PROTOKOLL EINES GESPRÄCHS:

MATTHIAS RECH MIT SEINEM ONKEL GOTTFRIED KLEIN


Bonn, den 9. August 1934

Gestern erzählte mir Ohm Gottfried aus Heimerzheim auf Befragen:

"Nach der glaubwürdigen Schilderung eines alten Mannes war der Vater von Mama nicht mein Vater Klein, sondern JOHANN LANGEN, genannt der Jäger'sch Johann, nach dem Jägerschen Hof in Heimerzheim, den heute Herr Unterstenhöfer innehat." Genannter Johann Langen sei ein stattlicher Mann gewesen, der sich später mit einer Rentmeisterstochter verheiratet habe. Er habe später in einem schmalen Hause an der Außenseite der Stadt Bonn gewohnt, keine Kinder gehabt und sei auch in Bonn verstorben. Er habe ansehnlichen Besitz gehabt, so u. a. auch fünfundzwanzig Morgen Wiesen in den Dünstekovener Wiesen. Diese haber er nicht verpachtet gehabt, sondern den Aufwuchs selbst geerntet und in einer Scheune in Dünstekoven gelagert. Er, Ohm Gottfried, erinnere sich noch, daß sein ältester Bruder Heinrich Klein als etwa zehnjähriger Junge dieses Heu nach Dünstekoven gefahren habe. Zur Heuernte sei Johann Langen stets einige Tage nach Heimerzheim gekommen.

Er habe als junger Mann in der Wirtschaft Sauers bei den Großeltern Sauer verkehrt, dort die jüngste Tochter (die Mutter meiner Mutter) kennen und lieben gelernt. Aus diesem Verhältnis sei dann das Kind gekommen, auf das seine Großmutter, Wirtin Sauer, stets große Stücke gehalten habe.

Fraglich, ob die frühe Übersiedlung von Mama als Mädchen zur Tante Schmitz in Bonn in einem Zusammenhang mit der Wohnsitzverlegung ihres natürlichen Vaters war. (Ob dieser auch zu den Kosten des zweijähirgen Aufenthaltes im Herseler Kloster beigesteuert hat?? ---)

Sämtliche Geschwister und sicher wohl auch Mama hätten genau gewußt, daß sie keine Tochter von Vater Klein gewesen sei. Sie habe aber, so viel er wisse, darunter nicht gelitten.

Johann Langen stamme aus der gleichen Familie wie auch der heutige Nachbar in der Kirchstraße, der frühere Ortsvorsteher Langen, ohne daß diese aber näher verwandt seien. Das Vermögen Johann Langen sei auch nicht an den heute lebenden Nachbar langen gefallen.

gez. Matthias Rech

Bleibt für die Zeit von 1865 - 1875 in Bonner Adreßbüchern die genaue Adresse des Johann Langen festzustellen.