Tisch geruht. Herta und Marianne zu Bretz, ich mit Helene zu v. Claer. Kaffee und Glas Wein. Schäfer und Frau, Herr Pelizäus dort. Angenehme Unterhaltung. Um ½ 8 heim. Helene versorgte Ursula. Um 10 ½ in Film: So endet eine Liebe. Wessely vorzüglich.
Mo 31. Um ½ 8 auf. Um ½ 9 zum Büro. Gehälter und Vers. Jonen bezahlt. Ausgeräumt. Einschreibebrief mit 20 M an Albert Butz. Friseur. AEG wegen Höhensonne, die seit April 31 funktioniert. Rauh - kalt. 35 Handzeichnungen für Fritz zum Abholen bereit in Ausstellung dazu. Nach Tisch geruht. Gretchen war mit Ursula nachmittags aus. Zum Kaffee allerliebst. Karte von Joh. Streck usw. Bestellung auf Al und Remox flott. 1000 kg Borax zur Lieferung aufgerufen.

Di 1.2.38. Wintertag. Helle Sonne. Um ½ 9 zum Büro. Einiges erledigt. Dann heim zum Frühstück. Eugen schrieb längeren Brief an uns, Karte an Marianne, dann II. Brief an Marianne. Ist um Consens für Verlobung eingekommen. 3 Zeugen und Papiere. Sofort geschrieben an Sonnenburg, Sondag und Walter Forstmann.
Am Sonntag starb in Köln Weinand Toni, Notar; der Witwe kondoliert. Brief an Vetter. Vor Tisch mit Herta und Ursula an der Rhein. Ganz herrlich dort. Ursula schlafend zurück. Waldemar schrieb nett aus Berlin, wo er Sonntag auf Urlaub war. Ist Untersturmführer geworden = + 40 M im Monat. Ihm gratuliert. Nachmittags geruht. Ursula war im Wagen im Garten, nachher gebrüllt, dann mit Vergnügen bei uns am Kaffeetisch. Abends mit Herta im Theater. Marianne mit Helene in der Stadt, kauften hübsches Eßservice. Gleich bezahlt.
Mi 2. Morgens früh kurz im Büro. Mit Bearbeitung der Steuererklärung begonnen. Jonen und Assessor gesprochen. Heute wird College Weinand Köln begraben. Spätnachmittags rief Kurt an und erkundigte sich nach allem. Will nächste Woche nach Celerina. In zwei Monaten Familienzuwachs. Mittags geruht. Vormittags mit Herta und Ursula Briefb. Büro. Bahn entlang heim, etwas Regen. Baumschule, Endenicher Straße. Nachmittags Mrs Holms zum Kaffee. Ursula mit dabei, allerliebst. Abends mit Löllgen Elektr. Höhensonne. Bötsch soll sie machen. Um 8 ½ mit Helene und Herta im Hörsaal X in der Uni: Vortrag über Celebes von Verschuren aus Utrecht. Um 3 Uhr an der Uni-Bibliothek: Wie vor 30 Jahren: 1 verliehen, 1 nicht da.
Do 3. Dunkel, Regen. Erst spät auf. Nicht mit Ursula aus. In die Stadt mit Zamp. Einiges eingekauft. Um ½ 1 im Büro, noch gesprochen, dann Akten zusammengesucht für Steuer. Nachmittags geruht. Frl. Engel kam mit Unterlagen für die Steuererklärung. Bearbeitet. Kaffee getrunken. Boskamp meldete sich, zum Abendbrot eingeladen. Mit Frl. Engel Kaffee. Helene mit Kindern bei Wessel. Herta zum Abendbrot hin. Helene und Marianne in Kino. Angenehme Unterhaltung. Flasche Wein, dann noch im Kronen Glas Bier. Um 11 Uhr heim. Waren alle zusammen. Ursula nachmittags mit Gretchen aus.
Fr 4. Morgens kam Frl. Engel, feste an Steuerunterlagen geackert. Fertig, soweit dies einschl. laufenden Anfragen ect. Brügelmann Auto brachte schon morgens Zeichnungen. Nachmittags mit Herta begonnen, abzuregistrieren. Zum Kaffee um 4 Uhr D Kutter. Nachher, als wir bei den Zeichnungen saßen, kam Boskamp, mit Kutter bekanntgemacht. Mußte bald zum Krankenhaus, Frau schon vorab auf. Kutter hatte vor Jahren ähnlichen Fall, damals aber 66 alt. Um 7 in BGL(?). Mit Kutter Glas Bier im Kronen. Abends zusammen.
Sa 5. Großes Revirement in Heeresleitung. Blomberg und Fritsch ab. – Früh auf. Brief mit 100 M an Zimmermann. Schon um 8 Uhr an die Post. Kurz zum Büro. Handzeichnungen beigearbeitet und neu gepackt. Brief mit Aufstellung und 50 M baar per Einschreiben nachmittags an Albert Butz. Brief mit 2 Photo an Prof. Winkler K. St. K. (Kupferstichkabinett) Berlin. Um 6 Uhr zu 4 in Kino, Rühmann, aber enttäuscht. Abends daheim.

So 6.II.38. +3°C. Helle Sonne, frisch. Ursula ½ Jahr alt. Erst spät Frühstück, alle zusammen. Vor Tisch mit Herta und Ursula in der Sonne Endenicher Allee, Poppelsdorfer Allee, Stadt, Bahnhof. Zum Amt, Post geholt. Nachmittags kurz geruht. Mit Herta nochmal aus. Ursula unruhig. Um 4 ½ mit Helene (die mit Marianne nach Tisch auf dem Nordfriedhof gewesen) zu Frings zum Kaffee. Krath (General-Anzeiger) brachte Bachstraße 24 in allen Etagen. D. Mees dort. Um ½ 7 heim.
Mo 7. Bedeckt, kalt, trocken. Neblige Luft. Morgens zum Büro. Mit Frl. Engel PR. Mit Jonen Vertragsverlängerung besprochen. Assessor zu Mittwochmittag eingeladen. Vor Tisch mit Herta in die Stadt. Vorher mit Helene zu Orthopäde Dr. Arnolds, Dechenstraße. Sehr besetzt. Ich ab, sie blieb vorläufig. Nachher aus dem Hofgarten mit Zamp dorthin, schon leerer. Zamp nach Hause gebracht, wieder hin. Gewartet. Beide untersucht. Ich noch schlimmer als Helene. Bereits Fußmuskeln links entzündlich. Morgen dahin. Erst gegen um 2 Uhr zu Mittag. Nach Tisch fest und lang geschlafen und überhaupt schläfrig. Klein Ursula ... Las Agulguin Goldener Esel zu Ende. Amüsant. Quelle für vieles, auch wohl Goethe. Cleff rief abends an, lieferte B... ab. Hatte Liesel Schneiders da.
Di 8. Morgens vor Tisch mit Herta und Kind aus. Nach Tisch kam Gottfried aus Heimerzheim, vor Kaffee auch Emma Rech. Nachmittags um ½ 6 zu Dr. Arnolds, der mir den linken Fuß bis ans Knie einwickelte mit getränkter Mullgaze, festem Verband und untergelegtem Filzstück. In B...schuhe. Soll nicht hinken. Mit Herta abends im Kino: Urlaub auf Ehrenwort, mich sehr gepackt. Im Kronen Bier. Helene und Marianne, die im Theater waren, kamen nicht.
Mi 9. Zeitig auf. Zum Büro. Dann mit Frl. Engel den Morgen bis 12 Uhr an Steuersachen gearbeitet. Tapfer mit dem verbundenen und verwickelten linken Fuß gelaufen. Brief Eugen: Verlobung soll veröffentlicht werden. Kommt vielleicht Samstag-Sonntag. Nachmittags Mrs Holms da. Ursula allerliebst. Abends begonnen mit dem Registrieren der Gemälde. Brief an Winkler. Will ihm Zeichnungen senden. Mit Marianne noch um 3 in die Stadt zu Leopold, Verlobungskarten ausgesucht. Abends hier. Löllgen machte 3 ... St(uhl?).
Do 10. Zugestellt. Frist 3 Wochen. (d. h. 31.1.38) Jonen kam und schrieb 5 Seiten auf Diktat. Dann zum Büro abgerufen. Helene massiert. Sgb (Sonnenburg) tauchte auf. Garten Kopelke ect. Etwas mitgenommen. Jonen nachmittags nochmal gekommen. Abends mit 16 S. Abschrift. 4 x fertig, 1 Abschrift an RA Schönberg, nachdem ich nach Tisch auf Büro noch zusammengeheftet. Abends gemütlich zusammen.
Fr 11. Morgens früh auf. Vor dem Frühstück auf Büro. Leider kam der Assessor auch früh und störte mich. Altes erledigt, dann heim zum Frühstück. Wüstes Wetter. Schlackerschnee. Vor Tisch mit Sonnenburg aus. Erst zu Dr. Arnold, mußte warten. Besah sich Verband und fühlt Fuß und Wade sofort durch. Dann mit Sonnenburg zum Obernier-Museum, interessante Ausstellung japanische Holzschnitte und Rollbilder. Sonnenburg zu Tisch bei uns. Ging mal ins Hotel, zum Kaffee zurück. Aktenst. Disz. Strafverfahren geordnet. Autoleute brachten Packen Zeichnungen und nahmen welche mit.
Sa 12. Zeitig Büro, leider auch Assessor, der gleich Vorträge hielt. Lästig. Im Büro viel zu tun. Schönster Schneepatsch. Wertpaket 1000,- an K. St. K. Berlin Winkler: Dürer und Hobbema gesandt. Frau Gerhardt Büro Klier getroffen. Zeichnungen ausgepackt. Die getypten Zeichnungen registriert. Wüstes Wetter. Pünktlich um ½ 7 kam Eugen. Anzeigen versandt. Abends gemütlich zusammen. Zum Kaffee Sonnenburg hier, ging mittags zu Hemig.

So 13.II.38. -0°C. Kalt, klar, etwas frostig. Um 9 Uhr zum Büro. Buchungen. Morgens neue Photosendung für Butz fertig gemacht. Alle gemütlich zusammen beim Frühstück. Blumen und Geschenke an Brautpaar. Vergnügtes Mittagessen. Geruht. Mit Eugen die Apotheken-Hypothek besprochen. Holstege zum Kaffee und Abendbrot. Sonnenburg dto. Schöner Tag. Um 949 fuhr Eugen wieder zurück.
Mo 14. Frost, -0°C. Morgens Erwiderung zu I der Anschuldigungsschrift Herta in die Maschine diktiert. Darüber kam Sonnenburg, der zu Mittag, Kaffee und Abendessen hier war. Ruhte nach Tisch. Abends mit ihm aus. Streck, Trans... besehen. Bei Streng Glas Rotwein. Ging bald abends nach Tisch ins Hotel. Wir noch gemütlich zusammen. Gratulationsbriefe von allen Seiten. Hänschen Weber da.
Di 15. -0°, Schneeluft, frostig. Morgens mit Herta gearbeitet. So ziemlich fertig. Mal Frl. Engel telefoniert vor Tisch. Zu Tisch Sonnenburg hier, ihn an Hotel begleitet. Kam nicht zum Essen und nicht zu Abend. Johannes von Roisdorf hier. V. Claer kam nach dem Kaffee, Glas Wein. Vorher mit Jonen, mit den Schriftsatz durchgegangen. Johannes fuhr um 953 heim. Gemütlicher Abend. Manche gratulierten noch.
Mi 16. Früh auf. Zeitig zum Büro. ½ Stunde allein geschafft. Zahlungen ect. mit Frl Engel. Franz R. noch krank. Mit Assessor und Jonen Entwurf Blank Ehe- und Erbvertrag. Heim zum Frühstück. Wollte Sonnenburg abholen, als er kam. Nachricht Münster: Erst Freitag Hilde aus dem Krankenhaus, also erst Anfang nächste Woche heim. Beschlüsse aus Köln, daß 2. Dienstst.Verf. Dr. Z. (Zschirnt) und Dr. R. (Rech) verbunden. – Schönberg schrieb, Akten noch nicht eingesehen. Sonnenburg zu Tisch, vorher mit ihm, Herta und Ursula nach Endenich ect. spaziert. Nach Tisch geruht. Um 308 mit Sonnenburg nach Hersel. Dort Elektr. Uhr abgelesen. Weiter nach Uedorf, Widdig, Boskamp in herrlicher windstiller Sonne. Boskamp froh empfangen. Kaffee, Schnaps, Wein. Um ½ 7, mit Scheinwerfer beleuchtet, nach Widdig zum Bahnhof. Heim, Sonnenburg ins Hotel gebracht. Marianne auf Ball Wessel im Königshof. Um 11 Uhr zu Bett.
Do 17. Morgens ziemlich hoch geschneit. Alles schippt Schnee. Vor dem Frühstück zum Büro und in die Stadt. Stuck, Kerb, Bartschneiden. Traf Sonnenburg unterwegs. Heim. Mit Sonnenburg, Herta und Ursula vor Tisch in die Stadt, Bananen gekauft. Durch die Poppelsdorfer Allee. Kinder machten Schneemänner. Von Herta getrennt. Fleckenwasser in Endenich abgeholt. Heim. Nach Tisch ruhte Sonnenburg. Ich ging um 255 Gust Decker aus Köln abholen. Auf beschneiten Friedhof, hin und her. Zum Kaffee heim. Mit Sonnenburg gut unterhalten. 2 Kisten Handzeichnungen besehen. ... auf Kaffee heraus zum Bären. Bier und auch Abendbrot. Brachte Decker um 10 Uhr an die Bahn.
Fr 18. Morgens Karte von Schönberg. Termin vermutlich 26.III. Samstagnachmittag hatte er die Akten durch. Mittags war Bretz da. Sonnenburg zu Hemig. Ich zum Arzt, er sah nur nach. Nach Tisch geruht. Um 3 ½ mit Bretz ins Kino: Der Maulkorb. Erst um 6 ½ Tasse Kaffee bei D(aufhofen?). Abends heim. Kölner waren weg. Um 10 ½ zu Bett.
Sa 19. Zeitig auf. Kurz auf Büro. Nachmittags früh gegen 110 kam Butz. Photoaufnahmen vom Kind und 2 Aquarelle. Aßen zu Tisch und Kaffee bei uns. Neuer Film nachmittags für die Kleine, die etwas aufgeregt war. Nach dem Kaffee nochmal getypt.

So 20.II.38. Kalt, klarer Frost. Vor dem Frühstück auf dem Büro gewesen. Endlich mal in Ruhe etwas erledigt. Sonnenburg kam erst mittags. Früh zu Tisch, vorher mit Herta und Ursula im Hofgarten. Nach Tisch Führerrede mit vielen Zahlen. 3 Stunden. Zum Kaffee v. Claer und Frau und Boskamp. Erstere blieben zum Abendbrot, letzterer ging vorher weg. Mir etwas im Kopf durcheinander. Schönberg hatte geschrieben, auf morgen verabredet.
Mo 21. Frost, helle Sonne. Ereignisreicher Tag. Früh auf. Um ½ 8 mit der Rheinuferbahn nach Köln, um ½ 9 bei RA Schönberg. Akte Z und Dr. R. noch da. Im wesentlichen günstig. Gegen mich hauptsächlich Steuerhinterziehung 2 Monate 1928 und 3 Monate 1929 in der Hauptsache übrig. Um 12 ¾ heim. Erschöpft, Kopfweh. Geruht nach Tisch. Dann mit Herta geschrieben an Schönberg. Arbeitsspendengesetz ect. Anfrage in Mergentheim wegen 2 Wochen Kur. Kaffee, nicht aus. Abendbrot. Zusammengesessen und Radio gehört. (Bericht OLG-Präs von Berlin durchweg günstig. Dr. Z. von Generalstaatsanwalt über den Klee gelobt. Tendenz: Dr. Z. nicht abzusetzen und Dr. R. zwar weiterbelasten, doch schonend behandeln. Hoffentlich keine Täuschung. Schönberg will sich mit Trimborn bemühen, damit kein Wertenzug (Wortentzug?) und keine Bekämpf... Bretz tobt. Bestellen lassen, käme morgen zum Marsch.
Di 22. Früh auf. Helene und Marianne nach Köln. Ich nach dem Frühstück um 8 Uhr zum Büro, Übermdg. Um 8 ½ nach Honnef, wo Bretz mich um 9 ¼ abholte. Durch herrlichen Hochwald und schwachen Nebel zur Löwenburg. Glas Milch und Schnaps. Zamp war mit. Über Tretschbach und Annatal durch Honnef. Um 1 ¼ dort. Mittagbrot: Suppe, Hammelbraten, Kartoffeln, Bohnen. Eingelegte Pfirsiche. Geruht. Zum Kaffee 2 Cremeschnittchen. Mit Bretz ab 5 bis 7 spazieren: Selhof und Glas Salvator bei Vierkotten. Abendbrot bis 8 Uhr: Rühreier und fertige Butterbrote mit Gehacktem und Schweizerkäse. Ruth im Kino. Um 838  mit der Bahn heim, Bretz und Frau begleiteten mich zum Bahnhof. Noch die Post im Büro abgeholt. Karte an Strack. Zimmer sehr warm. Herta früh zu Bett. Helene und Marianne im Theater: Tosca.
Mi 23. Morgens gut ausgeschlafen. Zeitig auf Büro. Jonen und Assessor zur Akttätigung nach Köln. Nachmittags mit Frl. Engel Steuererklärung fertig gemacht. Abends großen Kasten Handzeichnungen für Butz fertig gemacht. VII. Sendung. Vor Tisch in der Sonne mit Herta und Ursula in die Stadt, nachher Mrs. Holms da. Frl. Engel vor Kaffee auf Büro.
Do 24. Namenstag. Helle Sonne, -0°. Morgens kurz auf Büro, Steuer nochmal verglichen. Nichts geändert. Soll morgen früh ab. Post holen lassen: Brief Schönberg mit ausführlicher Entgegnung: gut. Tüchtige Arbeit. Nachmittags mit Jonen um 4 ½ durchgearbeitet. Brief dazu. Einige telef. Abänderungen in Sachen Z. Zwei Atteste Morgenth. (Magenth.?) beigelegt. Ab. Frau Pitt Müller, Frau Wwe Probst und Tochter zum Kaffee. Ich mit Jonen Tasse Kaffee. Abends an der Sammlung gearbeitet. Morgens mit Ursula im Hofgarten, auf einer Bank gesessen.
Fr 25. Morgens kurz zum Amt. Steuererklärung 1936 endlich da, knallige Nachzahlung, über 3 Mille. Wenigstens Zinsen gespart. Reg.Justizinsp. Klee nicht getroffen. Rief nachher an. Mit Herta und Ursula aus. Sonne. Nachmittags nach dem Kaffee kam Hostege, holte abends mit Marianne Eugen ab. Um 6 Uhr abends bei Dr. Arnolds, Verband vom linken Fuß ab. Einlage bleibt. Gipsabgüsse von beiden Füßen.
Sa 26. Eugen gut ausgeschlafen. Vor Tisch mit Herta und Ursula aus. Die Kleine sitzt jeden Nachmittag mit beim Kaffee. Gemütliches Mittagbrot. Abends Marianne mit Eugen zivil ins Kino. Josef ging morgens mit Endenicherstr. spazieren. Zeitig zu Bett.

So 27.II.38. Erst feuchtes Wetter, +7°C, manchmal Sonne. Gottlob ohne Regen. Großes Fastnachtstreiben. Morgens mit Herta und Kind aus. Helene am Elisabethkrankenhaus abgeholt, wo sie Frau Boskamp besuchte. Gemütlich daheim. Eugen ruhte sich aus. Fuhr abends 9 ¾ ab nach Kassel. Sagte ihm Vorlage für Equip. Gelder gerne zu. War zu Hause gewesen und hatte Einverständnis gegeben, daß Apotheke auf Mutter und er die Schuld los wird.
Mo 28. Morgens Büro. Post, Stadt. Uhrmacher Hesse wegen Mariannes Hessenknöpfen (-kreuzchen?). Um ½  11 kamen die Brautleute Blank/Wirz. Sehr netter Mann, 25 alt, wie Bruder Christian. Um 12 Mittagbrot, um 1 mit Boskamp zum Büro Weber. K... und Jonen dort. Zug gesehen. Ursula selig auf Mutters Schoß bis radfahrende Babys erschienen: Gefreut. Fidel zusammen. In Frings Café Tasse Kaffee. Dann heim. Um ½ 6 ins Kino: 2 x 2 im Himmelbett. Richtig gelacht. Henkels Düsseldorf. Ganz köstliches Abendbrot. Radio. Flasche Kupferberg Gold. Fidel zu Bett.

Di 1.III.38. Morgens bedeckt, nachmittags etwas Regen. Spät auf. Nach dem Frühstück zum Büro. Jonen II. Entwurf zum Vertrag Blank/Wirz diktiert. Leute dort. 2 Scherchen zu Rohmüller zum Schleifen gebracht. Wir warteten lang auf Frl. Dr. Schäfer, die Ursula vor Tisch impfte. Ursula ahnte Böses und schrie feste. Nachher desto froher. Nach Tisch mit Herta und ihr trotz leisen leichten Regens in die Stadt. 4.20 Arzneien in der Kaiserapotheke geholt. Gemütlicher Kaffee, alle zusammen, Ursula ganz ausgelassen. Helene ging mit Marianne nochmal in die Stadt. Ich schrieb Brief an Albert Butz mit Herta. Allein Aufstellung über die gerahmten Sachen hin. Büro v. Hersel die hier nachzutypen sind. Ca 85 Nummern! – Neues EinkSt zu lesen begonnen. Steuernachzahlung für 1936 angewiesen.
Mi 2. Zeitig auf. Kurz auf Büro. Um 10 Uhr Heinz nicht aus Zug, kam aber später mit der Rheinuferbahn. Vor Tisch mit ihm und Herta in die Stadt mit Ursula. PR erklärt. Nach Tisch geruht, dann Steuer PR und Heinz R. Besprechung über Sache Paula usw. Nachmittags und abends nicht aus. Gemütlich abends zusammen.
Do 3. Frist zur Erklärung abgelaufen. Erledigt. Hell und frisch. Um 8 Uhr zum Büro. 1008 mit Heinz nach Hersel. Schönes Wetter. Nachmittags geruht. Arzt mich morgen umbestellt. Onkel Gottfried Klein kam zum Kaffee. Hatte Post mit: Forstm. Haehn gestorben. Nach 5 von Gottfried verabschiedet. Mit Heinz, Marianne und Helene Spaziergang nach Dottendorf mit Einkehr. Zamp war mit. Abends gemütlich beisammen.
Fr 4. Früh auf. Klare Sonne. Paket für Köln, großer Koffer mit Zeichnungen als VIII. Sendung zurecht gemacht. Gebadet, bestrahlt. Marianne hatte mit Eugen formelle Erlaubnis. Ladung auf 26.3., 9 Uhr, in Köln zugestellt. Persönliches Erscheinen nicht angeordnet. Könnte also daheim bleiben. Heinz zu Vertreter von Augenprofessor Schmidt: Augen in Ordnung bis auf kleine Schwächung. Mit Herta und Ursula im Hofgarten. Etwas neblig. Mittags Sonne und Ursula im Garten. Wir in Beuel, Tasse Kaffee dort. Himmel bald bedeckt, durch die Stadt heim.
Sa 5. Morgens Nebel. Mit Marianne und Ursula im Hofgarten. Die anderen lösten uns ab. Ich mit Heinz zum Büro. Assessor und Jonen in großer Erregung ob Josefs Diebstahl. Hat Erbvertragsentwurf Stahl wörtlich abgeklaut zum Entwurf eines Privatsch. gegens. Test.! Soll Montag zum Büro kommen. Assessor will ihn anzeigen. Zeichnungen von Butz Sendung VII zurück und einregistriert. Nach Tisch geruht. Briefe: Winkler Berlin ausführliches Schreiben: Dürer ... sehr erfreulich. Nach dem Abendbrot zu 5 ins Kino. Schmarren. Entsetzlich heiß. Ich heim, abgewaschen. Gut geschlafen. Willy kommt Mittwoch bis Freitag. Helene mit Heinz und Marianne nach Plittersdorf. Herta empfing Mädchen auf Zeitungsanzeige.

So 6.III.38. Herrliche Sonne, morgens kühl, mittags ordentlich heiß. Zeitig auf. Geduscht. Im Zimmer aufgeräumt. Briefe geschrieben. Zum Büro. Scheck mit 670 an Eugen für Uniformen. Briefe da: Ab 13. Vetter = Vertreter. Heinz beim Mittagbrot und noch beim Kaffee. Fuhr um 330 nachmittags nach Nürnberg - Bayreuth. Vor Tisch mit Herta und Ursula nach Endenich, Brief zu Vetter gebracht. Heinz zur Bahn gebracht. Über die Poppelsdorfer Allee zurück, recht schlapp und müde. Kontaktabzüge geordnet und polierte Kästchen dafür eingeteilt. Nach einigen Tagen erstmals Pfeife versucht, gleich wieder Beizen an der Zungenspitze. Maria nach Berresheim.
Mo 7. Nach dem Frühstück in die Stadt. Hut (Zimmermann Hut) zum Dreieck zum Umpressen, Erweiterung auf 59 gebracht. Uni-Bibliothek ect gearbeitet. Nach Tisch kurz geruht. Mit Marianne überlegt. 1432 Eilzug Linz zu Busley, dort Alten getroffen. Besprechungen. Zeichnungen und Skizzen für Mappenschrank und Möbel für Marianne. Um 4 Uhr mit dem Postauto nach Unkel. Pax, W.C. Zunächst nicht angetroffen. Kaffee dort gemütlich. Dann kam W.C. Unterhalten. Spaziergang. Kirche besichtigt. Auf dem Zimmer gesessen. Um 7 Uhr Abendbrot. Um 748 mit dem Personenzug nach Beuel. Abends noch Frau Liesel Schneider und Ruth Bretz dort. Um 10 ½ zu Bett.
Di 8. Trüb, neblig, warm, +7°C. Daheim feste gearbeitet. Z. T. allein,  z. T. mit Herta Schreibmaschine. Lebenslauf Heinz, Gutachten Winkler, Brief Papst, Brief W.C. usw. Vor Tisch mit Mappe zum Photographen. Apparat zur Reparatur. Dann zum Büro. Akten mitgenommen: Bürgersteuer. Geld an Helene. Nach Tisch kurz geruht. Assessor rief überflüssig an. Ursula zum Kaffee, schlief nachher in meinem Arm ein. Mit Herta abends allein. Helene und Marianne im Theater. Um 6 Uhr zum Arzt, Füße massiert.
Mi 9. Kühl, hell. Morgens gearbeitet. Bürgersteuer angewiesen. Früh kurz auf dem Büro. Assessor nicht da, trotz gestr. Bestellung! – Beim Friseur Bartschneiden. Gearbeitet. Vor Tisch mit Herta und Ursula nach Endenich. Halb Sonne, dunstig. Geruht. Vor dem Kaffee kam Willy, mit Marianne, Helene und Ursula Kaffee. Auf Brief von D... depeschiert Herta an Waldemar, der abends anrief. Ich rief Schönberg an: Wegen Erkrankung versch. OLGR Termin wahrscheinlich verschoben!
Do 10. Morgens zeitig auf. Willy und Helene nach dem Frühstück um ½ 9 zur Städtischen Sparkasse. Post wegen Konto PR. Um 908 mit Willi nach Hersel. Durstig. Weitermarschiert zu Ortsb. P..., ihn und Polizei Wacht. Freyberg gottlob getroffen. Bescheinigung für Postscheckkonto PR mitgenommen. Mit der Rheinuferbahn um 11 Uhr von Widdig heim. Nach Tisch kurz geruht. Mit Helene, Marianne und Willi zum Königshof. Kaffee. Um ½ 6 zum Arzt und anschließend zur Massage. Morgens ein Paket mit kleiner Kiste Handzeichnungen fertig gemacht. Abends nach Tisch gemütlich zusammen. Ursula hatte abends 39,5° Fieber. 9. Tag der Impfung. Hülfegeschrei vom Büro, mußte morgens unbedingt um 11 dorthin kommen.
Fr 11. Zeitig auf. Hell und sonnig. Um ½ 9 zum Büro. Kurze Besprechung. Partei sagte ab und so fuhr ich um 9 Uhr nach Köln. Ich hatte mich nach dem Frühstück schon von Willi verabschiedet. ... Traf Kurt bei Papst. OB verreist. Angenehm unterhalten. Mit Kurt zu Mittag verabredet. Sprach Frl. Rüttger und rief Schönberg an. Zu diesem hin. Sache besprochen. Lange Unterhaltung. Politisches: Österreicher ... Um 12 ¾ zur Münze. Grete Riesen dort getroffen. Ziemlich bedeppert. Rolf Abitur gemacht und bei Marine zu Abt. Off. Laufbahn genommen. Sohn und Martha Parthenheimer nicht. Angenehmes Mittagbrot. Schellfisch. Um 3 ¼ mit Kurt zu Tr..., Helene nicht da. Mit (Linie) 14 nach Riehl, Tiergartenstr. 5. Oberst Schm. Freundliche Begrüßung. Helene und Marianne kamen später. Sehr amüsanter Kaffee, dann einfaches Abendbrot. Sehr nett. Um 9 ¾ mit dem Schnellzug heim.
Sa 12. +½°C. Helle Sonne, prächtiges Wetter. Letzter Tag Assessor Hilderscheidt. Gottlob! Um 10 Uhr ... Fahnen heraus. Umschwung in Österreich. Kommt zum Reich zurück? Erst um 11 Uhr die Flaggendepesche gelesen. Unruhe und frohe Erwartung den ganzen Tag. Nichts vorher arbeiten können. Nur Zeichnungen eingepackt. Brief an Butz mit 40,- M. (II. Mal). Das Büro übervoll. 2 x dort. Assessor verabschiedet. In die Stadt. Mit Vetter vor Tisch nach Wiesenweg. Dort Proklamation angehört. Urselchen fast fieberfrei. Nachmittags mit Helene, Marianne und Zamp in die Gronau und nach Plittersdorf. Dort Tante Julchen getroffen mit Fräulein. Herta kam mit der Bahn nach. Viele Damen. Kaffee und Bier dort. Mit Marianne und Zamp bis Hochkreuz, dann mit der Bahn. Helene mit Herta auf Gronau zurück. Viel Radio. Führer Braunau und Linz.

