Richard Stollenwerk war Kaufmann. Er hatte vor dem Ersten
Weltkrieg in Köln-Bayenthal eine Plakatfabrik. Es wurden geprägte
Plakate
aus Pappe hergestellt. Er hatte damals Aufträge von vielen bedeutenden
Firmen, z. B. 4711 in Köln. Meine Mutter erzählte, daß das
Markenzeichen in der typischen blaugoldenen Farbe von meinem Großvater
gestaltet wurde.
Als mein Großvater genug verdient hatte, verkaufte
er die Fabrik und kaufte in Hersel am Rheinufer ein großes Landhaus.
Er lebte da als Privatrentner von seinem Vermögen. Bei der Inflation
nach dem Ersten Weltkrieg verlor er sein gesamtes Vermögen. Deshalb
richtete er in seinem Haus eine Gastwirtschaft, das "
Rheincafé Hersel
" ein, die von Einheimischen und Ausflüglern, besonders von Kölner
Wassersportlern, viel besucht wurde. Es war ein Familienbetrieb, in dem die
Töchter Johanna und Angela, und der Sohn Franz mithalfen. Zum Rheincafe
gehörte auch ein Schlafsaal, in dem die Sportler günstig übernachten
konnten.
An den Büchern, die ich aus seinem Nachlaß besitze,
erkenne ich seine Interessen: Wassersport, besonders Segelsport, Geographie
und Reisen. Er beschäftigte sich auch viel mit seinem großen Garten,
insbesondere mit seinen Kakteen.
Auszüge aus Grevens Adreßbuch von Köln:
Stollenwerk & Spier
Köln Bayenthal (Arnoldshöhe) Bonner Straße 281 Lithographische Anstalt Künstlerische Bild- und Schriftplakate flach gedruckt und mit Relief- Prägung Blech-Plakate Kalender, Etiketten Geschäftsformulare, Wertpapiere |