Hallo Herr Wüllenweber                                        19.5.2001

Es sind zwar schon einige Jahre verflossen, seit Sie mir die interessanten Dateien des Tagebuchs des Notars Rech gegeben haben. Vor längerer Zeit habe ich auch Ihre schöne Ahnenaufstellung auf Ihrer Heimeite gesehen und danke Ihnen nochmals für die zugesandten Bilder für Band II.

Aber heute war ich baff! Sie haben doch für Ihre Familienforschung von mir alle Daten bekommen und wissen, daß ich schon 1993 die Verkartung von allen Herseler Kirchenbüchern (sogar bis 1900 incl. vieler anderer Informationquellen) in 2 Bänden abgeschlossen habe!

Ich finde es daher mehr als merkwürdig, daß Sie

                       1.) das alles nochmals gemacht haben    und

                       2.) ohne mich darüber zu unterrichten

Da ich jetzt meine eigenen Ergebnisse im Internet wiederfinden kann, weiß ich wirklich nicht, ob ich noch genügend Motivation und Geld aufbringen möchte, den geplanten 2. Band und einen Erweiterungsband herauszugeben.

Es würde mich freuen, wenn Sie mir dazu eine erklärende Stellungnahme zukommenlassen würden.                   Ralf Breuer, Tel.: 8967
                                                  E-post: RW.BREUER@T-ONLINE.DE



Lieber Herr Breuer,
danke für Ihre Nachricht. Ich habe in den letzten Jahren oft an Sie gedacht, besonders, wenn ich Ihr Buch zur Hand nahm. Ich konnte aus dem Buch die Genealogie der Herren von Hersel ergänzen, von denen sich herausstellte, daß sie über Anna Sybilla von Mumm (Ahnennummer 1007)  zu den Vorfahren meiner Frau gehören.
Ich fragte mich auch, ob Sie noch daran denken, den zweiten Band Ihrer Geschichte von Hersel herauszugeben. Einmal ging mir sogar durch den Kopf, ob ich Sie nicht um das Manuskript in Form einer Diskette bitten sollte. Die Geschichte der Herseler Höfe und Häuser und ihrer Bewohner würde mich doch sehr interessieren.
Ich kann Ihre Bedenken verstehen, wenn Sie zögern, den nächsten Band herauszugeben, da es doch sicher wieder mit Kosten verbunden ist, von denen es nicht sicher ist, ob sie wieder hereinkommen. Ich für meinen Teil würde aber auf jeden Fall den weiteren Band kaufen.
Allerdings sollte man bedenken, daß das Medium der heutigen Zeit das Internet ist. So habe ich mich auch davon überzeugen lassen, die Briefe Gustav Nachtigals, die ich besitze, nicht als Buch, sondern im Internet zu veröffentlichen (www.Gustav-Nachtigal.de). Eine Auflage von einigen tausend Exemplaren hat längst nicht die Verbreitung wie eine Seite im Internet. Ich hatte schon zahlreiche Rückmeldungen auf die Nachtigal-Seite, darunter aus Korea und Afrika. Und die Briefe bilden jetzt die Grundlage für eine Magisterarbeit. Die Tagebücher von Matthias Rech sind auch im Internet nachzulesen (www.rechmatthias.de).
Ich möchte Ihnen deshalb die Anregung geben, Ihre Texte im Internet zu veröffentlichen. Viele Autoren haben das schon gemacht, und man muß staunen, wie viel und wie umfangreiches Material auf den Webseiten zu lesen ist. Schauen Sie sich als Beispiel nur mal die Seite über Bernkastel an: http://www.net-art.net/kropp. Ich kann mir vorstellen, daß Ihre Seite noch besser und interessanter werden würde.
Was die Verkartung von Hersel angeht, so kam sie seinerzeit durch eine Vereinbarung mit dem Personenstandsarchiv in Brühl zustande, das die Daten dann von mir übernahm. Ihre Dateien waren damals weder für mich noch sonstwie zugänglich. Ich möchte Sie bitten, sich in Ihren Plänen nicht beirren zu lassen, besonders da Ihre Datei ja viel umfangreicher als meine ist und Sie über noch andere Inhalte verfügen.

Ich wünsche Ihnen viel Glück und Erfolg für Ihre Pläne! Überlegen Sie sich mal die Homepage!

Mit freundlichem Gruß

Wüllenweber

23. Mai 2001 



Ralf Breuer                                      Hersel, 27.5.2001
Ursulinentr. 16
53332 HERSEL
RW.BREUER.BEI.T-ONLINE.DE
 

Lieber Herr Wüllenweber

Es mag ja sein, daß Sie von dem Medium Internet sehr fasziniert sind. Nach meinen Erkenntnissen befindet sich aber zu ca. 95% Datenmüll und Werbung im Internet, und ich glaube, ich habe schon mit Computern gearbeitet, als Sie noch nicht wußten, daß PC Physikalische Chemie bedeutet.
Die Vor- und Nachteile des Internet brauchen Sie mir wirklich nicht zu erklären. Wenn Ihnen meine Heimseite, die sich nur an der Verbreitung meines Buches orientiert, nicht gefällt, ist das Ihre Sache. Verbesserungsvorschläge Ihrerseits können Sie mir gerne machen. Daß ich jedoch kostenlos die Welt damit beglücke, meine mit viel Arbeit und Zeitaufwand zusammengestellten Informationen ins Internet zu stellen, kommt in keinster Weise in Betracht. Ihr Verhalten verstehe ich dbzgl.leider nicht.
Auch geht aus Ihrem Emil nicht hervor, w a r u m  Sie die Herseler Kirchenbücher erneut bearbeiteten. Haben Sie dafür etwas vom PSA Brühl erhalten?!
Ich hätte Ihnen jedenfalls genug Aufgaben bzgl. Hersel stellen können, etwa die Ausarbeitung aller staatlichen Protokolle bzgl. *,+,oo seit Napoleon, um anhand der in den Protokollen genannten Straßen- und Nachbarnamen Hersel historisch zu rekonstruieren, oder die Verkartung der KB von Urfeld, Wesseling und Widdig.

Ich finde es recht amüsant bzw. bin äußerst skeptisch, wenn Sie glauben, mit den "von Hersel" verwandt zu sein. Herr Weffer (Endenichbuch) behauptet sogar über eine uneheliche Tochter mit Karl dem Großen verwandt zu sein. Bei den vielen Ungenauigkeiten von irgendwelchen Hobbygenealogen würde ich mich nur anhand durchgehender schriftlicher Beweisstücke ori-
entieren, denn bei manchen Ahnenforschern ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

Jedenfalls ist Ihre Internetveröffentlichung für mich und mein Buch kontraproduktiv, und es würde mich freuen, wenn Sie die Ergebnisse der KB von Hersel wieder aus Ihrer Seite herausnehmen würden. Sie können auch gerne auf Ihrer Seite einen "Link" auf meine Seite machen.

mit freundlichen Grüßen       Ralf Breuer