So 13.III.38. Herrliche Sonne. +4° morgens. Zeitig auf. Fleißig gearbeitet. II. großen Kasten mit Handzeichnungen von Butz zurück. Einregistriert. III. Kasten mit Rest an kleinen Zeichnungen fertig gepackt ect. Vor Tisch mit Helene und Marianne in die Stadt, trafen auf dem Kaiserplatz Herta mit Ursula, die aus dem Hofgarten heimkamen. Zusammen zur Poppelsdorfer Allee, wo wir Liesel Schneiders trafen, die ich heim begleitete. Um 12 ½ zum Büro. Post und Akten mitgenommen. Eintopf: Hammelfleisch mit Reis. Nach Tisch geruht. Kasten eingepackt. Photoabzüge von Ursula mit Aufnahmen bestellt. Abzüge an Butz zurück. Nicht mehr aus. Aus röm. Tagebuch Fortsetzung der Reinschrift. Termin 26.3. aufgehoben (Erkrankung). Neuer unbestimmt. Alles ist erregt ob Österreich. Daheim Heldengedenktag. Halbmast, ab 2 wieder vollmast. Führer in Linz/Donau.
Mo 14. Um ½ 4 zum Arzt, Massage. Ganzen Tag geflaggt. Immer wieder Nachrichten am Radio. Um ½ 11 zum Büro. Verhandlung Herbst bis fast 2 Uhr. Am Donnerstag soll beurkundet werden. Vor Tisch nicht aus. Rom Tagebuch Notizen ausgeschrieben. Nach Tisch geruht. Ich kam zu spät zu Tisch. Um ½ 4 zum Arzt zum Massieren. Am Donnerstag nochmal. Weiter geschrieben. Abends war Liesel Schneiders zu Tisch. Der Führer in Wien. Tobende Begeisterung. Großer Tag.
Di 15. Viele neue Nachrichten in der Zeitung und im Radio. Das Ganze mit Österreich geht gut. Führer morgens große Parade in Wien, abends wieder in München, morgen in Berlin. Wir flaggen bis Sonntag durch. Morgens auf dem Büro. Vor Tisch mit Herta und Ursula spazieren, in der Poppelsdorfer Allee auf einer sonnigen Bank gesessen. Daheim fleißig am Schreiben. Tage in Rom aus dem Tagebuch ins Reine usw. Ärgerliche Steuersache. Sparkasse hat zwei Tage zu spät gezahlt. Am 21. fällig, werde sie wohl auf Dresdner bringen. Gemütlich alle mit Ursula am Nachmittags-Kaffee, kommt Lisbeth Hutter. Die Kleine allerliebst. Scheint neuen (4.) Zahn zu bekommen. Abends Radio. Zeitig zu Bett.
Mi 16. Morgens um 7 ¼ zum Büro. Bis 9 Uhr feste gearbeitet. Bestellung bei Schwäbischen Hüttenwerken GmbH in Wasseralfingen auf Feingüsse zu Kaminbekleidungen. Denke oft an den erkrankten Prof. Feldmann, ob er nicht die Suspend... betreiben sollte. Die Kinder haben die Wohnung in Berlin schon wieder vermietet. Herta geht zu Hofnacht und Dr. Rupp. Morgens auf der Dresdner Bank mit Direktor Piecq. verhandelt. 22 M angelegt. Mit Helene abends im Kino: Burgtheater. Führer begeistert in Berlin empfangen. Gottfried Klein da. Nachts bis ½ 3 nicht geschlafen. Vollmond, +10°. Im Zimmer 28°C, unerträglich. Gelesen und Handzeichnungen neue Sendung Meyer besehen.
Do 17. Zeitig auf. Fichtennadelbad mit Helene. Um 8 Uhr zum Büro. Verschiedenes erledigt. Um 9 Uhr heim, Herter Mietsache. Herta zu Rupp. Vorher Frl. Elfriede Frings da, turnte mit Ursula, die kein großes Vertrauen zeigte und zauste ihr die G... Nach Tisch geruht. Fleißig Akten aufgearbeitet. Abends Fisch, Wein dazu. Nachher Bier. Um 10 Uhr zu Bett. Sehr müde. Etwas unruhig geschlafen.
Fr 18. Früh auf. Um ½ 8 zum Büro, gearbeitet. Um 8 Uhr zum Friseur. Um 8 ½ nochmal zum Büro. Österreichische Schillinge werden mit 1,50 zu 1 RM umgerechnet. Geht alles sehr schnell. Mit Helene um 9 Uhr gefrühstückt. Zwischendurch in die Stadt zum Haarschneiden. Feste gearbeitet. Brief an Reichskriegsministerium wegen neuer Mieter. Nachmittags geruht. Karte W.C. Sendung Meyer mit netten Sachen durchgesehen. Morgens auf Kunsthistor. Institut der Uni: Großartig. Reiche Mittel. Freundlich empfangen. 7 Bd. Lippmann zu 837 (836) abgeschrieben. Assistent führte mich rund. Kann jederzeit benutzen. Morgens feiner Regen. Kind nicht aus. Erst nach Tisch mit Gretchen. Abends um 8 Uhr Führerrede im Reichstag. Telefonanruf Waldemar. V... hat den Mieter abgelehnt usw. Abwarten. Marianne frech und zurechtgewiesen. Rückgesandten Kasten Butz durchgestempelt. Fo.
Sa 19. Morgens zeitig auf. Frühling, nachmittags fast sommerliche Wärme. Um 808 nach Hersel. Hänschen mit Wägelchen an der Bahn. Um 9 Uhr Butz. Zusammen Tränke. Herrliche Sonne. 12 Aufnahmen im Wohnzimmer oben am Garten. Herd angemacht. Kaffee gekocht. Einiges Gemüse mit. Um 1 Uhr zurück. Hänschen fuhr uns das Gepäck zur Bahn. Kiste mitgenommen. Mittagbrot. Geruht. Von 4 ab weitere Aufnahmen im Salon Bachstraße. Um 6 Uhr Schluß. Helene zu Boskamps in Krone. Ich holte erst Post. Wertpaket mit A(lbrecht) D(ürer) (Monogramm). Auch dorthin. Bier schmeckte gut. Spät zu Bett.

So 20.III.38. Früh auf. Bilder ect im Hause zusammengeholt. Um 9 Uhr kam Butz wieder. Morgens fleißig gearbeitet. Immerzu Bilder geholt und gebracht, abgehängt ect. Letzte aus dem Büro vor Tisch um 12 Uhr geholt. Gegen 1 Uhr fertig. Mit gestern 96 Aufnahmen. Ihm 100 M á cto bezahlt. Habe noch 26 gut. Nachmittags feste geruht. Butz auf der Coutch. Gemütlicher Kaffee. Mit Herta gearbeitet. Reihe Briefe. ... und Steuersachen ect. Nochmal zum Büro. Um ½ 11 zu Bett. Gut geschlafen. Sommerhitze!
Mo 21. +7°C. Früh auf. Hatte Brief (?) von W.C. Sandte jetzt Paket. Wundervoller Tag. Magnolien blühen, Pfirsiche ect. Strahlende Sonne. Vor Tisch schon um 10 Uhr mit Herta und Ursula in die Stadt. Im Hofgarten gesessen. Durch die Allee zurück wieder heim. Nachmittags geschlafen bis ½ 4. Ursula allerliebst. Nachmittags kam Liesel Schneiders, geht morgen ins Krankenhaus, Dickdarmkur. Nicht zum Abendessen. Bauer Hendrichs brachte Fleisch und Wurst. Helene fuhr mit Marianne nach Köln, müde heim. Abends friedlich beisammen. Viel gearbeitet. Letzte Kiste kleiner Zeichnungen fertig.
Di 22. Früh auf. Um ½ 8 schon im Büro. Mancherlei erledigt. Zu Hause aufgeräumt. Herrliche Sonne. Morgens ... mit Marianne und Ursula im Hofgarten in der Sonne. Helene und Herta getroffen. Abends mit Herta im Theater: Martha von Flotow. Ziemlich heiß drin.
Mi 23. Um 6 Uhr auf. Um 7 Uhr mit der Elektrischen nach Beuel. Um 727 ab Beuel nach Unkel. Um 815 mit Cohen dort II. Frühstück. (+ Mittagbrot + Kaffee + Abendessen 3,70!!) Nach 9 Uhr übergesetzt nach Unkelstein, dann auf Haus Vernich. Wunderbar oben. Panzer getroffen. Abkürzung herunter. Um 12 Uhr Mittagbrot, vorzüglich. Dann Handzeichnungen sortiert. Auf ... Couch geschlafen. Um 3 Uhr Doktor am Bahnhof abgeholt. Kaffee zusammen. Dann durch die Stadt. Sch... Hatte mir beim Winzerverein 6 Flaschen Wein bestellt. Wein mitgenommen. Gutes Abendessen. Um 748 heim mit Weinpaket und Mappe. Steuer, Steuer. (?)
Do 24. Zeitig um 7 Uhr auf. Nicht zum Büro. Warmer heller Tag. Ich war ziemlich müde. Zu Hause morgens geordnet. Bücher eingestellt ect. Nach Tisch geschlafen. Vor Tisch mit Herta und Ursula durch die Alleen in die Stadt. Keine Apfelsinen zu haben. Maikräuter aus dem Garten. Vor Tisch auf die Dresdner Bank. ... Regelung 14 auf 1 Jahr. 4 Sparbücher, 4 flüssig. Um ½ 9 kam Frau Mess... Abends nach Tisch kleines Böwlchen.
Fr 25. Früh um 6 Uhr auf. Um 7 ¼ mit Helene Herta zur Bahn gebracht. Mädchen war im Zuge. Frl. Wölki fuhr mit. Daheim gearbeitet. Rom-Siena-Fahrt Tagebuch fertig abgeschrieben. Vor Tisch bei schwüler Sonne, Föhnstimmung mit Marianne und Ursula in der Poppelsdorfer Allee gesessen, im Hofgarten gesessen. Heim, gefüttert. Ursula sehr fidel, auch nachmittags zum Kaffee. Ich ging um 5 Uhr zu Bücherausgabe Lese, holte 2 Bd. Carl H(einzlmenger?) Fand Bild bei Wennerscheid. Mit der Elektrischen zur Gronau. Siebengebirge, prachtvoll dunkel. Ins Krankenhaus. Brachte Liesel Lektüre. Zu Hieronimi mit Bild.
Sa 26. Verhandlung? Nein, aufgehoben! Kühl, um 2°C. Zeitig auf. Um 7 Uhr schon fertig. Heftige Böen und Schauer. Morgens früh zum Büro. Friseur. Nochmal Büro. Fall Josef/Stempel. – Mit Helene vor Tisch bei greller Sonne mit dem Kind auf Endenich zu, R. N...str. um: Schneeschauer. Marianne hatte die Kleine gebadet. Diese ganz munter, namentlich um 4 Uhr beim Kaffee. Ich ging um 5 ¼ zum Büro, um 5 ¾ ins Kino. Um 8 Uhr heim. Unterdessen war Schwester Martha Engels zum Abendbrot dagewesen und zu dritt ins Kino gegangen. Ich hörte am Radio die Rede von Schirachs in Münster. Erst um 11 Uhr zu Bett. Gut geschlafen.

So 27.III.38. Morgens kalt und naß. Zeitig auf, gebadet und bestrahlt vor dem Frühstück. Trüb naß und ziemlich kalt. Morgens, da keine Post aus Berlin kam, nach Büro. Dort auch keine. Nachmittags nach dem Kaffee mit Helene und Marianne spazieren. Alter Zoll. Sonst daheim. Photos zu ordnen begonnen. Um 11 Uhr zu Bett.
Mo 28. Schöne Sonne, +6°C morgens. Nach dem Frühstück zu Massage. Dann zu Hieronimi. Bild mit zu Wennerscheid genommen und zurückgegeben. Hieronimi erzählte, daß er vor 26 Jahren 4 Jahre in Rom gewesen sei und in Italien viele Orte kenne. Bei Wennerscheid einen Humpen zu RM gekauft. Schönes Stück von 1661. Metzger Lese 2 Bücher getauscht. Bei Strömer Kaliko gekauft. Nach Tisch kurz auf Büro. Ursula war vor Tisch und nach dem Kaffee, letzteres mit Marianne und mir aus. Ich ging um 6 Uhr ins UT Kino in Poppelsdorf. Angenehme Nachricht von Berlin: Ihre Wohnung ist vermietet. Sie ziehen am 2./4. um. Abends gemütlich daheim zusammen.
Di 29. Dunkel, feucht, nicht viel Regen. Früh auf. Helene etwas geholfen. Kamen mit der Post: Zigarren für Gottfried und Paket Photos von Butz. Diese erst mal in Presse. Vor Tisch mit Helene Ursula bis vor Endenich ausgefahren. Blüte der Bäume immer stärker. Abends mit Helene im Theater: „Mein Sohn, der Herr Minister“, gut gespielt.
A(weichend?) von Kinostück. LGA Otto und Frau kurz gesprochen. In der Pause kleinen Imbiß mit Bier.
Mi 30. Das Büro den ganzen Tag geschlossen. Einiges A... Morgens früh kurz auf dem Büro. Nach dem Kaffee mit Helene und Ursula auf Endenich. Mild und bedeckt. Kirschen blühen. Nicht nach Köln. Fleißig gearbeitet an den Zeichnungen, Photos ect, die Butz neulich Samstag/Sonntag hier und in Hersel aufnahm. Br... etwas mißglückt: H... Abends Bier.
Di 31. Früh auf. Vor 8 Uhr zum Büro. Heim, Kaffee mit Helene. Von ½ 9 bis ½ 10 zum Massieren. Fräulein verabschiedet. Neue da. 500 an Meyer. Brief. Aufzeichnungen Brief Johannes wegen Samuel. Diesen abends vergeblich angerufen. Mit Helene und Marianne um 2 ¾ Uhr PZ nach Godesberg-Muffendorf, Cäcilienhöhe. Sehr besetzt. Herrliche Blüte an Pfirsichen, Birnen, Kirschen. Fiel uns Gottfried ein: Heute 76 Jahre alt geworden. Um ½ 6 in Bonn ans Auto, ihm Zigarren und Kaffee mit, auch 50 Eier bezahlt.

Mi 1.IV.38. Karte von Sonnenburg. Früh auf, bestrahlt. Um 8 ½ zum Büro. Unterschrift Psch PR. Brief von Willy, Heinz. Besprechung Vetter, auch Sache Josef. Nachmittags Freund Bretz zum Kaffee da. Eifrig an Gemälde Registratur gearbeitet. Köln brachte letzten großen Kasten Handzeichnungen von Butz zurück. Mit Helene Abendbrot. Um 8 Uhr nach Hersel. Parteiversammlung. Gute Rede des Kreisschulungsleiters aus Bonn. Zuversicht. Nachher noch bei Schirm gesessen und unterhalten. 10 M bezahlt. Beitrag und Spende. Um 11 ¼ nach Bonn.
Sa 2. Früh auf. Sonne, schön. Mit Helene Kind gemacht. Zufrieden. Um ½ 9 zum Büro. 60 M an Butz gesandt. Vor Tisch mit Marianne und Ursula in die Stadt und Hofgarten. Fr. Frings und Elfriede getroffen. Testament besprochen. Auf einer Bank gesessen. Helene kam und wir gingen heim. Etwas spät. Nachmittags geruht. Helene und Marianne in einer Modenschau, ich zum Kaffee mit Urselchen. Diese zu Bett und ich fleißig gearbeitet an der Sammlung, namentlich Gemälde. Viele neue Karten anzulegen. Abends gemütlich zusammen.

So 3.IV.38. Regen morgens. Zeitig mit Helene auf, Kind versorgt. Gebadet und bestrahlt. Frühstück. An letzter Sendung Handzeichnungen gearbeitet. Aprilwetter. Nach Tisch mit Helene um 132 über Euskirchen nach Großbüllesheim. Bei der Fahrt Sonne, beim Aussteigen Hagel und Schneeschauer. Gemütlicher Kaffee. Mibach demnächst 87 Jahre alt, sieht schlecht, sonst wohlauf. Um 518 nachmittags wieder in Sturm und Schnee zur Bahn. Heim. Marianne hatte Ruth um 3 Uhr zu Besuch. Sie ging mit ihr ins Kino. Wir gemütlich daheim.
Mo 4. Zeitig auf. Mit Helene Ursula versorgt. Kurz zum Büro. Dann fest an der Sammlung gearbeitet. Ackere jetzt Str... durch. Photo und Zeichnung für Buslay und W.C. zurecht gelegt. Wüstes Wetter morgens. Mit Helene und Marianne nach Tisch nach Beuel, Eilzug nach Linz. Unterwegs Sturm und Regen. Der Rhein zeigte Kämme. Zu Buslay. Nach 4 Uhr mit Auto nach Unkel. P. L... großer Kaffeeklatsch: ganze Familie V(römel?) und Doktor (Dotter?) dort. V. hatte II Handz. Toqué mit. Eifriger Handel. Ich zeigte Photo. Tochter wurde in Gest...schule gebracht. Um 6 Uhr fuhr D. heim. Mit W.C. und P(esch?) und Sohn Abendbrot. Dann heim.
Di 5. Früh um 6 ¾ auf. Mit Helene Urselchen besorgt. Dann im Büro und daheim fleißig gearbeitet. Entwurf Frings. Morgens Friseur, gewaltig Haare und Bart geschnitten. Kopf gewaschen. Mit Marianne und Urselchen heraus trotz wenig günstigen Wetters. Die Kleine krähte vor Vergnügen. Der Wind machte ihr Spaß. Tochter des Fliegers. Endlich Nachricht von Berlin. Umzug gut vonstatten. Nachmittags geruht und fest eingeschlafen. Mit Ursel Kaffee. War nachher müde. Bald zu Bett. Frau Frings und Elfriede wegen Testament beraten. Nach Tisch ins Stern Kino. Helene und Marianne in Frauenversammlung.
Mi 6. Früh auf. Leichter Regen. Mit Helene Urselchen besorgt. Frühstück. Jonen und Vetter gesprochen ect. Brief von Frl. Engel. Paket mit Wasseralfinger Reliefs ausgepackt. Rechnung fehlt noch „Schwäbische Eisenwerke“. Löllgen abends da. Marianne aus, kamen (beide Mädchen im Kino) Ruth Leber und Mutter. Abends um ½ 11 müde zu Bett. Kütter zum Tee und langer Besprechnung. Vor Abendbrot wieder heim.
Do 7. Zeitig auf. Mit Helene Klein-Ursel besorgt. Gebadet, bestrahlt. Um 10 ½ zur Massage. 2 Rechnungen dort bezahlt. Eine etwas viel. Steuerzettel regnen nur so. Müde um 12 Uhr heim. Im Büro fehlt jetzt außer Franz auch Frl. Engel. – Herta und Waldemar schrieben Karte. Mit Umzug zufrieden. Mittags und abends vor Tisch kurz auf Büro. Beigearbeitet. Nachmittags um 3 Uhr im St.-Petrus-Krankenhaus Franz Rielinger aufgesucht, der fidel am Tisch saß. Wird bald wiederkommen: „Angina“. Helene besuchte Liesel Schneiders im Krankenhaus. Mädchen abends zum Kino auf dem Markt.
Fr 8. Früh auf. Regen. Aufklarung. Um ½ 8 Kaffee. Um 8 Uhr mit dem Schnellzug nach Köln. Köln Bahnhof. Mit der 21 an Melaten. Zur Klarenbstr. 192, III. Schöne Wohnung. War noch aus. Den Morgen mit ihm angenehm unterhalten. Tasse Thee. Gegen 1 Uhr (Cleff nicht erreicht) zu Fuß zum Hahnentor. Bräuer gutes Mittagbrot. Mit der Elektrischen zum Hause Reiff, da seine Schwester W. R. und den Sohn LGR, Personaladj. bei OLG.Pr. getroffen. Sohn angenehm. Tasse Kaffee. Alte Bilder besichtigt. Dann zum Rhein spaziert, er mich zu Schönberg begleitet. Dort eine S(enatsprise?) Reuter, der Schönberg duzte, zu Besuch. Angenehm unterhalten. War dort spät weg. ... erst 7 ¾ in Bonn. Abendbrot. Rede Göring in Berlin.
Sa 9. Früh auf. Rauh, +3°. Schirm besorgt. Helene gebadet und bestrahlt. Kalt, windig, bedeckt. Erst nach Mittag mit Ursula aus. Brief geschrieben. Abends Rede des Führers in Wien. Um ½ 11 hinaus: Feuerwerk, Beleuchtung. Glas Bier, dann heim. Spät zu Bett. Festliche Stimmung zum Wahltag morgen.

So 10.IV.38. Früh auf. Mit Helene Ursula besorgt. Zeitig um 8 Uhr zur Wahl. ±0°C. Helle Sonne. Hoffentlich keine Baumblüte erfroren. Um 8 Uhr gewählt, einer der ersten. Helene und Marianne später. Machte mir Frühstück. Vorhaltungen und Wutanfall. Durchgesetzt, daß Marianne sich entschuldigt. Bis 11 Uhr im Büro. Sonst zu Hause. Helle Sonne, rauh, kalt. Viel am Radio gesessen. Abends bis gegen 12 Uhr. Wahlergebnis 99% ja. Hatte etwas Bowle angesetzt.
Mo 11. Kalt, sonnig, rauh. Es wird bis Mittwoch geflaggt. Früh auf. Ursula besorgt. Bestrahlt. Um 10 Uhr zu Dr. Arnolds. Feste Massage von Frl. Brückel. Um 11 Uhr zur Lese, Bücher geholt. Platten bei Bartholomäi. Heim. Gearbeitet. Nachmittags geruht. Gretchen war mit Urselchen heraus zu Feldmanns! Um 4 ½ Frau Wessel und Althoff zum Tee. Ursel sehr nett. Früh Abendbrot. Ich ging ins Kino: Jannings: Der zerbrochene Krug von Kleist. Vorzüglich dargestellt. Noch etwas unterhalten. Gegen 11 Uhr zu Bett.
Di 12. +5°C. Früh auf. Mit Helene die Kleine versorgt. Glänzendes „Wahl“-Ergebnis. Alles ist erstaunt. Frl. Engel hat heftige Angina, kommt erst nächste Woche. Bestellungen PR kamen. Mit Helene und Ursula über Endenich, Landstraße zurück. Nachmittags wieder sehr nett beim Kaffee. In die Stadt. Nach Tisch geruht. Nachmittags nochmal in die Stadt. Beschl Rohrpostkarte Waldemar: Fuhr diese Nacht ab Berlin. 755 morgen in Köln, 9 Uhr in Bonn. Helene und Marianne im Theater. Ich zu Dr. S(am?), Colmantstraße. Haus besehen. Brief von Johannes. Abendbrot im BBV. La Roche nicht getroffen.
Mi 13. Leiser Regen. Zeitig auf. Gebadet und Helene. Flagge in Ordnung gebracht. Urselchen beim Frühstück fidel, sehr nett. Vor dem Frühstück auf Büro. Von da an die Bahn zum Abholen. Sie kamen schon früh mit dem Personenzug. Sahen gut aus. Kaffee zusammen mit Klein Ursula, die ihre Mutter erst recht an der Stimme erkannte. Bald freund. Mittags schliefen Waldemar und Herta, die ja nachts gefahren, lang und feste. Abends kam Eugen. Wir wollten ihn abholen, erst kam er nicht, dann Bier von Goll, plötzlich war er mit Marianne da. Alle schön beieinander.
Do 14. Zeitig auf. Marianne hatte auf meiner Couch geschlafen. Morgens mal zum Büro. In der Stadt Besorgungen. Vor Tisch nochmal ins Büro. Hexenschuß im Kreuz wenig angenehm. Marianne badete Ursula nochmal. Eugen fand das Kind vorzüglich. Nach Tisch mit Marianne zum Friseur. Bartschneiden. Ohm Gottfried morgens an der Viktoriabrücke abgeholt. Mit ihm zu Notar Nöller. Testament durch Übergabe der Schrift (eigenhändiges Testament). Marianne und Eugen gingen abends ins Kino. Zamp gebadet. Großer Kaffeetisch mit Holstege, Gottfried, Ursula ect. Abends mit Waldemar und Herta zusammen daheim.
Fr 15. Bedeckt, Nordwind. Etwas milder. Morgens einige Zeit auf dem Büro. In Ruhe Buchungen gemacht. Um 2 ¾ nach Tisch zu 6 nach Oberwinter, den Rhein entlang zum Unkelbach. Auf Haus E(rnich?) im Gartenpavillon bei offenem Kaminfeuer bequem Kaffee. Spaziergang im Wald. Um 6 ½ im Haus bequem gesessen. Statt um 7 erst gegen 8 Uhr Abendessen in verglaster Veranda, herrlich gesessen, spät gegessen. Entschlossen, mit späterem Zug, daher erst um ½ 10 genz gemütlich durch den Wald und am Rhein entlang nach Oberwinter. Bis gegen 12 daheim noch Bier und Wurst.
Sa 16. Spät auf. Die kleine Ursula allerliebst am Bettchen, bis 10 gefrühstückt. Es blieb den ganzen Tag bedeckt. Wegen der Post mal ins Büro, das heute ganz geschlossen. Verschiedene Anrufe. Nachmittags mit Herta, Waldemar und Ursula im Wagen zu P... in Küdinghoven. Dort angenehm Kaffee getrunken. Mit der Bahn zurück. Marianne war mit Eugen bei v. Claer. Abends zusammen zurück. F... Heringessen mit Faßbier, das köstlich mundete. 14 l von Hersel bekommen.

So 17.IV.38. Herrliche Sonne, rauh und kalt. Nach gemeinschaftlichem Frühstück in getrennten Gruppen marschiert. Im Hofgarten getroffen. Helene hatte Tante Minchen Grünst...del bei Golling angerufen und zum Kaffee eingeladen. Nach Tisch feste geschlafen. Spät Kaffee. ... zum Kino. Rühmann im Stern überfüllt und Metropol auch voll, schließlich ins Gangolf. Um 8 Uhr schon müde, zu Abend gegessen. Früh zu Bett. Eugen hatte im Nacken erstmals „Hexenschuß“.
Mo 18. Morgens strahlende Sonne und sehr kalt. Nachts Frost. Dann bedeckt und rauh. Gemütliches gemeinsames Frühstück. Eugen mit Marianne zu Besuch bei Tante Hutter und L... Vor Tisch gingen Helene und ich mit Ursula über Endenich trotz Wind bei kalter Sonne aus. Die Kleine ganz fidel. ... nachmittags zum Kaffee, wo ich mit Helene allein war. Die anderen waren im Kino. Mittags Bier im Humpen, abends Bier nach Bowle. Den Rest in 4 Flaschen. Um 10 Uhr zu Bett, da morgen früh auf.
Di 19. Um ½ 6 auf. Hell. Alle auf. Früh gefrühstückt. Die Kleine fidel. Um 7 Uhr alle miteinander zur Bahn, Ursula im Korb. Um 726 fuhren sie mit dem Personenzug pünktlich ab nach Köln. Marianne und Eugen gingen über den Venusberg nach Godesberg mit Zamp. Sie sind kräftig in den Regen gekommen, ich dergleichen auf dem Marsch zur Gronau. Von dort mit der Elektrischen heim. Geordnet. Hose getrocknet. Mittags nach Tisch geruht. Nach dem Kaffee, wo wir alle zusammen, zum Rathaus. Baupolizeiliche Akte Colmantstraße. H(ofmanns?) hatte geschrieben. Will abmachen. Eugen und Marianne im Theater. Moral von Thoma. Abends um 8 Uhr Goebbels am Radio gehört.
Mi 20. Kalt und regnerisch. Morgens zum Büro. Frl. Engel war wieder da, sieht noch schlecht aus. Sind am Rechnungen aufarbeiten. Gelesen. Nachmittags wollte ich ins Kino, es gab aber nichts passendes. Im Hofgarten ½ Stunde in der Sonne gesessen. Zur Lese, hatte aber zu. Gegen 4 zum Königshof. Um ½ 5 kamen Helene und Marianne mit Eugen. Dort sehr hübsch gesessen. Sonne, Wolken, Regen, Sonne. Abends noch gemütlich zusammen. Gegen 10 Uhr fuhr Eugen nach Kassel. Dort 4 Uhr morgens angekommen, um 5 Uhr Frühsport! –
Do 21. Eiskalt. ±0°C. Sonne. Zeitig auf. Geordnet. Hausputz im Gange. Zeitig nach dem Frühstück auf Büro. Gearbeitet. In die Stadt. Heim. Mit Zamp nochmal zum Büro. Dann durch Alleen zur Dechenstraße zur Massage, 10 bis 11 Uhr. Dann über den Bonner Talweg zu Joh. Krankenhaus, Liesel Schneiders besucht. Sie freute sich sehr. 4 Wochen schon dort am P(eppen?). Ich brachte Romane und Zeitungsausschnitte mit. Nach Tisch geruht. Käthe Ungarten(?) berichtete Seltsames von Tante Julchens Hausdame. Gerüchte! – Abends um 6 Uhr mit Helene ins Kino. Trafen auf der Sternstraße Boskamps. Mit ihnen in der Krone Abendbrot bis ½ 10. Marianne kam dorthin.
Fr 22. Klare Sonne, Frost! Die Blüten vielfach vernichtet durch andauernde Nachtfröste. Gegen 8 zum Frühstück. Traf K(ater?) sen im Büro. Daheim gearbeitet. Später Schlüssel im Büro geholt. Nach Tisch geruht. Um 4 Uhr eine Tasse Thee. Helene zu Tante Julchen nach Godesberg. Mit Bücher zur Lese. Nachher zum Büro. Jonen hatte vor Tisch trinken müssen und berichtete über Bemühungen in Wesselinger Großfabrik. Grundstück Akt. Zu dem schritten K... schon nachmittags. Dutzende Urkunden gemacht, ohne sie ins Grundbuch bringen zu können. Abends rief Jonen an, es sei gelungen. Schön. Buch Lese, bei Wennerscheid Nadel, Nähkistchen und Buch Fo gekauft. Abends gemütlich zusammen.
Sa 23. Feucht, kalt. Morgens zum Amt. Brief von Johannes. F...vertrag mit D... Brief von Schönberg. Nachmittags mit Helene und Zamp um 2 ¾ nach Mehlem, übergesetzt, im Schwarm von Prof. auf Drachenfels. Oben sonnig. Warm geheizte Halle. ... Flosberg(?) mit Mann da und Religer gesprochen. Thee und Kakao getrunken. Über den Fahrweg zurück. Übergesetzt. Um 7 ¾ ab Mehlem heim. Prächtiger Ausflug. Abends sonnig und mild, dunstig. Herta (muß wohl Marianne heißen) mit Trolldenier in Rüngsdorf zur Modenschau. Abends Flasche Apfelsekt. Ia. 1,50. ... ...

