Feldpostbrief des Johann Wüllenweber, Sohn von (16) Heinrich Joseph Wüllenweber


Feldpostbrief von Johann Wüllenweber (*17.06.1845) an seine Familie in Hersel (Vater: Josef Wüllenweber *15.12.1813) Poststempel: Bitterfeld  27.6.66  2-3 N  (weitere Stempel)
Anschrift:
Herrn Joseph Wüllenweber, Hersel b./Bonn a/R. Reg. Bez.  Köln
Feldpostbrief J. Wüllenweber 1. ... ... Füsil. Rgmt. No 33. 16. Divs. 8. Armeecorps

Bitterfeld d.27ten Juni 1866
Geliebte Eltern und Geschwister
Ihren mir sehr lieb und werthen Brief nebst den 2 Th. erhielt ich heute, indem ich Ihnen meinen innigsten Dank dafür sage. Sie schreiben mir daß so viele von Hersel eingezogen wären worden. Daß kann ich keinen um bedauern ich möchte nur wünschen daß alles eingefordert wurde und zwar jetz damit doch alle einmahl die Welt beschauen können wie ichs jetzt schon habe, denn ich fühle mich jetzt vergnügter als wie in Cöln. Den da wußte keiner was sie auf einen Soldaten sagen sollten aber daß ist hier nicht der Fall, komt man hier durch die Stadt spazieren so komen die Leute und nehmen einen mit nach Hause und da muß man da essen so viel wie man abtit hat.
Auch schrieben Sie mir wegen Wäsche und Strümpfe daß kann man wohl geschickt bekomen und es geht auch alles frei es ist aber nicht Nothwendig denn hier bekomen wir frei gewaschen und auch ganz neue Hemden. Strümpfe habe ich noch drei Paar. Also schicken Sie solche Sachen nicht denn das wäre überflüßig.
Unser Regiment liegt in Dresten und ich bin noch alleine zurück davon weil ich die Stelle als Lazarethgehülfe vertrat aber jeden Tag habe ich zu erwarten das angestellte  hierhin komen und ich weg muß.
Nun muß ich schließen und hoffe daß mein Brief Euch gut und gesund antreffen wird wie ich auch jetzt bin und verbleibe stets
Ihr dankbarer Sohn und Bruder                        Joh Wüllenweber
...  Sie ... adresieren Sie wie zuvor dann bekome ich doch den Brief. Begrüßen Sie mir alle unsere ganze Familie inkl (?) Ferd. R... und sagen Sie ... ich würde ihm einmal schreiben. Entschuldigen Sie mein schlechtes Schreiben denn es hat in der Eile gegangen.