So 24.IV.38. Erst um 8 Uhr auf. Gebadet und bestrahlt. Zusammen gefrühstückt. Kurz aufs Amt. Heim. Rauh, kalt, etwas Sonne. Wir gehen nachmittags zu v. Claers. Kurz aufs Büro morgens. Nach Tisch geruht. Regen drohte. Nicht zu Fuß, sondern mit der Elektrischen nach Vilich-Müldorf. Feldmann auch (allein da) beim heftigen Regen. In St...halle abgewartet. Gemütlicher Kaffee dort, auch mit Trolldeniers. Flasche Wein. Um 7 Uhr heim. Abends daheim gemütlich.
Mo 25. Angenehme Karte von Herta. Hatten 2 Stunden Marsch mit Ursula gemacht. Zeitig auf. Um ½ 8 Frühstück. Um 8 zur Massage. Dann zum Büro. Jonen und Vetter gesprochen. Um 10 Uhr zum Zahnarzt Hutmacher, s... sich zwei Zähne, die reparaturbedürftig. Seit zwei Jahren nicht dort gewesen. Vor Tisch Kniehosen aus- und umgezogen. Karte von Schönberg. Akten von RG noch nicht zurück. Mittags geruht. Zum Kaffee kam Boskamp und Frau, er fuhr zwischendurch mal zu seinem Schneider. Flasche Wein. Gegen 7 Uhr ab. Marianne war mit Aenne Trolldenier schwimmen, nachdem beide zum Kaffee etwas später kamen. Abends gemütlich allein. Hörte neues Quartett im Radio. Kölner Rundfunk.
Di 26. Zeitig auf und Frühstück. Um 8 Uhr zum Büro. Gebucht. Mit Jonen zeitig zum Kulturamt. Franz mal wieder ausgeblieben. Assessor zu tun. Bis 1 Uhr Auszüge für Wesselinger Barkauf. Nachmittags um 3 Uhr damit zum Grundbuch bis gegen 6 Uhr. Ziemlich müde. Mit Jonen. Gottlob schon manches eingetragen. – Abends müde und gemütlich daheim. Lese in F(rossen?), Dünenhaus.
Mi 27. Sturm. +4°C. Herrliches Wetter. Früh auf. Um ½ 8 Frühstück und früh zum Amt. Mit Jonen die Kaufakten-Unterlagen Braunkohle Wesseling-Urfeld durchgesehen. Unterlagen dem Kulturamt zurück gebracht. Morgen nachmittag schon Beurkundung in Urfeld. Nach Tisch nicht geruht. Um 2 ¼ zu 6 alte Herren mit Feldmann und v. Claer nach Siegburg. Marsch durch Lohmarer Wald zu Gräberfeld mit 500 Hügeln. Vortrag Schmitz von Lohmar. Dort Erquickung. Dann mit der Bahn und der Elektrischen zurück. Mit Feldmann und Rißdorf abends im Bären ausgegangen. Bier. Um 9 Uhr heim.
Do 28. Früh auf. Um 8 Uhr zum Masseur. Dann zum Büro. Um 10 Uhr zum Zahnarzt. Im Büro Vorbereitung für nachmittags Termin in Urfeld. (Sie hatten Erfolg, es dauerte bis 10 Uhr abends!) Nach Tisch geruht. Um ¾ 4 ohne Kaffee mit Helene und Marianne in UT Kino in Poppelsdorf. Heute war warmes Frühlingswetter. Die Kastanien blühen. Rückweg durch die Poppelsdorfer Allee, Brotzeit im BBV. Karte von Eugen. Morgens Brief von Johannes sofort mit Karte beantwortet. Zeitig zum Abendessen, müde, bald zu Bett. Nachts unruhig. Morgens: strömender Regen. Um 8 Uhr kurz zum Büro. Haben alle Hände voll zu tun.
Fr 29. Regen. Nach dem Büro zum Friseur. Zamp war mit und wurde ordentlich naß. Regen. Büro hat schon II. Termin angesetzt. Nachmittags dort eine Reihe Urkunden gelesen. Dann zur Lese, Bibliothek. Bei Wennerscheid ein Glas gekauft. Zamp war mit. Im Regen heim. Kölner Auto brachte 2 Pakete von M. v. M., Ddf. Telefon mit Willy und Butz geschrieben. Zahlg. Erbsch. Haus Jakob Klein ab. Abends. Amnestie im Parteigerichtsverfahren. Vor dem 1.4.38 liegende Sache, die nicht zum Ausschluß führen.
Sa 30. Zeitig auf. Frühstück. Vor 8 Uhr zum Büro. Geld in Ordnung gebracht. Erst vor Tisch gelesen. Friseur, heim. Jonen telefonierte: Bescheid Köln: Sache an Düsseldorf verwiesen. – Vetter nach Alfter. Nach Tisch mit Helene und Zamp nach Hersel. Hatten Schlüssel vergessen. Schön, auch noch Blüten. Weber nicht da. Sägeriemen nicht gemacht. Ärgerlich. Mit Bovelet gesprochen. Um 5 Uhr heim. Gottfried Klein da. 55 Eier. Sehr angenehm unterhalten. Abends nach Tisch an Handzeichnungen gearbeitet.

So 1.V.38. In der Frühe Nebel, trocken. +3°C. Dann Regen. Geflaggt. Zeitig auf. Um 8 Uhr Ansprache gehört. Berlin. An Handzeichnungen gearbeitet, morgens und nachmittags. Kurz mit Zamp zum Büro. Leider keine Post. Nach Tisch geruht. Zum Kaffee kamen Bretzens, mit ihm nachher einige Handzeichnungen besehen und dann nach Endenich spaziert. Bier. Um 10 Uhr alle heim. / Gretchen war morgens 1 Stunde in Hersel. Riemen aus Farbkammer gegeben. Morgen Buslay in Hersel.
Mo 2. Strafamnestie in Morgenzeitung. AusführungsVO dazu in der Abendzeitung, treffen aber nicht zu. Zeitig auf. Um 8 Uhr zu Dr. Arnolds, Massage. Rückkehr. Hatte mit Buslay telefoniert: Wegen Regen unmöglich. Bovelet abbestellt. Bescheid an Weber. Im Büro gelesen. Nachmittags geruht. Um 330 ins Kino. Vorher Büro. Abends müde daheim. Bald zu Bett. Unruhig, aber lang geschlafen.
Di 3. Das Wetter scheint sich zu bessern. Karte von Buslay, nachher Depesche, soll morgen kommen. Morgens Büro. Nachmittags um 4 ½ Assessor und Jonen nach Alfter. Mit Frl. Engel beigebucht. Staatsabgaben. Helene und Marianne geingen abends ins Theater. Ich hatte keine Lust, war froh etwas arbeiten zu können. Hörte von 8 ½ bis 9 ¼ am Radio den Empfang des Führers in Rom. Großartig.
Mi 4. Zeitig auf. Etwas wärmer. +8°C. Das Barometer steigt. Herrlicher Tag. Sonne und Wind. Um 8 Uhr zum Büro. In die Stadt. Rad geholt. Mit Zamp feste gefahren. Um 9 Uhr daheim. 2 Buslay. Mit diesen um 1008 und Marianne nach Hersel. Die haben Bretter vermessen. Marianne holte sich den „alten Schmutz“ (Schmitz?) vom Speicher. Maria kochte. Bei Bovelet und Frohn gewesen. Mittagbrot, nachmittags Kaffee. Mal bei Stollenwerk wegen eisernem Törchen gesprochen. Um 7 Uhr müde heim. Buslay fuhren heim. Bis auf einen Stamm und 1 Brett und Sparren ziemlich alles verbraucht. Um 10 Uhr abends Willi abgeholt. Um 11 Uhr zu Bett. Etwas Hustenreiz, der morgens weg war.
Do 5. Zeitig auf. Kühl, +4°C. Strahlende Sonne. Um ½ 8 Frühstück mit Willi, der um 806 abfuhr. Fußmassage beim Arzt. Dann daheim umgekleidet. Müde, etwas traurig. – Nach Erledigung auf Büro (Assessor und Jonen nach Urfeld-Wesseling den ganzen Tag) mit Zamp in den Hofgarten spaziert. Traf W. Cleff, mit ihm zur Lese, dann Kaiserhalle, wo er etwas aß. Glas Bier. Auf abends 9 Uhr in der Lese verabredet. Mit Marianne und Zamp um 3 ¼ mit der Elektrischen zur Gronau, Liesel Schneiders im Joh. Krankenhaus besucht. Nach Plittersdorf bei Mundorf (?) Kaffee und Schokolade. Mit der Bahn zurück. Um 8 Uhr Abendbrot. Um 9 Uhr zu 3 zur Lese, bis 10 ¾ Uhr mit Cleff. Wein getrunken und angenehm unterhalten.
Fr 6. Schön morgens. Etwas später auf. Will zum Finanzamt. Mit Inspektor Schäfer gesprochen, wird mir schreiben. Wußte auch von meiner Sache und daß Akte in Düsseldorf. Im Büro länger mit Assessor Vetter unterhalten. Jonen beim Gericht. Haare- und Bartschneiden. Vor Tisch Schreibmaschine mitgenommen und Brief an Schönberg geschrieben. Dessen Schwester nachmittags mit Helene und Marianne an der Bahn abgeholt. Zum Kaffee in den Königshof. Abendbrot bei uns. Um 10 Uhr zur Bahn gebracht. Willi um 1010 abgeholt. Um 11 Uhr zu Bett. Wohl kaum Aussicht auf Amnestie wegen Dienststrafverfahren.
Sa 7. Früh auf. Büro. Gelesen und gearbeitet. Zahlung Testament Gottfried bei Nöller erledigt. Frage, ob nicht sicherer eine Übertragung machen sollte. – Willi fuhr um 8 Uhr nach Rodenkirchen. Zu Tisch zurück, nach Tisch alle geruht. Um ½ 4 Kaffee, um 408 nach Hersel. Um 6 Uhr zurück. Weber gesprochen. Garten gut in Ordnung. Butz kam und brachte Platten ect. Erzählte von Kopenhagen. Eugen war gekommen. Früh Abendbrot. Maria und Gretchen ins Kino: Olympia. Helene, Willi und ich im Film: Brasilianischer Urwald. Frau Vogt getroffen. Bier. Um 12 Uhr zu Bett. Müde.

So 8.V.38. Periode der Eisheiligen. Helle Sonne. Um 9 Uhr Frühstück. Brief von Waldemar und Herta. Morgens kalt. Erst kurz vor Tisch mit Helene kurz aus. Zamp mit. Zu Hause Ofensetzer Hornuf gesprochen, der dann nächste Woche kommen will. Willi morgens ergebnislos nach Honnef gefahren. Nachmittags geruht. Nach dem Kaffee mit Willi und Helene über Ring an den Rhein. Neubau der Rhein...autostraße gesehen. Eugen fuhr abends um 1942 ab.
Mo 9. Etwas unruhig geschlafen. Zeitig auf. Willi fuhr um 736 über Köln. Ich um 8 Uhr nach Köln zu Schönberg. Cleff auch besucht und mit ihm für 2 ½ in Bonn verabredet. Am Gericht leider Schniewind nicht da. Reiff getroffen. Hamacher. Wollen Mittwoch nochmal hin und endgültiges Vertretergesuch machen. Schönberg wird sich mit Düsseldorf benehmen in Unterkammer. Um 12 ¼ heim. Nach Tisch geruht. Um 2 ½ mit Cleff nach Honnef. Herrliches Wetter. Zu Fuß den Rhein entlang bis Unkel. Pax Heim alles ausgefl. Kaffee dort. Dann am Rhein gesessen. Zurück über Honnef bis Königswinter. Belllinghausen(?) gut zu Abend gegessen. Herrliche Nacht. Auf Zug gewartet. Um 10 ¾ heim. In Bonn im Bären noch köstliches Bier getrunken. Um 12 Uhr Cleff an die Bahn gebracht.
Di 10. Um 7 Uhr auf. Herrliche Sonne. Helene leider stark erkältet. Ging um 8 Uhr zum Arzt. Da ihr erst besser. Auf dem Amt Besprechung. Gesuch aufgesetzt im Büro. Um 10 Uhr heim. Morgens Amt. Mit Zamp im Hofgarten lange gesessen. Um ½ 1 heim. Um 1 Uhr mit Helene und Maria in Kronen zum Mittagbrot gegangen (Hausputz). Nachmittags zu Bett gelegt und bis 4 Uhr geschlafen. An Photos gearbeitet. Abends mit Marianne im Theater. Neu einstudiert, erstmals aufgeführt: „Der Widerspenstigen Zähmung.“ In 2 Szenen gut und glatt gespielt. In der Pause Bier und Schnittchen. Unruhig eingeschlafen.
Mi 11. +5°C, morgens Sonne. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro. Um 8 ½ nach Köln zu Schönberg. Hamacher und Schniewind gesprochen. Mit Vetter nochmal bei Schönberg. Um 12 Uhr bei Heppen Rf. ... ... Um 12 ¾ heim. Nach Mittag bis 3 Uhr geschlafen. Kaffee mit Mrs. Holmes. Büro, Geschr. Mit Zamp an den Rhein gefahren, gesessen. Hieronimy: Herrlicher früher Cranach St. Magdalena mit entzückender Landschaft. Jacob Ruisdal Mühle wunderbar. Alle (alte?) K... demnächst im Prov. Museum. Um ½ 8 Abendbrot daheim. Um 9 Uhr Cleff im Bären getroffen. Helene und Marianne kamen auch. Um 11 Uhr zur Bahn begleitet.
Do 12. Herrlicher Tag. Daher raus. Morgens im Büro. Besprechung mit Vetter. Dr. K(nir?) angerufen, auf 11 verabredet. Um 1051 mit Helene, Marianne und Zamp mit der Reichsbahn nach Godesberg. Diese an den Rhein, ich zu K(nir?) Geeinigt auf Vetter bis 15.7. bei uns. Zum Parkhotel Mehlem, dort gut Mittagbrot auf sonniger Veranda. Nachmittags in Königswinter am Rhein gesessen. Allmählich zu Sonnenhäuschen(?) Brederhof(?) in Niederdollendorf. Dort Kaffee, Wasser, Weinsaft. Herrlich gesessen. Mit Ponte nach Godesberg. Um 6 Uhr Brotzeit in famosem Bierlokal Löwen. Herrn Decker getroffen. Um 710 mit dem Zug heim. Müde durchsonnt.
Fr 13. Zeitig auf. Mußte Dr. Arnold absagen, da Jonen und Vetter den ganzen Tag heraus, Frl. Engel auf Silberhochzeit der Eltern. Schönes Wetter. +10°C. Von 8 bis 12 ½ im Büro. Gemächlich. Nachmittags von ½ 3 bis ½ 7 kamen Leute. Alfterer auf morgen um 721 an den Alfterer Bahnhof bestellt. Alles durch Franz und Vetter. Heiß, über 22°C. Schwül. Abends angenehm daheim. Mit Frau Boskamp (Mann in Wildbad) Entwürfe Ehe- und Erbvertrag!
Sa 14. Herrlicher Tag. Früh auf. Um 743 Vetter am Bahnhof abgeholt. der schon von Alfter zurückkam. Helene und Marianne mit Pelzmänteln nach Köln. Mit Vetter trefflich gefroren. Dann Büro. Nachmittags geruht. Morgens in die Stadt. Um 330 ins Kino: Rühmannfilm: Der Mann von dem man spricht. Mit der Elektrischen nach Endenich zum Heideweg. Vetter und Jonen dorthin bestellt. Bier und Schnittchen. Um 10 Uhr heim, diese zum Kegeln. Marianne mit Ruth Leber in die Kaiserhalle. Um 11 zu Bett. Freitag hat Nöller Bonner Berg  beurkundet. Silbernen Rahmen zum Muttertag gekauft.

So 15.V.38. Vernünftig geschlafen. Früh auf, gebadet. Muttertag. War zeitig auf. Gemeinsames Frühstück am blumengeschmückten Tisch. Silberrahmen mit Urselchen machte viel Freude. Vor Tisch mit Helene zum Nordfriedhof. Schön dort. Zu Fuß bei Sonne und Wind heim. Nachmittags geruht. Zum Kaffee mit Zamp in den Stadtgarten. Hübsch gesessen. Nachher am Rhein spazieren: Dichtes Volk. Bald heim. Bedeckt, schwül, warm. Abends dunstig.
Mo 16. Zeitig auf. Maria mit Pflanzen nach Hersel. Um 8 Uhr zu Dr. Arnolds. Bald fertig mit Massieren. Hornuf nimmt den Ofen im Eßzimmer auseinander. Nachmittags neuen Ofen angebracht. Morgens Amt. Brief (Bucht?) 600 - 60 Bonner Berg Helene. Nachmittags um 5 Uhr nach Hersel. Hänschen brachte das Rad. Um 7 Uhr zurück. Rad an Bahn. (Maria hatte es nicht zurück abends.) Müde, Abendbrot auf der Veranda. Früh zu Bett. Morgen früh will ich nach Heimerzheim.
Di 17. Früh auf. 6°C. Mit dem Auto nach Heimerzheim, nach gutem Frühstück. Gottfried gut angetroffen. Von 8 - 12 Uhr in der Flur Heimerzheim herumgelaufen, Felder besehen. Um 12 Uhr Gespräch mit Johann Langen. Um 1 Uhr Mittagessen, um 2 Uhr heim. Eine Stunde gelegen, da sehr müde. Umgezogen, Kaffee getrunken. (Hornuf hat neuen Ofen eingesetzt.) Um 5 Uhr zum Büro. Mit Frl. Engel gelesen. Bis ½ 7 auf dem Büro geblieben. Kamen Beltz und Schüller von der Rheinischen Kraftstoff AG. Mit A... verhandelt, mit S(üß?) 2 Akte. ..., mit Vetter und Jonen zu Glas Bier in Krone wir gemütlich zusammen. Gegen 10 Uhr heim.
Mi 18. Fest und lang geschlafen. Um 7 Uhr auf. Dunkel, kühler, +10°C. Vetter und Jonen heute wieder nach Urfeld-Wesseling. Morgens mit Jonen im Büro. Verschiedentlich auf die Sparkasse und in die Stadt. Einen Sessel für Gottfried gekauft. Hornuf hat neuen Ofen drin. Zahlte 100 M à cto. Der Ofen brannte abends. Nachmittags kam Mrs Holmes. Um 5 Uhr nach Hersel, vorher kurz zum Büro, da mein Zimmer gehausputzt wurde. Ich half beim Schrankinhalt mit. In Hersel Kürbis und Salat gesät. Weber gesprochen. Um 8 Uhr zurück. Müde. Etwas gelesen. Um 10 ½ zu Bett.
Do 19. Morgens zeitig auf. Um 8 Uhr zum Arzt. Letzte Fußmassage. Büro. Helene hatte inzwischen die Ladung auf den 3.6. für Düsseldorf in einer Karte von Schönberg bekommen, der dies avisierte. Im Büro gearbeitet. Abends nach 7 Uhr Schönberg angerufen. OLG hatte ihn angerufen und gefragt, ob der 3.6. paßte. Bejaht. Um 8 Uhr mit Helene und Maria in Film: Olympia II. Sehr schön. Ganzen Tag vollen Leib, Binde an und Hafersuppe.
Fr 20. Später aufgestanden. Rauh, um 5°C. Heizung fertig. Löllgen machte allerhand. Auto holte um ½ 5 alten Ofen nach Hersel ab. Weber fuhr mit. Morgens im Büro und bei Wennerscheid. Alte Eisen(reusen?) als Ersatz für Ascher für Büro gekauft. Letzte, 11. Sendung Butz ausgepackt. Schreiben an ihn und M. v. Morsbach. Wollen Pfingsts. nach Kassel verreisen.
Sa 21. In Schwarz mit Zylinder um 8 Uhr zum Büro. Mit Frl. Engel gelesen. Brief mit 60 M an Butz, Einschreiben. Um 9 Uhr nach Hersel, Begräbnis Lohkampff. Kurz Tränke. Am Bahnhof Tasse Fleischbrühe. Kalt, naß, Wind. Um 11 ¼ zum Büro, dann heim. Paket von Köln ausgepackt. Steuerzahlung. Einkommensveranlagung 37 gekommen. Große Zahlungen. Briefe an Sonnenburg und Sdg. Geruht. Um 330 ins Kino. Ann Foresti, gut, mit Feldmann. Helene und Marianne gingen um 6 Uhr hinein. In der Lese mit Feldmann getroffen. ½ Flasche Bordeau. Um 10 Uhr heim. Raus. 11 ¼ zu Bett.

So 22.V.38. Zeitig auf. Gebadet. Bestrahlt. Brief an Goepel, keinen Auftrag zur Versteigerung gegeben. Briefe an Sondag und Sonnenburg fertig. Ab. Steuerzahlungen gemacht. Trüb. Wir gehen nachmittags zu Bretz nach Honnef. W.C. schrieb. Angefangen, restliche Photos zu bearbeiten. Nach Tisch geruht. Um 3 Uhr alle mit der Elektrischen nach Beuel, dann mit dem Schnellzug nach Honnef. ¼ Stunde vom Bahnhof zu Bretzens. Helene kam mit Marianne ½ Stunde später. Frau Arzt, Ehepaar RA Pf... und Frl. Hundhausen dort. Angenehme Unterhaltung. Kaffee, kleiner Spaziergang, Abendbrot, Bowle. Um 11 Uhr zur Bahn, um 12 ¼ im Bett.
Mo 23. +10°C. Bedeckt, wärmer. Erst um 8 Uhr auf. Im Büro gelesen mit Frl. Engel. Um 10 Uhr nach Hersel. Dort Kunstdünger gestreut. Erst um 1 Uhr zurück. Warm. Nach Tisch – mit Helene allein gegessen, Marianne in Honnef – geruht. Zum Kaffee: Tasse Milch. Zu Uerdingen, Beuel. Besprechung. Heim. Besprechung mit Dr. Samuel. Begleitete mich zu Dr. Arnolds. Fertig dort. Heim. Um 8 Uhr kamen Grete und Marianne heim. Postgut mit Handzeichnungen am M. v. M. fertig gemacht. Müde, früh zu Bett.
Di 24. Zeitig auf. Um 8 Uhr mit Postgut 300 M Wert an M. v. M., Düsseldorf, zur Post. Zum Büro. Jonen 2 Verträge Uerdingen mit Brief diktiert. Um 10 Uhr nach Hersel. Rest Nitrophoska gestreut. 7 Kisten bereitgestellt. 2 Säcke zurück. Bei der Kasse in Hersel 7 M für Kunstdünger bezahlt. Um 1300 Uhr heim. Nach Tisch geruht. Um 4 Uhr Frau Boskamp gesprochen. Mann à la Papa, noch im Bad. Krach und blieb lange. Helene mit Marianne im Theater. Ich arbeitete letzte Photos von Butz auf. Holte sie um 10 Uhr am Theater ab. Einige leichte Regengüsse. Vom Güterbahnhof lärmende Truppen auf Transport zu hören, auch schon um 10 Uhr morgens. Netter Brief von Sondag über Schwester.
Mi 25. Etwas länger geschlafen. Um 8 Uhr gefrühstückt. Frau Boskamp wegen Testament angerufen, hatte keins, sandte Entwurf. Zum Büro. Mit Feldmann nachmittags  Marsch Landskron verabredet. Sagte um 12 Uhr ab, als etwas Gewitter grollte. An Photo-Kontaktabzügen gearbeitet. Karte an Butz. Nicht W.C. Grafenwerth, sondern mit ihm Brederhof morgen. Nach Tisch geruht. Um 208 nach Hersel. Schwarz, dahin, als es zu gewittern begann. Fester Regen mit Donner und Blitz. Herd angemacht. Kaffee gekocht. 2 mitgebrachte Brote verzehrt. Schnüre gebündelt, dann Gras gesät. Salat mitgenommen. Um 6 Uhr heim. Zamp war mit. Zu kleinem Schüppchen Stiel gekauft. Abends mit Helene und Marianne im Gangolf-Kino, lustig.
Do 26. Gut und lang geschlafen. Erst um 9 Uhr zum Frühstück. Regen, Sonne, +10°C. Christi Himmelfahrt. Mit Helene um 11 Uhr von Meister Müller Godesberg abgeholt. Anstreicher... Hersel aufgen. Um 12 ¾ daheim. Große Sache. Anschließend geruht. Nachmittags um 3 Uhr mit Zamp nach Römlinghoven. Brederhof, Sonnenhäuschen. Familie Bretz dort. Gemütlicher Kaffe. Herrlich gesessen. Um 8 Uhr daheim.
Fr 27. Zeitig auf. Sehr warm, schwüler Südwind. Um 8 Uhr zum Büro. Um 9 Uhr nach Hersel mit Schüppchen mit neuem Stiel und 10zinkigem Krätzer. Allerlei im Garten getan. Um 12 Uhr heim. Nachmittags geruht. Um 3 ¼ Frau Boskamp. Vorher und nachher Gottfried Klein. Kaffee zusammen. Helene und Marianne hatten Frau Schneiders besucht. Abends mit Zamp bei Gewitter in die Stadt. Schuh bei Effertz, Uhr bei Hesse, Bartschneiden. Abends Regen. Daheim an Photos gearbeitet.
Sa 28. Zeitig auf. Weicher Regen. Nach den Frühstück zum Büro. Kurz gearbeitet. Nicht nach Hersel. Brief von Weber ... ... Karte an Breuer, Hersel, wegen Selleriepflanzen. Frl. Saß mitgegeben. Nach Tisch geruht. Dann heller. Bei Sonnenschein um 6 Uhr mit Zamp Johannes an der Rheinuferbahn abgeholt. Sieht gut aus. Gemütliches Abendbrot. Etwas durch die Stadt zu 4 gebummelt. Kaiserhalle ganz voll. Glas Bier. Gegen 11 Uhr zu Bett. Sache S. soll morgen steigen.

So 29.V.38. Hoffentlich eine glückliche Woche. Früh auf. Gebadet. Gemütliches Frühstück zu 4 mit Jan. Von 10 Uhr bis fast um 1 mit ihm bei DS Haus besehen und verhandelt. Jan möchte Taxe haben durch Architekt DAB Blömer. Ich nahm Unterlagen mit A(usnahmen?) vor. Katasterkarte mit. Nach Tisch geruht. Jan zu Josef. Dort bis gegen Abend geblieben (mit Josef auf Margaretenhof). Abendessen recht gemütlich bei uns. Marianne, Helene, Zamp und ich um 4 Uhr zum Königshof. Sehr schön gesessen. Prachtvolle Sicht. Gewitter mit Regenböen beobachtet. Zamp war morgens beinahe überfahren worden.
Mo 30. Zeitig auf. Trocken, bedeckt. Um 945 muß Jan in Köln am Dom sein. Morgens Büro. Schuh Effertz und Uhrmacher Hesse. Armbanduhr dagelassen. Nach Tisch kurz im Sessel geruht. Um 230 mit dem Schiff nach Honnef. Bretz getroffen. W.C. abgewartet. Mit ihm in Honnefer Bucht zum Rheinhotel an der Fähre. Im Sonnenhäuschen gesessen. Kaffee, Zigarren ect. Scharfe kurze Regenbö. Ponte übergesetzt. W.C. nach Hause mit Bretz. 1 Stunde bei Deckers gesessen. Schiff zurück. W.C. alles versetzt. Termin, Schriftwechsel ect. Wußte manches durch Decker-Reiff. Um 8 Uhr daheim, mit Helene zu Abend. Marianne kam später aus der Gymnastik. Heftiger Regen je auf der Fahrt rauf und zu Tal.
Di 31. Wind, Wetter, Wolken, Sonne. Morgens zum Büro und in die Stadt. Gehälter. Dauerauftrag PR für Heinz. Nachmittags nach dem Kaffee kam Jürgen Stursberg von Paris, Sohn von Arthur, geboren in China, in England auf Schule, wohnt in Canada, Berichterstatter für kanadische Zeitungen, mit Empfehlungsbrief von Otto St. Abendbrot, 9 bis 10 ½ in der Kaiserhalle im Garten. Lebhafter, schwarzer hübscher 24jähriger Mann, der interessiert an allem ist.

Mi 1.VI.38. Gut geschlafen. Blendendes Wetter. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr auf. Brief von Schönberg, Büro, mit Trimborn b(enommen?), der in Düsseldorf gewesen ist und eins auf die Nase bekommen hatte. Frühstück mit allen und Mr. Stursberg, Victoria, Kanada. – Er arbeitete dann fleißig auf seiner Maschine. Mit Zamp in die Stadt. Akte zu Vetter, der sie genau studierte. Verabredung nachmittags 4 ½ zusammen Lese mit Akt. 23°C, schwül. Im Freien gesessen und besprochen bei Kaffee, dann zum Königshof. Rheinterrasse im Stadtgarten. Angenehm mit alter(?) Mrs Holmes zusammen. Zu 4 zum Abendbrot in den BBV. Kleines Gewitter. Um ½ 11 zu Bett.
Do 2. Nachts Regen und Wind. +13°C. Ich fuhr nach Köln zu Schönberg. Um 8 Uhr nach Köln. Den Vormittag mit Schönberg feste gearbeitet. Leider vergebens versucht, vom Büro Rechtsanwalt Trimborn eine Aufstellung der seiner Zeit aus der Schweiz hereingeholten Werte = Devisen zu bekommen. Nachmittags Reichsb. Bonn nochmal angerufen. Ich wußte, daß die Stücke meist von Laden (London?) verkauft worden sind. Mittags bei Kusine Ilse mit III Kindern. Sehr nett. Von 3 bis 5 ½ bei Schönberg weitergearbeitet. Totmüde heim. Bartschneiden. Helene heute 60 Jahre alt. Wenig erfreulicher Geburtstag. Ihr Bilder und Kiste gegeben.
Fr 3. Verhandlung in Düsseldorf. Um 6 Uhr auf. Um 8 Uhr in Köln Schönberg, in Düsseldorf Zschirnt und Trimborn getroffen. Von 10 Uhr bis ½ 3 verhandelt. Essen in der Rheinhalle. Von 4 Uhr bis 9 ¼ verhandelt: Z: Amtsentsetzt. R: 3 Mille Geldstrafe. Sehr kaputt. Mit Schönberg um 22 Uhr im D-Zug heim. Um 11 ¼ daheim. Ganz zerschlagen.
OLG-Präsident Vorsitzender. Wahrhaft königlicher Richter von erschreckender Gründlichkeit. Zschirnt sehr traurig. Schrecklicher Tag.
Sa 4. Leidlich geschlafen. Um 6 Uhr auf. Frühstück früh. Um 10 ¼ zweites Frühstück. Um 11 Uhr mit der Rheinuferbahn nach Köln. Ein Packer aus der Mühlengasse brachte den Koffer zur Bahn. 1210 mit D-Zug. Erst Platzkarten ... in III Klasse, dann bequem in Abteil allein II. gefahren. 4 Stunden rasende Fahrt. Leuchtende, allenthalben grüne Landschaft. Um 410 pünktlich in Kassel. Eugen holte mich ab. Zur Christlichen Hospiz, Kleine Rosengasse 4, II. Stock, etwas hoch. Sehr reinliche Zimmer. Erfrischt, geredet. Mit Eugen zum Bierhaus Meister am Garde du Corps Platz. Warm. Dort ausgezeichnetes Kulmbacher. Solides Abendessen. Um 7 ½ Eugen zum Lazarett. Ich ihn dorthin begleitet in Albrechtstraße. Bald heim. Zu Bett, sehr müde.

So 5.VI.38. Pfingsten. Gut und lang geschlafen. Um 9 Uhr Frühstück. Vorher zum Bahnhof, Ausk geschlossen. Karte an Herta mit Ankunftszeit der Mutter. In prachtvoller Sonne am G(em?) G(raben?) in schöner Aussicht gesessen. Gegen 11 Uhr zur Kupferstichsammlung, die sogar heute gratis geöffnet ist. Von Dr. Vogts liebenswürdig empfangen. Zeigte schöne Sachen. Frühe AD (Dürermonogramm) Federzeichnung. Martin teilt den Mantel. Im Ratskeller mittags mit Max und Eugen getroffen. Um ½ 3 heim, bis 5 Uhr geschlafen. Durch die Stadt. Hitze. Um 5 Uhr nach Wilhelmshöhe hinaus. Im Schloßcafé angenehm gesessen. Zogen Wetter auf. Mit der Elektrischen zurück. Zum Königsplatz Union gut gegessen mit Dortmunder Bier. Regen. Mit Taxe heim, fuhr Eugen auch zum Lazarett.
Mo 6. Strahlende Sonne. Karte an Schönberg und an GenStA Storp. Wagen bestellt. Eugen telef. herbeigeholt. Um ½ 10 nach dem Frühstück zusammen nach Wilhelmstal. Dort prächtige Schloßbesichtigung, z. T. ganz entzückend. Herrliches Wetter, herrlicher Park. Im Forsthaus einfaches und gutes Mittagbrot. Um 2 ½ mit dem Auto (15M) heim. Leuchtende Sonne. Geruht. Um 4 ½ in Karlsaue. Café sehr besetzt. Wir saßen angenehm drinnen am offenen Fenster. In der Abendsonne den W(aihen? Weisen?) entlang in den prächtigen Park spazieren gegangen. Mit der Elektrischen zurück. Im Bierhaus Meister gutes Abendessen. Noch in der Stadt gebummelt. Um 2203 Sirenengeheul, schleunigst mit Helene heim. Marianne kam später. Anscheinend nur für Militär von Bedeutung.
Di 7. Sommerliche Hitze. Nach dem Frühstück alle müde. Ich hatte vor dem Frühstück schon in benachbartem Geschäft für PR Abschluß auf Büroschrank, Schreibmaschine, Tisch und Stühle gemacht. Ca 3 Wochen Lieferfrist. 128 M.
In die Aue. Warm dort. Ich saß lange auf einer Bank und zeichnete etwas. Marianne besah sich mit Helene das Flußschwimmbad. (Helene morgens etwas verdrießlich.) Um ½ 1 zur Gastwirtschaft Krokodil in der Nähe der L(agenstr.?), Frankfurter Straße. Um 1 Uhr zusammen gegessen. Eugen kam erst gegen 2 Uhr. Ich dann heim und geruht. Helene mit den Kindern ins Café. Ich schlief bis 4 Uhr. Abends mit Eugen am Königsplatz im Dortmunder Union zu Abend gegessen. Eugen kommt nach Dresden. Hofft auf Urlaub vom 13. bis 27.6. Karte an Johannes Sondag.
Mi 8. Um ½ 7 auf, gepackt. Helene reist heute nach Berlin. Der D-Zug um 952 fuhr pünktlich ab. Eugen kam eilig, aber gerade zu spät. Mit Marianne und Badezeug an die Fulda ins Flußbad. Herrliche Wiese. Im Fluß geschwommen, gelagert. Um 1 Uhr in der Hospiz Mittagessen. Wenig Hunger. Eugen kam auch hin. Geruht, dann zum Café am Friedrichsplatz. Treffliches Eis. Eugen um 5 Uhr zur ... Mit Marianne kurz in die Altstadt. Die Stadt glüht. Um 7 Uhr im Brauhaus Meister Abendbrot. Karte an Helene, angenehm gesessen. Um 9 Uhr heim, große Hitze. Ich saß lange und bequem auf weißer Bank am Kai Friedrichsplatz. Daheim noch ein Glas Milch. Mit Marianne in dem Büromöbelgeschäft statt Stuhl einen Patentsessel genommen. Marianne sehr müde.
Do 9. Neue Zimmer. Heiß morgens dank unerträglicher Sonne. Nach dem Frühstück zum Flußbad, bereits früh dort. Nach 10 Uhr kam eine Abkühlung mit leicht diesiger Luft. Mittagbrot im Hospital. Ruhe nach Tisch gestört durch Telefonanruf Händler Deiker aus Braunfels, den ich auf Veranlassung von Dr. Vogt wegen Handzeichnungen angefragt, mit ganzem Pack Gemälde und äußerst schwachen Holl. da. Empfing ihn von 2 Uhr bis 2 ½. Dann ab mit H(erkulesbahn?) bis oben, alles besehen. Leider kein Wetter. ... Einige Regentropfen. Im Schloßhotel drinnen gesessen. Mit der Elektrischen heim. Geruht. Im Ratskeller Eugen getroffen. Abendbrot. Eugen hatte einen langen Brief von seiner Mutter. Riet ihm, er solle verzichten(?), wenn alles klar. Insbesondere Schuldenumstellung, Enthaftung usw. Schrieb sich alles auf. Karte an Helene und Waldemar. Abends viel luftiger.
Fr 10. Etwas abgekühlt. Wolken fast den ganzen Tag. Gemütlich mit Marianne gefrühstückt. Zur Gemäldegalerie. Fast allein dort. Mit Ruhe besehen. Anstrengend, viel gesessen. Mitgebrachtes Wurstbrot mit Genuß verzehrt. Die Qualität der Bilder strengt an. Dann im Freien gesessen. Um 11 ¼ zu Dr. Vogt Kupferstich-Kabinett. Vogt bot hübsches Blättchen von Kersting oder Schw... zu kaufen. Entzückende Porträtzeichnungen, kleine Köpfe vom alten Tischbein, Ju(welen?), Rötel und schwarze Kreide. Kl... Nahl langweilig. de Ry interessanter. Mittags daheim gegessen. Marianne zum Friseur. Eugen kam zum Café vorab. Dort lernte ich auch den Stabsarzt kennen. Marianne kam später. Abends zusammen im Krokodil zu Abend gegessen. Vorher mit Marianne im Kino. Eugen sehr müde nach Reitstunde. Hatte heißes Bad genommen. Zusammen ins Kino. Eugen meist geschlafen. Dann noch ein Glas Bier im Union.
Sa 11. Linker Fuß etwas geschwollen. Leichte Knochenhautentzündung. Bedeckter Himmel ohne nennenswerten Regen. Gemütlich gefrühstückt. Um 9 ½ mit Marianne ins Tapetenmuseum. Sehr interessant und einzigartig. Bekam leisen Kolikanfall, gottlob WC zur Entleerung da. Mit Genuß besehen. Dann zum Landgrafenmuseum. Großartige und ... Räume, jüngst wiederhergestellt (bisher Kunstakademie). Mittagbrot daheim. Eugen kam erst um 2 ½. Geruht. Café D... Ich ging dann zum Kupferstich-Kabinett, das samstags von 5 - 9 nachmittags offen! Mehrere Kästen besehen. Dr. Vogt gesprochen. Benannte mir 2 Antiquare, bei einem hatte jemand käuflich C. D. Friedrich gefunden. Um 8 Uhr zu Meister. Eugen dort. Um 10 Uhr heim.

So 12.VI.38. Müde. Marianne hatte nach Magenattacke ... ... Den linken geschwollenen Fuß etwas gekühlt. Karte an Helene. Wir hatten gestern beide keine an sie geschrieben. Marianne nahm kein Frühstück, nur eine Tasse Tee mit Cognak. Mittags aß sie nichts, erst zum Kaffee ein Ragout fin und abends Königinpastetchen. Mit Eugen Mittagbrot gegen ½ 2 in der Hospiz. Morgens nicht ausgegangen. Ich und Marianne lagen beide auf dem Chaiselongue. Nachmittags ganz nett in dem Großlokal Reiß, vorn im Café gesessen. Ich humpelte ins Kino Bremer Straße. T(aigr?) askum mit Paul N..., gut, ernst. Zusammen zum Abendbrot getroffen im S(iechen?), Bierkeller von Fürstenberg Gehl. Recht gut. Am Bahnhof. Um 10 Uhr zu Bett.
Mo 13. Morgens früh hatte ich heftige Leibweh, 1 x Durchmarsch, später normalen Stuhl. Geschwitzt. Erst gegen 9 Uhr angezogen. Etwas Sonne. Im Leib nicht wohl. Will mal fasten. Vormittags meist im Zimmer auf Chaiselongue gelegen. Um ½ 12 kam lt Absprache pünktlich Ingeborg Graef, schrecklicher Hut und Akne im Gesicht. Zusammen in Lohe Herkules zum Mittagbrot, das sie gerne bezahlen ließ. Eugen kam auch dorthin. Ich nahm nur ½ Pastetchen. Nach Tisch ging ich heim und legte mich hin. Eugen sehr müde, nicht auf. Marianne traf Inge später noch im Café, als Eugen weg war, auch Heiko Gr., der sich seltsam benahm. Mit Marianne mal in die Altstadt zum Althändler Schumacher, Steinweg 16. Nette Teedose in sächsischem Porzellan 4 M gekauft. Abends aß ich einen Teller Hafersuppe in der Hospiz. Früh zu Bett, gut geschlafen.
Di 14. Wenig Beschwerden mehr. Erst Sonne, dann rauh und windig. Zum Frühstück Hafersuppe. Von 10 - 12 mit Marianne aus. Erst nochmal in die Gemälde-Galerie. Zwei gespornte Kannen (Kameen?) mit frühen Deutsch und Holl. (Kostbare Kleinode dort, die demnächst in andere Museen kommen, in Gold, sollen Crystall) Dann nochmal ins Kupferstich-Kabinett. Zeichnung übernommen und bezahlt, 40 M. Vieles noch mit Dr. Vogt besehen. Rab..., Savery, Paul Bril? Tizian?? Um 12 Uhr in die Hospiz. Eugen kam nach dort. Marianne aß Ei mit Bratkartoffeln, Eugen z. T., ich Reisbrei. Um ½ 1 zur Bahn. Um 1257 im D-Zug, Abteil II alle bequem gefahren. Pünktlich in Köln. Z. T. gelegen. Nahm im Speisewagen eine vorzügliche Flasche Margaux, Marianne Thee. Anschluß an Eilzug in Köln. Um 6 ½ hier, konnten nicht ins Haus mangels II. Schlüssel. Maria war in Hersel, hatte die Karte nicht bekommen. Marianne aß am Bahnhof. Um 7 ¼ kam Maria mit Zamp. Nichts mehr genommen, ausgepackt. Früh zu Bett. Sonnig warm.
Mi 15. Gut geschlafen. Zeitig auf. Jonen telefonisch: Kein Urteil, kein Beschluß! – Tagebücher vom 4 - 15 nach genauen Aufzeichnungen beigeführt. II. Frühstück mit heißer Milch mit Marianne Gretchen ist auf der Kirmes. Bedeckt und rauh. Im Büro nur angerufen, dto abends Schönberg: Kein Urteil, kein Beschluß. Wieder alte Verschleppung StA?  – Maria fuhr nach Tisch nach Hersel. Ich geruht. Um 330 ins Kino: Olympia I. 2 Pfund Spargel mitgebracht. Im Büro gearbeitet. Schnell müde, heim. Fuß behandelt. Wust Zeitungen geordnet. Mit Marianne unterhalten. Zamp traurig und hungrig, stets daheim. Maria erst abends spät zurück. Marianne machte Abendbrot.
Do 16. Frohnleichnam. Zeitig auf, gebadet und bestrahlt. Von M. v. Morbach fertig gesandte Bll. beschriftet und in Kästen ect. Briefe geordnet. Mittags geruht. Morgens und mittags kurz ins Büro. Um 507 Helene abgeholt mit Marianne und Zamp. Gemütlich und ausführlich Kaffee getrunken. Gute Nachrichten. Abends vielerlei überlegt. Um 11 Uhr zu Bett.
Fr 17. Um 7 Uhr auf. Vor dem Frühstück ins Büro. Umbau. +30 M Monatsmiete. Reingeb. ca 7 - 8 M +. Vetter gesprochen. Brief an Schönberg. Um 11 Uhr zu Dr. Arnolds. Den linken Fuß wieder halb fest eingewickelt. Gepackt. Der Arzt machte am linken Fuß einen Verband, damit kann ich ganz gut gehen.
Abends dunstig. Flasche Apfelsekt mit Genuß zu 3 getrunken. Gut geschlafen.
Sa 18. Morgens zeitig auf. Herrliches Wetter. Kurz zum Büro. Zahlungen. Rest packen. Wegen Auto um 12 nach Köln telefoniert, war nicht richtig bestellt. Maria fuhr um 1, ich mit Zamp um 2 Uhr mit der Bahn nach Hersel. Das Auto kam nach 2 Uhr und war um 3 ¼ hier. Weber trotzdem nicht gerufen, in Bonn. Löllgen dabei. Flott ausgeräumt. Gegen 5 Uhr Kaffee. Karl 6, Begleiter 5. Abends Löllgen 10,-, noch Rest aus Bachstraße. Anstreicher noch im Gange.

So 19.VI.38. Herrlicher Morgen. Schöne Sonne. Trocken (Regen in Hersel erwünscht). Viele Wolken, starker Wind, aber leider kein Regen. Den Sonntag friedlich in Hersel verbracht. Ich fuhr um 7 Uhr nach Bonn ins Büro, um 8 ¼ zurück. In der Bachstraße kurze Wichs geholt und angezogen. Staubig. Abends Radio gehört: Lohengrin aus Wien.
Mo 20. Herrliches Wetter, Wind. Sehr trocken im Garten. Früh auf. Um 709 mit der Bahn nach Bonn, von der Weststraße in die Bachstraße. Zum Büro. Franz machte Besorgungen. Brief von Schönberg, noch nichts von Düsseldorf heraus. Um 909 heim. Kurze Wichs an. Manches im Garten gearbeitet. Marianne fleißig die Wiese gemacht. Gespritzt. Feste den ganzen Tag im Garten. Besprechung Mechaniker Schmitz nachmittags vor dem Kaffee. Morgens mit Zamp ins Dorf. Bestellung an L(orenz?), bei Frohn vorgesprochen. Fr. Frohn sen will Testament. Abends daheim. Spoerl: Der Maulkorb, im Radio. Bald zu Bett.
Di 21. Der Anstreicher ist gestern fertig geworden und fort. Herrlicher Morgen. Sonne, 12°C. Morgens um 8 Uhr mit Helene nach Bonn. Zum Büro. Besprechungen ect. Um 908 heraus. Nichts gekommen. Um 12 Uhr Helene und Marianne mit Zamp am Bahnhof Hersel abgeholt. Fischessen. Nach Tisch geruht. Morgens fleißig gearbeitet. Schlauch umgelegt. Vorn durchfeuchtet, dann mit Natriumchlorat die Wege behandelt. Rissige Hände. Kaffee erstmals im Garten. Gartenhaus ausgepellt. Dort die frisch gestrichenen Möbel. Kamen Vetter und Jonen von Uedorf. Besprechung mit Frau Frohn, die Testament macht. Um 10 Uhr diese zur Bahn.
Mi 22. Herrliche Sonne. Um 8 Uhr zur Bahn, erst um 9 Uhr gefahren, da Schlüssel vergessen. Vetter und Jonen auswärts. Dampf Dir schöne Kr... abgegeben. Um 11 Uhr zu Dr. Arnolds. Bis 12 Uhr vergeblich gewartet, dann auf die Bahn. Mittags im Garten gesessen. Gretchen nachmittags zur Stadt. Geruht. Nach dem Kaffee fleißig im Garten gearbeitet. Blutlaus breitet sich stark aus. Soll gespritzt werden. Vorbereitet. Wasser. Wasser im Garten an alle Beerensträucher. Förmliche Dürre. Wäsche.
Do 23. Morgens um 7 Uhr nach Bonn. Im Büro gearbeitet. Zum Friseur, Bartschneiden. Im Büro mit Jonen und Frl Engel gearbeitet. Post. Nichts von Herta. Um 909 heim. Spritzlösung Nikotin gegen Blutlaus, damit gespritzt zum Teil. Geruht. Nachmittags desgleichen. Um 3 Uhr mit dem Rad an die Bahn. III. nach Köln. Um 428 kam Herta mit Frl. Ennen und Kind, sie hatte einen Wagen mit. Zur Rheinuferbahn mit dem Gepäck. Um 520 dort ab. In Hersel abgeholt. Die Kleine ist noch nicht ganz gesund. Sie hatte Durchfall. Sonst ist sie lieb. Abends hat sie nochmal das Bett vollgemacht. Etwas überreizt. Ich ging um 10 Uhr zu Bett, war sehr müde. Dunst und wolkig, leider kein Regen.
Fr 24. Früh auf. Um 7 Uhr nach Bonn. Herrliche Sonne. Heißes Wetter. Früh erst zum Büro, dann Bartschneiden, dann wieder zum Büro. Jonen ist noch nicht in Urlaub. Sagt(?) sich alles mögliche. Mit Frl. Engel Briefwechsel erledigt. 50 M für Meister an W. C. Um 905 heim. Herta war zum Zahnarzt. Sie kam erst um ½ 2 heim. Eilkarte von Eugen, kommt diese Nacht. Marianne fuhr abends nach Köln und holte ihn dort ab. Sie kamen nach 1 heim. Ich ging zeitig zu Bett. Gebadet, trotzdem Wasser mit Gießkanne und Eimer auf kleinem Wagen oft in den Garten gebracht. Linker Fuß!
Sa 25. Um 5 Uhr auf. Selbst mal Frühstück gemacht. Um 6 Uhr mit dem Rad zur Rheinuferbahn. Bonn - Alfter. Um ½ 7 dort Kreuzberg mit Rad am Bahnhof aufwärts L... bis ans große Cent. Neukultivierung, Verbesserungen. Ankauf der Schwarzparzelle besprochen u.s.w. Herrliche Sonne, erst bedeckt. Runter nach Roisdorf zu Johannes. Frühstück dort. Besprechung mit Ankauf von Parzelle von Roisdorfer. Um 1105 von dort mit dem Rad heim. Ziemlich heiß und müde. Umgezogen, Eugen begrüßt. Gemächlich im Garten. Herta Bonn gefragt. Urselchen noch nicht ganz gut. Sehr munter beim Kaffee. Abends gebadet von Herta. Löllgen Säge montiert ect.

So 26.VI.38. Nachts viel Wind, leider aber kein Tropfen Regen. Morgens etwas abgekühlt. Schön im Gartenhaus gefrühstückt. Flagge gestern Mast von Weber in Ordnung. Hitze - Wind - Hitze. Morgens bedeckt, dann Sonne den ganzen Tag. Mit Helene Urteil gelesen. Ziegler Sch... Um 12 Uhr kam Hornuf, will ... Ofen bauen. Nach Tisch gelegen, leider bis 4 Uhr fest geschlafen. Gottfried von Heimerzheim kam Pachtgeschichten. Gehn zum Landrat. Kaffee. Zigarren mit Eugen, Spaß an Ursula. Mit ihm um 6 Uhr zum Zug. Im Hirsch Brotzeit. Dann um 10 vor 7 zum Büro. Um 708 heim. Vor Tisch abends den völlig verdorrten Garten Beerensträucher ect. getränkt. Weber gesprochen.
Mo 27. Heiß, windig, ohne Regen. Langsam Dürre. Um 7 Uhr nach Bonn zu Dr. Arnolds. Er nahm den Verband vom linken Fuß ab. Ich soll am Samstagmorgen um 8 Uhr wiederkommen. Ins Büro. Vetter telefonierte mit Dr. Knor, mit 1.7. einverstanden. Jonen ist in Urlaub bis zum Wochenende. Gearbeitet bis 11 Uhr, dann heim. Helene und Herta waren in der Stadt. Um ½ 2 gegessen. Geruht. Im Garten schön. Ursula allerliebst. Abends nach Tisch mit Helene Bier bei Stollenwerk.
Di 28. Windig, warm, ohne Regen. Leuchtender Himmel mit Wolken. Um 7 Uhr nach Bonn. Landratsamt, Sachbearbeiter Kühnen für Gottfried, Pachtgenehmigung gesprochen. Wußte von der Sache nichts. Im Büro gearbeitet. Um 11 Uhr heim. OLGPr. um Verlängerung der Vertretung gebeten. Nach Tisch geruht. Nachmittags Holz gesägt. Löllgen mit Lehrbub da, der sich fast den Finger abschnitt. Zum Arzt. Fertigte neue Isolatoren mit Haken. 10 Mann in der Küche! – Ich hatte 2 ½ Pfund Fisch zu Mittag mitgebracht. Abends Rhabarberkuchen.
Mi 29. Morgens um 7 Uhr +17°C. Wind, Wolken. (Gewitter?) Um 8 Uhr nach Bonn. mäßig zu tun. Halten Feiertag Peter und Paul. Kurz in die Stadt. Um 1008 Uhr heim. Nicht umgezogen. Nach Tisch nur kurz geruht. Zum Kaffee kamen Mrs Holmes und Frl. Woelki. Ursula trotz Rotznäschen auch fröhlich dabei. Um 5 Uhr mit Helene in die Stadt. Bei Kaufhof für 18 M Lebensmittel ect eingekauft. Kommen Freitag mit Wagen nach Hersel. Um 6 Uhr in die Sternstraße ins Kino: Auf der Tann, lustig. Angenehme Unterhaltung. 1 Stunde zum Hähnchen „im Garten“ Bier und Schnittchen. Satt. Gut geschlafen. Die Kinder hatten Luca Wölki noch begleitet.
Do 30. Wieder kein Regen. 13°C. Strahlende Sonne. Schöner Tag. Nachmittags mal schwül, aber ohne Erfolg. Um 8 ¼ nach Bonn. Im Büro gearbeitet. In die Stadt, zur Bachstraße, zum Büro. Mit Vetter besprochen und verabschiedet. Nachmittags geruht. Mit Ursula im Gartenhaus. Herta und Marianne fuhren nachmittags nach Bonn ins Kino. Schönberg telefonierte mit Schuster, leider mit Gallenkolik im Bett. Ihn um 8 Uhr an der Bahn abgeholt, um 1124 hingebracht. Herrliche Nacht. Abendbrot im Häuschen. Unterhalten. Alles besprochen, wird mit Hamacher reden. S(ommersitz?) und P.R. Nahewein getrunken. Gut geschlafen.

Fr 1.VII.38. +13°C. Dunkel, bedeckt. Alles verhangen, Regen? Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 Uhr heim. Um 4 Uhr nach Bonn, um 6 Uhr heim. Im Büro wenig zu tun. Aufgeräumt. Gesuchte Akte gefunden. In der Stadt gewesen. Regen, morgens und nachmittags. Klein Urselchen fängt jetzt an, sich eifrig im Reden zu üben. Netter Brief von OB in O(berkrisch?). Der Garten atmet auf.
Sa 2. Zum Arzt, 8 Uhr, Dr. Arnold. Neblig, +10°C um ½ 7. Um 7 Uhr nach Bonn, ins Haus, zu Dr. Arnold. Einstweilen nicht wiederkommen. Nochmal an Unterlagen etwas geändert. Zum Büro: Jonen zurück. Salär. Frl Engel geht Montag in Urlaub. Gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Generalakten geordnet. Mittags geruht. Nachmittags Regen. Mit Ursula im Saal. Ställchen aufgebaut. Früh Abendbrot. Köstliche junge Heringe. Helene und Töchter nicht. Bonn. Regen. Ich zu Fuß um 724 zur Bahn nach Köln. Bahn nach ¾ Std. Vortrag Prof. Dr. Helmut Göring aus Stuttgart: Englische Sicherheitspolitik. Um 1220 Uhr heim. Um 1 ¼ nach Hause und Regen.

So 3.VII.38. Erst um 9 Uhr mit der Toilette fertig. Gut geschlafen. Das Wetter sonniger. Morgens und nachmittags mal ein Regenguß, sonst schönes Wetter. Ruhiger Sonntag. Kein Besuch. Frau Sophie Gerhartz, die zum Kaffee erwartet wurde, blieb aus. Ursula war mit im Garten. Sie bekommt einen Backenzahn und hat die üblichen Zahnbeschwerden. Herta arbeitet an Reiseplänen. Ich habe ... keine Zeitung gelesen und den Kopf freier gemacht. Salat gesetzt.
Mo 4. Gut geschlafen. Um 630 Uhr aufgestanden. +13°C. Bedeckt, halb sonnig. Ausgiebig Regen, namentlich nachmittags. Die Mädchen haben morgens im Garten gearbeitet. Unkraut ex, Salat ect. gesetzt. Um 8 ½ nach Bonn, ins Haus, verschiedenes geholt. Im Büro gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Nachmittags im Regen um 3 Uhr mit Helene und Maria in die Stadt. Im Büro zu tun. Vor 6 Uhr ins Metropol. Film Spiegel des Lebens mit Paula Wessely, Hörbiger und Peters. Vorzüglich. Mit Taxi um 2005 zur Rheinuferbahn. Ohne Regen dahin, die anderen noch etwas erfrischt. Um ½ 11 zu Bett. Gut geschlafen.
Di 5. Um ¼ 7 auf. Regen, +13°C. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 12 Uhr zurück. Urselchen kurz gesehen. Nachmittags vor Tisch noch nach Uedorf, von Impekoven Unterschrift. Um 3 Uhr nach Bonn. Akt Haas und Gen/Union. Um 6 Uhr heim. In Bonn einige Tropfen geregnet. In Hersel nachmittags heftiger Platzregen mit Hagel und Kanalverstopfung. Abends auf dem Saal gemütlich zusammen. Radio. Ich ging um 10 ¼ Uhr zu Bett. Fest und lang geschlafen.
Mi 6. 12°C. Bedeckt, Weste angezogen. Kopf gewaschen. Etwas Schmerzen im Nacken, Kapuzen ... Um 8 Uhr nach Bonn. Zuerst zur Bachstraße, dann zum Büro. Testament Frau Frohn ect. Um 12 Uhr heim. Nachmittags ein freier Mittwochnachmittag für mich. Angenehm in Hersel. Urselchen mittags gar nicht geschlafen. Backenzahn, beginnt jetzt sehr lebhafte Sprachversuche. Christian R. brachte abends von Roisdorf 2 Körbchen Erdbeeren und 5 Pfund Erbsen. Angenehm unterhalten. Gebadet vor Tisch. Um 10 ¼ Uhr zu Bett. Fest geschlafen. Marianne fuhr nachmittags nach Honnef.
Do 7. Um ½ 7 Uhr auf. 13°C. Herrliche Sonne. 28 Jahre heute verheiratet. Schöner sonniger und warmer Tag. Um 8 Uhr nach Bonn, erst in die Bachstraße. Um 12 Uhr heim. Nur kurz geruht. Urselchen nett. Um 3 Uhr in die Stadt, da morgens Nachricht: Heinrich Mirbach am 5.7. an Schlaganfall verschieden. Begräbnis am Freitag um 930 Uhr. Zylinder und Rock geholt ect. Helene und Herta kamen. Um ½ 7 zur Lese, waren schon da. Im Garten warmes Abendessen. Nichts besonderes. Herta Hümpchen, wir Rotwein. Um 908 Uhr nach Hersel, am Bahnhof begrüßt von Frau ... mit Tochter. Ich schnell mit dem Rad weg, da auf hellem Anzug Sch... an. Nachts schlecht geschlafen. Fortlaufend Kanonade der Flakgeschütze auf Flugzeuge.
Fr 8. Um ½ 8 Uhr auf. +19°C! Bedeckt. Das Auto soll um 8 ¾ Uhr kommen. Sehr warme und weiche Luft. Um 8 ¾ Uhr mit W. Auto über Brühl nach Weilerswist. Pünktlich dort. Großes Begräbnis. Anschließend Messe, dann Frühstück. Über Heimerzheim, Ohm Gottfried besucht. Sehr erfreut. Neues Tor. Eier mitgenommen. Cardorf Hemmerich (Giersberg). Um ½ 2 daheim. ... Essen. Mit Herta um 2 ¾ Uhr nach im Regen nach Bonn. Stramm zu tun. Um 6 Uhr heim. Ursula konnte abends nicht einschlafen.
Sa 9 Morgens um 8 Uhr nach Bonn. Erst zu Panes Schröder, Kundenkauf Lebensmittel. B... gestern und heute vergebens, kam später. G... Franz um ½ 12 frei gefragt. Fleißig gearbeitet. Nachmittags geschlafen. Marianne fuhr nach Köln, Eugen abholen. Ich sah ihn, als ich um 7 Uhr nach Bonn fuhr. Vorher kam J(ude?) Schmitz, Testament-Entwurf. Soll morgen gemacht werden. Wurmige äußere Splintbretter der Eichen auf Brennholz gesägt. Zur Lese. Bowle. 11 nach Tisch sehr fidel. Mit Sp(ohn?), Feldmann und noch einem Herrn zum Bären, Glas Bier. Um 1210 Uhr heim. Fidel. Gute Bowle. Gut geschlafen. Ruhige schöne Nacht. Waldemar war abends um 9 Uhr gekommen.

So 10.VII.38. Morgens etwas später auf. . . . Bedeckt, ohne Regen, Wind. Morgens mit Herta, Waldemar und Ursula nach Widdig spaziert. Fröhliches Mittagessen im Eßzimmer. Vor Tisch kleine Fruchtsuppe bei Stollenwerk. Nach Tisch abends um 9 Uhr Eugen zur Bahn gebracht. Noch 1 Bier ect. bei Radermacher am Bahnhof. Um ½ 12 zu Bett. Gut geschlafen.
Mo 11. Feucht, dunkel, 15°C. Trocken zum Bahnhof um 8 Uhr. Helene kam um 9 ¼ Uhr. Der Waldkauf ist aber erst nachmittags. Wir blieben zusammen über Mittag da, aßen gut in der Krone, gingen dann zur Bachstraße. Geruht. Helene fuhr zu Liesel Schneiders ins Johanniter-Krankenhaus, wo sie wieder ist. Um 5 ½ zu Nöller, der sehr baufällig aussah. Waldkauf Winterscheid. Um 6 Uhr heim. Abends gemütlich auf dem Saal zusammen. Wir wollen am Mittwoch zu Buslay gehen.
Di 12. Regnerisch. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 9 Uhr ging Franz zur Bachstraße. Die PR Büromöbel kamen per Fracht an. Um 12 Uhr heim. Geruht. Nachmittags um 3 Uhr in die Stadt, zur Bachstraße. Die Lattenverschläge abgeschlagen. Die Möbel in das kleine Büro. Im Büro gearbeitet. Um 6 Uhr heim.
Abends etwa früher zu Bett. Wir wollen morgen mit dem Schiff nach Linz zu Buslay.
Mi 13. Dunkel, es wurde nur langsam hell. Es hatte die Nacht gehörig geregnet. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. Bestellung PR. Um 12 Uhr zum Schiff, dort alle getroffen. Zu 5 nach Linz. Vorzügliches Mittagessen mit riesigem Schweineschnitzel. In Linz zu Buslay. Ich kurz den Bürotisch besprochen. Mit Waldemar und Herta auf Schwarzenhäuschen. Marianne und Helene kamen nach. Herrlicher Blick auf Sinzig, Ahrlage. Kaffee, durch die Stadt. Der Dampfer um 6 ¼ war übervoll, daher in der Stadt bei Zimmermann gemütliche Brotzeit. Um 7 ¾ mit dem Schiff. Durch die Stadt, Glas Bier an der Rheinuferbahn. Um 10 ½ in Hersel, nochmal gefuttert. Gut geschlafen.
Do 14. +15°C. Herrliche Sonne. Schönes Wetter. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Ohne Regen. Akte, sonst mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Nachmittags erst um 4 Uhr raus. Zum Schluß kam Schmitz-Hübsch und hielt mich auf. Um ½ 7 zur Bachstraße. Blätter der Woensam Presse hingebracht. Gretchen hatte den Flur aufgeräumt. Löllgen bestellt. Glas Bier an der Rheinuferbahn. Abends keins daheim. Helene bei Frau Feldmann auf Kaffee. Marianne beim Friseur. Ich später heim: Boskamps bei Beyers, die infolgedessen nicht packten. Abends nachgeholt. Urselchen allerliebst.
Fr 15. Schöne Sonne. +15°C. Um ½ 7 auf. Waldemar und Herta verreisen heute, Freitag. Um 8 Uhr in die Stadt. Gearbeitet. Um 955 Waldemar und Herta an die Bahn, verabschiedet. Kistchen Zigarillos. Herta 20 M gegeben. Um 12 Uhr heim. Geruht. Um 3 Uhr nach Bonn mit Helene und Marianne, die beide nach Godesberg zu Tante Julchen. Generalakten bearbeitet. Urkunden. Um 6 Uhr heim. Ab Bahnhof Hersel mit dem Rad nach Roisdorf. 2 Urkunden dort. 1 Glas Bier bei Johann. Ich sprach noch seine Tochter Agnes, jetzt 19 Jahre alt, zierliches Persönchen. Zurück. Im Garten Abendbrot. Mittags Kaltschale und Fisch. Urselchen morgens und mittags allerliebst. Gewitterschwül ohne Lösung.
Sa 16. Regen. Um 8 Uhr nach Bonn, stramm zu tun. Interessante Unterhaltung mit Eheleuten Willerath. Um 12 Uhr heim. Nachmittags fester Regen. Daheim geblieben. Kaffee im Garten, auch hier gegessen. Abends um 7 mit Helene zu Stollenwerk. Telefon im Büro. Urselchen nett. Karte an die Eltern. Mehrere Damen sagten Helene zum Kaffeeklatsch am Montag ab. Textil AG will nicht Gen. Vers. machen. Gebadet. Um 10 ½ zu Bett. Gut geschlafen.

So 17.VII.38. Strahlender Morgen. Um ¾ 7 Urselchen aufs Töpfchen gesetzt mit großem Erfolg. Emma zog sie wieder an. Dann nochmal zu Bett. Erst gegen 9 Uhr auf. Schöner Morgen. Gegen 10 gingen Helene und Marianne mit Ursula an den Rhein. Ich fuhr mit dem Rad mit zum Bayerhof zu Becker. Angenehme Unterhaltung. Erbschaft der Schwester. Die Tochter wußte bescheid. Zur Bahn, Frachtbrief geholt. Mit Gronegger ein Glas Bier am Bahnhof. Wollte mich zu Fahrt nach Köln im Sept. holen. Nachmittags schreiben wir im Garten mit Ursula eine Karte an Herta und Waldemar bei Sondags in Freiburg. Abends um 6 Uhr gingen Helene und Marianne mit zum Rheinkaffee. Helene telefonierte. Nach Tisch Unterhaltung mit Barthel Faßbender. Schöner Abend. Gretchen hatte Namenstag und Besuch.
Mo 18. Nicht um 7 Uhr sondern erst um 8 Uhr nach Bonn. Ins Haus Bachstraße. Salbeipflanzen im Garten gesetzt. Löllgen hatte ...törchen in Ordnung gebracht. Im Büro zu tun. Um 12 Uhr heim. Ich hatte den Radschloßschlüssel nicht bei mir. Vergeblich daran geklopft. Zu Fuß heim mit dicker Mappe. ... Damenklatsch. Um 4 Uhr in die Stadt. Feste zu tun. Um 6 Uhr heim. Frl. Engel war wieder da. 4 Damen noch getroffen. Boskamp kam seine Frau abholen. Glas Wein, Schnittchen. Kein Abendbrot mehr. Ich war müde. Nachts vom Wein unruhig. Abends mit Heuser das Einmauern des Gartentors besprochen.
Di 19. +15°C. Still, bedeckt. Heute nachmittag nach Werthofen-Pissenheim. Um 8 Uhr nach Bonn. Ziemlich zu tun. Um ½ 1 zur Krone, gebackenen Zander. 1 Stunde in der Bachstraße gelegen. Um 2 ½ zum Büro. Briefe, dann zum Bahnhof. Jonen kam, im Meckenheim - Auto mit 3 Leuten nach Werthofen. Die Versteigerung nicht ganz ohne Zwischenfall. 2 Kaufverträge. Spät. Nach Unterschriften und Geld dort nach Meckenheim Verkehrsauto. Kurz vor 9 in Bonn. Um 908 nach Hersel. Dort H... Kimmler am Bahnhof getroffen, die Helene besucht hatte. Beim Kaffee: Fr. Schäfer und Hutter. Abends ... Um 11 Uhr zu Bett. Gut geschlafen. Morgens Brief von Schönberg, Ansag beim LGPr.: Morgen ab 10 Uhr zu sprechen.
Mi 20. Herrlicher Morgen. Kaffee draußen. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur, der gestern vergebens gekommen war. Zu tun. Um 12 Uhr knapp heim. Karte von Waldemar und Herta aus Unteruhldingen am Bodensee, Pension Kopp. Ihnen sofort eine Karte geschrieben. Sollten Sondag Adresse geben. Nachmittags kaum geruht. Nachher 2 Söhne Weber mit Alten und mit mir das Balkenholz in die Schreinerei auf den Speicher dort. Heiße Arbeit bei schwülbedecktem Himmel. 17 lange, 2 kurze schwere Balken und 1 ganz langer + 21 5 m lange kleine Balken. Morgens bei LGPr Weber. Freundlich, kannte Urteil, Text noch nicht. Gen. hält er ... nicht erforderlich. Reicht sie aber ein. Abends Flasche Bier.
Do 21. +16°C. Bedeckt. Mutzig. Um 8 Uhr nach Bonn. Gut beschäftigt. Ehevertrag Willerath. Um 12 Uhr heim. Erst um 4 Uhr wieder in die Stadt. Gedrängt zu tun. Um 6 Uhr heim. Franz ging in Urlaub. Gehalt mitgegeben.
Fr 22. Morgens früh auf. Ursula schlief noch, wollte aber nichts machen. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur, dann kurz in die Stadt. Stempelmarken u.s.w. Um 12 Uhr heim. Geruht. Erst um 4 Uhr nach Bonn. Zu tun. Um 6 Uhr heim. Karte von Herta und Waldemar. Froh am Bodensee in Unteruhldingen, Pension Knopp. Abends herrlich im Garten gesessen. Mahlzeiten im Garten offen.
Sa 23. Schöner warmer Tag mit Wolken. Morgens um 8 Uhr nach Bonn. In die Stadt. Wurst und Wein, Vermouth bei Kaufhof. Tomaten. Um 12 Uhr heim. Zu tun. Nachmittags meist im Garten. Etwas Holz gesägt. Löllgen war auch da, Wiesentisch gezimmert. Abends nach Tisch mit Helene und Marianne zu Stollenwerk, schön gesessen, aber mäßiges Bier. Angenehme Nachrichten von Herta und Waldemar: Haben am Bodensee schönstes Wetter (Unteruhldingen), machen Ausflüge.

So 24.VII.38. Morgens +18°C. Herrlicher Sommertag. Warm. Vor dem Frühstück mit Rad und Wichs zum Bayerhof, Besprechung mit Decker, der den Erbvertrag, nicht aber den Kaufvertrag unterzeichnete. Frühstück im Garten. Ganzer Tag wie Ferien. Vor Tisch mit Helene und Marianne über nach Insel. Famoses Flußbad genommen. Nach Tisch geruht. Um 3 ½ kam Frl. Schönberg, beim Kaffee kam Boskamp und brachte 20 Eier, ging baden – ohne Frau! – Gegen Abend mit Frl. Schönberg nach Uedorf, um 10 Uhr zur Bahn spaziert. Auto steht eine Glühschlange: Rückfahrt von Nürburg-Rennen. Gab Frl. Schönberg für ... 25 + 25, sonst 400 mit. War dankbar. Sie geht am Samstag auf 2 Wochen in den Schwarzwald.
Mo 25. 16°C. Bedeckt, schwülheiß. Um 8 Uhr nach Bonn. II. Post Ber. der StA in Düsseldorf. Antrag auf Amts..., aber Ger. Begr! – Abschrift an RA Schönberg. Gleich darauf kommt Henseler, der mich bis 12 Uhr aufhält und mancherlei erzählt, insbesondere ... Z ... Volksverrat und Volksgericht mit Z Haus bewahrt hat. Dafür legt der jetzt Berufung ein mit Folgen. Tor! – Zu Hause nichts erzählt. Um 12 Uhr heim bei Hitze. Geruht. Um 3 Uhr in die Stadt. Dort ausnahmsweise kühler als auf dem Lande, von dunstiger milchiger Luft, schwül heiß. Der Weizen wird geschnitten. Abends Holstege und Marianne gebadet auf der Insel. Boskamp kamen zu Stollenwerk ect. Kind aus Bayern angekommen. 5 t Braunkohle abgeladen u.s.w. Be... bis ½ 11 schön am Rhein gesessen. Ich müde zu Bett. Unruhig geschlafen.
Di 26. +18°C. Sonne, schwüle Hitze. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Zahlungen PR, zu tun. Um 12 Uhr zur Baumaterial-Firma P. H. Schmitz, Leichtbaustoff 20 3 gekauft, 2,5 cm stark. Zu Mittag in der Traube (Mühlens), gut für 1 M. Morgens Teilung Scholer Betzdorf, fast alle in der Traube. Über Friedhof Grab nach Bachstraße. Durst mit 2 Glas Bonnaris gelöscht. Um 3 ½ zum Büro. Stramm zu tun. Jonen auf Gericht. Ehe- und Verzichtvertrag Boskamp gemacht. 680 M Gebühren. Um 6 Uhr auf den Zug, dunkle Wolken, dann begann es zu regnen. Am Herseler Bahnhof: Mehrere Gewitter mit Regen. ¾ Stunde gewartet, dann mit aufgespanntem Schirm auf Rad durch Dorf, Regen und Gewitter heim. Hose gewechselt. Ursula bald zu Bett. Müde. Fester Gewitterregen. Erquicklich. – Brief von Heinz vorgelesen. Finanzamt K... Zahlung.
Mi 27. Um 8 Uhr nach Bonn. Wundervoller Morgen, weite klare Sicht. Sonne, Wolken, ganzen Tag so. Brief von Schönberg. Im IJM sei mir der Sachbearbeiter nicht gewogen, Berufung anscheinend auf höheren Befehl, ohne innere Überzeugung, keine rechte Begründung. ... will Samstag zur Besprechung. Schrieb ihm ausführlich, namentlich Antrag auf Trennung jetzt leichter zu begründen. RD.StA steuert. RD Strafhof Lpzg kann ohne Berufung durch Beschluß abweisen, wenn offenbar unrichtig begründet. Helene und Marianne in der Stadt. Wir fuhren alle zusammen um 12 Uhr heim. Nachmittags kurz geruht. Früh Kaffee, dann zu 3 mit Münchener Ferienkind Rita Bartel zur Insel. Diese selig ob Jacke und Puppe. Ursula reizend. Boskamp kam abends und lud uns für Samstag zur Bowle ein.
Do 28. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Warm, sommerlich, mittags bedeckt. Der Himmel voller Wolken. Kein Regen, abends klar, erst nachts Regen. Um 12 Uhr heim. Nachmittags um 4 Uhr herein, um 6 Uhr zurück. Mäßig zu tun. Komme mit der Arbeit bei. Von Schönberg noch keine Nachricht, ob Samstag ...
Weber II mal K(linik?), hat abends mit B... Brühe gespritzt. War aber falsch angesetzt. Ursula nett.
Fr 29. 17°C. Diesig. Morgens Kopf gewaschen. Heißer Tag. Helene und Marianne fuhren um 8 Uhr, ich erst um 9 Uhr nach Bonn. Schönberg kann Samstag gehen, telefonierte, ich könnte heute abend. Boskamp für Bowle morgen zugesagt. Mäßig zu tun. Mittags um 12 Uhr mit 3 Pfund Fisch und Heringen heim. Erst um 4 Uhr wieder in die Stadt. Gemütlicher Betrieb. Entwurf Erbhof Altendorf abgesandt. Um 6 ¼ mit Jonen in die Krone, Bier, ich kleines Abendbrot. Um 7 Uhr mit dem Schnellzug nach Köln-Ubierring. Mit der Elektrischen zum Reichenspergerplatz zu Schönberg. Mit ihm und seiner Schwester ausführlich unterhalten. Am 27. ist Z. entlassen worden, nachdem er vorher seinen Abschied erklärt hatte. Glas Wein. Um 1027 heim. Marianne Rad, heimgefahren in dunkler Nacht.
Sa 30. Strahlender Morgen, schöner Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Heiß. Um 12 Uhr heim. Brief an Schönberg mit Absch: Judenvertretung, Entwurf für Dienststraf... ect. Nachmittags geruht. Im Gartenhaus Ruth Bretz da. Abends mit Helene kurzes Rheinbad auf der Insel. Um 7 ¼ zu Boskamp, Butterbrot und Bowle. v. Claer abgesagt. Marianne und Ruth geholt. ... findet mit Schwester Boskamp. Erst um ½ 1 heim. Gut geschlafen.

So 31.VII.38. Herrlicher Sommersonntag. Gefühl großer Hitze tagsüber, trotzdem Thermometer nicht über 25,5°C. Nach kurzem Schlaf früh auf. Vor Tisch und im Dunkeln gelegt. Um 12 Uhr kamen Bretz und Frau ganz erschöpft vor Hitze. Gemütlich Mittag, Nachmittag und Abend im Gartenhaus. Nach Tisch geruht. Bretz berichtet seine Sache. Angenehm unterhalten. Die Kleine war viel müde und hat viel geschlafen. Die Hitze war anstrengend. Abends um 9 Uhr zur Bahn, ein Bier, um 10 Uhr Abfahrt. Ruth ist noch hiergeblieben.

Mo 1.VIII.38. Früh auf. Heißer Sommertag. Um 8 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. RGBll. geordnet. Neuss! Anschrift nicht erfahren. Schönberg auch nicht. Um 12 Uhr zur Krone. Fischessen. Zur Bachstraße. P(enis?) bestrahlt, dabei Bauch etwas verbrannt. Bis 3 Uhr geschlafen. Zum Büro, wenig zu tun. Um 626 mit Jonen nach Roisdorf. Schlußempfang in Sachen Rech. Ging flott bis auf eine S(törung?) Von 8 bis 8 ½ zu Fuß nach Hersel Bahnhof. Frohn hat das Gartentor gebracht, aber noch nicht eingesetzt. Hesse war abends da und hat die Schlaguhr in Ordnung gebracht.
Di 2. Heiß, morgens früh um ½ 7 schon +19°C. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Leicht angezogen. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Mit Helene überlegt: Samstagabend Gefolgschaftsfest Hersel. Abendessen mit Faßbier. Gewitter vor Tisch. Erst kurz vor 4 Pause im Regen, zur Bahn. Karte von Herta: Kommen Donnerstag 1906 in Bonn zurück. Haben stets noch gutes Wetter. Wohl große Hitze. Frl. Engel kaufte 1 Paar famose Halbschuhe für das Ferienkind Rita Bartel aus München. 7,90. Am Donnerstag kommt Franz zurück. Um 6 Uhr heim. Schöner Abend im Garten. Müde. Die kleine Ursula heute ganz allerliebst. Hat Spaß an den Kindern, die aus der Nachbarschaft kommen.
Mi 3. Schwer und dumpf geschlafen, nachts dunkel. Um ½ 7 auf. 18°C. Strahlende Sonne. Um 8 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. Rief Professor Neuss an, ist Bruder des RGR, dieser mit Jungen im Sauerland sucht Ferienquartier Winterberg. Karte von Schönberg. Um 12 Uhr heim. Nachher angenehm daheim. Von 2 ¼ bis 4 kam ein kleines Gewitter mit Regen. Nach dem Kaffee mit Helene und Marianne und den Kindern auf die Insel. Schön geschwommen. Daheim im Gartenhaus gesessen, kam Boskamp, der schwimmen ging und seine Frau daließ. Wir Abendbrot, 2 Heringe, dann Boskamp bei Stollenwerk getroffen. 2/2 Bier, gut. Fidel. B... Dann mit Franz Stollenwerk über Herseler Theater unterhalten. „Dorfrebell“. Frl. Dr. Schäfer da mit Assistentin Breuer. Um 11 Uhr heim.
Do 4. Gut geschlafen. +18°C. Herrlicher Morgen. Ursula allerliebst. Herta und Waldemar kommen heute zurück. Hitze. Im Büro mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Heiß in der Bahn. Kaum geruht, dann im Garten gesessen. Um 4 Uhr in die Stadt. An Abwicklung Rech gearbeitet. Hitze. Auto bestellt. Um 7 Uhr abends zur Bahn. Herta und Waldemar kamen pünktlich braunverbrannt an. Wir fuhren zusammen mit dem Auto nach Hersel. Der Fahrer erzählte über Hitze und Durst und über Militär in der Eifel. Ursula schlief. Im Garten gesessen, gottlob etwas Luftbewegung.
Fr 5. Morgens um ½ 7 schon +23°C. Hitze. Hitze. Hitze. Morgens Um 8 Uhr nach Bonn. Mittags dort geblieben, in der Krone Mittagbrot. Zur Bachstraße. Nicht bestrahlt, aber gelegen und geschlafen. Um 3 ½ zum Büro. Mit Jonen Sache Rech zu Ende gerechnet. Trotz Hitze nachmittags einige Akten ... beigebucht. 4,7 Millionen Union mit vielen Urkunden. Um 6 Uhr noch eben weg. Etwas Regen, abends kein Gewitter. Nach Tisch zu 5 zu Stollenwerk, schön gesessen. . . . Anfangs unruhig geschlafen.
Sa 6. Herrliche Sonne. +18°C. Keine Gewitteraussichten. Heute abend Gefolgschaftsfest. Um 12 Uhr heim. Feste gearbeitet. DJ brachte Abgang von Dr. Z.: „entlassen auf Antrag“. Mittags kurz geruht. Marianne fuhr nach dem Kaffee nach Köln, holt Eugen ab. Um ½ 7 kamen alle außer Frau Jonen. Fröhlich zusammen: Eheleute Vetter, Franz, Jonen, Frau kam später, Löllgen, Waldemar, Eugen, Herta, Marianne. Kalbsbraten, Bier. Vorzüglich. Um 1208 nach Bonn. Zwischendurch Gewitter, aber nicht heftig hier, Regen.

So 7.VIII.38. Um 9 Uhr fertig. Erst bedeckt, dann Sonne, 18°C. Tagsüber warm, nachmittags etwas Gewitterregen. Den ganzen Tag im Garten. Alle etwas müde, nur Ursula sehr fidel. Den Rest aus dem Faß Bier abends ausgetrunken. Nachmittags Gretchen mit Ferienkind nach Hause. E... in die Stadt. Eugen viel geschlafen. Abends um 930 fuhr Eugen zurück nach Kassel. Abends im Bett hatte Helene einen Schwindelanfall, vermutlich Magen verdorben.
Mo 8. +18°C morgens. Tagsüber heiß bei diesiger Luft. Von 8 bis 12 nach Bonn. Um 1220 am Bahnhof Waldemar verabschiedet, der nach Paderborn-Wewelsburg mit 2 Koffern fuhr. Mittags geschlafen. Um 4 ½ nach Bonn. Zu tun. Morgens und nachmittags mit Jonen an K. u. Spindler: a) Übernahmevertrag, b) Protokoll und ausführlicher Brief. –
Um 6 Uhr heim. Satteldecke liegen gelassen. Klein-Ursula, seit gestern 1 Jahr alt, will jetzt stets an der Hand laufen, barfuß über die Wiese und den Kiesweg u.s.w. Erstmals Mäuerchen ausgel. 2 Aufnahmen vom Geburtstagstisch sehr gut gelungen. Abends müde. Zeitig zu Bett. Morgen früh hinaus.
Di 9. Früh auf. Herta, Ursula und Mädchen fuhren um 655 nach Köln, Helene und Marianne mit. Nachmittags um 5 Uhr in Berlin. Zamp bellte diesmal nicht, wohl traurig. Ursula sehr fidel. Hielt sich zur Mutter. Ich fuhr um 709 nach Bonn. Mal gründlich gelüftet. Tagsüber diesig, hier und da ein paar Tropfen Regen. Sache Rech Kolf letzte Zahlung, zu Ende. Reinschrift. Um 12 Uhr heim. Um 4 Uhr in die Stadt. Um 6 Uhr heim. Nachmittags rief Kurt Brügelmann an, wollte mal rauskommen. Lud ihm zum Abendbrot ein, er kam um 7 ½. Ausgezeichnet mit ihm unterhalten, auch Helene und Marianne, die vorher spazieren waren. Er fuhr gegen 11 Uhr heim. Hatte eleganten neuen Mercedes Zweisitzer. Wein getrunken, gut geschlafen.
Mi 10. +18°C, bedeckt und dunkel. Leichtes Tröpfeln. Auch mal leichter Regen. Um 8 Uhr nach Bonn. Es war noch warm in den Büroräumen. Rechnungen, sonst nicht viel los. Keine Nachricht von Spindler, noch von Waldemar und Herta. Um 12 Uhr heim, umgezogen, kurze Wichs. Nachmittags altes Gartentörchen zertrümmert und Eisenteile abgenommen, Brutkammer aufgeräumt, altes Eisen ect. Teile geordnet u.s.w. Müde. Abends nach Tisch ein wenig spazieren bis nach Uedorf. Früh zu Bett, gut geschlafen.
Do 11. Etwas kühler. Um 7 Uhr 14°C, bedeckt feucht. Morgens um 8 Uhr nach Bonn. Jetzt Rechnungen fertig, Maßsachen. Jonen bearbeitete Sache K... und ging nachmittags dorthin. Schulden noch über 600 M! – Um 12 Uhr heim, um 4 Uhr in die Stadt, um 6 Uhr heim. Helene und Marianne waren morgens auch in der Stadt. Abends nach Tisch zu Boskamp wegen Eier. Sah schlecht aus, Ischias, gleich am ersten Tag einer Prophezeiung bekommen. Zuviel unternommen. Um ½ 10 heim. Frau in Thüringen. Vor Tisch abends gebadet.
Fr 12. Morgens diesig, 16°C. Regentag. In leichtem Regen, fast trocken, um 12 Uhr (muß wohl 8 Uhr heißen) zur Bahn. Helene und Marianne fuhren auch, aber später nach Bonn. Ich war um 8 ¾ kurz im Büro, dann mit der Elektrischen zum Moselweg 9. T... bei Hornuf gut. Zurück, Fisch gekauft. Um 12 Uhr heim. Fester Regen. G...umhang. Um 1220 in Hersel am Bahnhof Wolkenbruch. Rita mit Regenzeug am Bahnhof, nach ¼ Stunde fuhr ich heim. Helene und Marianne kamen 1 Stunde später mit Auto. Nachmittags um 4 Uhr nach Bonn, um 6 Uhr heim. Zu tun. Frl. Engel ausgeblieben. Zahlungen Johann R. ect. Abends wieder Regen, nachts auch heftig. Schloß am Gartentor jetzt in Ordnung.
Sa 13. +14°C. Sportanzug. Sehr dunkel. Regen. Um 8 Uhr leidlich zur Bahn. Fester Regen in Bonn. Um 12 Uhr heim. Zu tun. Zuerst mal Bachstraße. Wüst verwachsen, vom Sturm lagen viele Birnen unten. Mitgenommen + 2 große „Schanzen“ Hortensien in großen Ballen, über Schulter gehängt. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch kurz geruht. Hatte Sportanzug an mit kurzer Hose. Aufgeräumt in Brutkammer, von alten Brettern Beschläge abgeschraubt. Sortiert. Mit Weber neuseeländischen Spinat gesetzt. Nässe. Schlauch aufgerollt. Holz zerkleinert ect. Abends gemütlich auf dem Saal. Walküre aus Bayreuth gehört.

So 14.VIII.38. Überraschender Weise den Tag über in Hersel ohne Regen. Weiche Luft. Morgens im Garten. Nach Tisch geruht. Um ½ 5 kamen Spindler und Frau. Auf dem Saal Kaffee. Freundliche Sonne dort. Sehr angenehm. Dann lange mit ihm im Gartenhaus gesessen. Er hat große Pläne. 5 - 7 Mill. Ver(kehr?) ect. Erzählte ihm meine Sache u.s.w. Willi kam zum Abendessen. Auf Saal. Fuhr um 10 Uhr heim. Angenehm.
Mo 15. Nachts und morgens Regen. +16°C. Triefende Nässe. Neblig. Um 8 Uhr nach Bonn. Zustellung Einladung Besch Gaugericht. Auch das noch! Wozu Amnestie? Abschrift an Schönberg, abends auch an Waldemar. Willi kam auf Büro, wir fuhren um 12 Uhr zusammen heim. Um 3 Uhr nach Bonn nach 1 Stunde Mittagsrast. Im Büro zu tun. Um ½ 5 mit Jonen nach Köln, Mühlengasse in P...saal. 4 Mann aus G(eldern?): Paul Sp., Engstfeld, Sieberts und Dr. Pastor, der neue Justitiar. Gemütlich, alles glatt. Etwas die sanierte Altstadt besehen. Altermarkt verabschiedet ... Allein zum Krüzchen, Bier und Leberwurst. Um 8 Uhr nach Hersel, mit dem Rad heim. Ein Tag ohne Regen. Allerlei Briefe von Ursel und Waldemar. Mit Willi PR Papier b(ereinigt?).
Di 16. Hat sich trotz Bedrohung mit weichen Wolken tagsüber gehalten. Um 8 Uhr nach Bonn. Helene etwas besser, Verdauung immer noch nicht flott. Um 12 Uhr heim. Um 4 Uhr nach Bonn. Morgens im Büro noch flotter Betrieb. Um 12 Uhr brachte mich der Vorstand der Kraftstoff AG im Auto zum Herseler Bahnhof. Abends Spaziergang bis Auermühle. Auf dem Rückweg Boskamp und Schwester getroffen, die Willi aufgestöbert hatte. Wir gingen zusammen zu Stollenwerk. Apfelsaft und Bier. Um 11 Uhr heim.
Mi 17. Nachts Regen. Herrliche Sonne am Morgen. +14°C. Tagsüber ohne Regen. Erst um 9 Uhr nach Bonn mit Willi; auseinandergerechnet, er diktierte langes Schreiben in F(ormsandprüfung?). Ich in die Bachstraße: Birnen, Blumen, Rasiermesser. Um 12 Uhr heim mit Apfelsaft ect. Nachmittags in Hersel bei z. T. prächtigen Wolken. Etwas Durchfall, Haferschleim abends. Frl. Dr. Schäfer dort. Helene gründlich untersucht: Abspannung. Erholung nötig. Maria jetzt im Hause. Blieb zum Abendbrot. Nett unterhalten.
Do 18. Gut geschlafen. Früh raus. Dünnschiß. Aber geht noch. Nochmals Haferschleim. Blieb trocken. Um 8 Uhr nach Bonn. Erst zur Bachstraße. Birnen mitgebracht. Keine Leibbinde da, solche im Reformhaus gekauft. Nichts zu tun. Um 12 Uhr heim mit Leibbinde auf dem Bauch. Nachmittags von 4 bis 6 in Bonn mit Wolljanker. Mittags und abends Haferschleim. Noch Dünnerich. Willi nachmittags allein nach Honnef und auf den Drachenfels. Bretz war morgens vor Tisch bei mir, zu Josef geschickt. Abends gemütlich auf dem Saal. Falstaff von Verdi aus Salzburg im Radio gehört. Helene 100 mitgebracht. Maria noch daheim, hat geschr.
Fr 19. Wundervoller Tag. Helene machte mit Willy und dem Ferienkind eine Schiffahrt nach Linz. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr in die Krone, hatte Suppe bestellt. Dann zur Bachstraße, geruht. Dann ½ Mange Birnen gepflückt. Um 4 Uhr zum Büro. Um 6 Uhr mit dicker Mappe, 50 Eier, und Kranz für + Frau Radermacher mit. Diese wird morgen beerdigt. Z... gekommen. Weber fährt ab. Kam erst abends 8 ½ heim. Sehr angetan. Gretchens Schwester da.
Sa 20. Sonnenburg abgeschrieben für Hersel. Soll nach Bonn kommen. Dunkel bedeckt. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Viel beigebucht. Lange Liste und große Summen. Gibt viel Abgaben. Zur Bachstraße. Willi war da. Brief von Waldemar mit genauer Angabe über Amnestie. Mir wertvoll. Entwurf an Schönberg. Um 12 Uhr mit einem Eimer Wurst ect. heim. Nachmittags nach dem Kaffee fuhr Willi mit Marianne nach Bonn. Nach hier kam Frau Oberst Leber mit Ruth. Gemütlich zusammen gesessen. 200 kg Remox ab. Abends nach Tisch Depesche: Heinz kommt auf 2 Tage nach hier. Willi hat ihn also bestellt. Toller Egoist. Willi Anfall bekommen, als ich ihm empfahl, am Montag später heimzureisen.

So 21.VIII.38. Nachts fester Regen. Morgens um 9 Uhr +14°C. Es wird heller. Tagsüber schön, bedeckt, mal kurz Regen. Spät alle zusammen gemütlich gefrühstückt. Heinz kam um 9 Uhr, hatte III. Schlafwagen K(iel?) gehabt. Hat Montag frei wegen H... besuch. Fährt Montagnacht zurück. Besprechung. Nach Tisch mit ihm im Garten allein gesprochen. Um 3 Uhr allein nach Bonn ins Kino. Krach im Hofe, lustig. Um 6 Uhr heim. Frl. Schönberg dort. Abends um 10 zur Bahn gebracht. Empfahl Besuch bei Wolpers.
Mo 22. Zeitig auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Um 9 Uhr kam Heinz. Mit Frl. Engel zur Städtischen Sparkasse. Konto PR neues 4652 bei Kreissparkasse. Willi um 11 Uhr weg. Um 12 Uhr Heinz. (Fahrkarte bei Brink besorgt) 60 M für Reise. Mit nach Hersel. Nach Tisch geruht. Verabschiedet. Um 3 Uhr nach Bonn. Mit Jonen Henkler Termin an Mondorfer Straße. Um 6 Uhr heim. Es hatte geregnet. Abends Friede. Alle weg. Zeichnungen von Meyer ausgepackt. Nichts besonderes außer W... darin. Flur ausgeräumt. Morgen kommt Hornuf zum Ofenbau.
Di 23. Trocken, kühl. Morgens noch unten gefrühstückt. Mittags nach Hause, nur kurz, von 12 bis 3. Helene und Marianne kamen erst um 2 ½ aus der Stadt zurück. Nachmittags zu tun im Büro. Um 6 Uhr heim. Hornuf machte das Fundament für den Ofen. Dabei zeigt sich der Zimmerfußboden vollständig vermorscht. Muß bald neu gemacht werden. Mittags Bongartz da. Besah sich das Dach der Schreinerei. Brief an Willi. Sonnenburg kommt erst später. Morgens Friseur: Haare geschnitten.
Mi 24. Früh auf. +9°C. Nebel. Gebadet. Kopf gewaschen ect. Heute mittag nach Lennep. Guten Anzug an. In Bonn gearbeitet von 9 bis 12. Mit dem Schnellzug nach Köln, am Hauptbahnhof Mittagbrot. Mit bequemem Triebwagen nach Lennep, schon um ½ 3 dort. Zu Wolpers. Sehr freundlich empfangen. Thee. Lang und ausführlich besprochen. Geht nächste Woche zum JM und will . . . Um 6 ½ nach Köln, mit J(osi?) zu Schönberg, der sehr an Schnupfen erkältet. Bericht ect. Fährt morgen nach England. Um 725 ab Schzug. Mit Rad heim. Eßzimmer Z(erstörung?): Ofenbauer Hornuf. Leibbeschwerden.
Do 25. Nachts Leibbinde an. Trocken geblieben. Morgens im Büro mäßig, nachmittags stramm zu tun. Um 12 Uhr heim. Um 3 Uhr in die Stadt zurück. Erst um 7 ½ heim. 11 N(ummern?), darunter 6 Kaufverträge. Hornuf hatte fleißig gearbeitet. Essen und Trinken jetzt auf dem Saal. Maria hat Frühkartoffeln ausgemacht, reiche Ernte. Ich brachte morgens Fisch und Birnen aus der Bachstraße mit. Josef holte meinen Ahnenpaß ab. Quittung.
Fr 26. Neblig. Tagsüber feiner Dunstregen. Hornuf war zeitig da, gleich bereit, die Heizungsklappe nach dem Flur noch zu machen. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Sonst mäßig zu tun. In der Bachstraße Birnen geholt. Um 12 Uhr heim. Mittags war die Ofenanlage schon fast fertig. Frohn war da, den ich morgens gesprochen hatte. Auch Bovelet wegen Speicherfenster. Um 3 Uhr nach Bonn, um 6 Uhr heim. Ca 6500 M Urkundensteuer in 1 Jahr verbraucht. 70 M Differenz in Stempeln. Anzeige wegen Mädchen. Ich hatte morgens mit Bahnschaffner Pütz wegen 19jähriger Tochter gesprochen. Mädchen kam zu Helene, wird vermutlich etwas. Frl. Engel gab die Anzeige im Generalanzeiger auf. Aenne Brügelmann mit Ilse Simon, Bonn versetzt, erkundigten sich, wie an Wohnungen. G... angef... Abends Schnalle blank geputzt. Ofen an, wohlige Wärme. Sehr zufrieden damit.
Sa 27. 15°C morgens. Um 8 Uhr nach Bonn, mäßig zu tun. Kassensturz stimmte. 1 Mädchen meldete sich. Um 12 Uhr heim. Nachmittags angenehm in Hersel. Weber machte blaue Nieren aus und mauerte mit mir Vogelbrunnen mit Kaminsteinen. Schutt vom Ofenbau separiert und durchge... Gab ihm 2 M. - 2 ... Löllgen kam und setzte Ofen I. Stock auf u.a. mehr. Marianne holte Eugen in Köln ab. Gemütliches Abendbrot im Garten, später noch im Gartenhaus gesessen. Akten für Montag von Bonn mitgenommen.

So 28.VIII.38. Auf Hering und Bier gut und lang geschlafen. Rechtes Auge, das entzündet, mit Borsalbe behandelt. Besser. Erst um 9 Uhr auf. Nebel, dann Sonne, +16°C. Nächsten Sonntag Herseler Kirmeß. 2 Handzeichnungen neu gebucht. Fellm. und Wagner. Gestern an Fr. Meyer alles bezahlt. Schöner friedlicher Tag. Kurze Wichs. Vor Tisch mit dem Rad zu Boskamp, der allein saß und Schreibtisch aufräumte. Über Plantage gelaufen, 5 Eier mit. Zur Kirmeß eingeladen. Alle Mahlzeiten im Garten. Abends kam Boskamp. Eugen um 9 Uhr nach Köln und Kassel. 10 ½ zu Bett.
Mo 29. Ich hatte mit Boskamp Wein getrunken und daher unruhig geschlafen. +17°C. Um ½ 8 auf. Um 921 nach Köln. Von 10 ¼ bis 11 Uhr Verhandlung Gaugericht. Dr. Z. durch Beschluß Gaugericht lt. Amnestie eingestellt. Gegen mich desgleichen in Aussicht. Erst noch vertagt (abgetrennt) bis zur Rechtskraft des Dienststrafurteils und inzwischen richtigen Ortsgruppe Hersel statt Bonn (Verwechslung mit Josef)!! Um 1120 mit Jonen telefoniert. Um 1127 mit dem Personenzug nach Hersel zurück. Helene und Marianne kamen um 12 ½ Uhr von Bonn zurück. Mittags Regen. Nachmittags um 3 Uhr nach Bonn. Aktennotiz mit Schr. an Schönberg. Brief an Wolpers. Um 6 Uhr heim. Vorher in der Bachstraße Birnen geholt. Maria fuhr um 3 Uhr nachmittags heim. Abends nach Tisch Zamp feste gebadet und gewaschen. Ging mit Gretchen schlafen. Sondags schrieben ab. Nach 10 Uhr abends leichtes Gewitter mit kurzem Regen. Waschküchenlicht. Morgen Parteivorstand.
Di 30. Die Goldruten blühen und es regnet in Strömen. Um 8 Uhr nach Bonn. Jonen blieb aus, hatte nachts Erbrechen, am Morgen übel. Seine Frau berichtete. Empfahl Leibbinde. Fleißig gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Um 3 Uhr wieder raus. Um 6 Uhr heim. Nachmittags einige Akte, Schwarz kam. Alfterer Waldparzelle mit gutem Aufwuchs bei 1000 gekauft. Akt bei Wolter. Abends daheim gemütlich, triefende Nässe draußen. Zimmer geheizt. Hornuf II. Rate bezahlt. Brief von Sondag. Abends um 830 zur Parteiversammlung. Nachher mit Demtröder und Wüllenweber Sache Gaugericht besprochen. Um 11 ½ Uhr heim.
Mi 31. Gut geschlafen. Weber hat den Kamin am Dach verschmiert, so daß es nun nicht mehr nachts auf den Kopf regnet. Helene und Marianne wollen nach Köln. Kein Regen, weicher bedeckter Himmel. Erst um 9 Uhr nach Bonn. 1 Stunde in der Bachstraße. Birnen mit Pflücker gepflückt. Um 12 ½ in der Krone Mittagbrot. ½ Stunde in der Bachstraße gelegen. Um 3 ½ mit dem Schiff nach Honnef. Bretz holte mich ab, besah das neue, heute fast leere Schwimmbad. Um 4 Uhr zum Kaffee. Frau Bretz war etwas aufgeregt. Warme Sonne. Angenehmer Kaffee. Nahm Goldmünze für Reichsb. mit. Besah Bilder im Atelier, überraschender weise ... Dutzende z. T. entzückende Ölbilder auf Sperrholz in allen Formaten. Um 655 mit dem Schiff zurück. Mit dem Rad zurück. Angenehmes Abendbrot.

Do 1. Sept. 38. Schöner milder Sommertag. Mittagbrot und Kaffee im Garten. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Zu tun. Abrechnung mit PR. Goldmünzen Bretz brachte Franz gleich zur Reichsb. wieder zurück. Brief an WR und an Buslay. Nachmittags erst um 4 Uhr nach Bonn. Um 6 Uhr heim. Gärtner Fuß, den ich morgens aufsuchte und der abends kommen wollte (mittags besah ich mit Helene Rosen dort), kam nicht. Wohl aber F(alzziegel?) für Schreinerei. Helene und Marianne waren von 9 bis 12 in Bonn. Eugen hat nur 6 Tage Urlaub bekommen, kommt morgen nacht.
Fr 2. +10°C um 7 Uhr. Verspricht schön zu werden. Ob in meiner Sache heute etwas kommt? – Nein. Schöner Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Zu tun. Um 12 Uhr heim mit Fisch. Schon im Garten Mittagbrot. Geruht. Um 3 Uhr in die Stadt. Helene und Marianne um 5, ich holte sie mit Ohm Gottfried ab, der 50 Eier brachte. Um 5 ¾ die beiden an den Kammerspielen getroffen. Sehr schöner Traumfilm: Pastor Franzose Guidit oder ähnlich. Brief von und an W.R. Sehr befriedigt. Um 8 Uhr in die Krone zu einem guten Abendbrot. Um 908 nach Hersel. Nachts um 1 kam Eugen auf Urlaub. Flak und Fliegerübung. Kirmeßgäste sagten zu. Boskamp telefonisch eingeladen.
Sa 3. Schöner Morgen. +10,5°C. Schöner Tag. Jonen geht ab Montag auf 2 Wochen in Urlaub. Um 9 Uhr nach Bonn. Auch in die Bachstraße. Einige Birnen gepflückt ohne Leiter. Leberwurst, Salzbrezeln, auch Eier mitgenommen. Bepackt um 12 Uhr heim. Nach Tisch nicht geruht. Pfirsiche an der Schreinereimauer alle gepflückt, sortiert und auf dem Speicher gelagert. Auch Trauben geschnitten zu Verdruß von Helene, gereinigt, abgespritzt und getrocknet. Mittag und Kaffee im Garten. Leichte Herbstsonne. Abends nach Tisch mit Helene am Rhein und im Feld spazieren gegangen. Müde. Um 10 ½ zu Bett.

So 4.IX.38. Nur 8°C. Nebel um 7 Uhr. Kopf gewaschen. Kirmes. Gemütliches Frühstück im Zimmer unten, Mittagbrot bei Sonne im Garten. Geruht. Dann kamen die Kirmesgäste. Boskamp und Schwester, Frau G(rossert?), Feldmann und Frau, Sch(äfer?) und Frau. Kaffee im Gartenhäuschen, das frisch auf etwas Regen. Kleiner Spaziergang  mit Schäfer und Feldmann in Garten und Feld. Holstege auch da. Abendbrot im Saal, vorher im Zimmer. Gut angeheizt. Faßbier mundete trefflich. Sehr lustig. An den Zug begleitet. Schöne Mondnacht.
Mo 5. Morgens 8°C. M(utzig?). Jonen heute auf 14 Tage in Urlaub. Morgens leidlich, nachmittags aber Mantel mit. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch geruht, geschlafen. Nachmittags strömender Regen. Um 4 Uhr nach Bonn. Regen feste stets. Um 6 Uhr heim. Eben aufgehört zu regnen, fing es wieder an. Gemütliches Abendessen im Wohnzimmer unten, schön angeheizt. Nach Tisch kam Boskamp mit 3 Weibern, zu Fuß ins Dorf, Tanzsaal Decker. Erst wenig, dann voll. Getanzt. Wein, Bier. 11 ¼ heim. Gut geschlafen. Morgens Pitt Müller da, vielleicht Entwurf der Bedingungen. Will mal seinen Buchhalter sprechen.
Di 6. Regen, Regen, Regen. +10°C. Zog kurze Hose an. Auf dem Weg zur Bahn, obschon ich ohne Rg. aber mit Mantel abfuhr, kam prompt ein weicher voller Regenguß. Mittags blieb ich in Bonn, traf um 12 ½ Helene in der Krone, die stark besetzt war. Wir aßen Fisch und Rumsteak, gut. In der Bachstraße geschlafen. Maria hat dort den Garten von Unkraut gereinigt. Fast den ganzen Tag weicher Regen. Mit Weber abends die Flagge eingezogen und zum Trocknen aufgehängt. Gretchen und Lisbeth zum Tanz. Ich aß um 8 ½. Helene mit Marianne und Eugen kam erst eine Stunde später, sie waren auf einer Modeschau.
Mi 7. Regen, abends etwas besser. Wir feierten Eugens Geburts- und Namenstag. Eßbesteck und Wintermantel, den ich bei Reeb bezahlte. Um 9 Uhr nach Bonn, zu tun. Um 12 Uhr heim. Mittags Biersuppe. Maria nachmittags Büro, dann heim. Wir tranken um 4 Uhr Kaffee. Um 5 Uhr zusammen in die Stadt. Ins Kino, Gangolf: Heimat nach Sudermann. Gut. Glas Wermuth am Bahnhof. 809 zurück. Abendessen daheim. Radio. 10 ½ zu Bett. Gut geschlafen.
Do 8. +8°C. Sonne morgens. Schöner Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Frühstück und Mittagbrot im Garten in der Sonne. Morgens mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Geruht. Erst um 4 Uhr ins Büro. Bald stark besetzt. Auch Sonnenburg zwischendurch. Um 6 Uhr aber noch heim. Holte alte Netze zum Traubenschutz gegen Vögel bei Kraemer in Uedorf. Nach Tisch kam Christian Rech von Roisdorf und brachte 20 Pfund Pflaumen. Mit ihm bis 10 Uhr angenehm unterhalten. Jonen schrieb gut und einsichtig ab wegen Nöller jr als Notarvertreter.
Fr 9. Schöner Tag. Morgens um 8 Uhr nach Bonn. Mäßig zu tun. Franz wird morgen gemustert. Bei Römer nach Assessor Schmitz erkundigt, ihm dann nach Aachen geschrieben. Sonnenburg verhandelt. Noch einige Briefe. Um 12 Uhr nach Hause. Um 3 Uhr nach Bonn. Sonnenburg brachte mich um 6 Uhr zur Bahn. Daheim war v. Cleff, abends mit ihm spazieren. Abendbrot, angenehme Unterhaltung. Er fuhr um 924 mit Eugen nach Köln. Herrliche Vollmondnacht. Flakübung. Alle zusammen zur Bahn mit. S... sehr hoch. Hoffentlich kein Krieg. Führer Rede vor Pol. Leitern.
Sa 10. Schöner Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Stramm zu tun. Franz zur Musterung. Kam erst gegen 12 Uhr strahlend: Tauglich für alle Waffen. Hat sich gemeldet und will Arbeits- und Militärdienst hintereinander machen. Ganzen Morgen stramm beschäftigt. Frl. Engel, dann ich an Gericht ect. Um 12 ¼ zum Bergischen Hof, Mittagbrot mit Sonnenburg. Zu Fuß nach Vilich, Sonne, zu Pitt Müller. Schrieb Brief, Werkstatt angesehen ect. Sonnenburg in den Schnorrenbergschen Bürgerm. Hier viel verkehrt. Um 3 Uhr zu de Claer, war gestern aus Holland zurück. Tasse Kaffee. Frl. W(oerth?) sehr erkältet. Heim, mit Sonnenburg und v. Claer zu Pützchens Markt. Schön dort. 2 treffliche Flaschen Dernauer weiß und rot im Zelt getrunken. Über Müldorf zurück, mit der Bahn nach Bonn. Ins Büro. Marianne hatte einen Zettel geschrieben, kam mit Helene um 8 ¼ Uhr. Zusammen gesessen. Um 908 heim. Zamp war die ganze Zeit mit.

So 11.IX.38. Dichter Nebel. +12°C um 10 Uhr. Barometer hoch, verspricht schön zu werden. Nebel lang und dicht. Dichte Wolken. Keine Sonne. Weber spannte Netze im Garten und im Hof. Nachmittags schon eine Amsel drin gefangen. Zum Kaffee Frings, Kraat und v. Claer, Waal. Kaffee, nachher Spaziergang nach Widdig. Bowle mit Schnittchen. Um 9 Uhr zur Bahn gebracht. Schöner Abend.
Mo 12. Etwas später auf, 13°C, Nebel. Erst um 9 Uhr nach Bonn. Sonnenburg schon im Büro. Zu tun. Um 12 Uhr heim. Nachmittags um 3 heraus, um 6 Uhr heim. Allerlei geschafft. 2 junge Künstler besahen sich die Mappe mit Ströhers Graphik, die ich morgens in der Bachstraße mit ihnen holte: Bildhauer Meurer aus Laufersweiler, Kreis Simmern und Maler Gerhartz, Bonn. Notar Verein Köln benennt Assessor Depireu, Düren, ihm geschrieben. Von 7 bis 8 ½ langerwartete Rede Hitlers gegen Tschechen. Klar und deutlich. 10 ¼ zu Bett. Müde.
Di 13. +14°C. Heller. Barometer hoch. Mittags warm, +22°C. Um 8 Uhr mit Helene und Marianne, denen ich 2 W(ilmon?) Karten gekauft, zur Stadt. Kurze Besprechung mit Sonnenburg, der mit ins Büro kam. Zur Bachstraße, Birnen aufgehoben. Mappe Ströher zurückgebracht. Briefwechsel K. Zimmermann herausgeholt, ihm geschrieben. Frl. Engel holte später Helenes Mantel. Um 12 Uhr alle 3 heim. Im Garten in der warmen Sonne gesessen, mußten Schirm holen. Weber hat die Schreinerei Dach First neu mit First Ziegeln eingedeckt. 50 kg Remox. – Um 4 Uhr nach Bonn, mäßig zu tun. Franz mit Baur Koch nach Ranzel zur AG Siegburg. Um 6 ½ zurück. Akte gemacht. Um 708 heim. Glas Bier und Schnittchen abends. Musik gehört. Hersel Sonnenburg. 2220 zuBett.
Mi 14. Warm, z. T. heißer Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Franz zurück. Post mit gebracht. Hühnchen für Eugen. Dann zur Bachstraße. Nochmal Birnen gepflückt, geschwitzt. Viel Geschrei. Von 9 ½ bis 12 Uhr Teilung Sch... ohne Erfolge. Auf 9.11. vertagt. Jonen da, der sie Montag zu einigen hofft. Um 12 Uhr mit Sonnenburg nach Hersel. Im Garten Mittagbrot. Weber flickte das Dach am Gartenhaus mit G... Der First ist fertig. – Um 4 Uhr kam Tante Julchen mit Frl. Schmitt zum Kaffee. Der Wagen blieb hier. Um 610 fuhren sie wieder heim. Angenehm unterhalten. K(öbes?) Rech brachte Erdbeerpflanzen, die Weber alsbald setzte. ... ... ... ... Mit Sonnenburg nach Tisch abends – ich hatte den Kachelofen angezündet – um 9 Uhr mit Helene und Zamp zur Bahn gebracht.
Do 15. Nachts mal auf. Wind und Tau, Schirm hereingeholt. Diesig, +13°C. Windig, rauher Nordwind. Um 9 Uhr mit Helene nach Bonn. Im Büro zu tun. Union sendet weitere 5 M Restrechnungen. Um 12 Uhr mit Helene heim. Kutter sprach vor. Verabredet mit ihm um 6 Uhr abends im Büro. Assessor Depiereux bestellt. Telefon auch nach Godesberg. Um 3 Uhr in die Stadt, erst zur Bachstraße, die Mappe mit letzten Zeichnungen mit. Um 6 Uhr kam Kutter, bis 7 Uhr im Büro, dann ... ...stellt in Krone. Dort, gegen ½ 8, wir waren eine Kalbshaxe am Vertilgen, kam Ass. Dep. und unterschrieb. Macht angenehmen Eindruck. Ging bald. Ich fuhr um 808 heim. Helene und Maria in Luftschutzunterricht. Ich brachte für Zamp Kalbsknochen mit. Karre Mist von Becker (Baker?). Der Premierminister Englands heute nachmittag beim Führer auf dem Obersalzberg. Im Sudetenland rast der Mord. Tolle Sache. Hoffentlich geht es mit „Polizei“ ohne Krieg. Fürchterlich.
Fr 16. Zeitig um 815 nach Bonn. Friseur kam später. Daher auch spät zur Bachstraße. Fisch mitgenommen. Um 12 Uhr heim. Nachmittags um 4 Uhr in die Stadt. Steuer... Hersel ect. ... Akt für Nöller, von 6 bis 7 gewartet. Sonnenburg auch da. Akt wurde nichts. Mit Sonnenburg zur Bahn. Abendbrot. 2 Flaschen Wein. Um 10 Uhr zur Bahn. Traf Helene und Marianne, die von der Luftschutzübung kamen. Heim, gut geschlafen.
Sa 17. Morgens 8°C. Schöne Sonne, hell. Um 8 Uhr nach Bonn. Sehr mäßig im Büro. Beigebucht ohne Störung. Auch II. Hälfte Union. Pitt geschrieben. Um 12 Uhr heim. Nachmittags im Garten gepflückt: Bohnen, Äpfel und Brombeeren. Gegen 4 ½ kam Sonnenburg. Zusammen im Garten Kaffee getrunken. Helene und Marianne um 6 Uhr in Luftschutz. Mit Sonnenburg etwas spazieren. Um 7 ½ gegessen. Um 10 Uhr zur Bahn, zugleich Helene und Marianne abgeholt. Schöner Tag. Weber hat das Dach auf dem Gartenhaus gedichtet. Bovelet war da, Speicherfenster und einige Glasscheiben, will demnächst machen. Marianne mittags erregt: Eugen schickt Zivilsachen.

So 18.IX.38. +10°C. Herrlicher Sonnenmorgen. Viel gearbeitet. Morgens Bohnen, dann Äpfel und Brombeeren gepflückt im Garten. Nachmittags geruht. Gretchen in die Stadt. Abends Spaziergang mit Zamp. Abendbrot bei Stollenwerk. Franz erzählte sehr amüsant. Im Feld Schmitz getroffen, der schon in Uedorf wohnt. Gegen 9 ¾ heim. Nachrichten gehört. Morgens Brombeeren eingekocht. Weißbarth und Bauer Kuth von Urfeld da. Akt. Garten gezeigt. Viel Sch... gemacht.
Mo 19. Um 8 Uhr nach Bonn. Herrlicher Morgen. Warm, +15°C. Jonen st(eckt in?) Sch(wierigkeiten?). Viele Urkunden. Um 12 Uhr heim. Erst um 4 Uhr raus. Morgens mit Sonnenburg III. oder IV. Testament gemacht. Mit ihm zu Nach... Um 2 alle abholen. Nachmittags stark besetzt. Um 6 ¾ mit Jonen zur Krone, 2 Bier, Zigarren. Besprechung bei Tisch, Abendbrot. Um ½ 8 Schnellzug nach Köln in Widdig stürzte sich junger Mann vor den Zug, sofort +. Aufenthalt. Rückfahrt ect. In Köln leiser Regen. Mit dem Auto zu Bu(tzer, Büsgen?). Notarversammlung. Ca ½ 9 statt 8 ¼. Ziemlich besetzt. Wolpers nicht da. Ich saß neben D(emmerlin?) Um 1020 heim. Nachmittags Gewitter.
Di 20. Herrliche Sonne. Früh auf. +12°C. Warmer, sonniger, etwas schwüler Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Zur Bachstraße. Akte. Zu tun. Vor Tisch mit Sonnenburg nochmal zur Bachstraße: Bronzebüste besehen. Um 12 Uhr heim. Nach Tisch geruht. Im Garten Mittagbrot. Helene fuhr morgens mit in die Stadt und zurück. „Plusschuß“= Obergamaschen von Klepper 7,50 endlich bekommen. Gestern Zusage von Resi für Oberstdorf. Reisevorbereitungen. Mit Sonnenburg dessen Akten geordnet. Abends mehrfach Nachricht Partei: Morgen 10 Uhr Führer in Köln. Per Wagen nach Bonn und Godesberg. Am Donnerstag Sache in Reydt, Fritz Versteigerung Alfter. Samstag Löllgen.
Mi 21. Um 8 Uhr nach Bonn. Selten herrliches Morgenrot. Büro: Frl. Engel vor Tisch heimgeschickt. Kopfweh. Allgemeine Müdigkeit. Luft zu warm. Vorher im Haus gewesen. Mit Sonnenburg um ½ 1 in die Krone zum Mittagbrot. Um 2 auf die Terrasse. Helene und Marianne kamen auch, strahlende Sonne. „Stahleck“ Oberrheinboot. In Linz kurz bei Schreiner Buslay, dann in die Konditorei am Burgplatz, erst unten, dann mit Damen oben auf der Terrasse sehr schön gesessen. Um 6 ¼ mit dem Dampfer heim, im Kaiserhof im Freien Abendbrot. Um 10 Uhr heim.
Do 22. Warmer Sonnentag. Morgens um 9 Uhr mit Helene und Marianne nach Bonn. Diese dort in Godesberg tagsüber. Um 12 Uhr heim. Um 3 Uhr heraus. Ich aß allein im Garten vor dem Gartenhaus, köstlich. Im Häuschen geruht. Um 3 ¾ mit Jonen im Omnibus zur Mondorfer Fähre, dort Korte und Frau im Auto. Nach Mondorf, Rheidt, Sache Dölgen, Musikantenfamilie tel. Zw. V. Termin am Samstag in Siegburg! – Alle zusammen mit Auto zurück. Jonen in der Stadt abgesetzt. Ich mit der Alten Café Adams, später in Hersel am Bahnhof abgesetzt. Heute Besprechung englischer Premierminister + Hitler in Godesberg. Bensch abgedankt. Prag: Diktatur. Karte von und an Sondag. Langer Brief von Herta.
Fr 23. Schöner Morgen. +16°C. Heute Versteigerung in Alfter. Sommerlich warm. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur, Haare geschnitten. Sonnenburg abgelöst durch Schmitz-Hübsch und Blank. Kurz in die Bachstraße. Birnen aus Garten und Keller geholt. Diese und Pack mit Gartentöpfen mitgenommen. Nach Tisch – 2 Pfund köstlichen Rheinhecht von Stollenwerk Franz – geruht. Um 3 Uhr mit dem Rad nach Roisdorf, zum Bahnhof Alfter: Sonnenburg und Jonen. Begleitete Sonnenburg bis oberen T(annenpütz?), besuchte Lisbeth und Lenchen. Von 4 ½ bis gegen 7 Uhr flotte Versteigerung. 2 Tassen Kaffee und 1 Flasche Rotwein, die die Verst. gaben. Mit dem Rad und gut brennender Laterne in knapp 40 Minuten nach Hause. Radio gehört. Stocken die Besprechungen in Godesberg?
Sa 24. Schöner Tag. Um 8 Uhr nach Bonn. Weststraße, Bachstraße. Birnen aus dem Garten und Keller mitgebracht. Mit der II. Post Zustellung Ladung Leipzig Rg am 13.X. Sofort Schönberg angerufen, wird um Verlegung Mitte November bitten. Um 12 Uhr heim. Vorher Sonnenburg da. Neue Karte für Angest. Vers. geschrieben. Franz holte Lisbeths Arbeitszeug. Mittagbrot im Garten. Sehr schön. Depesche zu Sch(illchens?) H(ochzeit?) Zöllner. Nach Tisch fest und lang geschlafen. Abends Zamp gebadet und gewaschen, der sehr dankbar war. Abends gemütlich beisammen. Mehrere Memoranden durch englischen Militärattaché heute abend schon Prag.

So 25.IX.38 Schöner, sommerlich warmer, geruhsamer Sonntag in Hersel. Die Kölnische Zeitung blieb aus (alle). Ich holte Stadtanzeiger an Zeitungsstelle hier. Löllgen sägte mit Weber Balken für Luftschutzkeller in Bonn zurecht. Sonnenburg kam um ½ 1 zu Tisch. Nach Tisch geruht. Mittags und nachmittags im Gartenhaus gesessen ect. Nachmittags Ankündigung, daß Führer morgen abend im Sportpalast reden wird. Mussolini redet andauernd. Polen angeblich mit Tschechen schon im Kampf. Sonnenburg um 9 Uhr abends zur Bahn gebracht. Vor Tisch im Abendsonnenschein Spaziergang den Rhein entlang und durchs Feld zurück. Morgens Brief Schönberg. Bitte an RG um Verschiebung um 1 Monat.
Mo 26. Sonnentag, warm, bedeckt. Um 8 Uhr nach Bonn. Bequem gearbeitet. Vor Tisch kam Sonnenburg kurz, war ihm heiß. Erst in die Bachstraße. Birnen. Um 12 Uhr heim. Nachmittags um 3 Uhr raus. Hatte verschiedene Urkunden. 500 an D’Asse. 1 M an Pitt Müller, der alles bestätigte. Um 6 Uhr heim. Jonen noch erkältet. Von 820 bis 930 Führerrede. Scharf gegen Benesch, ultimativ. Um 11 zu Bett. Durstig, Bier. Brief an Waldemar zum Geburtstag. Ich hoffe, wir ziehen am Samstag nach Bonn und nächste Woche nach Oberstdorf.
Di 27. Etwas schwül-warmer Sonnentag. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Karte Schönberg. Dr. Z. nicht geladen, auch Verfahren noch nicht beendet. Für ihn Termin bei Landesbauernführer ausgemacht und telefoniert. Nachmittags von 3 bis 6 im Büro verabredet. Um 12 Uhr heim. Vorher Sonnenburg da. 50 M für ihn verschickt. Nachmittags (mittags auf dem Saal am Radio gegessen) geruht. Um 3 Uhr nach Bonn. Brief an RGR Neuss entworfen, mit Schönberg besprochen, Jonen getypt. Mit Schönberg später nochmal durchgegangen und abgeschickt. Nachmittags Paket-Postgut mit Gemüse für Herta mit nach Bonn genommen. Um 6 Uhr mit Schönberg nach Hersel. Unten Abendbrot. Sender oben gehört: Ansprache von Mr. Chamberlain auch mal in Deutsch. Garantie Englands. Führer wird hoffentlich drauf eingehen. Mit Zamp und Fahrrad mit Laterne um 1020 Schönberg nach Köln. Mit dem Rad zurück. Schöne dunkle Nacht.
Mi 28. Denkwürdiger Tag. Alles lief wie saure Milch durcheinander. H. hat sie auf die Beine gebracht. Ergebnis: Statt Mobilmachung heute um 2 Uhr, morgen Hitler, Mussolini, Chamberlain, Daladier alle in München. 430 (zur E... vor Oktoberreise?) Krieg giebts ... nicht. – Um 8 Uhr nach Bonn. Hatte Schlüssel vergessen, Jonen nicht da. Mit Gretchen und Korb voll Kaktusse ins Haus. Birnen mit. Nüsse. Auf Amt gefrühstückt. Sonnenburg gesprochen. Um 12 Uhr heim, mit Wurst und Käse. Schwül heiß. Nach Tisch kurz und fest geschlafen. Dann trotz Hitze die Gartenhausverschalung mit Handwagen zum Gartenhaus gebracht. Schweißüberflossen. Eben fertig, kam Sonnenburg. Kaffee im Garten. Ihn um 7 Uhr zur Bahn begleitet, mit Rad und Zamp zurück. Himmel bezogen: Wetterleuchten. Alle an fremden Sendern gehört. Warum nicht auch gleich an unseren? Dafür Lä(rmage?) im Dorfe.
Do 29. Morgens schon gepackt. Große Mappe voll mit. Um 9 Uhr nach Bonn. Jonen brachte sie nachmittags ins Haus und entleerte sie. Drückend heiß. Sonnenburg kurz vor Büro. Um 12 Uhr heim. Um 4 Uhr nach Bonn. Mit Ende(ntaler?) Auto mit Jonen nach Hersel.
Große Erleichterung. Alle Welt atmet auf. Brief an Müller wegen Uferberg, Frings und an Barthel Faßbender wegen Uferberg. Zwischen 3 und 4 Uhr mit Löllgen Gartenhaus verschalt. Heißer Tag. Gilden (Gulden?) immer noch neu.
Macht-Besprechung: Hitler, Chamberlain und Daladier in München.
Um 8 Uhr Löllgen heim.
Fr 30. Um 8 Uhr nach Bonn. Friseur. Mal in die Bachstraße mit 2 schweren Mappen voll Krimskram, den Franz hinbrachte. Um 12 Uhr heim. Herrlicher Tag, im Garten geruht. Gepackt. Noch mit Löllgen Gartenhaus verschalt. Erst um 4 Uhr nach Bonn. Laterne am Rad mit. Erst um 7 Uhr vom Büro voller Leute los. Müde heim. Erst nach Tisch Kleider gepackt. Schon am Bahnhof Regen. Mit heller Laterne gut heim. Abends Radio. Nachts schlecht geschlafen. Nach der Entspannung kommt die Unruhe bei mir. Wäre ich nur noch Leipzig los!

Sa 1.X.38. Früh auf. Um 8 Uhr nach Bonn. Bestellte Packer kamen nicht. Mit Sonnenburg, allerdings vergeblich, bei Bardenheuer. Um 12 Uhr heim. Vorher in der Bachstraße gelüftet. Nach Tisch kam Löllgen. Flaggenmast umgelegt, durchgebrochen. Gartenhaus ist zu. 2 Mann Auto mit Anhänger. Um 6 ½ fuhren sie erst nach Bonn ab. Holzbalken und Bretter mit für den Luftschutzraum. Sehr müde. Lisbeth Pütz sehr fleißig. Zum Schluß des Ausladens Regen.

So 2.X.38. Flagge heraus. Ruhiger Tag. Fleißig geordnet. Vor Tisch auf Amt, viel Post. Mit Zamp Eintopf, lecker. Nicht geruht. Nachmittags kam Sonnenburg zum Kaffee. Angenehm auf der Veranda. Noch Birnen mit dem Pflücker heruntergeholt. Wir fahren wohl erst am Mittwoch. Unterhaltung mit Sonnenburg, auch Bücher eingestellt. Abendbrot mit 2 Flaschen französischem Burgunder. Sonnenburg ging um 9 Uhr. Um ½ 11 zu Bett.
Mo 3. Zeitig auf. Um 8 Uhr zum Büro. Beigebucht. Um 9 Uhr Assessor begrüßt. Später mit Sonnenburg zu dessen Hotel, Wenzelgasse. Thermosflasche ect. gekauft. Um 1108 Sonnenburg zum Zug gebracht. Karte an Resi. Abends nochmal zum Büro. Brief an Willi. Etwas Geburtstag gefeiert: 59 Jahre alt. Großer Tag: Führer in Eger. Jubel im Sudetenland. Viel am Radio gehört. 2 Mülleimer voll Schutt geschaufelt. Abends müde.
Di 4. Nachts Sturm. Wenig regnerisch. Barometer gewaltig gefallen. Zeitig auf. Vor 8 Uhr zum Büro. Allerlei erledigt. Vor 9 Uhr in die Stadt. Kölnische Zeitung, W.B. und Post umgeleitet ect. Später nochmal Amt, kurz vor Tisch Brief ... Joh. G... Geld geordnet. Gepackt. Stürmisch, z. T. Regen, z. T. Sonne. Gepackt. Verschiedentlich auf Büro. Abends dort verabschiedet.
Mi 5. Zeitig auf. Um 9 ½ holte ein Mann die Koffer ab. Um 9 ½ mit Felleisen und Gretchen zur Bahn. Schöne Wagen, bequeme Plätze. Ab Stuttgart 2 Fensterplätze und meist allein. Von 1 bis 150 bequem im Speisewagen gegessen. Kein Regen, am Rhein stürmisch. In Württemberg z. T. Sonne. Bummelei ab Kempten. Sonst gut. Resi und Meyer holten uns ab. Abends noch ausgepackt. 2 Flaschen Weißes getrunken. Um ½ 10 noch in der Bachstraße, um ½ 10 im Goldenhaus. Manches Neue in Oberstdorf.
Do 6. Leidlich geschlafen. Regenerisch und kühl. Wir müssen den Ofen feuern. Nachmittags Sonne, hell. Spät gefrühstückt. Gemütlich. Resi heizte ein. Ins Dorf, zum Bahnhof, zur Post, durch den Ort. Allerlei Bekanntes wieder-, manches Neue gesehen. Viel gebaut. Mittags ... für Traube, ganz neugebaut bis auf den neuen Saal. Famos. Gut zu Mittag gegessen. Überlegt, das Wochenende in München zu machen. Samstag letzte erweiterte Sonntagskarte für Oktoberfest bei Schmidt. Pension Dreier angesagt. Heim. In der Tanne auf der Veranda bei offenem Fenster gelegen. Noch um 5 Uhr dort. Um 6 Uhr Tasse Kaffee bei Brüggemann. Zum Abendbrot eingekauft. Abends um 8 Uhr daheim. Erst um 11 ¼ ins Bett. Gut geschlafen.
Fr 7. Morgens hell. Schön, +1°C. Lorettokapelle, Nasse. Wasser getrunken. Flasche mitgenommen. Tagebuch geschrieben. Mittags im Speckhaus Müller, sonnige Stube, gut gegessen. Abends im Wilden Männle (früher Sonnenkeller, schöner Neubau) auch ganz gut. Abends zeitig zu Bett, da morgen früh heraus aufs Münchener Wochenende. Abends noch gepackt.
Sa 8. Um 5 Uhr auf. Resi hatte Kaffee gemacht. Ich in aller Eile Butterbrot mit Leberwurst mit. Bei strömendem Regen mit Koffer ab. 605 in Immenstadt. Eilzug voll, wir mußten stehen bis Kempten. 3 Wagen Platz. Regen, Regen bis Buchloe. In München schön. Bei Schmidt herzlich empfangen, wir hatten unser altes Zimmer mit Wohnzimmer. Marianne fuhr zur Großmutter B... Ich mit Helene zur Albrecht-Dürer-Ausstellung. Neue St. Galerie. Großartiger Reichtum! Anstrengende Besichtigung, auch oben auf dem II. Stock. Stark besucht. Um 1 ¼ zur Pension Dreier, Mittagbrot mit Marianne. Nachmittags mit Marianne in selber Ausstellung. Helene holte uns ab. Abends im Hotel Wagner (Sonnenhof) gut zu Abend gegessen. Zum Volkstheater, dort Lilo getroffen, die wir einluden. Queri: Matthis brichts Euter. Lustiges S...spiel. Noch Glas Bier. Gegen 12 müde zu Bett.

So 9. München. Oktoberfest. Strahlende Sonne. Sommer-warm. Gut ausgeschlafen. Spät gefrühstückt. Zusammen ins National-Museum: Ausstellung Schöne Form: Glas, Silber, Keramik, Körbe. Vieles notiert. An der Isar zur Torggelstube, Eintopf, gut. Im Nebenzimmer Tisch belegt für heute abend. Mit Josi zur Wiesn. Herrlich dort. Altmünchener Kassenst. Sch... sehr gut. Nochmal drüber. Glasbläserbude Elch und Hirsch gekauft. Im Bierzelt 1 Maß. Mit der Elektrischen heim. Zu Fuß zur Torggelstube. Frau Oberst und Frl. Marie Gr. pünktlich da. Gemütlich zu Abend bis gegen 11 Uhr. 16,50. Alles besprochen.
Mo 10. München: Herrliches Wetter. Ich schlief auf der Couch im Wohnzimmer. Um 9 Uhr Frühstück. Dann zusammen in die Gedächtnisausstellung Max Slevogt im Graph. Kabinett Funk. Schöne Zeichnungen. Im Hofgarten gesessen. Helene und Marianne in die Stadt. Ich in Deutsche Kunst. Malerei kläglich, Plastik z. T. gut. Bierstüberl, Mittagbrot. Helene und Marianne getroffen. Ich heim, wollte nochmal in die A.-D.-Ausstellung, war aber zu heute. Hitze. Gepackt. Unterhaltung mit Schmidts. Josi dort. Dann mit der Elektrischen zum Bahnhof. D-Zug 526. Bequem. Ab Buchloe im Speisewagen mit Marianne gevespert. In Immenst. umgestiegen. Um 903 in Oberstdorf. Resi holte uns ab. Das Wochenende ca 130,-. Herrliche Mondscheinnacht. . . .
Di 11. Um 7 ½ auf. Zum Brunnen. Tagebuch beigeschrieben. Karte an Herta. Bedeckt. Mild-warm. Zusammen längst der Trettach nach Rubi, dort Mittagbrot. Zurück über Café Speiser, wo man die Küche grün strich. In offener Laube bei stiller Luft trefflicher Kaffee mit Schlupfen. Über Reutte in die Stadt. Besorgungen. Drohte mit Regen. Wir kamen noch gut heim. Dann feste Regen. Abendbrot mit Bier und Apfelsaft daheim. Zeitig zu Bett. Gut geschlafen
Mi 12.  bis 6 Uhr. Wolkig bedeckt. Kein Regen. Gemütlich gefrühstückt. Gegen 11 Uhr durch das Trettachtal über Gruben nach Gerstruben. Ich durch Hölltobel, riesiger Wasserfall nach gestrigem Regen. Die Damen auf Schranz Gasthof, der noch bis zum 26.X. offen ist. Jäger Mayer gesprochen. Helene hat ein Aquarell gemalt. Mangels Sonne auf die Dauer ungemütlich. Bei Rückmarsch Hirsche und Rehwild gesehen. Müde heim, geruht. Umgezogen. Im Mohren festes Abendessen. Zum Kino zu müde. Früh ins Bett.
Do 13. Um 6 Uhr wach, um 7 Uhr auf. Um ½ 8 zum Marienbrunnen. Strahlende Sonne um 8 Uhr. Herrlicher Morgen. In blendender Sonne im Dorf herum. Beim Schuster Maß für neue schwarze Halbschuhe für mich. Helene und Marianne für ein Paar farbige ect. Im Adler-Garten angenehm in der Sonne zu Mittag gegessen. Ich nachher auf der Bank gesessen. Marianne mal heim. Mit Helene zu Braxmeier. Schlanke schöne Tochter da. ... hatten ein sonniges Gärtchen neben der Nebelhornbahn. Heim. Geruht, gebadet, Abendbrot. Dann ins Kino: 4 Gesellen. Ganz unterhaltsam. Schönes neues Kino. Brief an Willi und Gaugericht ab.
Fr 14. Morgens früh hell. Um 7 ½ bedeckt. +10°C. Schwül warm. In kurzer Wichs morgens in den Ort. Schuster Huber. Über Stillach auf Reutte gebummelt. Mittagbrot in Gebirgsaussicht in Kronau. Unterwegs gesessen und gezeichnet. Dort im Café im Freien gesessen. Straßen im Walsertal werden verbreitert. Stets ein Bauen. Nach 5 Uhr heim. Daheim Abendbrot. Ich vorher gelegen, recht müde. Brief an Pinakothek München wegen Photo.
Sa 15. Um 7 Uhr +3°C. Strahlende Sonne, ohne Wolken. Gemächlich gefrühstückt. Ich dann in den Ort, dort geblieben. Post, Schuster ect. Um 12 Uhr kamen Helene und Marianne, wir aßen in der Traube. Um 1310 nach Sonthofen, auf verbotenem Weg ... ... „Burg“. Riesige ... Anlagen. Unterhaltung mit Wache, jetzt keine Besichtigung. Im Ort im Café gesessen und spazieren. Auf Mariannes Anregung zu Fuß nach Altstädten, hübscher Weg, auf der neuen Autostraße nach Oberstdorf. Links ab im dunklen Waldsteig hinab zur Iller, über den Steg hinüber, in Altstädten zum Bahnhof. Abends mit großem Hunger im Wilden Männle gegessen. 1 - 1 ½ Stunde die beiden Grafen Rainer und Alfred bei uns zu Besuch. Gut geschlafen.

So 16.X.38. Spät auf, zum Marienbrunnen. Erst um 9 ½ Frühstück. Herrlicher Sonnentag. Lange daheim, Briefe und Karten. Mittags am Schießstand (Kirmeß) Pl... In den Ort. Im Garten der Traube Mittagbrot. F(uggerhaus?) gelesen im Garten. Kaffee Linz auf sonnigem Balkon. Sonnenuntergang heim. Abendbrot zu Hause. Jodeln am Haus Traube. Der Sohn heiratet morgen. Anschließend ins Kino, Nacht im Mai, Berliner Rummel. Um 11 Uhr zu Bett. Gut geschlafen.
Mo 17. Wolkenloser Himmel. Zur Quelle Wasser geholt. Bei Fischer eingekauft. Wurst und Brot, Äpfel, Trauben, Sardinen, Käse. Gemütlich gefrühstückt. Bei schönster Sonne zum Freibergsee. Um den See herum, beim Aufstieg Helene anfangs etwas beschwerlich. Später besser. Vom See auf gutem Pfad zur Hochleite. Neue Alpengaststätte Hochleite. All...tert. Herrliche Sonne. Mittagbrot, gelegen und gezeichnet. Nachmittags über Schwand, Kaffee, Bier, heim. 1 Stunde ins Bett gelegt. Nach Tisch kam Graf Alphons G. mit Frau uns besuchen, luden zu Autofahrt für morgen nach Sonthofen ein. Um 9 ½ noch zur Sonne, dort Hochzeit, Jodelei, Schuhplatteln, Bier.
Di 18. Gut und lang geschlafen. Erst um 8 ¼ zur Kapelle Wasser holen. Bequem gefrühstückt. Um 11 Uhr mit Graf Alfons Mirbach Geldern und Frau geb. Gräfin Hoyas in dessen WW Auto nach Sonthofen zur Besichtigung der Hirschgeweihausstellung. Abschuß 1938. Prachtvolle Stücke von Gerstruben, Balderschwang und Dr. Schwenk in Obermaiselstein. Zurück. Zusammen in der Sonne zu Mittag gegessen. Viel von Familie erzählt. Verabschiedet, lange am Kirchhof in der Sonne gesessen. Warm. Abendbrot daheim. Müde vom Nichtstun und Witterungsumschwung, der bevorsteht.
Mi 19. Gut und lang geschlafen. Leichter Regen. Nach dem Frühstück im Regen aus. 931 nach Fischen gefahren. Unterwegs Regen, dann nicht mehr. Burg Schöllang, hinunter nach Reichenbach in den Hirschen. Dort Mittagbrot. Über Rubi heim. Zum Café Str..., dann heim. Ofen an. Katalog von München. Versteigerung Weinberger. Alles köstliche Handzeichnungen. Heizung abends auch an. Sehr gemütlich. Während wir im Café saßen und abends feste Regengüsse.
Do 20. Morgens 5°C. Kühl, feucht, Wolken, hier und da blauer Himmel. Bummeltag, daheim geblieben. Zu 3 in den Ort. Helene ließ sich ondulieren, wir speisten zusammen im Adler, gut gekocht, sonst einfach. Lesezimmer Weber Haus. – Dann am Friedhof Mair in der Sonne gesessen. Nachmittags auf den Kühberg, angenehm Kaffee. Abends eingekauft und daheim gefuttert.
Fr 21. Morgens 0°C. Wunderbarer Sonnentag. Um 9 ¼ nach Frühstück mit Graf und demselben über Burgstall Christ... zu Spielmannsau, gefrühstückt. Helene blieb zum Malen. Mit Marianne ins Traufbachtal, steinig, kalt. In der Sonne aber kurz gesessen. Zu 3 in der Spielmannsau getroffen. Mittagbrot mit Suppe ect. Draußen in der Sonne, dort ... gesessen. Um 3 Uhr heim: Heyl v. Hermsheim? Andere Talseite ab, dann über Alm nach Kühberg. Dort Kaffee. Ich mit dem Rucksack heim, Helene und Marianne trafen Marie Pönsgen im Dorf. ... Bad. Abends aus essen im Löwen. Paket ... Bonn. Brief mit 50,- an Eugen.
Sa 22. Herrliche Sonne. -3°C. Meist bereift. Die Blätter der Kastanien fallen. Zu Loretto, Wasser holen. Nach dem Frühstück in den Ort. Post: Wertbrief an Eugen noch nicht weg. Eingekauft. Marianne ließ sich die Haare behandeln. Heim. Zur Sonne zu Mittag. Ziemlich besetzt. Graf mit Frau und Frl. v. Rauch, die Sekretärin bei v. Hausenstein in Tutzing ist, mit uns gegessen. Lebhafte Unterhaltung, auch auf dem Heimweg mit dem famosen Frl. v. R. Geruht. Sonne und Gebimmel. Café St..., heim, Abendbrot. Um 8 ¼ ins Kino: Mordsache Holm, spannend. Marianne Pönsgen morgens besucht. Etwas unruhig geschlafen.

So 23.X.38. -4°C. Erst helle Sonne, dann ab ½ 7 Nebel. Zeitig gefrühstückt. Um 910 nach Mittelberg im Walsertal. Ab Kornau bereits Sonne. Von Mittelberg über sonnigen Hang über Alpe nach Baad und zurück. Dort im Sporthotel Baad gut und preiswert Mittagbrot. Am Kegelberg in der Sonne gesessen. Da auf Bank bei E... Skizzen. Müde. In Mittelberg Neue Krone, Kaffee, Bier. Zurück. Ab Riezlern Nebel. In Oberstdorf keine Sonne den ganzen Tag. Wir herrlich durchsonnt. Von 8 ½ bis gegen 12 Uhr mit Graf und Frau Glas Wein ect., lustig unterhalten.
Mo 24. -4°C. Nebel, Sonne. Wasser am Brunnen um 9 Uhr geholt. Wollen Paket mit unreiner Wäsche heim senden. Graf und Gräfin verabschiedeten sich nach 10 und fuhren Kempten - Roggendorf heim. Wir 3 Pakete gepackt, als Postgut ab. Mittags sehr gut im Wilden Männle gegessen. 2 Stunden in der Sonne am Friedhof gesessen. Kaffee bei Brüggemann. Eingekauft. Morgens im Illerhaus. Dirndlkleid ect. gekauft. Abends „Stör“schnitten Anni? Nachmittags M... für ...
Di 25. -3,5°C. Sonne. Nach dem Frühstück auf Moorbad, dort in der Holzhalle in der Sonne kurz gesessen. Helene malte ein Aquarell, ich einige Zeichnungen. Marianne sonnte. Nach 1 Uhr über die Brücke nach Gruben und Kühberg. Draußen in der Sonne gesessen. Suppe, Kaffee mit Kuchen, Schlagsahne. Bis ½ 5. Dann in den Ort. Marianne Poensgen getroffen, drehte die gleiche Platte: Sie ... sie morgen. Heim. Eugens Kamerad Dr. Ernst Mittnacht, im Allgäuer Haus. Machte Besuch. Verabredung auf Donnerstag Abend in der Traube.
Mi 26. Lang geschlafen. Trüb, doch etwas Sonne. Erst um 9 Uhr Frühstück. Bedeckt. Proviant gepackt. Über Kühberg zum Oytal. Am Oytalhaus (geschlossen) gesessen und Brotzeit gemacht. Waren am Rammen im trockenen Bachbett. Hernach Oytal weiter bis kurz vor Stuibenfall, dort 2 Leute aus Obermaiselstein getroffen, die im Einspänner fuhren und Enzianwurzeln von der Käseralp herabbrachten. Unterhalten über Branntwein-Brennerei. Es fing zu regnen an. Nochmal kurze Rast am Oytalhaus. In Kühberg kalt und ungemütlich. Heim. Im Wilden Männle zu Abend gegessen. Marianne (meutert?). ... Keine Sonne.
Do 27. Regen. Erster richtiger Regentag. Nach dem Frühstück in den Ort. Ließ mir die Haare schneiden. Wir gingen nachher zum Mohren zu Mittags... dort. Fisch geb. Etwas leer im Saal. Nach Tisch eine Zeitlang auf dem Bett geschlafen. Brief von Gerd Reitmeister, der sich zum Besuch ansagt. Kommt Eugen, so ist es unbequem. Nicht zum Kaffee aus. Regen, Regen. Schrieb Exposé über meine Aufzeichnungen Reichsbank an Schönberg. Helene und Marianne machten Besorgungen. Wir trafen uns mit Mittnacht um 7 Uhr in der Traube. Etwas reichliches Abendbrot. Hitze dort. Karte an Eugen und an Mädchen daheim in Bonn, daß wir Samstag oder Sonntag heimfahren. Brachte zur Bahn, diese blieben noch. Ich zu Männle, 1 Weißes. Rückkehr des „Justizrats“. Mir im Augenblick ungelegen. 10 Jahre!
Fr 28. Trüb, Regen, Nebel, +8°C, später kälter, +3°. Gemütlich gefrühstückt. Helene und Marianne in den Ort. Ich ... Frachtsack gepackt, Meyer abgeholt. ... ... Ort. Im Männle Mittagbrot mit 2 Weizen. In den Ort. Post: Depesche von Eugen. Päckchen hatten Flaschen einge... Nahrungsmittel. Heim, fertig gepackt. Karte an Mädchen: Wollen morgen früh reisen. Nach dem Abendbrot mit Resi ins Kino: Diskretion Ehrensache. Maria Poensgen saß vor uns, ungepflegter Krauskopf. War so gnädig: Helene sollte ihr mal schreiben. Gut geschlafen. Um 4 Uhr wach. Schlackerschnee die ganze Nacht.
Sa 29. Um 6 Uhr auf. Die Berge beschneit, in Wolken. Keine Niederschläge. Gefrühstückt. Helene gar nicht gut, hatte Schwindelanfälle. Langsam zur Bahn. Roten Sack aufgegeben. 2,80. Bequeme Fensterplätze. Unterwegs war der Zug sehr besetzt. Samstag Soldaten entl. in Urlaub. Nach Stuttgart ger. Essen im Speisewagen, recht gut. Dann viel gesessen. Etwas verspätet angekommen. Eugen, auch eben angekommen, war am Bahnhof. Den ganzen Tag überhaupt nicht hell geworden. Gleichmäßig von den Alpen bis Bonn, dicht bedeckt, diesig, kalter Nebel. Eugen nur Samstag, Sonntag weg. Kein Urlaub. Zum Teil ausgepackt.

So 30.X.38. Herrlich in unseren schönen Betten bis 8 Uhr geschlafen. Bedeckt und diesig. Ausgepackt und geordnet. Eugen müde aber glücklich hier mal 1 Tag in Ruhe zu sein. Morgens auf Büro, schon mal fleißig gearbeitet. Nach Tisch geruht. Das Durstgefühl verliert sich hier in der feuchten Luft. Aufgeräumt. Den Sack ausgepackt. Lisb. zweimal Hersel. Gretchen zur Hochzeit der Schwester nachmittags heim. Gemütliches Abendbrot. Um 940 fuhr Eugen nach Kassel. Ich gab ihm Zigarren mit.
Mo 31.X.38. Morgens hell, kühl, sonnig, später bedeckt und windig. Morgens schon vor 8 im Büro. Dann Besprechung mit Jonen und Assessor. Mit 3 Wägelchen fuhren die Akten P.R. zur Bachstraße. Nachmittags noch den Rollschrank dorthin. Mit Frl. Engel viel Akten meist ausgesondert. Drucksachen P.R. verl in B(ügelkufen?) in Wandschrank, auch alte Rechnungen und Personalakten dorthin. Mud und Staub und Dreck beim Auspacken. Helene nimmt das Radio nach oben.

Di 1.XI.38. Nach dem Frühstück mit Zamp bei Sonne nach Endenich spaziert. Zurück zur Maxstraße. Messer und 2 Scheren zum Schleifer gebracht. Ins Büro. Ich blieb dort. Assessor abgerechnet. Verabschiedet. Frl. Engel arbeitete erstmals in der Bachstraße.
Mi 2. Gut geschlafen. Spät auf. +10°C. Mit Gretchen vor dem Frühstück Büroschrank geputzt ect. Nach dem Kaffee mit Helene auf den Nordfriedhof gegangen. Mit der Bahn zurück. Regen.
Do 3. Zeitig auf. Um 8 ½ zum Büro. Friseur dort. Bart geschnitten. Im Büro wenig zu tun. Besprechung Jonen und Peter über Gehalt und Zinszahlung. Vor Tisch mal daheim. Frl. Engel arbeitet jetzt in der Bachstraße. Nochmal zum Büro, aufgeräumt. 26 kg 2,80 Fracht von Oberstdorf. Auch Paket von Resi mit Dirndlkleid für Marianne. Helene mit Marianne morgens zu v. Claer in Beueler Krankenhaus. Marianne nachmittags bei Thea Neumann ... Mit Helene und Frl. Engel Thee. Zum Büro. Abends Photo F(rauenraub?)  herausgesucht.
Fr 4. Regnerisch, warm. Morgens Büro. Dto. nachmittags. Zu tun. Nachmittags kam kurz vor Tisch Gerd mit Verspätung von Neuss. Gottfried Klein da, böse ob Steuer u.s.w., auch wegen K(irmes?). Mit Frl. Engel zum Landratsamt. Mit Jonen nach Alfter zur Versteigerung in der Kaiserhalle. Abends um 8 Uhr wieder daheim. Kam aus Kino. Abendbrot und dann gemütlich zusammen. Auf dem Marsch vom Bahnhof Alfter zur Kaiserhalle ordentlich naß.
Sa 5. +15°C. Widerlich warm. Naß. Mit Zamp in die Stadt. Sachen von Rohrmüller geholt. Photo F(rauenraub?) mit Brief an B(uchern?). Büro und Bachstraße, beigebucht. Franz grippekrank zu Hause. Nach Tisch 1 Stunde geruht. Dann Schönberg und Schwester an der Bahn getroffen, nach Godesberg, Redoute. Vorher Tasse Kaffee. Dort ... ... erst Vereins..., erst später Vortrag (Vertrag?) Schönberg, dann Bier im Parkhotel. Erst um ½ 9 zum Essen nach Hause. Eugen kam erst um 11 Uhr. Um 12 Uhr Schönberg und Schwester heim. Auch Leipzig besprochen.

So 6.XI.38. Gut und kurz geschlafen . . . Um 10 Uhr Frühstück. Fahrkarte nach Andernach für Marianne und Eugen geholt. Begegnete mir und fuhr um 1105. Bei Golling freundlich empfangen, dessen Frau in München. Dort zu Mittag geblieben, kam nachmittags zurück (Eugen). Ich hatte nach Tisch geschlafen. Mit Helene und Gerd, der langen Knaatschbrief von Willy bekommen, zum Königshof. Kaffee. Dann um 5 ¼ zu Streng, Weinmost. Abendessen zusammen. Nach dem Abendessen die 3 Kinder zum Tanz zur Lese. Ich mit Helene daheim. Angenehmer Tag.
Mo 7. Geh. Sa. Rat Bardenheuer +. Hausfrage akut. – Morgens zum Amt. Zu tun. Nachmittags geruht. Erst nach dem Kaffee zum Amt. Dann sehr zu tun. Etwas spät. J(ackenkauf?) Rigel mit Helene. Marianne, Eugen und Gerd in Höttchen Abendbrot. Ich sehr müde. Um 10 ½ zu Bett. Karte von Joh. und dessen Hausfräulein.
Di 8. Trocken, bedeckt, warm. Morgens zum Amt. Friseur. Mäßig zu tun. Erst von 12 bis 12 ¾ Akten. Nachmittags ½ Stunde geruht. Dann zum Büro. 3 ¼ abgeholt. 1 Stunde zu früh in Ückesdorf. Mit Jonen am Bach spaziert. Prachtvolle Herbstlandschaft dort. Die Versteigerung ging flott, dann scheußlicher Nachhandel. Mit Auto um ½ 8 heim. Marianne und Eugen im Konzert. Mit Gerd Reitmeister abends zusammen. Fährt morgen heim.
Mi 9. Dunkel, trocken. Begräbnis Geh. Rat Bardenheuer. Schwarzer Anzug. Im schwarzen Anzug zum Büro. Teilung Sch... vertagt. Zum Bardenheuer Haus. Toten noch mal gesehen. Mit Verw. Dir. Henseler, die anderen auch, bis Nordfriedhof und zurück marschiert. Um 12 Uhr heim. Geruht. Nachmittags allein daheim. Marianne und Eugen nach Linz zu Buslay, Helene zum Kaffeeklatsch bei Frings. Gerd ist morgens heimgefahren. Allein Kaffee getrunken. Um 6 Uhr ins UT Kino. Um 8 Uhr alle zusammen zu Tisch. 10 ½ zu Bett.
Do 10. +10°C. Heller. Leicht bedeckt. Deutscher Judenprogrom, da von Rath in Paris, von Juden angeschossen, gestorben ist. Mittags sah ich von der Brücke: Synagoge ziemlich ausgebrannt. 2 Häuser weiter brannten. Feuerwehr. Judengeschäfte zertrümmert u.s.w. Abends von Goebbels abgeblasen. Hermann vernichtet. In der Josefstraße saß (sah?) ich unten SS, „alte Kotten“, alles eingeschlagen . . . furchtbar.
Morgens auf dem Amt, nachmittags dto. Von B’heuer regt sich noch nichts. Langsam zum Kauf entschlossen. Was andere können, kann ich auch. – Eugen mit Damen nachmittags im P(att?), abends in der Kaiserhalle mit Hauth.
Fr 11. Schöner Tag, diesig, Sonne. Laub fällt stark. Mit Zamp über Nußallee, Zerstörung im Geschäft Hermann besehen. Zum Amt, mäßig zu tun. Nach Tisch kurz geruht. Um ½ 3 kam Frau Boskamp, ausführliche Besprechung. Gehen wohl besser auseinander. Mit Helene Thee, von RA Schönberg empfohlen. Zum Büro. Um ½ 7 heim. Gebadet. Mit Helene Abendbrot, dann Theater, besetzt. Frau Warrens Gewerbe, dargestellt von Körner mit I. Leuten aus Berlin. Allerlei gesprochen. Mit Feldmann und Walter abends im Adler Bier. Um Mitternacht heim.
Sa 12. +12°C. Morgens im Büro, zu tun, stramm. Beigebucht, Kasse stimmte. Vor Tisch bei schöner Sonne allein nach Rheindorf marschiert. Friedhof. Pastor Estermann, RA P... mit Schwester. Nachmittags auch mit Wagen heim. Tasse Kaffee und dann ins Bett. Fest geschlafen, da müde. Um 640 wach. Helene kam mit Eugen und Marianne von Mundorf zurück. Ging in Theater. Umgezogen, mit der Elektrischen zur Lese. Um 11 ... Jahresversammlung und Essen. Sehr angenehm mit Feldmanns, Heimers ... Gegen 12 Uhr heim. Helene kam etwas später.

So 13.XI.38. Blendende Sonne. +10°C. Spät auf. Schöner Tag, warm. Morgens mit Helene in die Stadt. Gemälde Galerie Bonn neu geordnet. Des Spießers Frau da. Alt Bonn raus. Bilder aus der Sammlung Wesendonk ect. Wenig Gutes. Zum Arndthaus. Garten ohne Gitter, alte blühende Rosen ect. Haus besichtigt. Allerliebst Parterre und I. Stock. Sehr gut: Arndt-Museum. Eintopf. Nach Tisch geruht. Kaffee daheim. Spazieren gegangen. Mökchen Most bei Streng. Abends gemütlich zusammen.
Mo 14. +13°C, sommerlich warm. Alles ist schlapp und hat Kopfschmerzen. Morgens im Amt, dto nachmittags. Mittags kurz geruht. Nachmittags Waldkauf bei Nöller II. Kauf scheiterte an mangelnden Erbscheinen. Erst spät heim. Den ganzen Tag nicht ausgegangen. Marianne und Eugen holten sich Fahrkarten. Fahren morgen nach Berlin zu Herta. Noch eine Karte an Schönberg mit N’s Adresse.
Di 15. Um ½ 7 auf. Wir tranken zu 4 früh Kaffee. Begleitete Marianne und Eugen zum Zug. Sie fuhren um ½ 8 mit der Uferbahn nach Köln. Um 1702 sind sie am Potsdamer Bahnhof in Berlin. Karte von Herta: Waldemar ist vielleicht auch zu Hause. Nach Tisch Frau Boskamp im Büro. Die Ehe geht dem Zerfall entgegen. Schönberg rief an: Urteil fehlt. Ihm mit Express um 1108 schon geschickt. Nachmittags wegen Frau B. angerufen. An Frau Gur(adze?) nach Wiesbaden telegraphiert: morgen ab 18 Uhr willkommen. Nachmittags stramm im Büro zu tun. Trübe und feuchte Luft, sehr warm. Wir wollen morgen nach Krefeld zur Ausstellung.
Mi 16. Buß- und Bettag. Zeitig auf. Mit Helene um 8 Uhr mit dem Eilzug nach Köln, umgestiegen. Dort noch den Eilzug nach Krefeld erreicht. Der Kölner Bahnhof war trauergeschmückt: Die Leiche von Rath wird überführt. Um 10 Uhr am Museum: Geschlossen. Nach Verhandlung mit dem Hausdiener wurden wir eingelassen. Mit Muße und Ruhe die schöne Ausstellung deutscher Landschaften, von Holländern gemalt, besehen. Herrliche Handzeichnungen, Savery, Dor... ect. Ermüdet. Ausstellung und Dres..., K... gesehen und ihn begrüßt. Müde zum Kaiserhof, um 1 Uhr zu Tisch, gut gegessen. Café. Um 346 nach Beuel bis 1703. Zu Fuß heim. Frau Gur(adze?), zum Abendessen und Logieren. Besprachen Bruder Herrn (Hermann?) Rolfes in Kapstadt ect. Um 11 ½ zu Bett. Nebliger dunkler Tag.
Do 17. Zeitig auf. +8°C, trocken. Hoffentlich heute eine gute Entscheidung in Leipzig. Eugen wird heute 26 Jahre alt. Frau Gur(adze?) fuhr gegen 9 nach Wiesbaden ab. Früh zum Amt, gearbeitet. Mittags kurz geruht. Wurde um 2 Uhr wach. Um 3 Uhr kam eine Depesche: Statt 3 M 5 M sonst geblieben. Von Schönberg um 14 Uhr in Leipzig aufgegeben. Also endlich aus dem schweren Druck heraus. Helene noch daheim, froh. Ging zum Damenkaffee. Ich zum Amt. Um 6 Uhr im Kino ernster Film: Vertrauensbruch. Karte an Herta und Waldemar, an Sondag, Brief an Wilh. Storp, Münster. Abends Flasche Rotwein.
Fr 18. Morgens früh auf. Bestrahlt. Gesch. Karte an Sonnenburg. Helene gebadet. Früh fertig und doch den Friseur vergessen. Auf dem Amt stramm zu tun. Anruf Schönberg: Harter Kampf am RG. Windhausen Gen.ST.An. Köln hatte scharf gemacht, wollte mich a la Zschirnt aus dem Amt heben. Senat dagegen, der schließlich auch in meiner Steuersache „Beihilfe zur Steuerhinterziehung BS“ ... und dafür +2 Mille! Es saßen RG. Pr., später Vertreter, 2 Landger.Präs. und 2 Notare bis ½ 2. Wir besuchen am Sonntagnachmittag Schönbergs. Nachmittags geruht. Auf dem Amt feste zu tun. Abends gemütlich zusammen. Brief an Eugen. Helene hatte Tante Julie in Godesberg besucht. Unerfreulich: Frl. will heiraten. In Bonn sei Kinderlähmung.
Sa 19. Zeitig auf. Vor dem Frühstück mit Zamp los. Rotes Vorlicht. Gegen 10 Uhr eisiger Regen, dunkel. Abscheulich. Nachmittags trocken. Geruht. Geräumt nachmittags. Um 4 ½ kam J. Bretz, hatte Traumbild mit. Zahlte auf 300 a cto noch 100 nach. Kaffee, dann um 6 ½ auf den Zug. Wir ins Kino: Kautschuk. Das Haus leer. Zamp mit Gretchen nach Thomasberg. Spät in der Krone Abendtisch. Briefe in der Küche verbrannt (Briefe von Walter Cohen?). Wurde spät. Erst um 12 Uhr zu Bett. Ganz allein im Hause, lange nicht gewesen.

So 20.XI.38. Ziemlich früh auf. Mit Zamp etwas spazieren. Geräumt. Kleines Schubfach im alten Schrank ausgekramt. Allerlei Briefschaften. Erst spät dann angesagte H... Wir waren vollkommen allein im Hause. Mit Helene bei gutem Wetter zur Lese zum Mittagtisch. Feldmanns, Gerhards, Boskamp und viele Bekannte dort. Zu Fuß heim. Dann um ½ 3 mit dem Schnellzug nach Köln, zu Fuß zu Schönberg. Onkel Albert getroffen. Kaffee. Besprachen Schriftstück. Abendbrot. Doktorwein. Abends noch ein Glas Bier an der Rheinuferbahn. Regen. Um 12 im Bett.
Mo 21. Dunkel, +9°C. Trüb, häßliches Wetter den ganzen Tag über. Morgens bis 12 ½ im Büro. Nachmittags geruht. Nach dem Thee ins Büro. Briefentwurf für OB an Schönberg. Abends um 6 Uhr heim. Liesel Schneiders, matronenhaft, zum Abendbrot. Angenehme Unterhaltung. 10 ½ zu Bett.
Di 22. Etwas verspätet auf. Ohne Frühstück um 8 ¾ zum Büro. Friseur. Zum Frühstück heim, dann mit Frl. Engel Kataloge in der Bibliothek verstaut. Schrank fast geräumt. Karte Buslay. Freitag fertig. Anruf Mühlengasse, Auto holt.
Regen, Wind, wüst. Nach Tisch geruht. Mit Helene und Frl. Engel Thee. Um 4 Uhr zum Büro. Schönberg sandte Bericht. Warte noch Entwurf Brief OB ab.
Abends IV. Bestrahlung beiderseits zu 9 Minuten. Radio gehört. Netter Brief von Wilh. Storp aus Münster in Westfalen. Kurzer Brief von Willy.
Mi 23. Morgens feucht, heftiger Regen. Auf dem Amt stramm zu tun. Um 12 Uhr heim. Früh Mittagbrot. Um 120 mit Helene und 2 Blumentöpfen im Auto zum Friedhof. Grab in Ordnung. 1416 nach Hersel. Dort Leisten ausgesucht. Pakete gemacht. Um 4 Uhr heim. War währenddem fast fein. Heller Himmel. Dann wieder Regen. Kaffee. Dann nicht mehr aus.
Do 24. Meist hell und freundlich, auch Regen. Der Bronzekopf steht jetzt 2 Tage auf der Veranda im Regen. Schrank im Zimmer abgeschlagen. Zeitig auf. Nach dem Frühstück Spaziergang mit Zamp. Briefe mit Frl. Engel. Zum Büro. Nachmittags erst nach dem Kaffee heim. Um 6 ½ zur Lese: Mentrop, Sieburg, Molitor, Rauscher, Braun, Schmitz, Assessor Vetter, Michel dort. Kn... über AG mit 50 · 50 M... Aussprache nett. Um 9 Uhr heim.
Fr 25. Zeitig auf. Früh spazieren mit Zamp. Um 8 ¼ zum Büro. Friseur. Zum Frühstück heim. Im Büro gearbeitet. Um 12 Uhr heim. Stürmisch, auch Regen. Willy sagt sich zu Samstagabend an. Gute Nachrichten von Berlin. Geschr, sollen Freitag, den 2., kommen, will dann nach Köln, Oberb. sprechen ect. Auto holte alten holl. Schrank ab und brachte abends um 7 ¼ neuen Mappenschrank. Buslay Sohn kam mit. Aufgestellt. Sehr schön und deftig gearbeitet. Müde zu Bett. Zimmer eingeräumt.
Sa 26. Weiche Luft. +13°C. Im Büro zu tun. Auch mit Frl. Engel gearbeitet. Stürmisch. Auf dem Amt zu tun. Um 12 Uhr heim. Nicht dazu gekommen, in die Stadt zu gehen. Nach Tisch kam Löllgen. Lampen bei Pitt Müller bestellt. Zug Pendel für Wohnzimmer. Geräumt. Dto nach dem Kaffee. Um 6 Uhr ins Kino. Um 8 Uhr Abendbrot. Gegen 9 Uhr kam Willi von Aachen. Um ½ 11 zu Bett.

So 27.XI.38. Trocken. Um 8 Uhr auf. Bis gegen 9 bestrahlt ect. Gemütlich mit Willy gefrühstückt. Holte Briefe Paula und Gerd. Um 11 Uhr mit der Elektrischen nach K(önigs? Krings?), M(esse?). Um ½ 1 heraus, Rhein und Hofgarten heim. Nach Tisch geruht. Kaffee daheim. Etwas mit Zamp spazieren. Dann abends zur Lese. Gemütliches Abendbrot dort mit Flasche Chi... Um ½ 11 zu Bett. Auch wieder im Zimmer aufgeräumt, diesmal den Rauchtisch.
Mo 28. +6°C. Trocken, kühler. Zeitig zum Büro. Zu tun. Willi kam später. Mit ihm Erbvertrag ect. besprochen. Brief an RA Li... in Sachen Hey... ab. Nach Tisch geruht. Tasse Kaffee mit Helene und Willi. Frl. Engel. Zum Büro gerufen, zu tun. Um 526 nach Merten, Versteigerung, originelle Erbauseinandersetzung und Besprechung. Erst um 917 auf den Zug. (Vergnügliche Wirtschaft Strauff Merten.) Gegen 10 Uhr daheim Abendbrot. Um ½ 10 zu Bett. Helene hat starken Schnupfen. Will morgen Willi nach Köln begleiten. Lisbeth Pütz bei Ärztin, Nierenbeckenentzündung, unangenehm, 8 Tage zu Bett.
Di 29. Früh auf. Mit Willi und Helene um 7 ¼ Frühstück. Um 7 ¾ zur Bahn. Helene fuhr mit nach Köln. Ich mit Zamp zum Büro. Feste gearbeitet. Friseur. Um 910 zur Bachstraße, Steuersache noch bearbeitet. Zum Amt zurück. Zu tun. Mittags nur kurz geruht. Löllgen hatte neue Zugpendellampe von Pitt Müller aufgehängt. Abends gutes helles Licht, im Zimmer, Bibliothek und zum Lesen im Sessel. Um 3 Uhr zum Büro. Feste gearbeitet bis 720 Uhr. Viele Akten. Abendbrot mit Helene, die in der Mühlengasse stark enttäuscht war. Im Laden: „Jüdischer Betrieb.“ Nach Tisch mit Zamp ¾ Stunde spazieren.
Mi 30. Hell. Früh auf. Mit Zamp um ½ 8 spazieren. Frühstück. Kurz mit Frl. Engel. Zum Büro. Gearbeitet. Vor Tisch dort Frl. Engel diktiert. Abschriften. Mittags kurz geruht. Von ½ 3 bis 4 Uhr mit Frl. Engel im Zimmer oben geräumt und registriert. Kaffee mit Helene. Dann weitergearbeitet bis 5 ½ Uhr. Kam Kutter, saß bei mir. Um 7 ½ Abendbrot, Flasche Wein. Gemütlich geraucht und unterhalten. Ihn vor 9 Uhr an die Bahn gebracht. Akten auf Büro geholt. Es hatte inzwischen etwas geregnet. Viele alte Briefe ausgekramt. Helene desgleichen. Abends spät mit Helene Silber und Sch... in Neuen Schrank eingeräumt.

Do 1.XII.38. Zeitig auf. Nach dem Frühstück mit Zamp durch die Alleen zum Büro. Zu tun. Toll viele Juden(sorgen? -fragen?) Mittags geruht. 1 Stunde mit Frl. Engel gearbeitet. Thee, Helene nach Honnef. Gegen 4 Uhr zum Büro. Um 426 mit Jonen nach Merten, wurden abgeholt nach Rösberg. Versteigerung und Teilung Sistig. Um 820 ab Waldorf. Um 9 Uhr daheim. Helene war zurück. Ladenkonto verglichen. Für morgen (präpariert?).
Fr 2. Zeitig auf. Nach dem Frühstück zum Büro. Gearbeitet bis 10 Uhr, auch mit Frl. Engel. Mit dem Schnellzug zum Ubierring. 1,40. Gaugericht senden Einsicht. Mit der Elektrischen in die Stadt. Fahrkarte. Richarz-Wallraff-Museum, besah mir Zeichnungen Runge. Über die Hohe Straße gebummelt. Im Kaufhof einiges gekauft. Dann zu D... mit Obb. Mittagbrot. Alles besprochen und notiert. Gegen 3 Uhr mit dem Auto zu Schönberg, der nicht gut. Blasen... Schmerzen. Seine Schwester war nicht da. Nach 4 Uhr zu Fuß den Rhein entlang. Am Bahnhof gesessen und geschrieben. Um 1755 die Kinder abgeholt. Wir bekamen dann einen Eilzug nach Bonn. Dort großer Empfang. Um ½ 11 zu Bett. Urselchen konnte nicht einschlafen.
Sa 3. Früh auf. Schon vor 8 Uhr ohne Frühstück an der Weststraße und Endenicher Straße gesammelt. Erstes Mal. Tag der Solidarität. Im Büro feste gearbeitet. Zu tun. Erst gegen 1 Uhr heim. Klein Ursel nett mit bei Tisch, dann fest geschlafen. Ich um 2 Uhr im Regen und Wind zur Endenicher Straße. Nur Radler und Autos. Schlechtes Geschäft. ... Bald heim. Ursel übte sich, fünfer in Büchse zu werfen. Um 8 Uhr nach Tisch noch Orts... gebracht. 5,22 RM. Abends gemütlich mit Frau und Töchtern zusammen. Herta schrieb mir auf der Maschine Briefe fertig für Baron und für Bretz.

So 4.XII.38. Helle, feuchtkalte Luft. Diesig, +6°C. Zeitig auf. 1 Stunde Pflege mit Bestrahlung. Helene dto. Die Kleine allerliebst. Zum Büro. Um 11 Uhr mit Marianne ins Metropol: Congo(villen?), Treffliche Bilder von Johann Film Expedition in Innerafrika. Wundervolle Aufnahmen. Mittags Huhn mit Reis. Danach fest geschlafen. Gestern wieder Herrenessen in der Lese versäumt. Geräumt ect. und mit Ursula gespielt. Abends nach Tisch mit Helene noch etwas spazieren. Viel Post weggebracht.
Mo 5. Regnerisch. Morgens Prof. Hummelsheim angerufen. Um 12 Uhr mit der Elektrischen dorthin. In jedem Auge: Hagelkorn, muß ausgekratzt werden. Das linke gleich gemacht. Kokain Einspr., trotzdem schmerzhaft. Ein bischen flau, etwas gelegen. Mit der Elektrischen heim. Nach Tisch gelegt, fest geschlafen. Kaffee mit Marianne und Frl. Engel. Im Büro feste zu tun bis 6 ½. Abends gemütlich zu Hause. Herseler Bier getrunken. Am Mittwoch mittag kommt das II. Auge dran.
Di 6. Schöner, sonniger, milder Tag. Zeitig auf. Um 8 ¼ zum Büro. Zurück. Zu Hause. Mit Ursula in Baumschule spazieren. Sonne kam. Wieder ins Büro. Um 12 Uhr im Hofgarten Herta und Ursula getroffen. Marianne ging mit ihr und wir mit Zamp heim. Nach Tisch kurz fest geschlafen. Professor Schwarz-Bost...tsch mit Frau aus Godesberg zum Kaffee. Sehr lebhaft unterhalten. Blick in Bücherei. Eine Mappe Blätter gezeigt. Um 5 Uhr zur Bahn gebracht. Zum Büro. Ruhig heute, ... Rechnungen vorbereitet und mitgenommen für Frl. Engel für morgen. Abends müde.
Mi 7. Schöner heller Tag. Morgens vor dem Büro mit Ursula im Wäldchen. Leider ein wenig Regen. Im Büro zu tun. Wenig Publikum, daher an Rechnungen gut gearbeitet, die Frl. Engel ausschnitt. Vor Tisch mit Helene bei Nöller Waldstück. Helene zum Zahnarzt. Ich zu Hummelsheim, der jetzt am rechten Auge das Hagelkorn entfernte. Mit Helene durch den Hofgarten heim. Frl. Engel kam nachmittags nicht. Ich schlief fest bis ½ 4. Nach dem Kaffee mit Ursula im Wäldchen. Durch die Malteserstraße zurück, sie mit Stock von Opa. Besuch Frau Frings, Schneiders, Tochter ect. Zu 2 + 2 ins Kino. Ich mit Marianne im Stern: Kreuzersonate. Petersen prachtvoll. Getroffen. Bier in der Krone.
Do 8. Naßkalt, Regen: Es blühen Rosen noch üppig und schon Forsythien! – Zum Büro erst spät. Karte von Oberb. Mittags geruht. Um ½ 4 zum Büro gerufen, zu tun bis gegen 6 ¼. Müde heim. Sch... Ursel begrüßt lebhaft den Opa. Radio gehört. Um 10 ¼ zu Bett.
Fr 9. Nachts und morgens Regen, mittags Sonne. Früh auf. Mit Helene gefrühstückt. Um 8 Uhr zum Büro. Bei Kaltscheuer. Friseur. Im Büro mäßig zu tun. Rechnungen. Um 11 ¾ heim. Leider Herta mit Ursula in der Stadt. Ursula müde heim, stets zu Bett. Kurz geruht. Dann mit Ursel spazieren zur Endenicher Straße. Lustig die Kleine. Mit Helene und Frl. Engel Thee. Gegen 5 Uhr zum Büro. Morgens mit Helene das Haus Bardenheuer gründlich besehen. Herrliche Zimmer. Wüster Zustand. K(arte?) abends zu Gymnastik. Mit Helene dorthin. W(itziges? wichtiges?) Gespräch mit Papst, kommt nächstens her. Hatte kurz zuvor mit Oberb. über mich(?) geredet!! ––
Sa 10. Sonne. Nach dem Frühstück mit Urselchen spazieren in der Sonne. Putzig. Um ½ 10 zum Büro. Kasse stimmte. Zeugnis Jonen, Frl Engel zur Bank ect. Um ½ 12 mit Herta und Ursula in den Hofgarten und zum Augenarzt. Am linken Auge nochmal 1 Korn wegzunehmen. Sonst Brille noch gut. Um 1 Uhr mit der Elektrischen heim. Nach Tisch mit Marianne zu Fuß nach P(att?) und Limperich. Zamp mit. Ehepaar Weinert-Nansen getroffen. In M... gebaut. Marianne H... Nett in Kaffee. Mit der Bahn zurück. Abends zusammen. Ursel hatte bis ½ 5 geschlafen.

So 11.XII.38. Spät auf, bestrahlt. Alle zum Frühstück. Nachher mit Herta und Ursula zum Büro, in den Hofgarten und durch die Poppelsdorfer Allee. Sonnig, kalt und windig. Brief von Firma (Frau?) T(rapp?). Mittags Eintopf: Kartoffeln, Sauerkraut und Speck. Glas Bier dazu. Fest geschlafen. Nachher nicht mehr aus. Marianne zu v. Claer nach Vilich-Müldorf.
Mo 12. Morgens dunkel, spät auf. Zum Büro. Nach Tisch geruht. Abschluß Pohlig zuletzt doch nicht zustande gekommen. Müde heim. Abends Weißes daheim aus dem Humpen getrunken. Das Auge mit warmer Kamillenlösung behandelt. Links noch viel Eiter.
Di 13. Morgens zeitig auf. Um 7 ¾ Kaffee, 8 ¼ zum Büro. Friseur, dann heim. Mit Ursula etwas spazieren. Um 9 ¾ zum Büro. Akt Pohlig mit 2 Anwälten gemacht. Um 12 Uhr zu Hummelsheim, der diesmal, hoffentlich zum letzten Mal, aus dem linken Augenlid ein ganz tiefsitzendes Hagelkorn herausbrachte, was heftig schmerzte. Fast flau. Mit der Elektrischen heim. Nach Tisch 2 Stunden fest geschlafen. Um 4 Uhr Kaffee, um 5 Uhr zum Büro. Abends Ursula noch auf getroffen. Etwas müde. Morgen nach Hersel.
Mi 14. Sonniger Tag. Zeitig auf. Vor dem Frühstück zum Büro. Nach dem Frühstück mit Ursel spazieren. Hatte recht kalte Füße und schrie etliche Male. Mit 2 Butterbroten und 1 Apfel um 1208 nach Hersel. Mappe und Netz mit. Flaschen aus dem Keller und Stühlchen vom Speicher zum Abholen bereitgestellt. Großes Netz mit Endivien, Sellerie, Breitlauch, Borretsch, Kerbel u.s.w. gefüllt. Um 2 ½ daheim. Noch eine Suppe gegessen. 1 Stunde geruht. Ohm Gottfried aus Heimerzheim da. Gemütlicher Kaffee mit Ursel bis 6 Uhr. Ich begleitete ihn um 6 ¼ zum Metropol: Pfingst... Kino. Abends zusammen gesessen. Frl. Schönberg mit Frl. Liell zu Freitag eingeladen.
Do 15. Kalt, bedeckt. Morgens mit Ursula im Wäldchen. Um ½ 10 zum Büro. Mäßig zu tun. Um 12 Uhr heim. Mit Frl. Engel gearbeitet. Mit Herta und Ursel in ...bg. Nach Tisch kurz geruht. Um ½ 3 zum Büro, fest gearbeitet bis 5 ½, heim. Thea Weidert (Neußer) bei Marianne zu Besuch. Mit Frl. Engel gearbeitet. Diktiert ect. Nicht mehr zum Büro. Zeugnis Jonen, Brief an Walter Holt (Holl?) ect. Abends unten zusammen gesessen. Um ½ 11 zu Bett.
Fr. 16. Zeitig auf. Um 8 ¼ zum Büro, Frisör. Nicht mehr drangekommen. OB rief an: Akt in Köln zu machen. (Quasi Entschädigung), auf nachmittags verabredet. Erst um 12 ½ zu Prof. Hummelsheim. Schlußbehandlung. Um Rechnung gebeten. Spät zu Tisch. Geruht: Fest geschlafen. Um 3 Uhr zum Büro. Um ½ 4 nach Köln. Besprechnung OB mit Dr. Berger und Vertreter für Reifenberg. 950 M. Um 5 ½ heim. Mit Jonen noch den Vertrag entworfen. Er geht morgen früh zum Grundbuch Köln und mit dem Entwurf zur Mühlengasse. Frl. Liell und Frl. Schönberg bei Helene. Letztere noch getroffen. Abends müde.
Sa 17. Kalter Wintertag. Früh auf. Schon um 7 ¾ zum Büro. Jonen auch schon da. Fuhr nach Köln, Grundbuch. In die Stadt. Viele Besorgungen gemacht. Koffer, Tabak, Pelzmantel ect. Um ¼ 9 mit Frl. Engel und Peter beigebucht. Den Morgen zu tun. Erst um 12 ¼ heim. Jonen war schon früh zurück. Nachmittags nicht geruht. Erst Zamp gewaschen und gebadet. Dann kurz geruht. Gebastelt. Löllgen war da. Zum Schluß ... ausgehoben und gesch... Zum Abendbrot zu 4 zur Ewigen Lampe ... In kalter Winternacht heim. Um ½ 11 zu Bett. Müde.

So 18.XII.38. -8,5°C. Klarer Frost. Zeitig auf, geduscht und bestrahlt. Nach dem Frühstück um 9 Uhr nach Hersel. Wasser in der Küche abdrehen. Im Hofgarten         -11°C. Um 10 ¼ zurück. Am Bahnhof Hersel Bredt gesprochen. Nett. Schöner Hammelbraten zu Mittag. Um 2 Uhr mit dem Auto nach Heimerzheim. Engel. Wundervolle Sonne. Bei Gottfried um 2 ½. Gedeckt, gekocht, Kaffee gekocht. Um 4 Uhr kam Engel, trank noch Kaffee mit. Nachmittags 4 Z... mit. Um 5 Uhr zurück. Ursel und Zamp waren froh. Ich badete abends das Kind. Habe #, Also waren lange sehr verfroren. Bissige Kälte. Löllgen hat morgens den Kronleuchter geputzt.
Mo 19. -11,5°C. Eisiger Frost. Klar. Vor Sonnenaufgang mit Zamp kurz spazieren. Vor 12 mit Herta zum Alten Zoll. B... sitzt dort mit Badetuch nackt im Freien. Jedenfalls überflüssig und entbehrlich. Im Büro zu tun. Nachmittags geruht. Um 4 Uhr mit Jonen nach Hersel. Versteigerung Schmitz. Das Lokal Decker gut geheizt. Seltsame Versteigerung. Um Punkt 6 Uhr fertig. Mit Jonen durch die kalte Nacht zur Tränke. Weber muß jetzt feuern. Die Wasserleitung nochmal nachgesehen und aus dem Kloset unten Eis und Wasser herausgenommen. War gut so. Züge mit Verspätung. Bier am Bahnhof. Um ½ 8 in Bonn. Helene war mit den Kindern im Theater.
Di 20. Bedeckt. -8°C. Ganz wenig Schnee. Früh auf. Um 8 ¼ zum Büro. Friseur. Viel zu tun. Besprechungen etc. Um 12 ½ heim. Ursula gefüttert. Geruht. Gegen 4 Uhr zum Büro. Stramm zu tun bis 6 ¼. Verkauf Meyer WMF. Gailingen. Ferngespräch mit Köln. Morgen um 11 Uhr nach dort. Abends E...schl. Hersel Blut- und Leberwurst. Wicküler Bier gekommen. Schmeckte trefflich. Um 10 ½ müde zu Bett. Marianne hatte nachmittags A... v. Claer und und M... Becker zum Kaffee. Ursula war allerliebst dabei. Frl. Engel arbeitete nachmittags auf dem Büro.
Mi 21. Wetterumschlag. Morgens um 8 Uhr -4°C. Diesig, feucht bedeckt. Später Schnee. Früh zum Büro, feste gearbeitet bis 11 Uhr. Dann nach Köln, Vertrag Reifenberg. Mittagessen bei W(iesel?) mit OB, Kurt, Asta und Ilse. Um 3 Uhr brachte Asta mich zu Papst, der mich (I. Fahrt!) mit neuem Mercedes nach Bonn brachte. Sofort mit Frl. Engel gearbeitet. Kaffee, dann weiter bis 6 ¾ Uhr. Hatte den Stempel vom Büro geholt. Um 9 ½ Uhr kam Waldemar von ..., wurde von Herta abgeholt. Maria aus Berresheim ist gleichfalls gekommen. Waldemar sieht gut aus. Fideles Abendessen mit Batterie Bierflaschen. Abends 2 Flaschen Obstsekt. Mittags guter ... mit altem Burgunder, Sekt und Eis.
Do 22. -7°C. Schneefall den ganzen Tag. Früh auf. Erst mit Frl. Engel, dann im Büro gearbeitet. Dto. nachmittags. Zu tun. Müde.
Zwischendurch morgens ½ Stunde mit Ursula durch den Schnee, allerliebst.
Nachmittags Telefonanruf OB und Berger, Köln. /
Dunkler Himmel. Zamps Pfoten von Schnee gefroren. Brief von Assessor Scherer wegen Bogen. Jonen abends zur Verhandlung Beauvais / Keramik.
Fr 23. Schöner Tag. Zeitig auf. Friseur, etwas später dann mit Zamp auf den Alten Zoll, herrlicher Blick auf den Fluß, der stark Eis führte. Große rote Wintersonne spiegelte sich darin. Feste im Büro gearbeitet. Gegen 12 Uhr heim. Mit Ursula im Schnee gestiefelt. Hatte große Freude. Nachmittags mit Helene an den Rhein, etwas diesig. Behrendt. Im Büro feste gearbeitet. Frl. Engel morgens und nachmittags dort. Um 6 Uhr heim. Löllgen war kurz da. Waldemar und Herta gingen ins Theater, Eugen und Marianne in Linz, Schreiner Buslay hier . . . . Um 8 Uhr mit Helene ins Gangolf, Lustfilm.
Sa 24. Schöner Tag. Frost, milder. Zeitig auf. Nach dem Frühstück mit Ursula im Wäldchen. Ganz allerliebst durch den Schnee gestapft. Um 10 Uhr zum Amt. Nagelschuhe. Um 1208 nach Hersel. Herrliche Landschaft. Schneefl..., namentlich an Insel und Rheinarm. An Weber Tisch und 5 Stühle zur Hochzeit herausgegeben. Mit Sch... Rad zur Bahn. Um ½ 2 daheim. Sofort Mittagbrot. Nachmittags Klein-Urselchen ganz ausgelassen. Abends weinerlich. Erst um 7 Uhr Bescherung. Ursula ganz selig mit Puppenwagen, Wiege und Puppen. Fröhlicher Abend. Müde. Rotwein, Bier, Sekt. Um 12 Uhr zu Bett. -2°C. Schöne Weihnacht. Großer Abstand gegen Vorjahr.

So 25.XII.38. -5 bis -7°C. Kalt. Spät auf, gebadet und bestrahlt. Mit Helene allein gefrühstückt. Ursula selig mit Puppenwagen im Weihnachtszimmer. Mit ihr um 10 ½ aus, spazieren ect. Besuch von Assessor Walter Feldmann. Brief von Willy. Sonne. Mittags daheim. Schöner Tag.
Mo 26. Morgens mit Urselchen im Weihnachtszimmer. Sollte vor Tisch mit Waldemar und mir ausgehen, streikte unterwegs.
Abends nach dem Essen mit Eugen vormarschiert. Mit der Elektrischen zur Lese. Guter Tisch. Bis fast 12 Uhr dort. Trolldeniers auch da. Feldmann blieb aus. Kalte Ente getrunken und geraucht. Sehr besetzt.
Di 27. Erst Schnee, dann Regen. Morgens etwas verschlafen. Unrasiert um 8 Uhr zum Amt. Friseur B(endler?) kam überhaupt nicht. Um 9 Uhr schon Tr... Sch... Da ich noch ohne Frühstück und Beteiligte nicht zusammen, auf 11 Uhr vertagt und heim zum Frühstück. Dann feste gearbeitet. Leider hat das Fräulein einen Telefonanruf von Stromberg weitergegeben: Anschnauzer von Eugens Mutter an ihn, soll verzichten ect. Damit ... allgem. Unglück. Nachmittags feste im Büro gearbeitet. Abends Rücksprache mit Eugen. Nimmt Rat an.
Mi 28. +2°C. Matsch. Regen. Gegen 9 ¼ zum Büro. Dann zum Friseur. Zum Büro zurück. Vorher zu Hause Briefe diktiert an Frl. Engel. Eugen Storp Ersuchen um Inventaraufnahme an Notar in Stromberg. Begleitschreiben. Wir aßen sehr zeitig um 12 ¼ Uhr. Eugen fuhr um 1 Uhr mit der Uferbahn ab. Er ist um 1840 Uhr in Kassel. Marianne hat den Hals erkältet und ist heiser. Nur Waldemar begleitete ihn zur Bahn. Nach Tisch geruht. Dann den ganzen Nachmittag mit längerer Kaffeepause Frl. Engel Lebenserinnerungen diktiert, was diesmal recht flott ging. Abends gemütlich beisammen. Wicküler Doppelbock. Um 11 Uhr zu Bett.
Do 29. +1°C. Glatt gefroren. Kopf gewaschen. Um 7 Uhr auf, um 8 Uhr Frühstück. Auf dem Amt zu tun, morgens und nachmittags. Kurz vor 9 kam Jäckel Keramik, großspurig und kurz angebunden, erklärte sich desinteressiert, als er sah, daß seine Schliche nicht halfen. Jetzt muß Sester von Beauvais heran. Staudt meldete sich bei Bouv. Nach Tisch kurz geruht. 1 Seite weiter diktiert. Mehrfach gerufen, erst um 4 Uhr zum Amt. Viele Leute. Waldemar besah sich mal die Akten FWBS.
Fr 30. +3°C. Neuschnee ziemlich hoch. Zeitig auf. Friseur. Morgens, nachmittags und abends Verhandlung mit Beauvais mit Sester und K... B... Jonen ist fast ohne Unterbrechung mit Beauvais herumgezogen. Morgens im Amt, gefunden, daß Ende 37 der V... B. nicht abgeschlossen und übertragen wurde. Differenz. Noch nicht behoben. Frl. Engel krank, ernstlich. Zu tun. Fleißig gearbeitet. Abends müde. Noch Verhandlung bis gegen 10 Uhr ... ...
Sa 31. +3°C. Naß, dunkel. Früh auf. Zum Büro. Mit Jonen Verw. Buch verglichen. Nicht zurecht. Beauvais hat sich gerettet: Von Staudt nur sein ... Grundstück gekauft. Rest kauft Keramik und finanziert Hypothek für Beauvais. Um 12 Uhr fertig. Wir auch. 1243 Nummern. Nachmittags um ½ 3 mit Frl. Engel gearbeitet. Hat A(ktgebühr?) gemacht, der stimmte. An Präsident ab und an Römer telefoniert. Nach fidelem Abendessen mit Marianne im Kino: Nanu, sie kennen Korff nicht. Fidel. Heim, von 10 Uhr bis 2 Uhr Neujahr gefeiert mit Punsch und Weißbier. Beschwingter Jahresabschluß.